Hallo,
es ist ja gar nicht einfach, ein für astrofotografische Zwecke taugliches Teleobjektiv zu finden. Vor allem chromatische Aberration und nachlassende Abbildungsqualität zum Rand hin sind bei fast allen Objektiven sehr störend. Ich habe jetzt das Glück gehabt, mit einem Canon EF 200/2,8 eine der wenigen Ausnahmen gebraucht ergattern zu können. Und ich bin nicht enttäuscht worden, da wird es in der nächsten Zeit wohl die eine oder andere tiefe Übersichtsaufnahme geben.
Problemlos ist es noch nicht, es gibt noch einiges zu verbessern. So ist mein Kugelkopf einfach zu schwach, er biegt sich schön langsam und gleichmäßig durch, so dass im Laufe der Belichtungsreihe eine arge Drift auftaucht. Da muss etwas Stabileres her. Außerdem gibt es einen hellen Reflex, der in diesem Bild von Deneb herrührt und womöglich auf den UV-Cut-Filter vor dem Objektiv zurückgeführt werden kann. Da heißt es mal ohne Filter testen. Die Einstellung des Schärfepunktes ist auch nicht ohne, aber bei F/4 geht es. Auch aus Gründen der Vignettierung wird das daher wohl meine bevorzugte Blende bleiben.
Hier also das erste, längst nicht makellose, aber trotzdem hoffentlich vorzeigbare Bild mit der 350Da und besagtem Tele:
Belichtet wurde 30 mal 2,5 Minuten bei 800 ASA bei Blende4. Die Nachführung erfolgte per Autoguiding am Newton, montiert ist alles wie immer auf der EQ-6.
Wer sich die volle Dröhnung geben möchte, der kann die Originalauflösung unter http://www.castronomie.de/sonstiges/Deneb.jpg einsehen. Die Nachführung ist aufgrund des schwachen Kugelkopfes noch nicht perfekt!
Links unten der Pelikannebel sowie ein Teil des Nordamerikanebels, für die anderen Gasfetzen habe ich keine lokalen Bezeichnungen finden können. Recht schön kommt hier schon heraus, dass sich quer durch das Bild noch Dunkelwolken ziehen.
Ich hoffe, es gefällt!
Grüße,
Carsten