Hallo geehrte Spechtelfreunde,
nachdem ich es leid war in meinem Garten beim Beobachten dauernd von Streulicht gestört zu werden, hab ich mich gestern Nacht kurzfristig dazu entschieden mal auf ein Feld zu gehen, dass in der Nähe von meinem Dörfchen Birkenheide ist. Der Himmel war heute Nacht absolut klar und die Temperatur anfangs angenehm, was sich gegen Ender der Spechtelnacht änderte, als es deutlich kälter wurde. Zum Glück hatte ich am nächsten Tag keine Schule, da die Lehrer auf Studienfahrt waren. Also packte ich meinen 8-Zöller auf eine Sackkarre (was anderes hab ich leider im Moment nicht) und kutschierte das Ganze aufs Feld. Das geschah so um 23 Uhr. Dabei war natürlich noch anderes Equipment wie Okulare usw., die es sich in meinem Rucksack bequem machten. Einen etwas höheren Stuhl hatte ich auch dabei, damit ich nicht so Rückenschmerzen bekomme wenn ich in den Dobson schaue. Dort angekommen stellte ich erstmal den Dobson hin und holte die Okulare raus und dann gings auch schon los. Erstmal schlug ich den Karkoschka auf um zu schauen welches Deep-Sky Objekt mein erstes Opfer sein sollte. M51 war der erste Kandidat. Eindeutig zu sehen waren die hellen Kerne von M51 und NGC 5195. Die Spiralarme konnte man erahnen, waren aber nicht wirklich gut sichtbar. Aus dem Wald, der neben dem Feld war, waren eine Zeit lang laute Schreie zu hören, die mich zutiefst beunruhigten, was nicht zuletzt daran liegt, dass es bei uns im Wald Wildschweine gibt. Doch davon ließ ich mich nicht vom Spechteln abhalten, auch wenn ich eine Zeit lang wirklich Angst hatte, was ich ehrlich zugebe. Weiter ging es mit M13. Den Kugelsternhaufen hatte ich schon öfter mal gesucht, jedoch vergeblich. Das sollte sich diese Nacht ändern. Nach Minuten des Telradsuchens und Dobsonschwenkens war es nun soweit, die Geduld sollte sich bezahlt machen. Und da war er auch. Zuerst ein diffuses rundes Nebelflecken, nach näherem Ranzoomen mit dem Seben-Zoom ein prächtiger Haufen der nach Innen hin immer konzentrierter wurde. Hunderte Sterne waren zu sehen. Ein tolles Erfolgserlebnis. Nun ging es weiter mit M65 und M66 im Sternbild Löwe, die ich ein paar Nächte zuvor schonmal am Himmel ausgemacht hatte und deshalb schnell gefunden waren. Die beiden Nebelflecken, die zusammen im Gesichtsfeld bei einer Vergrößerung von 48x zu sehen waren, waren eindeutig als M65 und 66 zu identifizieren, zeigten aber keine besonderen Details. Danach machte ich mal einen Schwenk ins Sternbild Coma Berenices wo ich auf NGC 4565 stieß. es war eindeutig diese Galaxie, was an der langgestreckten Form und den spitzen Enden zu erkennen war. Leider zeigten sich auch hier nur wenige Details. Zum Abschluss schaute ich mir noch Saturn an. Was mich an dieser Stelle wundert ist das ich selbst bei 150 oder 300-facher Vergrößerung weder Wolkenbänder noch die Cassiniteilung sehen kann, selbst wenn die Sichtverhältnisse gut sind. der Saturn aber ist immer scharf zu sehen. Nichtsdestotrotz war das eine mehr als gelungene Spechtelnacht, die so gegen 2 Uhr nachts ihr Ende fand. Dann gings samt Sackkarre, Dobson und Equipment wieder Richtung Heimat.