Flächenhelligkeit-Auflösung-Farbsehen

  • Hallo Kay und Helmut,
    ach ja, die Magellan... ist auch schon wieder 10 Jahre her[8)]
    Mit Kay hatte ich mich vor zwei Jahren länger auf dem HTT drüber unterhalten, hin und wieder wird man an seine Jugendsünden erinnert[:D]
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Ich habe jetzt die Ausgaben des Magellan (von 1/2000 bis 4/2002), wobei mir jedoch die ersten 4 Hefte (=Jahrgang 1999) noch fehlen.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Das ist sehr schade. An den ersten 4 Ausgaben war ich noch massgeblich beteiligt, danach musste ich zur Bundeswehr[xx(]
    Die Idee hatten wir (Giovanni und ich) in meinem Kinder... äh... Jugendzimmer, wo auch die ersten Ausgaben entstanden. War sehr ulkig, das alles. Beim kopieren der ersten Ausgabe merkten wir dann, dass die Sterne in den Zeichnungen nicht mit rüber kamen, also wurde, weil wir nichts anderes fanden, mit Süssstoff für Kaffee "nachgemalt"[8D]


    Wenn Du zum HTT kommen solltest (ich weiss ja nicht, ob Du dir das vorstellen könntest), dann würde ich dir die ersten 4 Ausgaben mal mitbringen, falls Du Interesse hast...


    Ok, zurück zum Thema:
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Es gibt jedoch noch einen (mir noch unbekannten) Rot/Orange-Stern-Kandidaten:<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Na klaro, bei den Sternen gibts so einige sehr farbige Kandidaten. Hier kursierte irgendwann auch mal eine Liste mit den rötesten (Carbon-)Sternen, glaube ich!?
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Im Schwan steht Cambell´s Hydrogen Star (PK64+5.1, Typ4)<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote"><blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Der NSOG 2, S.137 verweist bei diesem PN auf die rot-orange Farbe des Zentralsterns (dieser besitzt 10,0 mag! Da soll noch Farbe erkennen zu sein bei Geräten mit 12"/14" und bei 125x!?).<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Das geht ganz sicher.
    Aus den Notizen zu meiner PN-Beobachtung:
    "Mit 100x Vergrößerung (4mm AP) fällt zunächst ein im Vergleich zu den Nachbarsternen deutlich rötlicher, mittel-heller Stern in dieser schönen Milchstraßengegend auf, der von einer sehr eng angliegenden Hülle umgeben ist."... usw.


    Viele Grüsse,
    Daniel


    P.S Helmut, zum anderen Thema (Herschel) hatte ich dir eine Mail geschickt. Ich hoffe doch, dass die bei dir angekommen ist?


    EDIT: Hier noch eine kleine Liste mit Carbonsternen!

  • Hallo Helmut!


    Sehr interessanter Artikel, danke fürs posten. Im schwarzen Nachbarforum gabs mal vor einiger Zeit eine Umfrage zum Thema Farbsehen, leider allerdings bisher ohne Ergebnisse.


    (==&gt;) Daniel:


    Es ist interessant, wie unterschiedlich die Farbwahrnehmung zwischen den Personen ist. Bei den meisten PNs lässt sich trefflich diskutieren, ob grün, blau oder blaugrün. Gerade bei IC 418 im Hasen sehe ich im 18“ für mich überraschend eher einen orange-bräunlichen Farbton (du beschreibst ihn ja grün??). Mich wundert allerdings, dass scheinbar doch einige Leute Probleme haben, das Grün im Orionnebel wahrzunehmen. Mir ist das schon am Anfang meiner Sternschauerkarriere im 8“Newton bei 7mm AP aufgefallen, im 18“ sehe ich nicht nur das grüne Zentrum, sondern auch den orange-rötlichen Rand auf der linken Seite (so ähnlich wie beim Umschlagfoto von Malin’s Farbige Welt der Sterne). Der reagiert allerdings recht empfindlich auf die AP, mit dem 30mm-Okular ist er fast nicht zu sehen, im 20mm Nagler ist er deutlich und verschwindet dann mit zunehmender Vergrößerung. Die Arme sehe ich allerdings nur grau mit einem leichten Hang zum bläulichen.


    Wir haben mal bei einer nächtlichen Veranstaltung ein interessantes Experiment durchgeführt: auf einer schwarzen Testtafel im Abstand von ca. 50m wurden ein roter, blauer und grüner Kreis aufgeklebt, die Leute mussten dann mit einem Fernrohr mit 15-facher Vergrößerung (AP 5mm) hinschauen und die Abfolge der Farben angeben. Grün haben die meisten erkannt, rot und blau konnten nur ca 1/3 der Leute richtig zuordnen. Offensichtlich gibt es da doch große individuelle Unterschiede.


    Das Sahnestückchen beim Farbsehen war übrigens Hale-Bopp im Feber 97 [:p]: Die Koma war eine wilde Mischung von Blau über Grün bis zu Orange-und Brauntönen. Hat den sonst eigentlich wer mit einem größeren Gerät beobachtet?


    Grüße


    Martin

  • Hallo Martin,


    kannst Du bitte noch zur roten Farbwahrnehmung am Orion die AP und die Vergrößerung für das 30er und für das 20er Okular nachreichen?


    Gruß und CS
    Günther

  • Hallo Günther!


    Vergass ich ganz, weil mein wlan beim ersten Versuch abgerissen ist und ich dann den Bericht nochmal tipsen musste. 30mm Leitz ist 70x und 6,6mm AP, beim 20er Nagler 104x und 4,4mm AP. Die rote Farbe betrifft aber nur den Rand des Zentrums, nicht die Arme und erscheint mir eher orange.


    Grüße
    MArtin

  • Hallo Sternfreunde!


    .... und so hast du, Daniel, mit Giovanni die "Maggis" mit Süssstoff (ehemals Sternenstaub) verfeinert!
    Mensch mußte ich lachen! Not macht erfinderisch! Toll! Immer abseits konventioneller Wege gehen!


    Das Herzberger TT ist, glaube ich, immer so Mitte September? Ich habe bisher noch keinen diesjährigen Termin gesehen, aber es ist für einen Alpenländler schon seeehr weit weg!
    (Abgesehen davon, dass ich erst am 15.September vom Urlaub zurück bin und mich dann gleich wieder in die Arbeit stürze (-n muß)!
    Aber es gibt sicher noch andere Gelegenheiten für mich, "Süssstoffverarbeiter" kennen zu lernen!


    Hallo Martin!


    Du schreibst:
    "Es ist interessant, wie unterschiedlich die Farbwahrnehmung zwischen den Personen ist. Bei den meisten PNs lässt sich trefflich diskutieren, ob grün, blau oder blaugrün. Gerade bei IC 418 im Hasen sehe ich im 18“ für mich überraschend eher einen orange-bräunlichen Farbton (du beschreibst ihn ja grün??).....
    Wir haben mal bei einer nächtlichen Veranstaltung ein interessantes Experiment durchgeführt: auf einer schwarzen Testtafel im Abstand von ca. 50m wurden ein roter, blauer und grüner Kreis aufgeklebt, die Leute mussten dann mit einem Fernrohr mit 15-facher Vergrößerung (AP 5mm) hinschauen und die Abfolge der Farben angeben. Grün haben die meisten erkannt, rot und blau konnten nur ca 1/3 der Leute richtig zuordnen. Offensichtlich gibt es da doch große individuelle Unterschiede."


    Überrascht mich nicht! So ähnlich habe ich mir das gedacht!
    Leider gehöre ich zu jenen 2/3...., das merke ich schon bei Diskussionen um "Rote Sterne"...!


    Daniel, deine kleine Liste mit Carbonsternen funktioniert beim ersten Link noch (Carbonsternentext, blau unterlegt), klickt man jedoch "Liste" an, so kommt "Error 404".
    Aber es gibt weitere Listen mit rötlichen Sternen, z.B. im Praxishandbuch Deep Sky auf S. 23. (Etwa die Hälfte davon kenne ich und habe sie mehr oder weniger orange-rot gesehen. Nicht einmal Herschels Granatstern erscheint mir so richtig rot!).


    Bezüglich "optimales Farbsehen und AP" scheint eine AP zw. 4 und 5 mm oft recht vorteilhaft zu sein, manchmal jedoch auch die volle AP von ca 7 mm!


    Gruss, Helmut


    P.S. Daniel, ich bekam und beantwortete deine Herschel-e-mail zur rechten Zeit!

  • Hallo Helmut,
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: HelmutLang</i>
    <br />
    Das Herzberger TT ist, glaube ich, immer so Mitte September? Ich habe bisher noch keinen diesjährigen Termin gesehen, aber es ist für einen Alpenländler schon seeehr weit weg!
    (Abgesehen davon, dass ich erst am 15.September vom Urlaub zurück bin und mich dann gleich wieder in die Arbeit stürze (-n muß)!
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Das nächste Herzberger Teleskoptreffen wird vom 25. - 28. September stattfinden, Du hast also 10 Tage Zeit, Dich vom Urlaubsstress zu erholen. [8D]


    Wenn Du Dich auf den Weg zu uns machst, wirst Du mehrere Überraschungen erleben, z.B.:
    - Du bist garantiert nicht der Besucher mit der weitesten Anreise
    - Du erlebst Deutschlands besten Teleskoptreffen-Himmel, denn solche Bilder gibt es bislang nur vom HTT:


    Zum eigentlichen Thema:
    Bei M42 kann man bei niedrigerer Vergrößerung (und damit großer Flächenhelligkeit) bereits eindeutig Farbansätze im Sechszöller (!!) registrieren, insbes. die südöstl. Kante des hellen Zentralteils schimmert merklich rötlich, das Trapezgebiet leicht grünlich.
    Etliche Beobachter mit unterschiedlicher Beobachtungserfahrung konnten dies bislang bestätigen (Instrument Intes 6" Maksutov-Newton).


    Generell ist es nicht nur eine Frage der Instrumentengröße, sondern der möglichst groß gewählten Austrittspupille, bei kleineren Fernrohren freilich ist bei den dann notwendigen kl. Vergrößerungen (unter 100x) oftmals das betr. Objekt zu klein, um Farbdifferenzierungen festzustellen.

  • Hallo Ralf!


    Natürlich ist das HTT um die Neumondzeit, im diesjährigen Fall also erst spät, kurz vor Neumond!
    Ich gestehe, das Foto verlockt mit seiner verheißungsvollen Horizont-durch-sicht auf die Große Sagittariuswolke!


    Du schriebst:
    Bei M42 kann man bei niedrigerer Vergrößerung (und damit großer Flächenhelligkeit) bereits eindeutig Farbansätze im Sechszöller (!) registrieren, insbes. die südöstl. Kante des hellen Zentralteils schimmert merklich rötlich, das Trapezgebiet leicht grünlich.
    Etliche Beobachter mit unterschiedlicher Beobachtungserfahrung konnten dies bislang bestätigen (Instrument Intes 6" Maksutov-Newton).


    Das deckt sich mit R. Stoyans Angaben zu M42 (Atlas der M-Objekte, S.180), da dieser schreibt:
    Schon in mttleren Teleskopöffnugen hat die Huygensregion einen grünlichen Ton, der auf die grüne OIII-Strahlung zurückgeht. Dieser Eindruck verstärkt sich mit größeren Öffnungen; je nach Beobachter werden lindgrüne, türkise oder hellblaue Farbtöne wahrgenommen. Ab 12" Öffnung erscheint die Kante der Frons in einem roten Licht, das durch die Vermischung mit grün oft hell orange erscheint. Mit 20" kann die östliche Schwinge ebenfalls als leicht grünlich erkannt werden, während die inneren Nebelgebiete einen schwach rötlichen Ton zeigen."


    Während mir auch die östliche Schwinge im 18" auch schon leicht grünlich erscheint, konnte ich bisher keinen schwach rötlichen/orangen Ton im Inneren entdecken.


    Du schreibst:
    Generell ist es nicht nur eine Frage der Instrumentengröße, sondern der möglichst groß gewählten Austrittspupille, bei kleineren Fernrohren freilich ist bei den dann notwendigen kl. Vergrößerungen (unter 100x) oftmals das betr. Objekt zu klein, um Farbdifferenzierungen festzustellen.
    <b></b>
    Günther verwies hier darauf, dass es (bei kleineren Instrumenten) wegen der oftmals zu kleinen Vergrößerung bei großer AP eben von Vorteil sein kann, eine kleinere AP bei höherer Vergrößerung zu wählen! (Was bei eurem 6"MN nicht zutrifft?)


    Hallo, Helligkeitsschätzer!


    Jetzt, wo der Schütze dabei ist, den Sommer zu erobern, will ich eigentlich etwas weg von M42. Tja, wohin wohl.....? Nein, nicht bis nach Namibia zu eta Carinae!


    M42 besitzt in etwa die gleiche Größe wie........ der Lagunennebel M8.


    Es finden sich in der Literatur m.W. keine Hinweise auf die Sichtung einer Farbe in der "großartigsten Nebellandschaft des Sommerhimmels" (laut Atlas der M-Objekte, wobei jedoch nur der N-Hemisphären-Astronom angesprochen sein soll).
    Warum?


    Wie also steht es bezüglich Gesamt- und Flächenhelligkeit der beiden?
    Bevor ich meine Quellen zitiere, Frage in die Sternfreundenrunde:


    Welcher GN hat die größere Gesamthelligkeit? - M42 oder M8?
    Welcher GN hat die größere Flächenhelligkeit? - M42 oder M8?
    Was sagen eure Augen beim himmlischen Vergleich? (Hi,hi, schön wär´s!) Halt! Spicken gilt nicht! Erst im Nachhinein!
    Also, was meint ihr?


    Gruss, Helmut
    <b></b>

  • Hallo Leute!


    --&gt; Martin:
    Das Du bei IC 418 rötliche Färbungen wahrnehmen konntes, wundert mich. Auf Aufnahmen im Netz ist dort tatsächlich häufiger viel rot zu sehen, aber da gebe ich nichts drauf. Werde ich mir also nächsten Winter auch noch mal anschauen (die Liste wird länger)[:)]
    Der bislang einzige PN (-ähnliche), bei dem ich von einer visuellen Sichtung rötlicher Farbe mit (wirklich sehr!) grosser Öffnung gelesen hatte, war Campbells hydr. Star - wobei ich die Glaubwürdigkeit speziell dieser Beobachtung überhaupt nicht einschätzen kann/möchte.


    --&gt; Helmut:
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Jetzt, wo der Schütze dabei ist, den Sommer zu erobern, will ich eigentlich etwas weg von M42.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    M 42 sollten wir wirklich vertagen.


    Du bringst M 8 in's Spiel und ich dachte schon während der ganzen Disskusion an M 17! Steht wesentlich höher und ist auch sehr hell. Bei M 8 gibt es diesen hellen Knoten im Westteil, der visuell sehr auffällig ist. Wenn, dann wäre dort wohl die Chance am grössten.


    So aus dem Bauch raus könnte ich nicht schätzen, welcher der drei Nebel (wenn man M 17 dazu nimmt) visuell der hellste ist. Bei M 8 gibt es wie geschrieben diesen verdammt hellen Knoten, insgesamt ist bei M 42 aber wohl mehr helle Nebelfläche vorhanden. Der "Körper" des Schwans M 17 ist aber auch nicht zu verachten!
    Das in diesen beiden Sommernebeln reichlich rot leuchtendes Wasserstoffgas vorhanden ist (bei M 17 aber auch extrem viel [OIII]), zeigen diese beiden Fotos hier und hier (aufgenommen mit HAlpha Filter) sehr gut.
    Um dort aber wirklich eine rote Färbung sehen zu können, müsste nach dieser Diskussion ja erst eine grünliche Komponente sichtbar sein. Wenn kein Grün sichtbar ist, dann wird es mit rot wohl wirklich schwierig (gerade bei M 17, der ja auch sehr viel grünlich leuchtenden Sauerstoff enthält)!


    Viele Grüsse,
    Daniel


    P.S Helmut, zu dem Link mit den Carbonsternen: Der Link dort im Text funktioniert nicht, richtig. Aber wenn Du auf einen der rechts in der Tabelle aufgelisteten Sterne klickst, dann öffnet sich immerhin ein Fenster mit einer Aufsuchkarte und dort stehen auch Koordinaten. Hinter den Sternbezeichnungen in der Tabelle ist dort als Indikator für die rote Färbung der B-V Index gelistet und die Helligkeit des Sterns. Beides zusammen gibt einen Anhaltspunkt für die Sichtbarkeit der Farbe im Teleskop.

  • Hallo Helmut,
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Ich gestehe, das Foto verlockt mit seiner verheißungsvollen Horizont-durch-sicht auf die Große Sagittariuswolke!<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Am neuen HTT-Standort wird ab diesem Jahr bei besserer Horizontsicht auch das Milchstraßenzentrum gut beobachtbar sein (bzw. so gut wie es auf 51,6°N geht).


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Günther verwies hier darauf, dass es (bei kleineren Instrumenten) wegen der oftmals zu kleinen Vergrößerung bei großer AP eben von Vorteil sein kann, eine kleinere AP bei höherer Vergrößerung zu wählen! (Was bei eurem 6"MN nicht zutrifft?)<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Nun ja, da gibt es wohl einen individuell sehr verschiedenen Optimalbereich, der nach oben schwer einzugrenzen ist, da mit kleiner werdender AP auch die Hintergrundhelligkeit sinkt und somit das Wahrnehmungsvermögen des Auges nicht nur für Sterne, sondern auch für nebelhafte DS-Objekte zunächst noch etwas weiter steigt.
    Sinnvoll erscheint mir dabei die Verwendung von Planeten-Okus mit geringerem Gesichtsfeld anstelle von WW-Okularen, Dr. Paul Ahnert weist bereits 1972 in seiner Kleinen praktischen Astronomie darauf hin, dass die dunkle Gesichtsfeldblende die Netzhaut des Auges erholen lässt und so bei längererem ununterbrochenem Schauen durchs Okular die Dunkeladaption weiter ansteigt... in wie weit damit auch das Farbsehen gesteigert werden kann, ist sicher schwer zu sagen, aber ein optimal dunkelangepasstes Auge kann in keinem Fall schaden.

  • Hallo Daniel!


    Wieso kam ich auf M 8 und du auf M 17?



    Ferris "Rubinrot" des nächtlichen Sternenstaubs läßt mir keine Ruhe!


    Nun sind wir also, M42 und eta carinae hinter uns lassend, bei den zwei hellsten Nebeln der sommerlichen Milchstraße gelandet!


    M 8 und M 17 sind wohl die einzigen zwei Kandidaten, die für sommerliches "Rot" in Frage kommen.


    Auf der Suche nach "Rot" im Nebel, kamen mir zwangsweise H-alpha-fotos in den Sinn, allen voran der Lagunennebel.


    Der Nebel muß
    1.(es reicht eine helle Partie mit) hohe(r) Fl.-helligkeit besitzen
    2. stark konzentrierte Wasserstoffmengen besitzen (denn das Rot wird durch einen grundlegenden Übergang der H-atome verursacht
    3. nur geringe Mengen ionisierten Sauerstoffes aufweisen (denn dessen Grün überlagert das Rot)


    Die Helligkeitszunahme ist beim Lagunennebel zum Zentrum (im SW von 9 Sgr) hin recht ausgeprägt, d.h. die Fl.-helligkeit besitzt einen großen Gradienten) zu diesem Zentrum, welches du wohl als "Knoten" bezeichnest. Hier müßte man die optimale AP zum Farbensehen (grün? rot?) ermitteln, dachte ich mir.
    Deshalb fiel meine Entscheidung auf M 8.


    Dabei ging ich jedoch (stillschweigend) davon aus, dass das Vorhandensein von H mit dem von O nicht korreliert, also die beiden Gasmengen unabhängig voneinander sind (vorkommen).


    Falls dies jedoch nicht der Fall ist, ist deine Feststellung richtig, dass erst ein "Grün" sichtbar (=O vorhanden) sein muß, bevor ein "Rot" gesehen werden kann (=H vorhanden ist). Dann hätte man bei der Suche nach Rot wohl in sauerstoffreichen Nebelwolken (nach dem Motto, wo mehr Sauerstoff, da auch mehr Wasserstoff) mehr Aussicht (bei der Farbe "orange"). (Abgesehen von der höheren Kulmination von M 17, hier bei uns.!)
    Tatsächlich ist "nach Harper et altri M 17 mit 560.000facher Sonnenleuchtkraft eine der leuchtkräftigsten HII-Regionen überhaupt." (Atlas der M-Objekte, S. 109).
    Der Schwanen- (=Omega-) Nebel besitzt jedoch eine weitgehend gleiche Fl-helligkeit (d.h deren Gradient ist klein), d.h es könnte/müßte wohl mit
    max. AP beobachtet (d.h. keine hellere Fläche heraus vergrößert) werden.


    Berücksichtigen wir also auch M 17 und kommen nun zu der Frage:

    Welcher Nebel erscheint dem bloßen Auge am hellsten: M 8, M 17 oder M 42?


    Zunächst einmal stehen da in R. Stoyans "Atlas der M-Objekte" folgende Helligkeitsangaben:


    zu M42:


    Helligkeit 3,7 mag


    Flächenhelligkeit: 11mag/sqm und
    -----------------------------------------------------------
    zu M8:


    Helligkeit 5,8mag , 4,6mag


    (Zwei Helligkeitsangaben?
    Es handelt sich bei M8 um einen OH (NGC6530), der, wie viele andere Sternentstehungsgebiete von Nebel (NGC6523) umgeben ist!
    Der Sternhaufen (NGC6530) weist bereits eine Helligkeit von 5,8 mag auf, der Nebel 4,6 mag!)


    Flächenhelligkeit: 13 mag/sqm
    ----------------------------------------------------------------
    zu M 17:


    Helligkeit: 6 mag


    Flächenhelligkeit: 12 mag/sqm
    --------------------------------------------------------------
    Also ist in der Gesamthelligkeit M 42 eindeutig heller als M8 und M 8 heller als M 17!


    Keine Einwände?


    Dann lassen wir "Sky Vistas" von Crossen/Rhemann zu Wort kommen! Da steht auf S. 142:


    "The Lagoon Nebula, M8: One of the few bright nebulae visible to the anaided eye is M8, the LagoonNebula.
    It has an integrated apparent magnitude of 3.6 and thus is four times brighter to the anaided eye than the Orion Nebula,
    which has an integrated apparent mag around 5,0."


    Denkt man sich jedoch den OH aus M 8 heraus, vergleicht also nur den Nebel 6523 mit M 42, so ist letzterer heller.
    Die Flächenhelligkeit (wenn man die gesamte Fläche des jeweiligen Nebels betrachtet!) nimmt von M 42 zu M 17 und weiter zu M 8 ab.


    Ich werde diesen Sommer M 8 und M 17 vor allem unter dem Gesichtspunkt Farbe und AP betrachten und den OIII-Filter ´mal beiseite lassen!


    Gruss, Helmut

  • Hallo Daniel!


    Wundert mich auch, ich bin über diesen PN eher zufällig vor einigen Jahren drübergestolpert, bevor die Aufnahme vom HST publiziert wurde, und wunderte mich damals schon über die rotbraune Tönung. Leider hab ich den vor 3 Jahren das letzte mal angeschaut, da bei unserem wintersicheren Beobachtungsplatz inzwischen der Horizont zugewachsen ist [:(!]. Vielleicht gehts ja heuer am ITT wieder, falls mal ausnahmsweise kein Nebel am Berg oben ist...


    Grüße
    Martin

  • Liebe Beobachter,


    bitte beachtet:
    - Die Fahigkeit des Farbsehens ist individuell sehr unterschiedlich. Insbesondere Männer sind immer mal etwas farbschwach (ob uns das nun passt oder nicht).
    - Das Dunkelsehen (indirektes Sehen) wird keine Fabren offenbaren.
    - Beim Hellsehen ist die maximale Empfindlichkeit des Auges im Grüngelben. Wer alte Schwarz-Weiß-Fotos rausholt, kann das leicht feststellen: Grün ist immer zu dunkel. (Stimmt eigentlich nicht, sondern wir sehen es zu hell). Zuerst wird also grün sichtbar. Gut für die PNs.
    - Das Hellsehen hat eine besonders schlechte Empfindlichkeit im roten. Deshalb nehmen wir ja auch rote Lampen. Mancheiner sieht rot bei Anblick des Orinonnebles ;) mancher nicht.

  • Hallo Sternfreund Uwe!


    Ich danke dir für deinen Hinweis "Das Dunkelsehen (indirektes Sehen) wird keine Farben offenbaren!"
    Das ist ein sehr wichtiger Punkt, der in meinem einführenden Artikel fehlt! Das hatte ich vergessen! Danke!


    Noch etwas in puncto Auflösung des menschlichen Auges: Hast du schon den Schleier deiner Augen gelüftet?
    Mich wundert es, dass da auf meine Anfrage in diesem Thread kein Ansturm an Reaktionen kommt! Na ja, was soll´s!


    Gruss, Helmut
    Es scheint, dass nur meine Augen den Schleier der Milchstraße sehen!

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