Zunahme von Pixelfehlern

  • Hi Jan,


    will es nochmal wiederholen- auf der Erdoberfläche kommt von der kosmischen Strahlung so gut wie nichts mehr an, jedenfalls nicht im hochenergetischen Bereich.


    Das gehtim normalen Rauschen unter- man kann überall einen Grundpegel Strahlung messen, bei mir im Fichtelgebirge ist die natürliche Strahlung z.B sehr hoch. Bei uns könnte kein AKW gebaut werden weil die Grenzwerte die da außerhalb gemessen werden dürfen durch die vorhandene natürliche bereits überschritten wird.


    Der Anteil an Strahlung durch Teilchen von außerhalb (kosmisch) fällt da mit drunter und ist so gering das er so gut wie nicht messbar ist.


    Wenn du in 11 km Höhe fliegst kriegst du wesentlich mehr davon ab.


    Meines Erachtens kommen die gehäuften Pixelfehler dadurch, das die Kameras bei Astroaufnahmen eben nicht wie vorgesehen für kurze Zeit (einzelne Fotots), sondern für Langzeitbelichtungen genutzt werden. Trifft jedenfalls für die DSRL´s zu.


    Wie es bei den CCD´s aussieht kann ich nicht sagen. Die dürften zwar für lange Belichtungen bzw. Dauerbetrieb vorgesehen sein, aber wie weit ihr mit ISO Werten hochgeht und dadurch die Elektronik bzw. Chips höher belastet weiß ich nicht. Könnte aber auch ein Grund sein. Hohe ISO Werte bedeuten ja höhere Verstärkung, dadurch treten kleine Fehler auch fiel früher auf bzw. machen sich früher bemerkbar.


    Gruß
    Stefan

  • Hallo Stefan


    Das ist mir auch bekannt bzgl. der kosmischen Strahlung, und meine Beobachtung ist sicher nicht zwingend auf kosmische Strahlung zurückzuführen. Dafür gibt es viele weitere Möglichkeiten. Andererseits handelt es sich aber um beschleunigte Teilchen und nicht um 'Licht' aus irdischen Zerfallsprozessen. Auch wenn die Wahrscheinlichkeit gering ist, ein paar dringen bis auf den Erdboden durch. Ich beobachte ja auf meiner 120mm2-Sensorfläche mit 4MP nur wenige zehn neue Clusterfehler pro Jahr.


    Für die 'echten' Astro-CCD's kennt man übrigens keine ISO-Werte, da gibt es nur die QE und spektrale Empfindlichkeit. Verstärken tun die CCD-ler nur per Bildbearbeitung.


    Grüsse
    Jan

  • Hallo Beisammen,


    Im Astronomen-Slang wird der Effekt zwar mit 'cosmics' bezeichnet aber es handelt sich dabei um normale irdische Radioaktivitaet. Echte kosmische Teilchen sind das nur bei Sensoren im Weltraum. Z.B. Cassini Camera oder Hubble.


    Irdische Quellen koennen innerhalb oder ausserhalb der Camera sein. Halt nicht neben dem Bleibergwerk beobachten!


    Zur Radioaktivitaet von Baustoffen siehe:


    http://www.baubiologie-bruns.de/Radioaktivitaet.htm
    Häufig erhöhte Werte weisen vor allem Granit, Schiefer, Bims, Tuff, Basalt und Schlacke- und Aschebaustoffe auf. Auch Ziegelsteine, Klinker und Natursteine können auffällig sein. Radiumhaltige Baustoffe, wie Industriegips, Blau-Beton, Schlacken oder Schiefer können zudem größere Konzentrationen von Radon in der Raumluft verursachen.



    Bei den 16803 und 9000 Sensoren hat Kodak zur Zeit Probleme, weil sie Radioaktivitaet im Deckglas haben. Normaler Weise werden diese CCDs in digitalen Roentgengeraeten eingebaut, wo bei den kurzen Belichtungszeiten die Einschlaege nicht auffallen. Sicherlich eine Businessopportunity dem geneigten Astronomen einen Chip mit Glas aus 'abgereichertem' Material gegen Aufpreis anzubieten.


    Clear Skies,


    Gert

  • Hallo Olaf,


    Versuch mal diese Buecher zu bekommen. Sollten in einer Unibibliothek zu beschaffen sein.


    http://www.amazon.com/Scientif…&sr=8-1&tag=astrotreff-21
    http://www.amazon.com/Photon-T…&sr=1-2&tag=astrotreff-21


    Clear Skies,


    Gert


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: OlafL</i>
    <br />Hallo,


    mal ne Frage. Hat von euch jemand eine Quelle für die technischen Hintergründe bzw. für die physikalischen Effekte die zu den Fehlern (Hot-Pixel) in den Sensoren führen. Bei der NASA in den zugänglichen Dokumenten habe ich schon gestöbert aber nichts gefunden. Dort gibt es nur die Erklärung dass es so ist, jedoch nicht den genauen Vorgang der dazu führt.


    Grüße & CS


    Olaf
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">

  • Hallo Stefan,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"> ich will es nochmal wiederholen- auf der Erdoberfläche kommt von der kosmischen Strahlung so gut wie nichts mehr an, jedenfalls nicht im hochenergetischen Bereich.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Die Wikipedia sagt:
    " Für eine ganze Reihe von physikalischen Experimenten, speziell für den Nachweis von Neutrinos stellt die kosmische Strahlung einen störenden Hintergrund dar, der die Durchführung dieser Experimente an der Erdoberfläche unmöglich macht."


    Demnach würde doch so Einiges unten ankommen.


    Im "Handkook of Astronomical Image Processing" gibt es einen Abschnitt über Cosmic Ray Hits. Hier wird beschrieben dass einzelne Pixel oder Pixelcluster während einer längeren Belichtung durch "Einschläge" kosmischer Strahlung belichtet werden.


    Und zumindest Sony scheint sich ja sicher zu sein woher es kommt, wegen dem Hinweis auf die Höhe und geogr. Breite...


    cs
    Martin

  • Hallo Martin,


    du schreibst:
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Es wird auf die starke Abhängigkeit von der Höhe, geogr. Breite und Sonnenaktivität hingewiesen. Und das z.B. in London und New York die Rate etwa doppelt so hoch ist wie in Tokyo. <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Also weshalb sollte gerade in London bzw. New York die Quote höher sein? Geografische Abhängigkeit von kosmischer Strahlung? Eher wohl ein Unding. Das die Höhe eingeht ist klar, je weniger Luft dazwischen liegt desto höher die Energie der Teilchen.


    Und für die Erforschung von Neutrinos brauchen die Physiker absolut strahlungsfreie Zonen, daher gehen sie ja unter die Erde. Selbst geringste andere Strahlung macht die Detektoren dicht mit den sie Neutrinos nachweisen wollen. Da stört das kosmische Hintergrundrauschen absolut, aber für Schäden an Kameras?
    Ich empfinde das eher als eine durchaus gelungene Marketingbeschreibung um auftretende Pixelfehler zu erklären- weil ja jeder sofort denkt- brauch ich garnich zu reklamieren- ist ja höhere Gewalt.


    Gruß
    Stefan

  • Hallo Stefan,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Also weshalb sollte gerade in London bzw. New York die Quote höher sein? Geografische Abhängigkeit von kosmischer Strahlung? Eher wohl ein Unding.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Nicht streng die geografische Breite, sondern die Breite im Erdmagnetdeld. Dazu wird ausgeführt:


    <i>In addition, in high latitude geographical areas such as London and New York, the density of cosmic rays increases due to a difference in the geomagnetic density, so the occurrence rate of White Pixels in such areas approximately doubles when compared with that in Tokyo.</i>


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    Und für die Erforschung von Neutrinos brauchen die Physiker absolut strahlungsfreie Zonen, daher gehen sie ja unter die Erde. Selbst geringste andere Strahlung macht die Detektoren dicht mit den sie Neutrinos nachweisen wollen.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Neutrinoforschung wird ja auch nur als ein Extrembeispiel genannt...


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    Ich empfinde das eher als eine durchaus gelungene Marketingbeschreibung um auftretende Pixelfehler zu erklären- weil ja jeder sofort denkt- brauch ich garnich zu reklamieren- ist ja höhere Gewalt.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Das glaub ich nicht. Mir scheint das Ganze eher einleuchtend, obwohl ich den Entstehungsmechanismus weder bestätigen noch widerlegen kann.


    cs
    Martin

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: stefan-h</i>


    Also weshalb sollte gerade in London bzw. New York die Quote höher sein? Geografische Abhängigkeit von kosmischer Strahlung? Eher wohl ein Unding.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Eine geographische Abhängigkeit der Intensität der kosmischen Strahlung ist durchaus vorhanden, da das Erdmagnetfeld sowohl mit den Primärteilchen als auch mit den in der Atmosphäre ausgelösten sekundären Teilchenschauern wechselwirkt!


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    Das die Höhe eingeht ist klar, je weniger Luft dazwischen liegt desto höher die Energie der Teilchen.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Und nochmal "nein". Die Höhenabhängigkeit ist vorhanden, aber es ändert sich allenfalls die Intensität der Strahlung und vielleicht die Verteilung der Teilchenenergien. Allerdings dringen gerade die energiereichsten Teilchen am weitesten zum Erdboden vor!


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    Ich empfinde das eher als eine durchaus gelungene Marketingbeschreibung um auftretende Pixelfehler zu erklären- weil ja jeder sofort denkt- brauch ich garnich zu reklamieren- ist ja höhere Gewalt.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Nicht alles, was man nicht auf Anhieb nachvollziehen kann, ist ein Marketingtrick...


    Nix für ungut,
    Andreas

  • Hm,


    grübel- Abhängigkeit vom Erdmagnetfeld? Wenn ich den Aufwand ansehe der zum Ablenken von Protonen bzw. Kohlenstoffionen in dem Beschleuniger in Heidelberg betrieben wird- also die nötige Stärke des Magnetfeldes und dieses vergleiche mit dem schwachen Erdmagnetfeld..


    leuchtet mir ehrlich gesagt nicht ein. Das kosmische Strahlung, also besonders die Teilchen- sehr hohe Energiewerte aufweisen- darüber sind wir uns ja einig.


    Um die magnetisch abzulenken benötigt man schon kräftige Felder und das die Abweichungen im Erdmagnetfeld das groß beeinflussen können, nee, da fehlt ein wenig Leistung im Feld.


    Das Luft die Strahlung schwächt ist klar. Jede Materie schwächt Strahlung, Wolfram besser als Blei, Blei macht es besser als Stahl- hängt eben von der Dichte ab. Luft ist nun nicht gerade ein Material mit hoher Dichte, aber die Stärke der Atmosphäre gleicht das dann mehr als aus.


    Die hochbeschleunigten Partikel eines Synchrotons werden durch ca. 3m Beton und 1m Stahl absolut gestoppt- die Lufthülle ist viele Kilometer dick und kann das dadurch noch viel besser.


    Ich halte das genau aus diesen Gründen für eine Marketingaussage. [:)]


    Gruß
    Stefan

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: stefan-h</i>
    <br />Hm,


    grübel- Abhängigkeit vom Erdmagnetfeld? Wenn ich den Aufwand ansehe der zum Ablenken von Protonen bzw. Kohlenstoffionen in dem Beschleuniger in Heidelberg betrieben wird- also die nötige Stärke des Magnetfeldes und dieses vergleiche mit dem schwachen Erdmagnetfeld..
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Was an kosmischen Primärteilchen (und vor allem an Sekundärteilchen in ausgelösten Kaskaden) reinkommt, sind auch keine Kohlenstoffionen. Und leichtere Teilchen lenken sich nunmal besser ab, hm?


    Was die Vergleiche mit der Beschleunigertechnik angeht, die Magnete deines Beschleunigers haben auch kein aktives Volumen in der Größenordnung einiger 100km! Einfach nur die Feldstärke zu vergleichen ist sinnlos.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    leuchtet mir ehrlich gesagt nicht ein.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Muß es ja auch nicht - solange es funktioniert. Und daß es funktioniert beweist die Tatsache, daß es Leben auf der Erde gibt: Würde das schwache wirkungslose Erdmagnetfeld nicht den überwiegenden Teil der kosmischen Strahlung und des Sonnenwindes ablenken, würden wir hier unten ziemlich gegrillt - diese Bedeutung des Erdmagnetfeldes sollte einem Beschleunigerexperten schon einmal irgendwo begegnet sein - normalerweise in den Einführungsvorlesungen der Experimentalphysik.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    Das kosmische Strahlung, also besonders die Teilchen- sehr hohe Energiewerte aufweisen- darüber sind wir uns ja einig.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Ja, aber auch nur darüber - wenigstens was den Inhalt dieses Threads angeht.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    Um die magnetisch abzulenken benötigt man schon kräftige Felder und das die Abweichungen im Erdmagnetfeld das groß beeinflussen können, nee, da fehlt ein wenig Leistung im Feld.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Siehe oben - nicht jede Erde ist einem medizinischen Beschleuniger baugleich, und nicht jedes Wissen läßt sich beliebig übertragen.



    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    Das Luft die Strahlung schwächt ist klar. Jede Materie schwächt Strahlung, Wolfram besser als Blei, Blei macht es besser als Stahl- hängt eben von der Dichte ab. Luft ist nun nicht gerade ein Material mit hoher Dichte, aber die Stärke der Atmosphäre gleicht das dann mehr als aus.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Wenn du mit "schwächen" die Absorption und die damit verbundene Änderung der Intensität oder im Teilchenfalle besser der Zählrate meinst, gebe ich dir recht.


    Im letzten Posting sprachst du allerdings von einer Änderung der Teilchenenergie - und das klappt an der Stelle nicht so einfach!


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    Die hochbeschleunigten Partikel eines Synchrotons werden durch ca. 3m Beton und 1m Stahl absolut gestoppt- die Lufthülle ist viele Kilometer dick und kann das dadurch noch viel besser.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Du hast es oben selbst geschrieben: Die Atmosphäre ist wesentlich "dünner" und besteht außerdem aus vergleichsweise leichten Teilchen! Hinzu kommt, daß gegen wirklich hochenergetische Teilchen der Höhenstrahlung der Output eines Synchrotrons eher arm aussieht, was die Teilchenenergie angeht! Und jetzt schau doch einfach noch einmal nach, wie die Eindringtiefe in ein Medium von der Teilchenenergie abhängt. Sehr zu empfehlen für solche Diskussionen ist das "Particle Physics Booklet", welches man beim CERN kostenlos ordern kann. Dort sind viele Faustformeln und Diagramme zur Wechselwirkung von Teilchen oder Strahlung mit Materie zusammengefaßt.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    Ich halte das genau aus diesen Gründen für eine Marketingaussage. [:)]
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Um beim gleichen Stil zu bleiben: Ich halte deine Aussagen aus oben genannten Gründen für nicht anwendbares Halbwissen.


    Gruß Andreas

  • Hi zusammen,


    jetzt hab ich, da gerade das Stichwort Ex-Physik gefallen war, mal mein gutes altes "vorlesungsbegleitende Buch" rausgeholt.


    Dort steht zu lesen:
    <i>
    Die Gesamtintensität der kosmischen Strahlung ist gering. Auf Meeresniveau tritt im Mittel durch einen cm² nur etwa ein Teilchen pro Minute.


    Wäre die kosmische Strahlung nicht noch durchdringender als Kern-Gamma-Strahlung, so fände man sie am Erdboden gar nicht.


    Selbst in 4000m Meerestiefe ist sie noch nachweisbar.


    Die kosmische Strahlung auf Meeresniveau ist Sekundärstrahlung. Die Primärstrahlung setzt sich schon oberhalb 20km vollständig in andere Teilchen um.
    </i>


    Und die Sache mit der Anhängigkeit von der geomagnetischen Breite wird hier auch beschrieben:


    Die Primärteilchen sind (geladene) Protonen und Alpha-Teilchen. Um die Erdatmospäre zu erreichen, müssen sie einen langen Weg im Magnetfeld zurückgelegt haben, und deshalb eine Mindestenergie haben. Wie groß diese sein muss, hängt u.a. von ihrer Bahnneigung gegen die magnetische Achse ab. An den Polen können senkrecht Teilchen beliebiger Energie eintreten.



    cs
    Martin

  • Hallo,


    nun, ob einleuchtend oder nicht - Clay ist schon in den 20ger Jahren mit seiner "Digicam" rumgesegelt und hat in den höheren Breiten eine Zunahme der primären Strahlung nachweisen können, was sich auf den Einfluss des Erdmagnetfeldes zurückführen ließ.


    cu - Arndt

  • Hallo Andreas,


    mit schwächen meinte ich durchaus ein schwächen der Teilchenergie- weil ja genau das passiert. nimm ein einzelnes Teilchen, z.B. ein Proton mit einer bestimmten Geschwindigkeit hat eine dazu entsprechende Energie.


    Durchdring dieses Teilchen Materie so verliert es Energie. Das gilt auch für Photonen, in dem Sinn Gammastrahlung oder Röntgenstrahlung.


    Genau diese Schwächung wird ja ausgenutzt um mit Hilfe von Röntgen Bilder zu erzeugen oder bei der Strahlentherapie Tumore zu killen.


    Bei der herkömmlichen Strahlentherapie werden hochbeschleunigte Photonen auf den Tumor geschossen, da diese aber auch gesundes Gewebe vor und nach diesem schädigen bestrahlt man aus unterschiedlichen Richtungen, wobei der Tumor selbst im Zentrum bleibt.


    Bei der Partikeltherapie ist dies nicht mehr nötig, das schwerere Teilchen (Proton oder Ion) tritt mit sehr viel Energie in das Gewebe ein, wird abgebremst, verliert dabei einen gewissen Anteil Energie und an einem definierten Punkt (Braggpeak) kommt es zu einem Effekt das dieses Teilchen dort fast seine gesamte restliche Energie abgibt und damit die Tumorzellen schädigt.


    Soviel zum Energieverlust.


    Wie Martin ausführt und wie es auch in Wiki nachlesbar ist wird die eigentliche kosmische Strahlung bereits in einer Höhe von ca.20km zerlegt, hier unten bei uns kommt nur noch ein Bruchteil von Sekundärstrahlung an, ein Teil davon als Alphastrahlung und das ist eine Teilchenstrahlung die bereits durch ein dünnes Blatt Papier abgeschirmt wird- also durch eine Linse geht da gar nichts mehr durch.


    Und was uns vor dem Sonnenwind schützt ist in erster Linie nicht das Magnetfeld sondern der Van-Allen Gürtel. Der wird natürlich durch das Erdmagnetfeld aufgebaut, aber dadurch das Teilchen eingefangen werden, vorzugsweise geladene Teilchen, baut sich dadurch der Van-Allen-Gürtel erst auf- und dieser wirkt wie eine magnetische Flasche und fängt dadurch ständig weitere Teilchen ein, insbesondere diejenigen die von unserer Sonne kommen.
    Harte Strahlung, Gamma oder richtig schnelle schwere Teilchen flitzen da noch durch- und genau die werden dann von der Atmosphäre gebremst.


    Gruß
    Stefan


    PS: unser letztes Posting hatte sich überschnitten

  • Hallo,


    wollte nur nochmal Gert für die beiden Links auf die Bücher danken. Eins davon gibt es zwar bei uns in der Nähe in der UB. Leider ist es nicht zum ausleihen verfügbar. Mal schauen ob ich es irgendwo durch Fernleihe bekommen kann.


    Grüße & CS


    Olaf

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: stefan-h</i>
    mit schwächen meinte ich durchaus ein schwächen der Teilchenergie- weil ja genau das passiert. nimm ein einzelnes Teilchen, z.B. ein Proton mit einer bestimmten Geschwindigkeit hat eine dazu entsprechende Energie.


    Durchdring dieses Teilchen Materie so verliert es Energie. Das gilt auch für Photonen, in dem Sinn Gammastrahlung oder Röntgenstrahlung.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Du wendest wiederum die Verhältnisse deines medizinischen Beschleunigers auf die kosmische Strahlung an - und wieder paßt es nicht, sorry. Ein Teilchen verliert Energie, wenn es mit Materie wechselwirkt, der Energieverlust pro Weg dE/dx ist dabei recht charakteristisch für die Teilchenart.


    Aber darum geht es hier gar nicht. Wenn Primärteilchen der kosmischen Strahlung mit der Atmosphäre wechselwirken, dann geben sie ihre Energie auf einer im Vergleich zu den Dimensionen der Atmosphäre sehr kleinen Strecken praktisch vollständig ab, die Energie geht in einen ganzen Schauer aus Sekundärteilchen, der sich der Erde weiter entgegenbewegt. Das Primärteilchen ist "von weitem betrachtet" also entweder sofort weg, *wenn* es wechselwirkt, oder es fliegt mit unveränderter Energie weiter, so lange es *nicht* wechselwirkt. Und für sehr energiereiche Teilchen besteht durchaus ab und an die Chance, auch einmal sehr weit durchzudringen.


    Entscheidender für die kosmische Strahlung am Erdboden ist aber wie beschrieben die Masse an Sekundärteilchen.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    Genau diese Schwächung wird ja ausgenutzt um mit Hilfe von Röntgen Bilder zu erzeugen oder bei der Strahlentherapie Tumore zu killen.


    Bei der herkömmlichen Strahlentherapie werden hochbeschleunigte Photonen auf den Tumor geschossen, da diese aber auch gesundes Gewebe vor und nach diesem schädigen bestrahlt man aus unterschiedlichen Richtungen, wobei der Tumor selbst im Zentrum bleibt.


    Bei der Partikeltherapie ist dies nicht mehr nötig, das schwerere Teilchen (Proton oder Ion) tritt mit sehr viel Energie in das Gewebe ein, wird abgebremst, verliert dabei einen gewissen Anteil Energie und an einem definierten Punkt (Braggpeak) kommt es zu einem Effekt das dieses Teilchen dort fast seine gesamte restliche Energie abgibt und damit die Tumorzellen schädigt.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Dem medizinisch-technischen Teil stimme ich uneingeschränkt zu - hab ich selbst einmal ein Seminar drüber gehalten. Allerdings ist das, siehe oben, nicht direkt übertragbar.


    Wenn die am Boden ankommende Sekundärstrahlung so wirkungslos ist, warum wickeln wir dann unsere teilchenphysikalischen Experimente nicht einfach in Papier statt damit in tiefen Minen zu verschwinden? Auch ein Marketinggag?


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    Und was uns vor dem Sonnenwind schützt ist in erster Linie nicht das Magnetfeld sondern der Van-Allen Gürtel. Der wird natürlich durch das Erdmagnetfeld aufgebaut, aber dadurch das Teilchen eingefangen werden, vorzugsweise geladene Teilchen, baut sich dadurch der Van-Allen-Gürtel erst auf- und dieser wirkt wie eine magnetische Flasche und fängt dadurch ständig weitere Teilchen ein, insbesondere diejenigen die von unserer Sonne kommen.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Der van-Allen Gürtel *ist* eine *magnetische* Flasche - die, wie das restliche Feld auch, zum Erdmagnetfeld gehört. Erst war das Ei, dann das Huhn... *g*


    Gruß Andreas

  • Hi Andreas,


    eigentlich meinen wir doch das gleiche- [;)]


    du schreibst "Wenn Primärteilchen der kosmischen Strahlung mit der Atmosphäre wechselwirken.." und ich schrieb "hier unten bei uns kommt nur noch ein Bruchteil von Sekundärstrahlung an"- also sind wir uns da einig.
    Der Anteil der dabei in Gamma oder Röntgen anfällt wird durch die Atmosphäre und die Strecke geschwächt.


    ich schrieb "..ein Teil davon als Alphastrahlung"- und die wird von Papier gestoppt, Alphateilchen sind dann gefährlich wenn du die in Form von alphastrahlendem Staub schluckst oder einatmen tust- dann schädigen die im Körper die Schleimhäute oder die Lunge.


    Das der Van Allen Gürtel natürlich mit dem Erdmagnetfeld wecchselwirkt ist ja auch klar. Ohne Erdmagnetfeld kein Van-Allen Gürtel- richtig.


    Nur die Teilchen, insbesonders die Elektronen wirken darin wie in einem Dynamo, es fließt sozusagen ein Strom und dadurch wird das Magnetfeld noch verstärkt. Das reine Erdmagnetfeld selbst ist relativ schwach, erst der Effekt der im VA-Gürtel wirkt verstärken. So habe ich es jedenfalls mal gelernt. Ob jetzt Henne oder Ei.. ich würde mal sagen das Erdmagnetfeld hat sich zuerst ausgebildet, dann kam der Rest- Einigkeit?


    Übrigends-die Verhältnisse eines medizinischen Beschleunigers auf die kosmische Strahlung ist durchaus vergleichbar- gut 90% der auftreffenden kosmischen Strahlung sind ja schnelle Protonen.
    [:)]


    Gruß
    Stefan

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!