dumme Frage und´n Brett vorm Kopf

  • Hallo zusammen!
    Bitte nicht schlagen *duck*
    Die Frage ist wahrscheinlich ziemlich leicht zu beantworten, aber mir fällt´s echt nich ein: warum sehe ich im Teleskop mehr Sterne als ohne? Die Betonung liegt hier auf Sterne, denn bei flächigen Objekten schaffen es durch die größere Öffnung mehr Photonten mein Auge zu erreichen. Aber bei Sternen? Die haben doch theoretisch null Dimensionen und die Photonen, die von ihnen ausgehen, kommen folglich in einem sehr eng begrenzten "Strahl" zu uns auf die Erde. Und wenn der Strahl so begrenzt ist, wäre es doch vollkommen egal, ob ich mit´m Tchibo-Torpedo, ´nem 30" Dobs oder mit dem bloßen Auge aud Sternensuche gehe, da ich ja nicht mehr Licht einfangen könnte [?].
    Wo ist der Fehler?
    Grübelnde Grüße
    Nina

  • Ein Teleskop hat mehr Lichtsammelvermögen als das Auge, desswegen siehst du im Teleskop mehr Sterne als mit blossem Auge.
    viele Gruesse

  • Soweit schon klar, aber warum funktioniert das auch bei Objekten, die null Dimensionen haben? Bei flächigen Objekten is das ja offensichtlich... (bei punktförmigen Objekten wahrscheinlich auch, aber ich komme nich drauf [:D])
    Gruß
    Nina

  • Moin moin,


    es ist eher bei punktförmigen Objekten offensichtlich.


    Die gleichmäßig im Raum abgestrahlte Lichtmenge wird über die maximal geöffnete Pupille des Auges in einem "Punkt" gesammelt.


    Da sich die opt. wirksame Fläche zum Quadrat des Durchmessers der sammelnden Kreisfläche vergrößert, sieht man einen Stern z.B. mit einem 10x50 Feldstecher ca. 100 mal heller als mit bloßem Auge (bei auf 5mm adaptierter Pupille).


    Flächenhafte Objekte (Nebel, Planeten) kann man im Teleskop niemals mit höherer Flächenhelligkeit sehen, als mit bloßem Auge. Hier fördert lediglich die Vergrößerung die Erkennbarkeit.

  • Hallo Nina,
    Deine Überlegung hat einen Denkfehler:
    Du schreibst, daß das Licht vom Stern als dünner Lichtstrahl zur Erde kommt. Das ist nicht richtig, ich Wirklichkeit wird ja die gesamte Erde (und natürlich alle Richtungen vom Stern aus gesehen) von dem Stern beschienen und Dein Auge sieht davon den Teil, der auf die Pupille von max. 7mm Durchmesser trifft. Die "Pupille" Deines Fernrohres hat aber einen wesentlich größeren Durchmesser, nämlich den Objektivdurchmesser. Nun rechne Dir mal die Fläche der Augenpupille (ca 38qmm) aus und die Deines Fernrohres (bei 10cm Öffnung ca 7800qmm) , dann kanst Du Dir vorstellen, daß da wesentlich mehr Photonen hineingelangen und im Brennpunkt des Objektives gesammelt mit Deinem Okular betrachtet werden.
    Zur einfachen Vorstellung, Du schaust in eine Taschenlampe und Deine Pupille verkleinert sich auf ca 1mm Durchmesser, wenn Du danach an den Himmel schaust, wirst Du nicht viele Sterne sehen. Wenn Du dann eine halbe Stunde wartest, haben Deine Pupillen wieder die 7mm und Du siehst viel mehr Sterne.
    Alles klar???
    Gruß, Detlev

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Aber bei Sternen? Die haben doch theoretisch null Dimensionen und die Photonen,....<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Hi Nina,
    eneeh, die (nahen) Sterne haben tatsächlich interferometrisch messbare
    scheinbare Durchmesser in der Größenordnung von 1/1000 Bogensekunden. Das wird nur von den größten Teleskopen nicht mehr aufgelöst. Für die Praxis heißt das, jeder Stern wird als ein für ein gegebenes Teleskop typisches Beugungssscheibchen dargestellt.

    Je heller der Stern und je bigger das Teller- Skope (= Lichteimer), desto mehr Licht landet in Beugunggscheibchen (oder drum herum) und damit im Auge. So ein 30" Dob schafft ungefähr 10.000x mehr Licht auf die Netzhaut wie das naxkelige Auge. Ein 60 mm Tchibo- Torpedo bringt dagegen nur ca. 64x mehr Licht heran.


    Sternblendende Grüße
    Kurt

  • Hi Nina,
    vielleicht hilft auch dies als Überlegungshilfe: stelle dir den Stern einfach mal nicht so weit weg vor, wie er ist, sondern so, als wäre er direkt neben der Erde. Das Licht wird ja nicht nur senkrecht nach außen, also radial, von seiner Oberfläche abgestrahlt (sonst würden wir die Sonne auch als Punkt sehen), sondern in alle Richtungen. Daher würden wir den Stern als riesige Scheibe sehen. Diese Sternscheibe ist aber nunmal bestenfalls mehrere Lichtjahre entfernt und daher von der Erde aus als Punkt zu sehen. Der Durchmesser der "Lichtscheibe", die der Stern ausstrahlt, ist aber immer noch genauso groß, wie wenn der Stern genau vor der Erde stünde. Daher kann ein Teleskop mit größerer Öffnung mehr von diesem Licht einsammeln, als unsere Pupille mit ca. 7mm Durchmesser.


    So jedenfalls habe ich es mir verdeutlicht, hatte nämlich auch mal dein Verständnisproblem ;)


    Gruß
    Peter

  • Hai Nina -
    ich geh sogar noch weiter um Dich zu verwirren.
    Nicht nur das größere Lichtsammelvermögen erhöht die Sichtbarkeit der Sterne, sondern auch die größere Auflösung.
    Denn erstens wird mehr Licht gesammelt - das wurde ja schon deutlich - aber zweitens wird dieses *mehr* an Licht auf eine kleinere Fläche konzentriert. Das geht natürlich nur, solange die Luftunruhe das Bild nicht verschmiert. Andernfall könnte man mit 8" keine Sterne mit 14mag sehen....

  • Nun bin ich erleuchtet [:D]; danke für eure Hilfe [^]!
    Ich schäm´ mich ja schon, so´ne doofe Frage gestellt zu haben, verzeiht meiner jugendlichen Unwissenheit.
    Hätte eigentlich selbst drauf kommen müssen, dass mein Fehler darin besteht anzunehmen, dass das Licht als dünner Strahl von weit entfernten Objekten kommt.
    Danke nochmals
    Clear Skies
    Nina
    P.S. wow, das war mein 50 Beitrag. Eigentlich wäre ich jetzt schon Senior(in), aber das hat ja nun noch 50 Beiträge Zeit. Puh, ich dacht´ schon ich gehöre zum alten Eisen [;)]

  • Hallo Nina,
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Eigentlich wäre ich jetzt schon Senior(in), aber das hat ja nun noch 50 Beiträge Zeit. Puh, ich dacht´ schon ich gehöre zum alten Eisen <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote"> Mit dieser Aussage stimmst du mich nachdenklich. [8D]


    CS, Michael

  • [:D]
    Ganz ruhig Michael, der Titel "Meister" hört sich ja schon fast wieder cool an, aber "Senior"?! Ich weiß nich, irgendwie muss ich dabei immer an Kaffeefahrten, Volksmusik und Gerede über Krankheiten denken [:D]....
    Liebe Astrotreff-Senioren, bitte nich böse sein, allet nur Spass [:)].
    Grinsende Grüße
    Nina

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