Öffnungsverhältnis 4,8 ??

  • Hi,
    nein, ich will mir jetzt nicht noch ein Teleskop kaufen, aber ein Feund fragte mich mal, ob ein 250/1200 Reflektor gut ist. Nun bin ich mir ehrlich gesagt nicht sicher, ob das Öffnungsverhältnis von 4,8 nicht vielleicht doch zu klein ist, sollte er lieber eines mit einem höheren Öffnungsverhältnis nehmen ??


    Was macht eigentlich das Öffnungsverhältnis aus, wenn man zB. 4,8 und 5 hat ??


    Gruß Zwille

  • Moin,


    also den Unterschied zwischen 4,8 und 5,0 kannst Du getrost vergessen.


    Man kann nicht generell sagen, welches Öffnungsverhältnis besser ist. Es kommt darauf an, was man mit dem Fernrohr machen möchte. Hast Du nähere Angaben?

  • Hallo Zwille!
    Immer wieder zu lesen ist, dass bei einem kleineren Öffnungsverhältnis als 6,0 bessere (teurere)Okulare her müssen. Warum das so ist, ist mir aber nie so ganz klar geworden.
    Zutreffend ist auch, dass diese lichtstarken Spiegel sehr genau justiert sein müssen.Da gibt es sogar einen Fangspiegelversatz, der bei perfekter Justage berücksichtigt werden soll.
    Das sind glaube ich die beiden wichtigsten Dinge, über die man sich vor dem Kauf informieren muss.


    MfG, Günther

  • Hallo Sternenfreunde, ich kann nur bestätigen dass bei einem Öffnungsverhältnis um die 5 eine exakte Justierung erforderlich ist.
    Ich selbst habe einen Spiegel mit 4,8 und muss nach zweimaligen beobachten -ich baue das Teleskop immer im Garten auf, daher auch ständiger Auf und Abbau- neu justieren um eine optimale Abbildung zu haben, sonst macht die Sache keinen Spass. Das ist die Problematik mit einem lichtstarken Gerät. Weiters sind unbedingt qualitativ hochwertige Okus erforderlich da die Abbildung ansonst leidet und statt Sternen werden Kometen sichtbar.
    Ciao
    Helmuth

  • Kleine Korrektur am Rande:
    Der Begriff Öffnungsverhältnis kommt von der Fotografie und ist das Verhältnis Objektivduchmesser dividiert durch Brennweite D:f UND NICHT UMGEKEHRT!!! .


    Ein Spiegel von 25 cm Durchmesser und 1 Meter Brennweite hat ein Öffnungsverhältmis von 1:4 (sprich: eins zu vier), Fotografen sprechen auch von "Blende 4". Bei Telskopen hat sich die Schreibweise f/4 (sprich: efvier) durchgesetzt. Das ist ein hohes Öffnungsverhältnis , man sagt auch "schnelles Öffnungsverhältnis", da man beim fotografieren kürzer belichten muss. Man kann auch "kurze Bauweise" sagen, da der Tubus kurz wird. Ich persönlich spreche gerne von "sportlichem Öffnungsverhältnis", da so ein Spiegel schwerer zu schleifen ist.


    Ein Objektiv mit 25 cm Durchmesser und 2 m Brennweite hat ein Öffnunsverhältnis von 1:8 oder f/8, das ist ein kleines Öffnungsverhältnis , da die Zahl 8 im Nenner steht! Fotografen sprechen auch von kleiner Blende oder "langsamen Öffnungsverhältnis", da man gegenüber 1:4 vier mal so lange belichten muss (die gleiche Lichtmenge wird auf die 4-fache Film Fläche verteilt). Man kann auch salopp "langes Elend" dazu sagen.


    So, alle Klarheiten sind hoffentlich hiermit beseitigt

  • Hallo Mootz GMS!


    Also zu dieser Aussage...
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Mootz GMS</i>
    Immer wieder zu lesen ist, dass bei einem kleineren Öffnungsverhältnis als 6,0 bessere (teurere)Okulare her müssen. Warum das so ist, ist mir aber nie so ganz klar geworden.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    kann nur gesagt werden, daß mit einem grossen Öffnungsverhältnis auch mehr ausseraxiale Strahlen aufgefangen werden. Hier aber haben Newtonsystem ihren grundsätzlichen Haken, denn, je weiter man sich von der optischen Achse entfernt, um so deutlicher wird der Abbildungsfehler des Koma. Gute und damit teuere Okulare, die für solche Systeme gerechnet sind, können diesen Abbildungsfehler wieder ausgleichen. Ein weiteres Problem liegt in der Kombination von Hauptspiegel und Okularen. Wenn man z.B. ein Teleskop mit einem Öffnungsverhältnis von 1/4,5 bei einem Spiegeldurchmesser von 250mm nimmt, kann man mit guter (ca. 75% Ausleuchtung) ein Feld von gut 2,5° Himmel überblicken (Wow - Weitblick). aber, ich brauche hierzu ein Okular, daß bei der sich dann einstellenden Vergrößerung ein entsprechendes Gesichtfeld zeigt. Beim gewählen Beispiel ist die sinnvolle minimale Vergrößerung 35x, um dann ein Gesichtfeld von ca. 2° am Himmel zu sehen, muß man dann schon ein 32mm Okular mit eine Eigengesichtsfeld von ca. 70° benutzen. Solche Okulare sind dann mit diversen in den Okularen verstecken Abbildungsfehlern behaftet, wenn man ein einfaches (wenig Linsen) Design verwenden würde (Kissenverzeichnung, Randunschärfen, Chromasie etc.). Also kommen hier 5-7 Linsige Okulardesigns (Pentax, Nagler, TeleVue etc.) zum Einsatz, die dann schweine teuer sind :-))


    Gruß
    Winfried

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: WinfriedMelder</i>
    <br />Hier aber haben Newtonsystem ihren grundsätzlichen Haken, denn, je weiter man sich von der optischen Achse entfernt, um so deutlicher wird der Abbildungsfehler des Koma. Gute und damit teuere Okulare, die für solche Systeme gerechnet sind, können diesen Abbildungsfehler wieder ausgleichen. <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Das stimmt so nicht. Es gibt keine komakorrigierten Okulare (jedenfalls keine auf dem Markt verfürgbaren).
    Ich glaube, du verwechselst die Koma des Hauptspiegels mit den Abbildungsfehlern des Okulars.


    Bei hohen Öffnungsverhältnissen (z.B. f/4,5) treten die Strahlen in einen ziemlich steilen Winkel in's Okular. Einfachere Bauarten schaffen es nicht, diesen stumpfen Strahlenkegel richtig zu bändigen und zeigen starke außerachsiale Abbildungsfehler. Diese Fehler verformen das Sternbild schweifförmig oder T.förmig. Daher kommt wohl der der Irrglaube, das sei die Koma des Hauptspiegels.

  • Hallo Sternfreunde,


    ergänzend zu Stathis` Ausführungen möchte ich noch sagen,
    daß der Hauptabbildungsfehler der Okulare bei der Verwendung
    an "schnellen" Teleskopen der Astigmatismus ist.


    Die Nagler Okulare korrigieren kein Koma,das kann man sehr schön sehen,
    wenn man mit einem längerbrennweitigen Nagler z.B. am f/5 Newton
    beobachtet.
    Dort sieht man sehr schön die Komafiguren wie sie abseits der Mitte
    irgendwann beginnen aufzutauchen und zum Rand hin größer werden.
    Das ist aber der Fehler des Parabolspiegels.
    Wenn das Okular so gerechnet wäre,daß es Koma korrigieren würde,
    könnte man es wiederum nicht an einem komafreien System verwenden,
    dort würde "inverse Koma" sichtbar.
    Und die APOs von Televue sind nun mal Systeme,wo Koma keine Rolle spielt,
    da wäre es irgendwie unsinnig dafür ungeeignete Okulare zu produzieren...


    Wie stark die Koma bei schnellen Newtons zunimmt kann man aus
    dieser Televue Graphik erkennen.


    MfG,Karsten

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