Zum ersten mal Autoguiding...

  • Holla,


    was ein fürchterliche Nacht. Um 23 Uhr aus dem "Fliegenden Holländer" gekommen, bei eiseskälte Richtung Heimat geschlittert, außgestiegen und... freier Himmel!
    Schon müde aber trotzdem motiviert hab ich mich entschlossen, meine Alccd5 auszuprobieren...
    Also habe ich seit dem 22.10 mal wieder meine Montierung hinter mein Zimmer geschleppt und den ganzen Kram aufgebaut. Die Montierung wurde genordet und dann hab ich einfach mal auf M42 gehalten.
    mein Setup hat so ausgesehen: Newton auf der Monti und an der GG-Stange der f/12 Mak. Das erste Problem: Mein PC steht in meinem Zimmer doch der MAK steht draußen, also musste ich erst mal ziemlich lange probieren wo denn der Fokus ist... irgendwann hatte ich ihn gefunden, aber nur weil ich mir einen richtig Hellen Stern gesucht hatte, danach musste ich ja wieder auf den Orion zielen... Toll, kein Leitstern gefunden. Mit derm Okular in den Mak um einen Stern zu suchen, die Befestigung gedreht etc... Leitstern war gefunden und wurde am Bildschirm angezeigt. Dann zogen Wolken auf, die aber nach 10 Mintuen wieder weg waren.
    Dann wollte ich anfanen zu guiden. Also Guidemaster gestartet. Erst auf Darkframe geklickt und ein Dark gemacht, dann auf Fokus um mir selbst zu beweisen, dass ich den Fokus getroffen hab und schließlich auf kalibrieren. "Automatische LS-Suche ja oder nein" auf Ja geklickt und Guidemaster stürzt ab. Toll. Das ganze von vorne. "Automatische LS-Suche ja oder nein" nein geklickt. Einen Referenzstern angeklickt und.... Der Stern bewegt sich zwar in DEC Richtung, nicht aber in RA Richtung.... Super, da geht ja gut los.
    Spaßeshalber habe ich dann mal PHD ausprobiert. Dort hab ich den selben Leitstern wie eben gesucht, gefunden und angeklickt. Die Montierung wurde kalibriert, zumindest laut PHD und das guiding konnte beginnen. Also hab ich mir gedacht, belichtest du mal 4 Minuten! Auf dem Bild waren natürlich Strichspuren. Also bin ich an den PC und hab geguckt ob alles stimmt und PHD zeigt an "Low-SNR". Ok soweit, das ist ein Fehler den man leicht beheben können sollte, also die Entrauschfunktion 3x3 gewählt und die Belichtungszeit gesteigert.... Aber immer noch "Low SNR".... irgendwann gefrustet abgebaut.
    In der Zeit in der PHD den leitstern tatsächlich nachgeührt hat sind relativ runde Sterne entstanden, soweit ich das beurteilen kann, aber man hat sofort gemerkt wo die schwierigkeiten bei Autoguiding sind:


    -Es ist definitif kein Plug&Play Btrieb möglich.
    -Das Leitrohr sollte kein zu kleines Öffnungsverhältnis haben, da man sonst keine Sterne findet und das Gesichtsfeld zu klein ist.
    -Entwerder sollte man am LR ein großes GF haben oder LS-Schellen o.Ä.
    -Ein OAG ist bei f/5 wohl ziemlich gut einsetzbar (hab die Kamera auch mal an den Newton geamcht..., dort gibts Sterne ohne Ende...)
    -Jetzt wirds wieder teuer...


    Gruß,
    Stefan

  • ja, wenn ich einen reducer für den MAK hätte wäre das auch kein Problem (80/500mm dann.. also mit der ALCCD5 knapp 1° Gesichtsfeld). Excenter ist nicht so das wahre, da ich ja nur einen 1,25" OAZ habe.

  • Hallo Stefan,


    stell Dir das mit dem OAG nicht zu einfach vor. Bei einem 2"-Auszug, einem 2"-OAG und einem Canon-Chip bleibt nicht viel Platz für das Prisma des OAG, ohne dass Du den Aufnahmechip abschattest. Der Schwenkbereich des OAG, in dem Du einen Leitstern suchen musst, ist also sehr klein.
    Die Frage ist eigentlich, wie lange Du bei Deinem Himmel und f/5 überhaupt belichten kannst. Wenn Du sowieso nur <10min belichtest, würde ich Dir vom OAG abraten. Besorg Dir lieber einen lichtstarken Refraktor (100/500 o.ä.) und montiere den fest parallel zum Newton. Hinten ein Excenter (natürlich im 2" Auszug) et voilá. Das dürfte billiger und auch bequemer sein...


    Gruß
    Klaus

  • Hallo Stefan,


    ich denke da ähnlich wie Klaus. Am Anfang sollte schon die Verwendung eines Leitrohres stehen, wenn man Erfahrungen sammeln und/oder Software ausprobieren möchte.


    Mit einem OAG wird die Leitsternsuche in keinem Fall einfacher, die Anforderungen an die Guidekamera jedoch höher!


    Wann setze ich einen OAG überhaupt ein?


    Wenn die Hauptrohrbrennweite über 800mm beträgt und Belichtungszeiten von über 10 Minuten je Einzelbild geplant sind. Bei meinem Teleskop (10" RC mit 2000mm Brennweite) belichte ich mindestens 10-15 Minuten, da geht mit Lei(d)rohr gar nichts mehr.


    Warum kein Leitrohr bei über 800mm Brennweite?


    Sollten Belichtungszeiten von 10 Minuten angesagt sein, so gelingt in den seltensten Fällen ein einwandfreies Einzelbild, da Aufnahme- und Leitfernrohr die Eigenschaft haben, ihre Position zueinander im Micrometerbereich zu verändern. Dieser Summenfehler ist an der Eier- und Würsteform der Sternscheiben zu erkennen. Bitte jetzt keine Diskussionen über die Richtigkeit dieser Aussage und über die Zeitdauer bis zum Auftreten des Fehlers.


    Leitrohr hat seine Berechtigung, es kommt eben darauf an, was geplant ist!


    Um zumindest die Fehlerquelle "Leitrohrschellen" auszuschließen, macht die Verwendung eines Exzenters schon Sinn und reduziert eventuell den Summenfehler, die Leitrohrdrift, Bewegungen der Kameras zueinander und eventuelles Spiegelverkippen beim Newton bleiben natürlich präsent.


    Aufschluss über die Stabilität des eigenen Systems und über mögliche maximale Belichtungszeiten pro Einzelbild kann nur jeder User für sich selbst an Hand von Tests ermitteln. Neigung und Hebelkräfte des Teleskopes spielen natürlich auch eine Rolle, genauso wie "gleiches" Tubusmaterial (Längenausdehnung usw.).


    Fange, wie Klaus schon sagte, mit einem lichtstarken "noName" Refraktor an und entscheide selbst, ob später ein OAG angeschafft wird oder ob Dir Dein Ergebnis ausreicht.


    Viel Erfolg!


    Gruß und cs,


    René

  • Ja, ich hab das schon alles verstanden und im Kopf durchgekaut (kann man das so sagen??) Deshalb hbabe ich auch das LR an der GG-Strange befestigt um den Drift durch die Schellen zu umgehen. Aber wenn das LR mit 1000mm BW an der GG-Stange hängt fällt es schwer einen passenden Leitstern zu finden. Deshalb hab ich ja auch oben von einem Reducer geschrieben. So hab ich wesentlich mehr Gesichtsfeld und muss u.U. gar nicht mehr suchen! da sich dann aber evtl die GG-Stange verbiegt (hat ja nur 2cm Durchmesser) könnte ich den MAK auch auf den Newton setzen, das hat die letze Zeit vom Gewicht her schon gut geklappt. Als leitsternsuche3 könnte ich ja einfach mit 3 Schrauben von Hinten an den Spiegel des MAK gehen und mir dessen shifting zu nutze machen??^^
    Naja, weiß jemand wie ich die Probleme von GM und PHD beheben kann?(man was ein Abkürzungswust...)!


    gruß,
    Stefan

  • Servus!


    Ich selbst steige nach gut einem Jahr Fotografie mit Leitrohr/Exzenter jetzt auf einen OAG um. Equipment liegt schon da, nur das Wetter hat mir jetzt einen Strich durch die Rechnung gemacht.


    Bei kürzeren Belichtungszeiten (f5 Newton, bis 5min) oder kürzeren Brennweiten (432mm am Megrez 72, 20min Belichtungszeit) klappts mit Leitrohr einwandfrei. Mit einem 2" Auszug klappts mit dem Exzenter einwandfrei. Bei allem anderen hatte ich mit der Leitrohrdrift zu kämpfen, obwohl das Leitrohr fest (ohne Schellen) verbunden war.


    Wg. Guidingkamera: Am Leitrohr (102/500) hatte ich bisher eine DMK21, damit war die Leitsternsuche kein Problem. Am OAG wusste ich diese würde nicht reichen. In der engeren Auswahl waren schließlich ...


    * die ALCCD 5.x
    * der kleine Bruder der großen Watec, 902
    * die große Watec 120N+


    Ich habe leute gefunden die alle Kameras an OAG ohne Probleme betreiben, manche arbeiten sogar mit einer SC1 umgebauten Webcam. Genauso viele Leute gabs aber die mit jenigen Kameras keine Sterne am OAG gefunden haben. Grund war meist die verwendete Optik. Da ich den OAG auch mit meinem kleineren APO (72er Öffnung) fahren wollte, hab ich mich für die Watec 120N entschieden. Zusammen mit dem kleineren Chip der Atik 16HR hab ich einen relativ großen Bereich für den OAG zur Verfügung ohne den Aufnahmechip abzuschatten.


    Wie gesagt erster Test steht noch aus, aber ich bin zuversichtlich auch mit meinem f5 Newton jetzt die 10min-Belichtungszeit-Mauer zu durchbrechen ;)


    Grüsse,
    Tom

  • Hab grad noch gelesen, dass Du einen f/12 Mak als Leitrohr benutzt. Mit dem Ding hab ich nie Leitsterne gefunden, dafür war das Öffnungsverhältnis einfach zu klein. Ich habs auch mit einem 1.25" Reducer x0.5 probiert. Allerdings hat dann das Spiegelshifting arg zugeschlagen. Es war einfach nicht möglich einen Leitstern zu fokussieren ohne das mir dieser andauernd durchs shifting rausgewandert wäre. Auch der Exzenter war an dem Mak nicht sinnvoll einsetzbar. Mit nem kleinen Skywatcher 102/500 (2" Auszug) liefs dann einwandfrei und fokussieren konnt ich auch problemlos.


    Grüsse,
    Tom

  • hast de den reducer zufällig noch??^^


    Mit 2x2 binning ist die Kamera jetzt nicht so unempfindlich, aber die Suche gestaltet sich halt aufgrund des kleinen Gesichtsfeldes des MAK so schwierig! Ich hab im Moment 0,48° GF bei f/12. Mit reducer wären es 0,97° GF bei f/6. das wird wohl schon einen ziemlichen unterschied machen.... Shifting habe ich bei dem kleinen mak eigentlich ziemlich wenig, also beim großen Newton mit billig OAZ shiftets wesentlich mehr...

  • Hallo Frank


    das ist doch schon ganz gut was du geschafft gast, Das leitrohr an der gegengewichtsstange ändert die Shiftingprobleme bestimmt nicht zum Guten.
    Leitrohr parallel kannst du wohl vergessen bei der Monti


    Das mit dem OAG stell dir mal nicht so leicht vor, tatsächlich ist dem das Öffnungsverhältnis vom Teleskop schnuppe da er ein eigenes Öffnungsverhältnis hat. Das "Öffnungsverhältnis vom OAG ergibt sich aus dem Durchlas des Prismas und dessen Abstand zum Chip. Bei 7mm Prisma und 55mm vor dem Chip, wäre das dann fast f/8, die Öffnung vom Teleskop die genutzt wird ergibt sich aus dessen Brennweite, bei einem 150/1200 hättest du dann tatsächlich 1200/8 150mm öffnung zum Guiden, natürlich Abzüglich Verlust wegen schlechter Ausleuchtung durch den FS (neben Dem Aufnahmechip) und Vignette durch Tubus und FS.
    beim 150/600 wären es nur noch 75mm Guideöffnung hinter einem riesigem FS, da kann man gut 1/3 Öffnung noch wegdenken, die Grenzhelligkeit ist dann sehr viel schlechter so das auch das größere Feld nicht hilft.


    Wegen der Sternsuche, wenige Objekte passen so gedrängt auf den Chip das man die Kamera nicht komplett drehen kann


    ich bin das mal noch am Stricken das zusammenzufassen das es anschaulich wird


    Gruß Frank

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