Welcher 5-6" Refri?

  • Hallo,


    als Balkonteleskop (Einblick von hinten ist Pflicht) für Objekte des Sonnensystems denke ich gerade über den Tausch meines 8" f6 GSO gegen einen 5-6" Refraktor nach. Apo ist für mich nicht bezahlbar, 5" ED leider auch. Ich fürchte mehr als 800 Ocken kann ich nicht locker machen. Deshalb die Frage nach "FH´s" in dieser Größenordnung. Welche Rohre könnt Ihr empfehlen? TAL, Synta, Antares,...?


    Grüße
    Andreas

  • Hallo Andreas,


    spontan fiele mir da der Antares 127/1200 ein. 5'' zeigen wohl gerade genug an Mond und Planeten und der Farbfehler fällt geringer aus als z.B. bei 150/1200 Geräten. Eine Alternative dazu ist sicher auch der 125er TAL. Allerdings kenne ich beide Geräte nicht vom Durchsehen.


    Jedoch stellt sich mir die Frage, ob Deine vorhandenen Okulare mit dem längeren Öffnungsverhältnis zwischen f/9 bzw. f/10 sonderlich gut harmonieren. Weiterhin wird Dir Dein 8'' Newton, sofern ausgekühlt und kollimiert, wesentlich mehr an Mond und Planeten zeigen als einer dieser Refraktoren. Warum also willst Du wechseln? Wirklich nur aus Platzgründen / Einblick von hinten? Dann wäre auch ein Maksutov eine Überlegung wert, da farbfehlerfrei und noch kürzer als ein Refraktor.

  • Hi Volkmar,


    im wesentlichen sind es zwei Gründe, die mich umtreiben. Da der besagte Balkon etwas zurück gesetzt liegt, muß ich, um möglichst viel Himmelsausschnitt zu bekommen , höher heraus, als es mit einem 8" Dobs gut gehen würde. Zweitens verspreche ich mir durh einen Refri einen deutlichen Kontrast- und Wahrnehmungsgewinn gegenüber einem 25%ig obstruierten 8" Newton. Wenn Du jetzt sagst, optimier den Newton auf <20% Obstruktion und setz ihn auf eine H-EQ5, dann müßte ich nochmal nachdenken. Obwohl: nach dem gerade beendeten 12"-Umbau brauche ich erstmal eine Bastelpause...
    Gruß
    Andreas

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: AndreasW.</i>
    <br />Zweitens verspreche ich mir durch einen Refri einen deutlichen Kontrast- und Wahrnehmungsgewinn gegenüber einem 25%ig obstruierten 8" Newton.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Das halte ich für etwas optimistisch. Dann müßte der Newton schon eine ziemliche Gurke sein. Aber Vorsicht, dünnes Eis: Solche ausufernden Diskussionen hatten wir hier schon öfters.


    Ich selbst betreibe übrigens auch einen 8'' f/6 Dobson und habe mir später ergänzend für Weitfeldbeobachtung und Urlaub einen kleinen ED-Apo zugelegt, den 72/432 von William Optics. Ein echt nettes Teil für unter 400 Euro.

  • Hallo Andreas,


    schwierige Frage - ich persönlich finde den 6"f8 Refraktor (Bezeichnung FH ist hier aber nicht ok) recht ordentlich.
    Meinen habe ich um ca. 10cm gekürzt erstanden sodass ich auch mit Nagler und Speers Waler Okularen in den Fokus komme und auch binokular beobachten kann.
    Leider scheint es hier eine recht große Streuung zu geben - auf alle Fälle kann ein solcher Refraktor auch am Planeten und Mond schöne Wahrnehmungen bieten - sofern ein leichtes sek. Sprktrum nicht sonderlich stört.


    Gruß


    Copernicus

  • Hallo Andreas,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">...Zweitens verspreche ich mir durh einen Refri einen deutlichen Kontrast- und Wahrnehmungsgewinn gegenüber einem 25%ig obstruierten 8" Newton...<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    genau das würde ich Dir auf Grund meiner Parallelbeobachtungen 5" f/9 ED - 8 1/2" f 6,9 Newton nicht versprechen. Dabei spielt der ED garantiert in der höheren Liga als ein sog FH. Aber was solls, probier es aus und hab Spaß dabei.


    Gruß Kurt

  • Hallo,


    hm, wie es scheint würde mich also ein doch schon relativ großer Refraktor gegenüber dem 8er Newton nicht wirklich weiterbringen? Wenn also der Zugewinn an Kontrast und Wahrnehmung minimal bis gar nicht vorhanden ist, werde ich meinen Newton wohl behalten und überlegen, wie ich ihn höher setzen kann, damit die Balkonbrüstung nicht dauernd stört...


    Danke für Euren Input!


    Viele Grüße
    Andreas

  • Hi Andreas,


    ein Punkt ist mir vorhin gerade noch aufgefallen- ich hatte zufällig diese Seite offen http://www.taunus-astronomie.de/art_scopes.html und sah mir die Darstellung der Refraktoren auf Montierung an.


    Kenne ja deine Balkon nicht- aber wenn du so ein großes Teil auf Stativ hinstellst- hast du dahinter überhaupt genug Platz?


    Wenn dein Newton als Dobs montiert ist- besorg dir eine kleine Palette und schieb sie drunter.


    Gruß
    Stefan

  • Hallo,


    ich denke auch, dass es vom 8" Spiegel zum 4-5" FH eher kein "Fotschritt" sein wird.
    Wenn schon Refraktor, dann in diesem Falle einen Apo - der scheidet aber wegen des Preises aus.


    Grüße
    Rolf

  • Hallo Andreas,


    ich zitiere Dich mal: "Obwohl: nach dem gerade beendeten 12"-Umbau brauche ich erstmal eine Bastelpause..."


    Dann hast Du ja auf jeden Fall, wohl für "die Wiese" einen 12" Dobson.
    In diesem Fall könntest Du ja beim Austausch Deines "Balkon-8-ers" durchaus auf einen kleineren Refraktor gehen. Was Stefan sagt ist schon richtig. Du wirst mit diesem Trumm von Refraktor wahrhaft in die Ecke gedrängt, - und das kann man wörtlich nehmen!


    Da wäre ein 4" für das gelegentliche Balkonspechteln doch ausreichend, größeres scheint ja vorhanden! Oder vielleicht sogar ein reines Richfield-Gerät.


    CS
    Winfried

  • Hallo Andreas
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">wie es scheint würde mich also ein doch schon relativ großer Refraktor gegenüber dem 8er Newton nicht wirklich weiterbringen?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Das würd ich auch so meinen. Es gibt aber noch einen wesentlichen Umstand bei Balkonbeobachtungen: Falls Dich mit dem Newton oft hauseigenes seeing stört (Wärmeabstrahlung von allen Seiten, shit der Nachbar hat wieder seine Fenster offen etc.), ist da ein Refraktor tatsächlich von Vorteil.


    Grüsse
    Jan

  • Andreas,


    generell ist eine kleinere Öffnung unempfindlicher gegen Turbulenzen und mäßigem Seeing. Daher kann hier ein 5-6" Refraktor durchaus punkten. Wobei Beobachtungen vom Balkon oder Terasse oder Gehsteig etc. eh ungünstig ist. Geht aber zur Not natürlcih auch - besser zumindest als nichts.


    Gruß


    Copernicus

  • Hallo Andreas,
    ich würde Dir einem Skywatcher MAK 150/1800 empfehlen. Den hatte ich selber mal kurz, hat eine sehr gute Optik gehabt. Ist farbfehlerfrei und sticht einen 5" FH locker aus. Dabei sehr leicht, geht auf kleine Montierungen.

  • Hi Copernicus,


    da habe ich erst etwas interessantes dazu gelesen, hätte vermutlich sogar mal einen eigenen Thread verdient.


    Gefunden hatte ich die Erklärung hier http://www.webstertelescopes.c…%20by%20light%20pollution


    unter FAQ und da wird noch weiter verwiesen, siehe hier http://www.skyandtelescope.com…g/3305656.html?c=y&page=5


    Demnach hat die Größe einer Optik keinen Einfluss auf das Seeing.


    Gruß
    Stefan


    PS: bin mal neugierig auf die Antworten- Chips liegen schon am Tisch [:D]

  • Hi Stefan
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Chips liegen schon am Tisch<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    ... und das Bier kaltgestellt? Proscht!


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Demnach hat die Größe einer Optik keinen Einfluss auf das Seeing.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    [:D] hmmm, muss mal schauen ob ich mit den grösseren Teleskopen auch besser die Wolken vertreiben kann [;)] ! Ok, hab's schon richtig verstanden, es ist einfach besser auf einem Balkon mit Refri weil die Eintrittsöffnung weit über die Balkonbrüstung rauslugen kann.


    Jou, und jetzt Party on ...
    Jan

  • Hallo Stefan,


    jeder versierte Beobachter kann bestätigen, dass kleinere Geräte unempfindlicher gegen Seeingeinflüsse sind.
    Einen 4" Refraktor kannst Du bei mäßigem Seeing oftmals gewinnbringender einsetzen als z.B. einen 7" Fefraktor.


    Gruß


    Copernicus

  • Hallo Copernicus,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">...Einen 4" Refraktor kannst Du bei mäßigem Seeing oftmals gewinnbringender einsetzen als z.B. einen 7" Fefraktor.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    bei Mond- und Planetenbeobachtung hab ich es noch nie erlebt dass z. B. mein 5" Refraktor mehr gezeigt hätte als mein 12" Newton. Es ist mir aber schon öfters vorgekommen dass man mit beiden gleich wenig Details erkennen konnte[B)].


    Gruß Kurt

  • Hallo Copernicus,


    hier nochmals direkt das Zitat von der erwähnten Seite <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Are large telescopes more affected by "seeing"?


    Seeing is defined as the distortions (or lack of) in the atmosphere. The old wife's tale was that the atmosphere was made up of 8" cells and that allowed small scopes to "beat the seeing", by looking right through them. This, of course, has never been proven by any actual research. More likely the rumor got started because small scopes cool down so much faster than large ones. Thus it would appear that the small scopes see right through the "bad seeing", while large ones are confounded by it, when in reality what is being seen is a thermal issue with mirror mass.


    What can be said is; that with a mirror of any size, cooled within 1.5 degrees or so of the ambient temperature, the atmosphere will limit the MAGNIFICATION. If a 6" scope can produce a stable image at 250x so will a properly cooled 30" scope on the same night. But, on a night with great seeing, your 30" telescope will easily exceed 1000x and leave the smaller scope in the dust.


    More on the subject at Sky & Telescope:<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    der Link dazu http://www.webstertelescopes.c…%20by%20light%20pollution
    und nochmal der Link von Sky&Telescope http://www.skyandtelescope.com…g/3305656.html?c=y&page=5


    Die Meinung mit mehr Problemen hinsichtlich seeing wird ja oft vertreten, aber bisher fand ich auch keine Erklärung weshalb das der Fall sein soll- wie es oben so schön heißt "The old wife's tale..."


    Gruß
    Stefan

  • vielleicht ist damit die proportionalität von seeing und auflösung gemeint.
    da ein 12" Newton ciel mehr auflösen kann (0,6" ?? keine Ahnung) ist eine Seeing von sagn wir 6" so schlimm, dass man nur noch 1/12 der Auflösung hat.
    Bei kleinen teleskpoen mit 70mm hat man eine auflösung von 60" macht dagenen ein Seeing von 6" nichts aus, da es die Sterne nicht mehrlich vergrößert. deshalb entsateht der Eindruck, dass der kleine Mehr zeigt,weil das Bild ruhiger ist. Der eindruck der mehr Details kommt vielleicht dadurch, da man vom Newton besseres gewöhnt ist (&gt;&gt;enmttäuscht) und im kleinen dann ein scharfes Bild hat (&gt;&gt; glücklich). Also ein rein emotionaler Eindruck??
    (Die Werte stimmen wahrscheilich nicht, sollte aber auch nur ein Beispiel sein.)

  • Hallo.


    In den Theorieseiten von ICS wird das so erklärt, dass man bei mässigem...schlechtem Seeing mit der kleineren Öffnung eher die Chance auf homogene Luftschichten hat, als mit einer grossen Optik.


    Das klingt für mein Verständnis ziemlich logisch.

  • Hallo Miteinander,
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: slyv</i>
    <br />Hallo.


    In den Theorieseiten von ICS wird das so erklärt, dass man bei mässigem...schlechtem Seeing mit der kleineren Öffnung eher die Chance auf homogene Luftschichten hat, als mit einer grossen Optik.


    Das klingt für mein Verständnis ziemlich logisch.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">



    was soll überhaupt Detail-(Planetenbeobachtung), wenn das Seeing so schlecht ist dass selbst teure 3- 4" Edel- Scherben nicht mehr ihre volle Bildqualität liefern können?


    fragt sich
    Kurt

  • Hallo Stefan, hi Silvio,


    auf der von mir zitierten Seite heißt es ja "the atmosphere will limit the MAGNIFICATION"- also bei gleicher Vergrößerung gleich gutes/schlechtes Bild.


    Mit der größeren Öffnung will man ja immer auch höher vergrößern und dann kommt eben ein schlechterer Bildeindruck heraus.


    Das die unruhigen Luftschichten sich auswirken ob man mit 4" oder 10" duchguckt glaube ich nicht.


    Und Auflösung- wenn ich mit dem kleinen Refi z.B. einen Doppelstern nicht mehr auflösen kann und das schlechte seeing erlaubt es mir auch nicht mit dem 12"er- wo ist dann der Unterschied? Außer das ich im 12er den Doppelstern ansatzweise flimmernd oder wie auch immer sehe und im Refi halt nur einen- ovalen- Stern.


    Gruß
    Stefan


    PS: Chips und Cola hab ich schon mal bereitgestellt [:D]

  • Hallo zusammen,


    ich habe schon des öfteren die Erfahrung gemacht, dass mein 4,5" Apo kontrastreicher abbildete als mein 12"er Newton. Es war einfach schärfer, knackiger....
    Dies gilt natürlich nur bei durchschnittlichem Seeing - bei besten Verhältnissen ist der 12er wegen seiner großen Öffnung dann letztendlich wieder die Nr.1.
    Auch hatte ich einmal einen 60mm Refraktor gegen meinen 10" LOMO antreten lassen. Ziel war bei unruhiger Luft Merkur. Während es im 10"er wabbelte war der Planet im 60er Refi zwar sehr klein aber knackscharf. Und ja - der 10er war komplett ausgekühlt ;)


    Gruß


    Copernicus

  • Hallo Kurt,


    wenn das Seeing nur mäßig ist lohnt sich die Planetenbeobachtung ja nicht wirklich - soweit stimme ich zu. Aber leider sind die meisten nicht mit besten Verhältnissen verwöhnt und somit wird halt oft auch nur brauchbares Seeing akzeptiert - frei nach dem Motto: Lieber weniger als garnichts.


    Und hier haben kleinere Geräte durchaus Ihre Vorteile. Zumindest lassen sich auch in Jupis Wlkenbändern Details erkennen - sicherlich nicht optimal aber immerhin.


    Viele Grüße


    Copernicus

  • Hallo Copernicus


    Code
    Aber leider sind die meisten nicht mit besten Verhältnissen verwöhnt


    Ich denke der Sachverhalt ist ein anderer. Auch an optimalen Standorten wie Paranal, La Sila, Carla Alto usw ist das Seeing gegen Horizont bescheiden. Seeing im Subbereich wird auch an solchen Standorten nur im Zenit erreicht.
    Im Schnitt gibt es dort eine Auflösung von 0,7"
    Das Seeing in Deutschland und in einer Ländlichen Gegend ist oft gar nicht so schlecht wie vermutet. Das Problem liegt an der Höhe des zu beobachtenden Objekts.
    Jupiter gab hier in den letzen Jahren leider nicht viel her, aber beim Mond lohnt es sich z.B. zur Zeit die abnehmende Phase in der zweiten Nachthälfte zu beobachten.
    Dem Seeingfrust kann man also teilweise durch eine geplante Beobachtung entgegenwirken.
    Oder man geht auf Reisen. In Namibia steht Jupiter gerade im Zenit.


    CS

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