Monddetail scharf - versus weich?

  • Hallo Beobachter,


    überall in den Foren tritt mit zunehmenden Beobachtungsmaterial und den damit verbundenen Vergleichen die persönlichen Geschmäcker der einzelnen Beobachter, in Bezug auf nachträgliche Schärfung am PC
    bzw. Tonwertverhältnisse, zu Tage. Ich habe für mich entschieden die Bilder eher weich und bei mittlerem Sonnenstand die Tonwerte eher hell zu halten. Ob dies nun sehr realistisch ist kann man relativ schwer beantworten, da einiges dagegen und einiges dafür spricht. Gegen helle TW spricht das rel. geringe Rückstrahlvermögen der Mondoberfläche - gegen scharfe Kanten die eher weiche Morphologie der Mondstrukturen. Gegenargumente wären die Abhängigkeit der TW von der Belichtungszeit und die begrenzte Auflösungskraft unserer Teleskope, welche weiche Kanten als scharfe Linien erscheinen lassen. Es ist bei unseren eher amateurambitionierten Bildern der reinen Geschmacksache des jeweiligen Bearbeiters überlassen wie er die Bilder bearbeitet. Allerdings sollte eine mögliche Artefaktebildung, die nicht seeingabhängig ist, vermieden werden.


    Anbei hier ein, wie ich finde, schönes Beispiel von weichen Strukturen die trotzdem irgendwie scharf rüberkommen. Zu dem Bild muss noch bemerkt werden, dass das Seeing wiedermal rel. schlecht war - man erkennt dies an der leichten Streifung. Trotzdem bleibt die "weiche Schärfe (!)" erhalten.



    weitere Monddetails findet ihr auf der Mondseite:
    http://www.unigraph.de/Videobilder_mond.html


    cs und viel Spaß Harald
    http://www.unigraph.de

  • Hallo Harald,


    also ich finde dieses Bild hammer! Es bietet einen Detailreichtum und eine Plastizität, unglaublich! Jede stärkere Schärfung würde hier wohl eher einen unrealistischen Eindruck vermitteln, aber so, wie´s ist, passt es perfekt...


    Gruss,
    Rainer

  • Hallo Harald,


    phantastische Aufnahme und ein ideenreicher Ausschnitt. Wie schon zuvor gesagt wurde - eine Landung steht unmittelbar bevor.
    Die Ausarbeitung ist natürlich Geschmacksache, aber ich habe mir erlaubt, das Bild bei mir am Rechner in verschiedenen Kontrasten und Helligkeitseinstellungen anzusehen.
    Mein persönlicher Eindruck ist bei einer Absenkung der Mitteltöne erheblich detailreicher, als Deine helle Darstellung - man erkennt dann in den Kraterböden und Wällen noch kleinste Feinheiten, die im hellen Bild einfach überstrahlt wirken. Daß die Details trotz der Komprimierung und des Downloads auf meinen Rechner noch so schön erhalten bleiben, zeigt Deine absolut korrekte Ausarbeitung der Bildtiefe.


    Ich will das nicht als Kritik sehen, deshalb habe ich auch nicht versucht hier ein umgearbeitetes Bild hochzuladen.


    Gratulation zu diesem Bild,
    Christian

  • Hallo Freunde,


    danke für die Kommentare. Rückmeldungen sind immer wichtig, so dass man nicht vollkommen von der Rolle kommt.


    Stefan: Orbiterlandung ist sicher nicht schlecht aber wenn ich dann mal oben gewesen bin, was will ich dann noch mit dem Fernrohr - da weiß ich ja schon alles. Es ist so ähnlich wie mit den Frauen! - wenn die sich noch ein paar "Geheimnisse" bewahrt haben umso reizvoller sind sie (grins)!


    Ab und zu schaue ich mir eure interessante Webseite an. Wie macht sich denn dein Refraktor gegen den großen Spiegel? Ich war immer Refraktorfan aber als ich zum ersten mal den Mond an diesem 16Zöller gesehen habe war die Sache gegessen! Dies gilt allerdings nicht für die Beobachtung der Protuberanzen. Da ist der Refraktor-Uni nicht zu schlagen.


    Rainer: Kärnten ist eine tolle Gegend die ich aus dem Urlaub sehr gut kenne. Die vielen Tage Sonnenschein müssten doch eigentlich für dich als Beobachter von Vorteil sein. Wie sieht es denn bei euch mit den Seeingverhältnissen aus?


    Christian: Da hast du sicher recht, dass die Plastizität mit steigender Anzahl heller Tonwerte abnimmt und man etwas Detail verliert. Ich mache immer auch mehrere Varianten. Komischerweise gefallen mir am nächsten Tag die weicheren und helleren immer besser. Auf meiner Mond-Webseite sind sicher ein paar Bilder dabei die von der EBV und dem Seeing her betrachtet grenzwertig sind. Ich habe jedoch die Hoffnung diese eher "zweifelhaften" Bilder mit noch besseren Ergebnissen so nach und nach zu ergänzen.


    cs Harald
    http://www.unigraph.de

  • Hallo Harald,


    zuhause im Drautal, muss ich zu meiner Schande gestehen, komme ich zur Zeit gar nicht zum Spechteln, ausser Naked Eye...
    Das ganze Gerödel befinded sich in meinem Hotelzimmer in Graz, dort bin ich immer die ganze Woche über beim Arbeiten. Die Durchsicht hier lässt zu wünschen übrig, meine Aussicht auf den Grazer Flughafen ist auch nicht gerade berauschend in puncto Deepsky. Aber zum Webcam- Üben reichts, ich hab da am Abend Zeit und keiner redet mir drein ;)


    Aber im Drautal haben wir in der Tat oft einen fantastischen Himmel, kaum Streulicht, und auf der Embergeralm bin ich auch in 20 Minuten - ich wohn direkt am Fusse der Auffahrt.
    Gruss,


    Rainer

  • Hallo Siegi,
    danke für deine Einschätzung.
    Die Bilder auf meiner Homepage sind bisher die Ausbeute aus 7 Monaten 2008. Leider nur an 4 Tagen einigermaßen Seeing gewesen und trotzdem können diese mit den Sonnenbildern noch nicht mithalten. Ich habe aber Hoffnung, dass noch eine Steigerung in der Auflösung zu erreichen ist. Vor allem muss ich bei vielen Aufnahmen näher ran! Der Maßstab sind die Bilder von Higgins, Daversin, z.T. auch Emond, Arsidi, Weigandt und noch einige andere, da diese alle mit vergleichbaren Instrumenten arbeiten.
    Es gibt viel zu tun,


    cs Harald
    http://www.unigraph.de

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