M42 - digital und chemisch....

  • Hallöle,


    vielleicht erinnert Ihr Euch - ich habe Mitte Dezember den Orion-Nebel mit der Digiknipse (Nikon Coolpix 4500) erwischt:



    Das ist das Ergebnis von 12 Einzelaufnahmen mit verschiedenen Belichtungszeiten. Daran habe ich dann stundenlang herumgestackt und im Photoshop Farbton, Helligkeit und Kontrast verschoben. Insgesamt habe ich länger am Rechner zugebracht, als am Teleskop.....


    Jetzt habe ich es mal mit der guten alten Spiegelreflex versucht. Zugegeben - diesmal ohne Vollmond.



    Das ist ein Einzelbild (5min) ohne jede Nachbearbeitung. Wenn also dieses dämliche Entwickeln nicht wäre - besser, einfacher und authentischer, als mit der Digiknipse. Dabei war die alte Spiegelreflex auch noch wesentlich billiger[:D]


    ...und das nächste Bild wäre mit der Digiknipse wohl überhaupt nicht möglich gewesen: Man sieht zwar hauptsächlich, dass ich noch grosse Probleme mit der Nachführung habe[8D], wer genau hinsieht, erkennt aber durchaus noch mehr...



    NGC2024 (Pferdekopf- und Flammennebel) 30min auf Kodak E200. 10" Newton f/4,5


    Gruß
    Klaus

  • Apropos....


    Jetzt, da ich mich wohl entgültig (bis es irgendwann die Filme nicht mehr gibt) für die Chemie-Fotografie entschieden habe - muß ich den Kröms ja immer noch in den Rechner bekommen.
    Kann mir da jemand einen Tipp geben? Einen guten Scanner - oder wie sieht's mit der Entwicklung als Photo-CD aus? Habt Ihr da Erfahrungen?


    Gruß
    Klaus

  • Hallo Klaus,


    ich entwickle (erst seit kurzem) und scanne meine Dia´s selber.


    Als Scanner verwende ich den Canon FS4000 US.


    Nicht jeder Scanner kommt mit Astrofotos klar. Und die Billigscans die bei Drospa und Ähnlichen angeboten werden sollen nicht so toll sein.
    Ne brauchbare Alternative sollen die Kodak Foto CD´s sein. Aber wer gibt schon gerne seine Astrofotos in fremde Hände.[B)]


    Als Tip für die Filmwahl empfehle ich Dir den Fuji Provia 400. Der ist im roten nicht so plakativ wie der E200, aber dafür im Blauen besser.


    Übrigens, Dein Pferdekopf ist seitenverkehrt.[8D]

  • Hi Holger,


    kann man auch Foto-CDs von DIA-Filmen machen lassen? Dann würde ich das mal versuchen.
    Ich habe jetzt zwei Scanner (so um die 100,- EURO) ausprobiert. Einen Canon 3000F mit Durchlichaufsatz und einen reinen Fotoscanner von ....hab' ich vergessen - der taugte aber noch weniger. Die richtig guten Scanner sind ja noch schweineteuer....


    Von dem Fuji Provia hab' ich auch schon gehört - aber ich bin halt Rot-Fetischist[:D]. Scherz beiseite - das Beste soll angeblich sein, jew. zwei Belichtungen - eine auf E200 und eine auf Provia zu machen - und die nachher übereinanderzulegen. Da ich aber nicht nach jedem Foto den Film 'rauspulen will, warte ich, bis ich irgendwo nochmal günstig einen zweiten Pentax-LX-Body bekomme. Da wird einer mit E200 und einer mit Provia geladen.


    Gruß
    Klaus


    Das der Gaul seitenverkehrt ist, macht mir erstmal nicht so viel aus. Ich bin ja schon stolz wie Oskar, dass man ihn als solchen erkennt[:p]

  • Hallo Klaus,
    ich benutze zum scannen einen Epson Scanner, Photo1240U. Der hat eine Duchlichteinheit. Ich weiß nciht ob der noch hergestellt wird, es gibt glaube ich inzwischen einen Nachfolger. Mit den Scans bin ich recht zufrieden.
    Ich schwanke auch immer zwischen chemisch und digital. Digital ist allerdings auch nicht so viel einfacher, ich denke nur an das fokussieren und die geringe Chipgröße der Webcam, die es nicht gerade einfacher macht das Objekt richtig auf dem Chip zu plazieren. Und zeitmäßig kommt es real gesehen fast auf das gleiche raus, wenn man die Zeit vorm Rechner mal zusammenzählt. Dafür kann man sich aber aber recht schnell vom Ergebnis überzeugen. Für mich stellt sich bei chemisch immer das Problem das ich so irre lange brauche, bis der Film voll ist. Ich würd mir einen E200 mit max 10 Bildern pro Spule wünschen. Wahrscheinlcih könnte man das auch selbst basteln, da ich leider aber nicht selbst entwickle, wird Schlecker da wohl Probleme haben, wenn sie so einen Film bekommen.Aber von der Auflösung ist der normale Film halt immer noch unschlagbar.
    Clear Skies
    Gerhardt

  • Hallo Gerhardt,


    ich habe mir jetzt mal einen etwas besseren Scanner besorgt. 2400x4800dpi Flachbrett mit Durchlicht. Die Ergebnisse sind eigentlich ganz annehmbar. Ich werde es aber trotzdem nochmal mit der Photo-CD versuchen.
    Was hältst Du eigentlich davon, mehrere Aufnahmen (RGB) mit entsprechenden Filtern auf S/W-Film zu machen? Wenn ich das richtig verstanden habe, sind die S/W-Filme empfindlicher und feinkörniger. Die Aufnahmen könnte man dann Zuhause mit geringem Aufwand selbst entwickeln (meine Schwester macht das - aber nur Schwarz-Weiss) und später im Rechner wieder zusammenpacken.


    Gruß
    Klaus

  • Hallo Klaus,
    das hängt vom SW Film ab. Sehr gut für Deep Sky ist der Kodak TP2415, durch sein sehr feines Korn. Außerdem ist er einer der wenigen SW-Filme die auch im H-alpha noch Aufnahmefähigkeit besitzen, da die meisten SW Filme hier im Gegensatz zum Farbfilm überhaupt nicht empfindlich sind. Allerdings ist der TP mit 50 ISO nicht so empfindlich, läßt sich aber in der Entwicklung auf 100 ISO pushen. D.h. lange Belichtung bei großer Blende um ihn auszubelichten, wobei in diesem Fall der Schwarzschildeffekt recht stark ist, d.h. je länger man belichtet bekommt man nicht mehr Schwärzung, sondern irgendwann ist der Punkt erreicht wo längere Belichtung überhaupt nichts mehr bringt. Alternativ gibt es die Möglichkeit den Film zu hypersensibilisieren, d.h. einer Behandlung mit einem Stickstoff-Wasserstoff Gemisch, das macht den TP so empfindlich wie einen 400 ISO Film aber bei wesentlich höherer Auflösung. Das Verfahren ist aber recht aufwendig und entsprechend teurer als ein normaler SW Film.
    Was die Idee mit den RGB-Aufnahmen angeht habe ich in diesem Bereich leider keine Erfahrung aber vom Gefühl her würde ich zunächst sagen, das es einen Versuch wert wäre. Allerdings sind die CCD-Kameras, mit denen es ja häufiger gemacht wird im Roten deutlich empfindlicher als herkömmliche SW-Filme. Ausnahme ist hier wieder der TP. ICh hoffe das hilft dir erst mal weiter. Ansonsten kann ich Dir ein sehr gutes Buch zu diesem Thema empfehlen. Es ist von Klaus-Peter Schröder, einem sehr erfahrenen Astrofotografen und gibt einen guten Überblick über alle Bereiche der Astrofotografie, sowohl von der chemischen Seite inkl. Entwicklung etc. und auch digitalen Techniken. Erschienen im Kosmos Verlag, "Praxishandbuch Astrofotografie". Weiterhin viel Erfolg und clear Skies
    Gerhardt

  • Hi Klaus,


    Das muss ich aber jetzt loswerden: dieser Spiegelreflex- M42 ist einfach phantastisch!
    Der reinste Edelstein. Nur 5 Minuten belichted? Und das mit einem 10 Zoll Newton. Weltklasse, ehrlich. Toll!


    Guten Rutsch, Clear Skies,
    Thomas

  • Hi Klaus,


    ich lasse meine Diapositive bzw. Negative über den guten (!!) Fotofachhandel auf die PHOTO-CD von KODAK einscannen. Die ist eigentlich für den professionell-wissenschaftlischen Bereich gemacht nund ist, so meine Erfahrung, in der Regel bei den meisten Fotoshops gänzlich unbekannt. Nach einigem Verhandeln kriegen sie´s aber stets hin und schicken die bis auf ca. 100 Bilder erweiterbare CD ein (dies ist leider Amateuren selbst nicht gestattet, wei mir gesagt wurde).
    Du kannst die Scans dann in einem eigenen Format von Kodak in wählbarer Größe (max. 18MB) aufrufen und beliebig verarbeiten.
    Dar Rohling kosttet ca. 5-10 Euro, jeder Scan ebenfalls ca. 1 Euro - man muß sich die Bilder also gut auswählen, erhält dafür aber eine geniale Qualität. Bei mir in Bremen dauert das ganze leider immer so etwa 10 Tage...


    so long,

  • Hallo Klaus,
    schön Deine Ergebnisse hier mal zu sehen. M42 sieht analog ja klasse aus.
    Was das Digitalisieren angeht stimme ich Martin zu. Der beste Scan ist die Kodak Photo-CD. Die Auflösung geht bis rund 2000x3000 Bildpunkten. Die CDs, die Du bei einigen Labors angeboten bekommst erreichen leidr nur ca. 1000x1500 Bildpunkte. Das Negativmaterial bietet viel mehr.
    Zum Thema Scanner:
    Die Flachbettscanner mit Durchlichteinheit werben zwar mit irrer hoher Auflösung, erreichen diese physikalisch aber leider nicht. In der CT ist das immer wieder nachzulesen. Ein Versuch mit einem geliehenen Scanner bestätigte das auch. Bleibt also für hochwertige Scans nur der Negativ bzw. Diascanner. Brauchbare Geräte gibt es ab rund 400 Eur von Minolta, HP bzw. Canon. Noch billigere Geräte bringen nicht viel mehr als der Flachbettscanner. Die Amateurgeräte (400 Euro) von Canon und Minolta erreichen eine Auflösung von rund (realen) 2800 DPI, das ergibt Scans mit rund 3000x4000 Bildpunkten. Hier setzt das Kamerasystem inkl. Film eher die Grenze. Bin mir nicht sicher, ob ein 400er Film so hoch auflöst.
    Übrigens verwende ich eine Minolta Dimage Scan II und habe den HP schon mal getestet.
    Du wohnst ja nicht so weit von mir, kannst ja mal einen Test machen. Dann wissen wir's genau.
    Weiterhin schöne Aufnahmen.
    Harald

  • Hi Harald,


    also, ich hatte zuerst einen Canon 3000F (Flachbrett mit Durchlicht) - von dem war ich nicht besonders überzeugt. Vor allem, da er manche Objekte einfach "glattbügelt". M57 z.B. war ein roter Kreis - kein Ring mehr. Der Scanner hat 99,- Euro gekostet.
    Nachdem ich den frustriert zurückgebracht hatte, habe ich mir einen "echten" Diascanner gekauft (ich glaube, der hieß "Extreme"...blabla - keine Ahnung), ebenfalls für 99,- Euro. Dieses Teil war noch erheblich schlechter - also ist er am nächsten Tag (Gestern) ebenfalls zurückgegangen.
    Jetzt habe ich einen Canon 5000F (wieder Brett mit Durchlicht) für 179,- Euro - und ich bin eigentlich recht zufrieden.


    An einem Vergleichstest bin ich trotzdem sehr interessiert (allein schon, um meine Dias mal kostenlos vernünftig gescannt zu bekommen[:D]). Wir sollten uns also wirklich mal verabreden.....


    (==>)Gerhard: Das hört sich ja alles sehr ernüchternd an. Mit einem 50 ASA dann auch noch dreimal belichten. Das heißt - grob gerechnet - 48mal so lange belichten! Nee danke - ich glaube, vorher fange ich das Angeln an....
    OK - war 'ne blöde Idee. Dann warte ich weiter darauf, einen zweiten LX-Body für den Provia zu ergattern.


    Gruß
    Klaus

  • Lieber Klaus,


    ich hab' diese Jahr meine Urlaubsdias auf CD einscannen lassen. Einen Film gleich bei der Entwicklung und einen dann nachträglich. Der eine Händler war so ein Fotodiscounter, da hats gleich bei der Entwicklung um die drei Euro gekostet, der zweite war etwas gehobener da waren es bei einem nachträglichen Scan 15 €. Die Bildqualität war bei beiden nicht soo schlecht, die Scans unterscheiden sich vor allem im Kontrast (kann Dir gern zwei Beispielbilder schicken). Habe zu Hause zwar auch einen Flachbettscanner mit Dia-Aufsatz, aber die Erfahrung gemacht, das dieses Verfahren für einen kompletten Film doch recht zeitraubend ist. Insofern würde ich empfehlen, bei der Entwicklung ruhig einen Scan mitmachen zu lassen. Wenn Du dann da ein wirklich gelungenes Bild dabei hast, dann kann man dieses immer noch richtig professionell scannen lassen.


    Gruss


    Martin

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