Farbwerfer so brauchbar wie Luxus Apo

  • Hallo



    Die Schwäche der der Nicht-APO's ist nach meinem Verständnis (wenn die Qualität stimmt) der unterschiedliche Brennpunkt für die Farbkanäle. Wenn ich allerdings RGB oder Schmalband fotografiere und jeden Kanal optimal fokussiere sollte diese Schwäche eigentlich keine Rolle spielen.
    Konkret, ist die Diskussion über die Farbwerfer für die BW Fotografen unter uns überflüssig? Nach der Deviese "Viel Geld- wenig Öffnung- kein Effekt" ?



    CS
    Karl

  • Hi Karl,


    es geht ein wenig in die Richtung...


    Mit Einzelfokussierung mit Farbfiltern schaffst Du es, den Farbfehler deutlich zu verringern. Leider haben die Geräte aber auch unterschiedliche Spotgrößen in den verschiedenen Wellenlängen.


    Ich habe es z.B. mit einem Pentacon 4/300 probiert, was ein echter Farbeimer ist. Mit Schmalband (HA/OIII) wird HA immer wesentlich schärfer. Also habe ich zuerst auf OIII fokussiert und später am selben Stern auf HA - dabei dann nicht unter den bei OIII erreichten FWHM gehen. So geht es - aber viel Schärfe bei HA verschenkt...


    Du musst auch daran denken, dass sich durch den anderen Fokuspunkt die Brennweite verändert. Die Bilder passen deshalb nicht mehr zueinander. Aber es gibt ja genügend Programme, die das wieder richten können.


    Gruß
    Klaus

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: watchgear</i>
    Du musst auch daran denken, dass sich durch den anderen Fokuspunkt die Brennweite verändert. Die Bilder passen deshalb nicht mehr zueinander. Aber es gibt ja genügend Programme, die das wieder richten können.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Genau, normalerweise denkt man bei "Farbfehlern" nur an einen Farblängsfehler. Meist spielt auch noch ein Farbquerfehler mit - selbst bei Teleobjektiven. So gesehen an einem Pentax SMC-K 4/300.


    Und im Falle von vielen Nicht-APO-Teleskopen kommt noch das Problem der Bildfeldkrümmung hinzu.
    Ein fotografisch optimierter APO hat deshalb aus meiner Sicht schon eine Berechtigung - auch wenn man im Vergleich zu anderen Teleskopen viel Geld für wenig Öffnung hinlegen muss.

  • Hallo Klaus



    In meinem Fall geht es um einen Skywatcher 6'' f8. Wenn es nicht so unhandlich wäre vermutlich mein Liebslingsgerät. Durchgeschaut habe ich eigentlich noch nie. Bei Farbfotografie habe ich natürlich Halos. Aber ich werde jetzt auch ab und zu BW probieren. Mir geht es eigentlich um die Apo Hysterie. Ist es wirklich notwendig den Aufpreis für derartig teure Geräte zu zahlen oder sollte man besser in Kameras mit großem Chip und das notwendige Zubehör (OAG, 2'' Filtersätze; Robofokus, Autofilterrad ...) investieren um final das bessere Foto zu haben?



    CS
    Karl

  • Hallo Karl,


    unter zwei Voraussetzungen:


    a) wir reden über DeepSky-Fotografie


    b) man mag Spikes


    ...würde ich bis zur absoluten Untergrenze immer einen Newton bevorzugen. Die Untergrenze ist erreicht, wo mit einer in Relation zum Hauptspiegel vernünftigen Fangspiegelgröße der Chip gerade noch ausgeleuchtet wird.
    Darunter - also bei kleineren Brennweiten - muss es dann wohl ein Apo sein. Bei kleinen Öffnungen reicht aber auch ein guter ED.


    Was deinen speziellen Fall angeht, bekommst Du für weniger Geld, als Du für deinen Farbeimer gelegt hast, einen 8" f/6 Newton, der Fotografisch erheblich besser geeignet ist.
    Das mit dem großen Chip würde ich aber überdenken. Nur wenige Optiken leuchten grosse Chips vernünftig aus und bilden am Rand noch gut ab. Im Gegenteil: Nimm einen kleinen Chip und Du sparst Brennweite, damit Gewicht und damit an der Montierung - und an der Optik sowieso...


    Gruß
    Klaus

  • Hallo


    bei f/8 fallen die Fehler ja nicht so stark auf, aber zum Deep Sky belichten ist es ganz schön brutal.


    SW mit Farbeimer geht gar nicht, ist zwar dann nicht bunt aber genau da liegt das erste Problem kein Kontrast zwischen rot und blau. 2. Problem jede mehrfarbige Struktur wird unerkennbar unscharf.
    du verlierst als Kontrast wegen fehlender Schärfe und Farbkontrast


    Gruß Frank

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: FrankH</i>
    <br />Hallo


    bei f/8 fallen die Fehler ja nicht so stark auf, aber zum Deep Sky belichten ist es ganz schön brutal.


    SW mit Farbeimer geht gar nicht, ist zwar dann nicht bunt aber genau da liegt das erste Problem kein Kontrast zwischen rot und blau. 2. Problem jede mehrfarbige Struktur wird unerkennbar unscharf.
    du verlierst als Kontrast wegen fehlender Schärfe und Farbkontrast


    Gruß Frank
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hallo,


    bei schmalbandigen Filtern wird das suboptimal fokussierte Licht vom Chip ferngehalten. Karls Überlegung ist also durchaus überlegenswert.
    Es wäre zu prüfen, ob die Brennweitendifferenz R-G-B bezüglich Größe der Abbildung wirklich störend ist wenn auf die jeweils durch das Filter eingestelllte Farbe fokussiert wird.
    Bequemer und erfolgssicherer wäre allerdings dann tatsächlich der Superduperapo-Newton (noch APO'er geht nicht) - evtl. plus Komakorrektor[;)]


    CS Franjo

  • Hallo Karl,


    der 6" f8 ist nicht unbedingt ein Farbwerfer - vielleicht hast Du auch ein bescheidens Exemplar erwischt. Zumindest visuell hat man damit eine Menge Freude - vielleicht solltest Du dieses Gerät vornehmlich dahingehend verwenden ...


    Gruß


    Copernicus

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: neresheim</i>
    <br /> <font size="3">Durchgeschaut habe ich eigentlich noch nie</font id="size3">.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Der war gut!
    (Ein Teleskop ist ja auch nix zum Durchschauen[:D])

  • Hi Karl,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">...Durchgeschaut habe ich eigentlich noch nie....<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">.


    dann hast Du echt was versäumt[:o)]. Derzeit sehr empfehlesnwerte Objekte: Mond, Venus, Saturn...


    Gruß Kurt

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Kurt</i>
    dann hast Du echt was versäumt[:o)].
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Bezieht sich das auf die Farbsäume? [:D]


    Viele Grüße,


    Arne, der noch keinen Refraktor besitzt

  • Hi Arne, <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: root_42</i>
    <br /><blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Kurt</i>
    dann hast Du echt was versäumt[:o)].
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Bezieht sich das auf die Farbsäume? [:D]


    Viele Grüße,


    Arne, der noch keinen Refraktor besitzt
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    für einen normal- Farbsichtigen ist das Erlebnis einfach unbeschreiblich. Das muss man einfach selber gesehen haben. Wird also Zeit, dass Du Dir so einen Refraktor zulegst[;)]


    Wie die Diskussion hier lehrt, kann man bei Bedarf die Farben sogar sortieren und dazu auch noch individuell fokussieren [^].


    Gruß Kurt

  • Hallo Arne,


    ich war mit einem solchen Gerät vor Kurzem in Namibia und hatte damit phantastische Beobachtungen gemacht. Allerdings ist das Scope auch um ca. 10cm gekürzt um mit 2" Spiegel und Okuklaren sowie mit Binoansatz ohne Probleme in den Fokus zu kommen.
    Und ich kann bestätigen, dass ein solches Instrument unter dunklem Himmel mit WW-Field Okulareb bestückt richtig Freude macht. Und im DS Segment fällt das sekundäre Spektrum eh nicht auf - lediglich bei sehr hellen Sternen und der ´Venus ist der violette Saum deutlich ausgeprägt.


    Gruß


    Copernicus

  • Hallo Freunde,


    eine sehr interessante Diskussion, finde ich!


    Karl hat`s in einem entscheidenden Punkt auf denselben gebracht. Sein Sechszöller ist ihm zu unhandlich.


    Wenn Öffnung nur durch mehr Öffnung ersetzt wird, stößt man schnell an eigene physische und logistische Grenzen außer man ist einer der wenigen Glückseligen, die eine stationäre Sternwarte betreiben.


    Und optische Qualität ist nur durch noch bessere ersetzbar. Hier sößt man irgendwann unweigerlich an physikalische Grenzen.


    Ich habe die Schleife über große Lichteimer hinter mir. Ich habe vor der Haustür sehr gute Bedingungen, muß aber trotzdem noch fahren. Und über 100 kg in unhandlichen Paketen ausdemKellerinsAutoeinladenausladenaufbauenund dasGanzedanninumgekehrterReihenfolgenochmal war in meiner Laufbahn die Krönung gewesen und ging mir sehr bald ziemlich auf den Senkel.
    Ich bin mittlerweile bei nur 5,1" angelangt. Die sind noch gut zu handhaben und liefern visuell und seit kurzem fotografisch das Optimum. Ich schiele nach keinen großen Öffnungen mehr, weil mir 130mm immer noch so viel zeigen, dass ich für mein hoffentlich nochmal so langes restliches Leben genug beschäftigt bin, den Himmel meines Fernrohres entspannt "abzuarbeiten". Das Fernrohr ist das Beste, das man am meisten benutzt. Stimmt einfach.


    Ich kenne ein paar Farbfernseher vom Kaliber 150/750 bzw. 1200 - Fraunhofer mit f5 oder f8. Was für ein Unfug! Da ist jeder transportable Spiegel visuell/fotografisch im Größenklassen besser.


    Hallo Karl,


    genehmige Dir lieber einen größeren Spiegel, z.B. Cassegrain, der visuell und fotografisch ein guter Kompromiß ist oder hab ein paar Eurofuffzig Geduld und leg Dir einen ED mit Flattener oder einen Vollapo zu, vor allem, wenn Du fotografieren willst.


    Gruß
    Wolfram

  • Karl,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: neresheim</i>
    <br />Die Schwäche der der Nicht-APO's ist nach meinem Verständnis (wenn die Qualität stimmt) der unterschiedliche Brennpunkt für die Farbkanäle. Wenn ich allerdings RGB oder Schmalband fotografiere und jeden Kanal optimal fokussiere sollte diese Schwäche eigentlich keine Rolle spielen.
    Konkret, ist die Diskussion über die Farbwerfer für die BW Fotografen unter uns überflüssig? Nach der Deviese "Viel Geld- wenig Öffnung- kein Effekt" ?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    die Idee ist gut.


    In der Praxis zeigen Achromaten - je nach Wellenlänge - verschieden stark ausgeprägte Aberrationen. So wird das Bild im Blauen - trotz Blaufilter und bester Fokussierung - nie wirklich richtig scharf.


    Nicht falsch verstehen: Ich habe etwas übrig für Refraktoren, die Achromaten eingeschlossen. Sie aber als 'so brauchbar wie ein Luxus Apo' zu betiteln, ist wohl ein bisschen zu sportlich. [;)]


    Grüße
    Stefan


    ---
    http://www.astromeeting.de

  • Hallo Wolfram,


    ein Refraktor (kein APO !) hat den Nachteil des sek. Spektrums - dafür hat der Spiegel eine zentrale Abschattung und u.U. Spikes die sich häßlich auswirken können. Ich habe beide Systeme und kann auch vergleichen ... es gibt hier jeweilige Vor- und Nachteile !


    Gruß


    Copernicus

  • Hallo Copernicus,


    da hast Du völlig recht. Jedes optische Design hat seine unterschiedlich ausgeprägten "Fehler". Auch mein Vollapo hat, wenn auch nur fotografisch erkennbar, eine geringe Bildfeldkrümmung. Die ist mit Flattener zukünftig auch kein Thema mehr.
    Wer einmal einen Blick durch einen Zeiss APQ werfen durfte, weiß, wie leistungsfähig auch kleine Optiken ohne Obstruktion sind.


    Hallo Karl,


    ich finde die Diskussion über die Farbwerfer nicht überflüssig, weil sich bei BW-Fotos das sekundäre Spektrum als Grauwert mit abbildet.
    Die einzelnen Kanäle abzubilden und mit Bildbearbeitung zu überlagern ist ja schon beschrieben worden.


    Meiner Erfahrung nach bringt es fotografisch letztendlich nur ein farbreines optisches Design wie Spiegel mit Korrektor oder Linse ohne Farblängsfehler und Bildfeldwölbung. Ist im prinzip das Gleiche wie bei Fotoobektiven. Je höher die Lichtstärke umso aufwendiger die optische Konstruktion, egal ob analog oder digital.


    Gruß
    Wolfram

  • Hallo Wolfram,
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">...Wer einmal einen Blick durch einen Zeiss APQ werfen durfte, weiß, wie leistungsfähig auch kleine Optiken ohne Obstruktion sind...
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    genau! Die Obstruktion ist am allem schuld. Die muss weg, koste es was es wolle[:o)], meint
    Kurt,
    der mal wieder an einem Schiefspiegler herumfummelt[:I]

  • Hallo
    Vielen Dank für die vielen Antworten.
    Bisher habe ich eigentlich nur Farbfotografie betrieben. Dafür habe ich im Anfang den meinen Skywatcher benutzt. Den Farbfehler habe ich dabei registriert, aber er hat mich zunächst nicht weiter gestört. Jetzt habe ich die Möglichkeit auch RGB zu arbeiten. Der Skywatcher hat ja eine interessante Brennweite. Deshalb möchte ich ihn wieder aktivieren. Mein Hauptgerät ist gegenwärtig ein fotooptimierter Newton. Aber irgentwie ist ein Refraktor etwas anderes. Vor allem stabil, kein ständiges justieren und die Bilder wirken irgendwie anders.(kann natürlich völlig subjektiv sein).
    Cs
    Karl

  • Hallo Karl,


    es lohnt sich die Bildfehler eines Farbwerfers genauer anzuschauen und
    zu überlegen welche du mit der angestrebten Methode eliminieren kannst.


    1) der Farblängsfehler. Ein Achromat fokussiert die Nebenfarben weiter
    von der Linse entfernt als die Hauptfarbe (meist um 546nm).Den Farblängsfehler
    kannst du mit der Methode überlisten.Und das ist immerhin der am stärksten
    störende der Fehler.
    2) der Farbquerfehler (chromatische Vergrößerungsdifferenz). Ein Achromat
    bildet ein Objekt nicht bei allen Wellenlängen gleich groß ab.
    Die CVD bleibt leider erhalten.
    3) Die sphärische Aberration bei den Farben. Ein Achromat kann nur bei
    einer Wellenlänge in Bezug auf die sphärische Aberration korrigiert werden.
    Diese ist üblicherweise um 546nm. Bei kürzeren Wellenlängen ist das
    Teleskop überkorrigiert, bei längeren unterkorrigiert. Auch diesr Fehler
    wird mit nunehmender Lichtstärke stärker. Bei sehr langbrennweitigen
    Fraunhofer-Refraktoren ist er vernachlässigbar. Bei deinem 6"f/8 ist
    der Fehler störend.
    4) Bildfeldwölbung. Sie nimmt ebenfalls mit zunehmender Lichtstärke zu.


    Fazit:
    Den schlimmsten Abbildungsfehler wirst du los, aber die weiteren
    Abbildungsfehler bleiben.


    MfG,Karsten

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!