Pferdekopfnebel

  • Hallo Freunde,


    habe vor ein paar Nächten verzweifelt den Pferdekopfnebel im Orion gesucht, aber leider nicht gefunden [:(]
    Meine Sternenkarte (Kstars) weist Ihn unterhalb des linken Gürtelsternes aus. Ich habe den ganzen Orion abgesucht, konnte Ihn aber nicht finden. M43 war kein Problem, den kann man ja fast mit dem Auge sehen.
    Ich habe ein 8" Newton, ich denke damit müsste er doch zu sehen sein, oder brauche ich dafür einen Filter ??


    Jungs/Mädels gebt mir bitte einen Tipp


    Danke
    Thomas

  • Hallo Thomas,


    Soweit ich weiss benötigt man dafür einen H-Alpha Filter, viel Öffnung und sehr gute äußere Bedingungen. Da dieses Objekt eh nicht in Reichweite meiner Ausrüstung liegt (4,5"), hab ich mich noch nicht näher damit beschäftigt. Teleskop-Service z.B. empfiehlt für den visuellen Einsatz von H-Alpha Filtern mind. 250mm Öffnung...


    CS, Michael

  • Hi Thomas,


    der Pferdekopfnebel hat eine Helligkeit von 30mag - M42 hat 4mag. Anders gesagt, um M42 zu fotografieren, damit das Bild so aussieht, wie live - belichtet man ca. 3min. Für den Pferdekopf belichtet man min. 30min.
    Ich fürchte, mit 8" wirst Du ihn live niemals sehen können - auch nicht mit Filtern.


    Gruß
    Klaus

  • wie watchgear schon sagt wird man ihn live durch übliche teleskope nicht sehen... nur mit riesigen teleskopen mit viel öffnung...und auch dort wird man nur ein graues nebelchen sehen mit hilfe des H-Alpha filters. Wir werden uns mit Fotos zufrieden geben müssen :(

  • Hallo Freunde der Nebel *g*


    30 mag ... [:o)]
    Nein, das stimmt so nicht. Denn das würde bedeuten, daß nicht mal Hubble ihn sehen könnte. Den Nachweis spare ich mal, auf Nachfrage aber liefere ich ihn nach. Auch einige andere Statments sind nur bedingt richtig.
    1. Mit einem Halpha Filter sieht man visuell nix. Weil das Auge im (fast) nahen Infrarot der Halpha-Linie nahezu blind ist - besonders nachts.
    2. Der Pferdekopfnebel hat keine Helligkeit, er ist nämlich ein Dunkelnebel. Der Emissionsnebel drumherum ist so ausgedehnt, daß man keine Gesamthelligkeit angibt.
    3. Die Flächenhelligkeit des Emissionsnebels ist ausreichend, um ihn visuell zu sehen, wenn man einen H-beta Filter verwendet. Bedingung: <b>sehr</b> dunkler Himmel. (vis. Grenzgröße besser als 6 mag sollte es schon sein)
    4. Um den IC434 ausreichend hell darzustellen, reicht mit Ektachrome 200 und Blende 2,8 eine Belichtungszeit von 3 Minuten, wenn der Himmel transparent genug ist.
    5. Die Öffnung ist nicht entscheidend, wenn der Himmel dunkel genug ist und man einen passenden Filter hat, da der Nebel sehr groß ist.


    (un-)neblige Grüße


    ullrich

  • Hi Ullrich,


    ...da war ich wohl mal wieder reichlich benebelt[:D]


    Aber im Ernst - ich wußte es nicht besser. Ich sehe das Teil (im 10" Newton - ohne Filter) auch bei dunkelstem Himmel nicht. In "The Sky" sind für NGC2024 30mag angegeben. Nach 30min Belichtungs-Zeit (f/4,5) hatte ich ihn dann drauf.........



    Scheiss Nachführung - ich weiß....


    Ich habe aber immer Probleme mit den Helligkeitsangaben - gerade bei Nebeln. Bei Sternen ist's ja simpel, aber bei Nebeln weiß ich mit den Angaben nicht sonderlich viel anzufangen.


    Gruß
    Klaus

  • Na da guck ich....


    ...war aber wohl eher eine Ausnahme. Mit meiner Apparatur (f/4,5) müsste ich dann wohl 4mal so lange belichten - also 12min. Ich war aber leider nicht in Schweden, deshalb sind 30min wohl schon ein vernünftiger Wert.


    Gruß
    Klaus

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Armadillo</i>
    <br />Hallo Thomas,


    Soweit ich weiss benötigt man dafür einen H-Alpha Filter, viel Öffnung und sehr gute äußere Bedingungen. ...Teleskop-Service z.B. empfiehlt für den visuellen Einsatz von H-Alpha Filtern mind. 250mm Öffnung...
    CS, Michael
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Für visuelle Beobachtung braucht man einen H-Beta Filter nicht H-Alpha!!! Letzterer macht nur für Fotographie Sinn. Ich habe W. Ransburg schon mehrmals auf den Fehler auf seiner Seite hingewiesen, er hat es aber immer noch nicht korrigiert. Was da für den Visuellen Einsatz steht ist völlig falsch!

  • hallo, ich denke auch dass du den pferdekopfnebel rein visuell nie beobachten werden kannst. Du musst schon zur fotographie übergehen, und selbst dann zähl er noch zu den schwereren objekten, die erst ab mindest 30 min überhaupt halbwegs sichtbar werden, besser noch 60 min auf rotempfindlichem film.
    gruss daniel

  • Hallo Sternfreunde,


    Vor ein paar Wochen habe ich es hier bei einem guten Landhimmel mit einem Dobson 10 Zoll f/4,5 versucht, und hatte Erfolg. Hier ein Auszug meines Bericht's, den ich schon im TAL-Forum vorstellte:


    Die Durchsicht Richtung Süden war außergewöhnlich gut. Ich erinnerte mich an einem Artikel im letzten interstellarum, als es um die Sichtbarkeit von B33 ging. Besser bekannt als Pferdekopfnebel. Der Flammennebel etwas nördlich war ganz leicht zu sehen, also versuchte ich es. Ohne Filter geht gar nichts, das mal vorweg. Ich nahm den UHC-Filter ins 25er TAL-Plössl und suchte erst nach dem Gasnebel IC434, der sich unterhalb von Alnitak als Hell-Dunkelgrenze bemerkbar machen sollte. Ohne lang suchen zu müssen, bemerkte ich ein schwaches Glimmen, aber deutlich zu erkennen. Und an einer Stelle war eine dunkle Einbuchtung sichtbar, nicht besonders leicht, aber nach längerem Hinsehen ohne Zweifel: DAS IST ER :-). Ich war eine halbe Stunde dabei, um ganz sicher zu sein. Letztlich war das leichter als ich dachte. Ich weiß nicht, ob in meinem Auge ein paar mehr Rezeptoren für solche Objekte sind als normal, aber vielleicht erklärt sich so meine Vorliebe für Gasnebel.


    Ein paar Tage später versuchte ich es bei ähnlich guten Bedingungen mit 6 Zoll Öffnung, aber ohne Erfolg.


    Viele Grüße
    Rudi

  • Tach!


    Also der Pferdekopf, bzw. seine sich im umgebenden Emissionsnebel abzeichnende Form ist schon wirklich eine harte Nuss. Gleißend hell konnte ich ihn bislang nur im 17Zöller mit Bildinformationsverstärkerrohre sehen! [:p][:p]


    Aber ansonsten isses wirklich nicht einfach, man braucht beste Bedingungen, und kein bischen Dunst. Hat man auch nur halbwegs so gute Bedingungen, dann wird der Flammenebel NGC2024 direkt neben dem Pferdekopf schon zur unübersehbaren Leuchtgranate, auch wenn Alnitak, der helle Stern daneben im gleichen Gesichtsfeld ist. So habe ich es damals jedenfalls im C8 erlebt. Aber den Pferdekopfnebel konnte ich dennoch nicht ausmachen, aber ich werde es wieder versuchen.
    Das was hier zum H-Alpha Filter gesagt wird stimmt ebenfalls. Selbst hellste Sterne sind fürs Auge durch so einen Filter nur noch gerade eben zu sehen. Da das Auge in diesem hohen Wellenlängenbereich nur noch eine kleine Restsensibilität hat.
    H-Beta ist da einiges besser und liegt ja im Idealbereich für unser Auge, damit kann mans versuchen, wobei ich es bei guten Bedingungen erstmal ohne Filter versuchen würde, da auch ein Filter natürlich minimale Transmissionsverluste hat, die das bischen was vielleicht da ist unter die Wahrnehmungsschwelle drücken könnten. Je dunkler es ist, desto weniger Sinn macht ein visueller Interferenzfilter auch im Deep Sky Bereich.
    Mit einem Hochalpenhimmel über mir z.B. konnte ich am UHC Filter keinen Nutzen mehr feststellen.


    Da es aber auch Filme gibt, die im hochroten noch recht empfindlich sind, ist der Pferdekopf fotografisch ein recht einfaches Ziel und selbst schon auf manchen Strichspuraufnahmen auszumachen.


    Fotografisch gehts sogar mitten aus dem Ruhrgebiet heraus!



    Hier hatte ich mal ein paar Sachen im Garten getestet und war doch erstaunt, was dabei herauskam. Natürlich musste ich hier ein bischen den hellen Hintergrund wegarbeiten, aber immerhin. Belichtet wurde im übrigen 10-12 Minuten bei Blende 4.


    besten Gruß,
    André

  • Hallo Leute!


    meine eigenen visuellen Erfahrungen mit dem Pferdekopf: wenn die äußeren Bedingungen stimmen, dann ist er wirklich nicht schwierig zu erkennen. Allerdings sei nicht verschwiegen, dass bei all meinen Beobachtungen die visuelle Grenzgröße im Orion mindestens 6,5mag betrug. Unter diesem Aspekt konnten wir den Nebel sogar im 150mm Fernrohr "ohne" Filter erkennen, allerdings nur als dunkle Einbuchtung im Hintergrundnebel IC434. Mit dem H-beta Filter war er dann wirklich als Pferdekopf zu erkennen. Allerdings haben wir auch gelernt, dass die Austrittspupille hier eher von entscheidender Bedeutung ist. Sie lag in allen Fällen bei mindestens 5mm aufwärts.


    kleine Liste unserer Beobachtungen:


    150mm bei 30facher Vergr. ohne Filter: sehr schwierig, aber eindeutig
    150mm bei 30facher Vergr. mit H-beta: leicht, mit Details
    200mm SC bei 36fach mit UHC: etwas schlechter als 150mm mit H-beta
    200mm SC bei 36fach mit H-Beta: sehr leicht mit Details
    250mm SC bei 45fach mit UHC: wie 200er SC mit H-Beta
    250mm SC bei 45fach mit H-Beta: IC434 jetzt schon recht hell, mit Details
    400mm RC bei 64fach mit H-Beta: wirklich wie die besten Fotos


    Also, Tom an Thomas: Auch mit Deinem 8er ist der Nebel sicher machbar, wenn die äußeren Umstände passen.


    Grüße aus Tirol
    Tom

  • Hallo Freunde,


    danke das Ihr mir den Dunst erhellt [:D]. Also ohne H-Beta geht Visuell mit dem 8" nix (wenn überhaupt was mit dem 8" drin ist). H-Alpha ist nur was für die Kamera.
    Ok nix destotrotz (ich hoffe das schreibt sich so [:)]) bleibe ich weiter dran, und versuche den Nebel mit Filter erstmal zu finden.


    Thomas

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