Bildfeldwölbung bei Richfieldrefraktoren.

  • Ich habe derweilen mit einem mikrigen 105/500er Syntha diverse DeepSky-Aufnahmen mit der 10D geschossen. Eigentlich sind sie ganz gut, der Farbfehler ist mit dem Konstrastbosster eigentlich kein Thema nur die Bildfeldwölbung stört doch sehr. Und die Öffnung ist auch ein wenig sparsam ...


    Nun eine Alternative ist sicherlich ein schneller Newton mit Coma Zurechtbieger.
    Aber wie sieht es denn mit anderen RF-Refraktoren aus, wie z.b. dem TS 127/820 oder dem TS 150/990er aus. Ist dort die Bildfeldwölbung auch so signifikant? Ist so ein Refraktor + KB + 10D eine gute Kombination für die DS-Fotographei?
    Bin nun mal verknallt in die klassischen Refraktoren ;)


    Andreas

  • Hallo nachtvogel,


    die Bildfeldwölbung ist bei FH-Refraktoren immer recht deutlich. Es gibt da verschiedene Lösungsansätze um dieses Problem in den Griff zu bekommen. Vixen z.B. spendiert ihren NA (Neo Achromat) Teleskopen 2 weitere Glaselemente, die den Farbfehler etwas korrigieren sollen und gleichzeitig das Bildfeld bis in die Ecken des KB-Formates ebnen.
    Ein anderer Ansatz sind die zusätzlichen Feldkorrektoren. Ob's die aber für die günstigen Synta-Geräte gibt und wenn ja, ob es sich noch finanziell interessant gestaltet? Dann vielleicht doch lieber einen kleinen APO, der gleich auf ein ebenes Feld getrimmt ist.


    Ciao,
    Stefan

  • Hi,


    es gibt doch da diesen sündteuren ChromaCorr. Der ist zwar überwiegend wegen Farbfehler da, am soll am Sterntest vorher Über-/Unterkorrektur ermitteln und dann wird auch der ggfs restliche Öffnungsfehler mit korrigiert. Und wie beim NA hilfts dann auch etwas für die Ebenung.

  • Gut soll er schon sein, aber der Preis ist aberwitzig. Das würde sich wohl nur lohnen, wenn man einen wirklich großen FH damit "veredelt". In der 100-150er Klasse lohnt das wohl kaum.


    Mit einer schwach wahrnehmbaren Bildfeldwölbung hab ich ja kein Problem, ich verwende in der Regel ohnehin immer nur den Zentralgebiet. Aber wenn diese Wölbung auch weit abseits der Randregionen schon deutlich wahrnehmbar ist (wie eben bei meinem alten 102/500er), dann nervt das halt schon.
    Ich hatte angenommen, bei einem 150/990, wäre die Bildfeldwölbung aufgrund der fast doppelt so großen Brennweite geringer. Aber das ist vermutlich ein Denkfehler, oder?


    Andreas

  • Hi,


    nun ja, vergiss nicht, dass du auch mit sehr, sehr kleinen Pixeln arbeitest! Vielleicht mal auf niedrige Auflösung gehen, dann könnte das gesamte Feld scharf werden und du hast auch noch ein besseres SNR!

  • Mich würde vor allem mal interessieren, von welchen Parametern die Bildfeldwölbung denn letztendlich abhängt (gefühlsmäßig müßte sie doch reziprok abhängig von der Brennweite sein oder)?


    Andreas

  • Hallo Andreas


    Nimm doch lieber einen F10 Refraktor und einen Fokalreducer 0.6 und Bildfeldebner
    ( gibts von Meade für wenig Geld )
    Dann hast du auch F6 und ein relativ Ebenes Feld. Der Farbfehler ist dann auch nicht so schlimm.
    Gruß Bernd
    (Ich bekomm bald meinen Refraktor, dann Test ich mal das )

  • Aha ... bin ja nicht erst seit gestern im "Geschäft", aber an einen Fokalreducer für Refraktoren hab ich nicht gedacht, mir sind nur "einfache" Korrektoren bekannt. Hab da einen 127/1200 anzubieten, wär doch was. Auf die Schnelle habe ich bei Meade aber nur Reducer für SCs gefunden (derer hab ich genug). Wie heisst die Refraktor-Variante denn genau?


    Und die Dinger taugen was? Warum hört man sowenig davon?


    Neugierige Grüße,
    Andreas

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: nachtvogel</i>
    <br />Mich würde vor allem mal interessieren, von welchen Parametern die Bildfeldwölbung denn letztendlich abhängt (gefühlsmäßig müßte sie doch reziprok abhängig von der Brennweite sein oder)?
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hallo Andreas,


    Zweilinser haben wohl generell eine Bildfeldwölbung mit einem Krümmungsradius von etwa 35% der Brennweite. So steht es zumindest im Rutten. In den Beispielen im Rutten ist das auch unabhängig davon, ob das ein FH, ein Semiapo oder ein Fluoritapo ist.


    Grüße
    Reiner

  • Danke für die Info. Muß mich doch mal mehr mit "optischer" Fachliteratur eindecken.


    Demnach wäre das ja linear von der Brennweite abhängig, womit z.B. ein 1000er die etwa halbe Bildfeldwölbung meines 500 Chinakrachers hätte, was vermutlich dann für den CCD-Chip der 10D ausreichen würde.


    Oder habe ich das falsch verstanden?


    Grüße,
    Andreas

  • Hallo Andreas,


    Was den Krümmungsradius angeht, müsste das jedenfalls ungefähr stimmen (die 35% sind sicher nur ein grober Anhaltspunkt).


    Die durch die Bildfeldwölbung entstehende Bildunschärfe wird jedoch weiter als nur auf den Faktor 0.5 reduziert, weil bei einem langsameren Öffnungsverhältnis zusätzlich auch der Strahlenkegel für eine Sternabbildung "spitzer" wird. Die Abbildungsqualität wird dadurch unempfindlicher gegen Defokussierung, und Bildfeldwölbung ist ja nix anderes als Defokussierung am Rand. Das langsamere Objektiv hat dadurch zusätzlich mehr Schärfentiefe und kann dadurch die sowieso schon geringere Bildfeldwölbung noch zusätzlich kompensieren.


    Der Rutten ist wirklich empfehlenswert.


    Viele Grüße
    Reiner

  • Hallo Freunde,


    ich möchte nochmal betonen: Die absolute Krümmung der "Brennebene" ist alleine nicht wichtig. Sie beeinflusst doch nur den "Spotsize" der sich auf dem CCD-Chip ergibt. Und der wird grösser, je mehr durch die Krümmung defokussiert. Der maximal-zulässige Spotsize wird nun durch die Pixelgrösse der CCD bestimmt.


    Es ist ganz allgemein nicht leicht eine Refraktoroptik zu kriegen, die die Minipixelchen kleiner 10 mym noch ordentlich abbilden lässt. Respektive sind hier schon die meisten Mittelformatobjektive aussen vor. Dies gilt sowohl für den Farbfehler, den Öffnungsfehler und eben auch die Bildebnung.


    Ist es nicht wirklich einfacher, einfach mit grösseren Pixel zu arbeiten? Also bei 5 Megapixel einfach im 2x2 Binning zuarbeiten, oder nochbesser 3x3? Ist die billigste Lösung und bringt zusätzlich das erheblich bessere Bild, weil weniger rauschen und schärfer.


    Just IMHO.

  • Hallo Andreas


    Der Focalreducer für SC ist genau der, der ist optimiert für Optiken bis F10 oder größer.
    Ob SCT oder Refraktor ist dem Reducer egal.


    Gruß Bernd

  • Dann würde ja z.B. auch der Intes Reducer gehen - hab ich nämlich - da dieser wiederum auch für SCs passen soll.


    Hm ... Weltbildzusammenbrech .... ein SC Reducer für einen 127/1200 Refraktor??? Ich denke, die Dinger sind - im Gegensatz zu Barlows - geräteabhängig gerechnet? Und ist die integrierte Bildfeldebnung nicht relativ Brennweitenabhängig? Dann könnte ich ja eigentlich alles und jeden reduzieren wie ich lustig bin? Kann nicht sein oder - wo ist mein Denkfehler?


    Andreas

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Hallo Freunde,
    Ist es nicht wirklich einfacher, einfach mit grösseren Pixel zu arbeiten?
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Im Prinzip hast Du schon recht, ich reduzier die Bildgrößen eh immer deutlich (die 10D macht ja in eigentlichen Sinne kein Binning).


    Nur im vorliegenden Fall ist die Wölbung halt so starkt, daß das auch dann noch stört ..


    Andreas

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