Schmidplatte ausbauen?

  • Hallo.


    Mich würde mal interessieren, wie drehungssensibel eigentlich so eine Schmidtplatte z.B. beim C8 ist. Markieren beim Ausbau ist ja klar, aber ich denke, dennoch wird man eine Toleranz von ein paar Millimetern haben (unterschiedlicher Blickwinkel, etc.).
    Wie sensibel ist da die Abstimmung wirklich?


    Und wie würde man vorgehen, eine Schmidtplatte, deren Markierung fehlt wieder zu justieren. Kann mir nicht recht vorstellen, welche optischen Fehler da auftreten würden.


    Grüße,
    Andreas

  • Hallo Andreas,


    ich habe bei meinem C8 einmal vor dem gleichen Problem gestanden. Als völliger Anfänger bin ich damals einfach davon ausgegangen, dass wohl alles drehsymetrisch sei. Ich habe dann die Schmidtplatte einfach (zwecks Reinigung - war völlig unnötig) ausgebaut und irgendwie wieder eingebaut.
    Als danach das Bild sehr viel mieser war, habe ich mich dann mal erkundigt. Natürlich hatte ich auch keine Markierungen vor dem Ausbau gemacht.
    Ich habe dann folgenden Tipp bekommen: Auf dem Rand der Schmidtplatte ist eine Seriennummer eingeritzt (oder geätzt). Diese muss gegenüber des Fokussierungsknopfes liegen.
    Außerdem spielt die Mittenjustage eine wichtige Rolle. Da bei mir aber die Korkplättchen von sich aus am Tubus geblieben sind, hatte ich damit kein Problem. Wenn Du die Korkplättchen ebenfalls herausgenommen hast und diese unterschiedlich dick sind, würde ich Dir empfehlen, das Teil zum Justieren zu bringen.
    Bei mir hat jedenfalls der Tipp mit der Seriennummer gereicht - das Bild ist wieder perfekt....


    Gruß
    Klaus

  • Ohje, die Korkteile haben sich bei mir längst verselbstständigt, weswegen ich diese nach Gefühl wieder plaziert habe.


    Hm ... sollte wohl eine Justierung machen lassen.


    Andreas

  • Hi Klaus,


    da hast Du aber echt Glück gehabt. Ich würde mich nicht rantrauen die Schmidtplatte auszubauen. Und wenn ich trotzdem mal muß, dann vorher unbedingt ganz genau markieren, wie sie eingebaut war. Die Schmidtplatte ist asphärisch, d.h. sie "funktioniert" nur in einer ganz bestimmten Position.


    Viele Grüße,
    Martin

  • Hallo Andreas,


    die Schmidtplatte sollte eigentlich rotationssymmetrisch sein. Sicherheitshalber würde ich aber trotzdem eine Markierung anbringen. Das kostet nichts und gibt Dir eine gewisse Sicherheit, falls die Schmidtplatte doch nicht rotationssymmetrisch sein sollte.[;)]
    Beim Einbau solltest Du auf den Einbauwinkel achten, der Abstand zum Hauptspiegel ist unkritisch.


    Gruß,
    Jens

  • Hi Jens,


    ist sie aber nicht [;)]. Es kommt sehr wohl darauf an, um wieviel ° gedreht man die Schmidtplatte wieder einbaut. Ist alles eine heikle Angelegenheit.
    Richtig.. an den Einbauwinkel hatte ich eben auch nicht gedacht. Der spielt natürlich auch eine Rolle. Dürfte aber wegen der Schrauben eigentlich ein kleineres Problem, als die Drehung sein.


    Ciao,
    Martin

  • Hallo Martin,


    Schmidtplatten sind IMMER rotationssymmetrisch, die lassen sich in der Massenfertigung mit der Vakuummethode anders gar nicht herstellen.
    Bei den Massen-SC’s bin ich mir aber nicht sicher, ob eventuell eine Retusche auf der Schmidtplatte gemacht wird. Das ist zwar nicht sehr wahrscheinlich, aber theoretisch möglich. Deshalb würde ich sicherheitshalber eine Markierung anbringen.


    Gruß,
    Jens

  • Jetzt bin ich perplex - Weltbilder brechern darnieder. Das hiese ja, es ist wäre egal, wie ich die ich die Platte draufbau? Ich war der Meinung, jede Platte sei irgendwie individuell auf die Macken des Hauptspiegels hingefertigt?


    Was mir auffällt ist, daß der Rand je extem ungerade ist, das sieht nicht nach Maschine aus.


    Mit dieser Retusche werben ja Meade und Celestron. Wie erkenne ich die? Ist übrigens eine altes oranges C8, falls das einen Untershceid macht.


    Kann ich da mal einer der Optikprofis wie Kurt und Co. mal dazu äußern?


    Andreas

  • die Meinung von Nachtvogel hatte ich auch. Die Spiegel ist ja eben nicht perfekt. Darum braucht man doch, so dachte ich, für jeden Spiegel eine mehr oder weniger eigene Schmidt-Platte, die die "Unebenheiten" im Spiegel korrigiert...
    Naja, sicher weiß ich jedenfalls, daß es nicht egal ist, wie die Schmidtplatte draufkommt. Wenn man sie ausbaut, dann ungebdingt markieren, wie sie drin war.


    Martin

  • Der Hauptspiegel der SC sind absolut sphärisch also auch rotationssymetrisch. Dass die Schmidtplatten asphärisch sind, spielt für die Einbauorientierung doch überhaupt keine Rolle, solange sie rotationssymmetrisch und das Glas keinen nennenswerten Keilfehler hat (sollten sie zumindest sein).
    Damit wäre es egal, in welcher Orientierung die Schmidtplatte eingebaut wird. Natürlich muss man dannach den Fangspiegel wieder neu justieren!!!


    Klaus (watchgear) hattest du dannach alles neu justiert? Wenn nicht, ist mir schon klar, warum du anschließend ein schlechteres Bild hattest.


    Sagt jemand aus dem hohlen Bauch, der noch nie einen SC zerlegt hat.

  • Hi Stathis,


    natürlich hatte ich alles wieder neu justiert. Ich kann mir auch nicht recht vorstellen, warum die Lage der Schmidtplatte so wichtig ist. Eigentlich (optisch gesehen) muß sie ja symetrisch sein.
    Ich treffe mich heute Abend mit einem alten SC-Profi (Bernd Koch) - der hatte mir auch damals den Tipp (oh - wie ich die neue deutsche Rechtschreibung hasse...) gegeben. Ich werde ihn nochmal fragen und kann evtl. Morgen das Rätsel endgültig lüften.


    Gruß
    Klaus

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: watchgear</i>
    <br />natürlich hatte ich alles wieder neu justiert. <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Hmm, komisch. Dann muss ich wohl das, was ich oben gesagt habe, wieder zurücknehemen.


    Heute Abend treffe ich einen SC- Profi von Meade - der sollte es wissen.

  • Hm ...


    bitte fragt Eure Experten doch auch, ob das mit den Keilen so dramatisch ist. Da die Platte ja so einigermaßen zentriert drin liegen dürfte, sollten das selbst bei falschestmöglichen Plazierug der Keile die Abbweichung von der vorigen Position wohl nur bei einigen mm liegen ...


    - Und mich würde ja interessieren - wenn das Ding eben nicht symetrisch ist - wie man sowas eigentlich justieren soll. Drehen und Durchkucken reicht wohl kaum, da vermutlich jedesmal der Fangspiegel justiert werden muß. Aber das kann doch kein Mensch beurteilen, obs nun bidderl besser oder schlechter geworden ist.


    BIn ja gespannt, ob mein Weltbild wirklich so falsch ist ...


    Andreas

  • Hallöle,


    ich hab' mal meinen SC-Profi gefragt. Er sagt, die Schmidtplatte wird nicht retuschiert - aber der Fangspiegel, um die Fehler der Schmidtplatte und des Hauptspiegels auszugleichen.
    Bei der Schmidtplatte wird also zumindest eine absolute Rotations-Symetrie angestrebt. Da der Fangspiegel aber fest mit der Schmidtplatte verbunden ist, wird bei einem falschen Einbau dieser natürlich mitgedreht. Das macht dann das Problem.
    Bei 180° Verdrehung der Schmidtplatte (und damit auch des Fangspiegels) wirken sich die Korrekturen des Fangspiegels gegenteilig, also als Fehlermultiplikator aus.
    Dabei sprechen wir übrigens auch von einem orangen 70er Jahre SC. Ob das bei den neuen Geräten immer noch so ist, konnte er nicht sagen....


    Gruß
    Klaus

  • Hallo Klaus.


    Das was dir der SC Profi erzählt hat stimmt nicht ganz.
    Ein SC am Fangspiegel korrigieren wäre wohl das Letzte was ein Optiker tun würde
    und außerdem wäre das auch nicht vollständig möglich weil dort die Mittelpunktstrahlen und die Randstrahlen nicht mehr auf den selben Ort kommen.
    Der Kugelspiegel ist am leichtesten und ist auch immer der genaueste Teil.
    Die Schmidtplatte ist am schwierigsten weil sie so dünn ist.
    Die Fangspiegel werden mehrere auf einen Körper poliert und da kommt es manchmal vor das die am Rand befindlichen nicht so genau werden. Wobei die Fehler sehr gering sind.
    Solche kleine Abweichungen können durch zusammenpassende Teile behoben werden.
    Wobei die Schmidtplatte sowie auch der Fangspiegel auf ihr durch drehen und immer wieder kollimieren auf das Optimum eingebaut werden.
    Daher ist es wichtig das die Position des Fangspiegels auf der Schmidtplatte und die Schmidtplatte zum Rohr eingehalten wird.
    Ich markiere sie immer mit einen schmalen Papierklebeband.
    Die Zentrierung der Schmidtplatte ist weniger empfindlich weil die wird durch die Kollimation wieder behoben.


    Viele Grüße
    Alois

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Alois</i>
    <br />


    Ein SC am Fangspiegel korrigieren wäre wohl das Letzte was ein Optiker tun würde...


    ...Daher ist es wichtig das die Position des Fangspiegels auf der Schmidtplatte und die Schmidtplatte zum Rohr eingehalten wird.


    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Das mit der Fangspiegelretusche habe ich auch schon gehört, Celestron soll seine Optiken so korrigieren. Da Celestron eine Retusche definitiv durchführt, stellt sich die Frage, was denn sonst retuschiert werden könnte. Die Schmidtplatte würde ich ausschließen, den Hauptspiegel aufgrund der relativ einfachen Herstellung eigentlich auch.
    Was die Position der Schmidtplatte zum Rohr angeht: Bei einer rotationssymmetrischen Schmidtplatte ist das definitiv egal.


    Ich vermute mal, daß es so sein wird wie es Klaus schon beschrieben hat:
    Die Position der Schmidtplatte ist eigentlich egal, aber wegen der Fangspiegelretusche muß eben doch die vorgegebene Position gehalten werden.


    Gruß,
    Jens

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