BAADER H-Beta-Erfahrungsberichte??

  • Hallo Volker,


    vorweg, praktische Erfahrung mit dem Baader H-Beta habe ich nicht.


    Die Filtermessungen von André Knöfel kennst Du sicherlich:


    http://www.astroamateur.de/filter


    Demnach kommt der Baader nur auf knapp 70% Transmission bei 486nm.
    Für die visuelle Beobachtung ist das im Vergleich zu anderen Herstellern schon ziemlich wenig, gerade für die intensitätsschwache H-Beta Line.
    Für die Fotografie wäre die geringe Transmission wohl zu vernachlässigen, hat man doch die Möglichkeit länger zu belichten. Dem Fotografen kommt da v.a. zu Gute, daß der Baader keinen nenneswerten Durchlaß im restlichen Spektrum zeigt - auch nicht im tief Roten und Blauen.


    Gruß,


    Gerrit.

  • Hallo Gerrit,


    danke für Deine Antwort, Andre' Knöfels richtig gute Liste kannte ich, was mich etwas stutzig gemacht hat ist der Testbericht von Sven Wienstein, der gerade diesen Filter als den visuell besten herausstellt. darum hier die Frage nach anderen Erfahrungsberichten mit diesem Filter.


    Danke nochmals!


    Volker

  • Hallo Volker,


    den Testbericht kenne ich nicht (wer ist denn Sven Wienstein?).


    Neben der kurzen Anmerkung eigene Beobachtungen (Pferdekopf und NGC 1499) mit verschiedenen Teleskopen (10", 15", 16") unter gutem bis sehr gutem Himmel (ca. 6,5mag bis 7mag) einmal mit einem Lumicon, ein anderes mal mit einem Astronomik durchgeführt zu haben, ist vielleicht ein Blick in die Interstellarum Ausgaben Nr. 2 und Nr. 37 interessant. Dort werden der Pferdekopf- und der California-Nebel als Objekte der Saison vorgestellt. Wie die Beschreibungen und Zeichnungen belegen waren schon detailreiche Beobachtungen der beiden H-Beta-"Showpieces" möglich, bevor der Baader H-Beta CCD auf den Markt kam.


    Daß NGC 1499 unter exzellentem Himmel mit kleiner Öffnung und UHC (statt H-Beta) geht zeigt Martin Schönball: Link


    Matthias Juchert berichtet von einer Beobachtung des Pferdekopfs mit 12,5" ohne Filter unter hervorragendem Brandenburger Himmel (Interstellarum Nr. 33).


    Grüße,


    Gerrit

  • Hallo Volker,


    hmm, bei dem Baader Filter des von Dir verlinkten Testberichts handelt es sich also um einen Prototyp.
    Da liegt der Transmissions-Peak schön sauber auf der 486nm-Linie bei knapp 85%.


    Wenn man die Transmissionskurve des Vorserienexemplars und die Kurve des von André Knöfel vermessenen Filters übereinander legt ergibt sich folgendes Bild:



    Die aktuelle Transmissonskurve auf der Baader-Homepage zeigt ebenfalls Abweichungen zum Prototyp und entspricht wohl eher dem Serienmodell (Transmissionspeak von ca. 75%, bei welcher Wellenlänge läßt sich nicht genau ablesen). Link


    Daß Baader auf seiner Homepage ein Kundenzitat anführt, das sich auf ein Vorserienexemplar bezieht und darauf hin noch einen Vergleich zu den <i>alten</i> Lumicon Filtern herstellt finde ich schon lustig.
    Welcher ominöse "Mitbewerber" wohl gemeint ist? Thousand Oaks? [:o)]


    Grüße,


    Gerrit

  • Hallo Gerrit,


    wenn Du auf seiner Seite liest (so genau hatte ich mir das bei BAADER gar nicht angeschaut, hatte vermutet die haben das 1:1 übernommen) kannst Du nachlesen, er hat <u>MIT</u> dem ASTRONOMIK <u>UND</u> dem LUMICON verglichen, von wegen er kennt den Lumicon nicht......
    .... hat also Baader ein bischen gedreht, wie er es braucht!


    CS Volker!

  • Hallo


    was heist schön sauber auf 486nm? bei schnellen Fotooptiken verschiebt sich durch schrägen Strahleneinfall die Transmissionsliene.
    Bin mir da jetzt nicht ganz grün, aber ich glaube auch genau in die Richtung, aber ob es passt???
    da ist ein Rechenfreak gefragt


    Gruß Frank

  • Hallo Frank,


    bevor man rechnet müßte man eine Meßreihe durchführen und für den jeweiligen Filter den (mittleren) Brechungsindex ermitteln.


    Ich meine Reiner Vogel hatte das vor Jahren mal mit dem Lumicon [OIII] und einem UHC gemacht. Da kam für eine f/4 Optik eine Verschiebung der Transmissionskurve von ~ 1nm ins Kurzwellige bei raus.
    Dieser Effekt würde dem Baader H-Beta zu Gute kommen. Im Optimalfall wären dann ~75% Transmission drin.
    Bei dem UHC Filter war wohl keine Verschiebung erkennbar.


    Nebenbei bemerkt, ein Filter mit geringer Halbwertsbreite und steilen Flanken dürfte theoretisch schon gewisse Anforderungen an die Justage und Mechanik eines Teleskops stellen (Verkippung des Filters gegen den Strahlengang).


    Grüße,


    Gerrit

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!