Saturn - Ein erster Versuch mit Dobson + Webcam

  • Moin,


    entgegen meiner eigenen Überzeugung, dass vernünftiges „Webkämmen“ mit einem Dobson nicht möglich ist, siegte die Neugierde, und so habe ich es dann doch mal probiert. Zum Einsatz kam die ToUCam 740k am 12“ Lightbridge + 2fach Barlow. Objekt der Begierde war Saturn, welcher am 10.03. 08 während einer kurzen Wolkenlücke spontan anvisiert wurde. Da die ganze Aktion überhastet angegangen wurde, konnte ich mehr oder weniger alle (Anfänger-)Fehler erfolgreich umsetzen: Schlechtes Seeing, kein IR Sperrfilter, Fokus ungenau, Streulicht allüberall, falsche Kamerasettings. Das Ergebnis ist eigentlich nicht der Rede wert und kann nicht mit den hier üblicherweise geposteten Bildern mithalten. Es war halt mehr so eine Machbarkeitsstudie.



    Giotto / 8% von >2000 Frames


    Eine technische Frage habe ich noch:
    Wie berechnet sich denn nun die von mir tatsächlich verwendete Brennweite? Irgendwie komme ich mit den Begrifflichkeiten der effektiven Brennweite bzw. der Äquivalenzbrennweite nicht so ganz klar. Vielleicht kann mir da jemand auf die Sprünge helfen.


    Beste Grüße,
    Harry

  • Hallo Harry,


    mit Deinem Saturn brauchst Du Dich nicht zu verstecken. Das Bild ist Dir doch sehr gut gelungen. Wenn Du die erkannten Fehler vermeidest, gibt es nochmals einen Sprung nach vorne.
    Mit der 2fachen Barlowlinse verdoppelt sich der Abbildungsmaßstab der Optik. In Deinem Fall, mit einer Brennweite des Hauptspiegels von 1524 mm, bekommst Du mit Barlowlinse eine Abbildung wie mit einem Spiegel der doppelten Brennweite von 3048 mm ohne Barlowlinse.
    Dies gilt, wenn Du ohne Okular und ohne Kameraobjektiv direkt auf den Chip abbildest.
    Andere oft erwähnte Brennweiten spielen erst bei der afokalen Fotografie (mit Kameraobjektiv durch das Okular) oder bei der Okularprojektion (mit Okular, aber ohne Kameraobjektiv) eine Rolle. Dann müßte man aber außer der Objektiv-(Spiegel-)Brennweite auch die Okularbrennweite und die, Brennweite des Kameraobjektivs kennen, beziehungsweise die Okularbrennweite und den Abstand des Chips vom Primärfokus (Brennpunkt des Spiegels oder des Objektivs).


    Grüße


    Kurt


    Edit: Das zur Okularprojektion Gesagte gilt streng nur, wenn das Okular als einfache, dünne Sammellinse betrachtet wird. Bei komplexem optischen Aufbau wird es etwas komplizierter.

  • Hallo Kurt & Ingmar,


    vielen Dank für den Zuspruch. Das ermutigt, es nochmal zu probieren. Ich seh schon, ich werde da wohl doch mehr Zeit investieren, als ursprünglich geplant... [:D]


    Vielen Dank auch für die Erklärung und für den Link da werde ich mich nochmal intensiv mit auseinandersetzen.


    Grüße,
    Harry

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