Genauigkeit Ronchi-Test

  • Guten Morgen,


    aus gegebenem Anlass stellt sich mir die Frage, Fehler in welcher Größenordnung man beim geduldigen Beobachten mit einem Ronchigitter (Glas, 13 Linienpaare/mm) am Stern noch in etwa erkennen kann.


    Erste Antworten lagen durchwegs in der Größenordnung von L/4, aber das scheint mir aber bei der guten Gitterqualität und vor allem beim "Laufen lassen" der Linien (z.b. durch die langsame Sternwanderung) zu pessimistisch zu sein.


    Z.B. wölbt bei meinem 8" GSO (natürlich nur scheinbar) der Fangspiegel die intrafokal angesehenen Ronchilinien (etwa 3 bis 5 Linien eingestellt) ein winziges, aber beim Wandern der Linien eben doch sichtbares Stückchen nach außen, was in Übereinstimmung mit 2 Interferogrammen meines Spiegeles wohl auf eine Mulde in Spiegelmitte hindeutet.


    Ich vermute, dass verschieden Klassen von Fehlern (scharfe Zonenränder, ...) mit so einem Gitter besser sichtbar sind als andere, und man deren Sichtbarkeit daher nicht an Lambda-Werten festmachen können wird. Auch wird das Öffnungsverhältnis der Optik wohl eine Rolle spielen.


    Vielen Dank schon einmal für alle Antworten, Suiter schweigt sich über die Nützlichkeit eines solchen Tests leider dezent aus (erwähnt nur recht kurz ein 4lp/mm Gitter, dass man damit nicht viel sehen wird glaube ich ihm schon...), auch bei Texereau, ATM Band 1 und 2, Hans Rohr und in Martys Büchlein fand ich nicht die gewünschten, etwas konkreteren Angaben. Auch über Literaturhinweise würde ich mich freuen.


    Ciao,
    Roland

  • Hallo Roland -
    wenn Du es bekommen kannst, kauf Dir das Buch 'Spiegeloptik' von Kurt Wenske. Dort ist ein quantitativer Ronchi-Test beschrieben und auch Formeln dazu. Mir fehlt ein vernünfitges Ronchigitter noch, so daß ich keine Ronchi-Test-Aufnahmen von meinem Spiegel machen kann :( - denn das wäre allemal einfacher als Foucault-Aufnahmen.


    Gruß


    ullrich

  • Hallo,


    > wenn Du es bekommen kannst, kauf Dir das Buch 'Spiegeloptik' von Kurt Wenske.


    Schönen Dank, Amazon will mir zwar zur Zeit kein solches verkaufen, aber vielleicht finde ich es ja einmal wo.


    Ciao,
    Roland

  • Hi Roland,
    zu Deiner Überschrift:


    Nach Brockhaus, Naturwissenschaft und Technik findet man


    “Genauigkeit:


    1) Maschinenbau: Bei Werkzeugmaschinenbau...


    2) Mathematik: Angabe zu einer Zahl....


    3) Messtechnik: Die Genauigkeit wird bestimmt durch die Messunsicherheit und die Fehlergrenzen. Messunsicherheit lässt sich durch den >Vertrauensbereich< eines Mittelwertes aus mehreren Einzelmessungen charakterisieren....“


    Da ein Teleskop zweifellos ein technisches Gerät ist, besteht kein Grund von Definition Pkt.3) der Genauigkeit bei entsprechend angewandten Messverfahren abzugehen. Bisher kenne ich keine Veröffentlichung mit dem Ronchi- Test als Messverfahren, die dem gerecht wird. Damit soll der Wert dieses Tests nicht in Frage gestellt werden. Das Problem bleibt seine Quantifizerbarkeit im o. a. Sinne.

    Bei Laborversuchen während der Parabolisierung von Teleskopspiegeln hab ich mittels Kompensationsmethode definierte „Fehlkorrekturen“ vorgegeben (Mehrfach wiederholte Messreihen mit Foucault- Schnittweitendifferenzmessung bei mehreren Positionen der Kompensationslinse).
    Mit dem Ronchi- Test (Gitter 12/lmm) konnte man ca. 1/10 lambda Wellenfrontfehler als sphärische Aberration gerade noch erkennen. Es ist eher unwahrscheinlich , dass in einem Blindversuch (Beobachter weiss nicht, ob tatsächlich ein Fehler vorliegt) ein Fehler dieser Art überhaupt zu erkennen wäre, von Quantifizierung ganz zu schweigen.


    Beim Test auf „abgesunkene Kante“ ist z. B. der Startest sowie die Foucault- Schnittweitenmethode weit empfindlicher und dazu noch quantifizierbar. Ist mit diesen Methoden nichts mehr zu quantifizieren, dann findet man mit Ronchi schon lange vorher nix mehr. Das gilt genau so für Zonenfehler und auch statistisch verteilte Fehler nach Art von "Dog Bisquits" und "Rauhigkeit". Zugegeberermaßen hab ich nicht allzu viel praktische Erfahrung bei der Beurteilung der beiden letztgenannten Fehler, weil sie bei von Amateuren meist ordentlich angewandter Pechpolitur gar nicht vorkommen[8)].

    Bei optimistischer Schätzung kann man vielleicht sagen: Wenn mit Ronchi kein Fehler erkennbar, dann sind die Restfehler der Optik in der Größe <= 1/10 lambda wave, aber ohne jedes „Gewehr und Pistole“ versteht sich[:D].


    Gruß Kurt

  • Korn schrieb:


    >aus gegebenem Anlass stellt sich mir die Frage, Fehler in welcher
    >Größenordnung man beim geduldigen Beobachten mit einem Ronchigitter
    >(Glas, 13 Linienpaare/mm) am Stern noch in etwa erkennen kann.


    Im Artikel von Vasco Ronchi in Applied Optics (1964) sind
    Beispielbilder enthalten. Dort ist u.a. zumindest noch ein Ronchigramm
    mit Lambda/10 sphärische Aberration in der Wellenfront zu sehen, das eine klare Krümmung zeigt. Ob er auch ein Bild mit Lambda/20
    gezeigt hatte, muss ich gleich mal nachsehen.


    Generell wird der Test mit feineren Gittern empfindlicher und
    Ronchi hat meist möglichst feine Gitter benutzt, die nur noch
    Interferenzen zwischen 0. und 1. Ordnung zeigen. Es wäre
    daher möglich, dass auch ein Bild mit Lambda/20 noch leichte
    Krümmungen zeigen würde. Ob ein solches enthalten ist, muss
    ich gleich mal nachsehen.


    Die Grenze dürfte für sphärische Aberration wohl bei Lambda/10-Lambda/20 liegen. Für Astigmatismus soll der
    Test -so Ronchi- extrem empfindlich sein.

  • Ich habe es gerade nochmal nachgesehen.
    Die Abbildung Fig. 20 auf S. 448 von Applied Optics Vol. 3
    No. 4 April 1964 zeigt Ronchigramme für 0.11 und 0.26 Lambda
    sphärische Aberration in der Wellenfront.
    Ab 0.11 Lambda könne man die Abweichungen erkennen, bei 0.26
    Lambda sei die Krümmung bereits deutlich - so Vasco Ronchi
    unter Verweis auf einen Artikel von Bocchino von 1943.


    Die Artikel zur Empfindlichkeit auf Astigmatismus, auf
    die Ronchi verweist, sind u.a.:


    F. Villani und R. Bruscaglioni, Nuovo Cimento, Vol. 9, S. 1,
    1932
    R. Bruscaglioni, Ottica, Vol. 4, S. 203 (1939)

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Für Astigmatismus soll der
    Test -so Ronchi- extrem empfindlich sein.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Hi Amateurastronom,
    Frage, ob Ronlchi das z. B. mit der Enmpfindlichkeit des Statests direkt verglichen hat. Nach meinen Erfahrungen mit 12" Cassegrain an Himmel fand ich mit dem Startest am Himmel deutlich Astigmatismus. Bei Anwendung eines 12L/mm Gitters nichts davon. Bei einer davon unabhängigen Meßserie bei Alois in seinem Labor fand er bei bestens in Autokollimation justiertem Teleskop sehr deutlich Astigmatismus ca, 1/4 lambda wave, ebenso im Interferogramm, aber so gut wie nichts davon mit dem Ronchi- Gitter. Wenn ich mich nicht irre hatte dieses 13 L./mm. In welchem Maße die Liniendichte das Ergebnis Asti- Test sowie die Empfindlichkeit und vor allem die Quantifizierbarkeit des Ronchi- Tests steigert, finde ich schon imnteressant.


    Gruß Kurt

  • Hallo Kurt & Amateurastronom,


    schönen Dank schon einmal an auch beide für die ausführlichen und kompetenten Antworten!


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Da ein Teleskop zweifellos ein technisches Gerät ist, besteht kein Grund von Definition Pkt.3) der Genauigkeit bei entsprechend angewandten Messverfahren abzugehen.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Von dieser Definition abgehen zu wollen, dafür verspüre ich keinerlei Veranlassung [;)]


    Die Einschätzung, dass sphärische Aberration wohl deutlich über die L/4 PV wavefront Grenze hinaus bis zu einem Grenzwert von etwa L/10 grundsätzlich per Ronchigittertest nachweisbar ist, finde ich schon einmal höchst interessant und wertvoll.


    Ich persönlich habe vor allem vor, den Ronchigitter-Test als schnellen Feld-Test, zur Ergänzung des Sterntests zu verwenden. Sowohl bei meinem zukünftigen 6" Spiegel, der sich wohl neben Foucault-Messungen in der warmen Stube in den abschließenden Korrekturphasen auch die Gemeinheit des kombinierten Stern- und Ronchitests gefallen lassen werden muss, als auch immer und überall wo ich eine ruhige Minute am Okularauszug anderer Gerätschaften ausnutzen kann.


    Verwirrung stiftete bei meinen ersten Versuchen mit dem Ronchigitter nur die zuvor mehrmals gehörte Aussage, ein Gerät das "schon" den Ronchitest nicht bestehen würde, könnte nichts taugen. Suiter spricht allerdings explizit von einem 4lp/mm Gitter, und Marty schlägt die Herstellung eines Gitters durch Abfotografieren seines exemplarischen Gittes am Ende seines Büchleins vor. Mit einem hochwertigen Glasgitter, wie ich in der glücklichen Lage bin, eines mein Eigen nennen zu können, müsste da doch eine größere Anwendungsvielfalt als die simple Beurteilung "brauchbar" oder "ungenügend" zu treffen.


    Mein erwähnter 8" Spiegel zeigt beispielsweise im Sterntest eine leichte Unterkorrektur, deren Herkunft ich bisher nur wage zuordnen konnte. Eine versuchsweise Abblendung der Kante brachte ein etwas saubereres Beugungsbild (weswegen ich die Blende auch bisher noch nicht wieder entfernt habe). Die Unterkorrektur wurde aber nicht weniger. FringeXP zeigt bei 2 Interferogrammen, die ich von meinem Spiegel habe, aber eine Grube/Mulde in der Spiegelmitte, knapp vor dem Planspiegelloch beginnend, in der Größenordnung von etwa L/5 bis L/6 PV wavefront. Diese Mulde mit dem Ronchitest nun nachweisen zu können freut mich sehr, und kann und darf laut euren Einschätzungen auch möglich sein [;)]


    Zur Verbesserung der Mess-Sicherheit habe ich vor, das Gitter in meine Webcam einzuschrauben, um die Schattenmuster am PC genauer auswerten zu können.


    Ciao,
    Roland

  • Hallo allerseits,


    in einem Buch bei uns in der Lehrwerkstatt (weiß nimmer wie das genau hieß) hab ich einstmals auch über Ronchitests nachgelesen. Dort war nie von einzelnen Linien die Rede sondern immer von richtigen Gittern - also Linien die sich im 90°Winkel kreuzen - etwa sowas da: # *g*
    Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass man mit so einem Gitter einen Astigmatismus ähnlich genau bestimmen kann wie alle anderen Fehler - wie genau das aber nun ist wäre noch herauszufinden wobei ich bei sehr feinen Gittern L/10 Oberfläche auf alle Fälle für realisierbar halte - eher noch etwas genauer. Ich bin davon überzeugt - ohne das konkret nachgeprüft zu haben - dass eine Optik die im Ronchitest mit einem guten 10 lp/mm Gitter keine Fehler zeigt Beugungsbegrenzt und ist und für viele freude bei den beobachtungen sorgen kann.
    Beim Rinchitest werden eigentlich Schnittweitendiferenzen gemessen. Hat man beispielsweise eine Abweichung von einer Linienbreite von innen nach außen so entspricht dies einer Schnitteitendifferenz von Strichbreite x Öffnungszahl. So zumindest meine Theorie - ich lasse mich da selbstverständlich gerne korrigieren! Sagen wir mal wir können eine Streifendurchbiegung von einem 4tel Streifen sicher erkennen. Bei einem typischen f4-Newton wären wir dann wieder bei einer Schnittweitendifferenz von einer Streifenbreite - also bei einem Gitter mit 13 lp/mm bei 0,077mm wie viel das nun an Formabweichung ist kann man mit den selben Formeln wie bei der Schnittweitenmessung mit Focault ausrechnen - dürfte aber schon leicht im Bereich beugungsbegrenzt (also L/4 Wellenfront) liegen. Somit schätze ich, dass ein guter Ronchi-Test mit einem einfachen focault-Tester durchaus mithalten kann wenn es darum geht die Fehler eines Spiegels zu quantifizieren. Rein qualitativ ist der Focault-tester als Nulltest natürlich überlegen - da dürfte es keine Zweifel geben. Über den Sterntest brauchen wir uns eh nicht zu unterhalten - das ist ohnehin das Gemeinste was es so gibt [:D]. Natürlich hat der Ronchi auch wesentliche Vorteile gegenüber dem Sterntest oder verschiedenen anderen Tests - vor allem für die schnelle, grobe Prognose. Auch derjenige der sich nicht so sehr mit der optik-Prüferei beschäftigt kann grobe Fehler schnell erkennen und deren Lage sowie deren Flächenanteil auf dem Spiegel erkennen.


    Viele Grüße
    Raphael

  • Hi,


    mit Ronchi, sieht man sehr gut die sphärische Aberration, sehr gut Zonen, sehr gut die Art der Politur, besonders wenn man die Beugungslinien exakt erkennen kann. Aber Astigmatismus sieht man dann besonders schlecht damit, wenn er ziemlich genau senkrecht oder waagrecht zu den Linien liegt. Da ist der Interferometertest bei weitem besser. Aber auch mit einem Okular aus dem Krümmungsmittelpunkt der Parabel sieht man extrafokal sehr gut einen möglichen Astigmatismus und hat den Vorteil, daß man direkt mißt, so der Spiegel richtig gelagert ist. Bei falscher Lagerung läßt sich Astigmatismus mühelos "wegbiegen". Bei der Gitterkonstante sind 5 lp/mm zuwenig. Die "Genauigkeit" beginnt etwa bei 10 lp/mm und endet bei max. 20 lp/mm, weil dann die Beugungseffekt zu sehr stören und mandelförmige Bilder entstehen, die schlecht zu interpretieren sind.
    Der Ronchi-Test wird durch den Vergleich intra/extrafokal bei einem Nulltest genauer. Auch das Wandern der Linien (2-4 L) über die Fläche, erleichtert die Interpreation. Trotzdem ist er für eine quantitative Aussage über eine Optik eher weniger geeignet, obwohl es eine Reihe von Auswert-Programmen auch hierzu gibt, indem man ein Ronchigramm aus dem Krümmungsmittelpunkt der Parabel auf einen Nulltest umzurechnen versucht. Das aber klappt mit einem Interferogramm aus dem Krümmungsmittelpunkt der Parabel und der Auswertung über FringeXP tatsächlich besser.

  • Hi Micha,
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">...Das aber klappt mit einem Interferogramm aus dem Krümmungsmittelpunkt der Parabel und der Auswertung über FringeXP tatsächlich besser.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    ejoh, Herr Lehrer, und wenn dann demnächst FringeXPSUPER+ kommt, das mit dem "Press one button only" meine ich, dann wird das schöne Interferometer Makulatur [:o)][^][:D].
    Gruß Kurt

  • Hallo zusammen!


    Ich antworte zunächst mal auf den Artikel von Kurt und knüpfe
    an die Antwort von Michael Moser an:


    &gt;Frage, ob Ronlchi das z. B. mit der Enmpfindlichkeit des Statests
    &gt;direkt verglichen hat.


    Die genannten Autoren werden das nach wissenschaftlichen Methoden
    geprüft haben. Dazu müsste man in der Veröffentlichung nachlesen,
    wie das gemacht wurde.


    &gt;Nach meinen Erfahrungen mit 12" Cassegrain an Himmel fand ich mit dem
    &gt;Startest am Himmel deutlich Astigmatismus. Bei Anwendung eines 12L/mm
    &gt;Gitters nichts davon. Bei einer davon unabhängigen Meßserie bei Alois
    &gt;in seinem Labor fand er bei bestens in Autokollimation justiertem
    &gt;Teleskop sehr deutlich Astigmatismus ca, 1/4 lambda wave, ebenso im
    &gt;Interferogramm, aber so gut wie nichts davon mit dem Ronchi- Gitter.
    &gt;Wenn ich mich nicht irre hatte dieses 13 L./mm. In welchem Maße die
    &gt;Liniendichte das Ergebnis Asti- Test sowie die Empfindlichkeit und
    &gt;vor allem die Quantifizierbarkeit des Ronchi- Tests steigert, finde
    &gt;ich schon imnteressant.


    Das Problem ist: Die Stellung des Gitters zur Wellenfront bestimmt
    die Empfindlichkeit des Tests auf Astigmatismus. Unter einem
    Winkel von 45° (zwischen y-Achse der astigmatischen Wellenfront und Gitterlinien) ist der Test besonders empfindlich.
    Bei zwei anderen Stellungen ist die Empfindlichkeit jedoch Null.
    Wenn man also Pech hat, kann man den Astigmatismus im Ronchi-Test
    übersehen.


    Mir persönlich erschien es damals einfacher, per Sterntest
    auf Astigmatismus zu prüfen.

  • Roland Korn schrieb:


    &gt;Verwirrung stiftete bei meinen ersten Versuchen mit dem Ronchigitter &gt;nur die zuvor mehrmals gehörte Aussage, ein Gerät das "schon" den &gt;Ronchitest nicht bestehen würde, könnte nichts taugen. Suiter spricht &gt;allerdings explizit von einem 4lp/mm Gitter, und Marty schlägt die &gt;Herstellung eines Gitters durch Abfotografieren seines exemplarischen &gt;Gittes am Ende seines Büchleins vor. Mit einem hochwertigen &gt;Glasgitter, wie ich in der glücklichen Lage bin, eines mein Eigen &gt;nennen zu können, müsste da doch eine größere Anwendungsvielfalt als &gt;die simple Beurteilung "brauchbar" oder "ungenügend" zu treffen.


    Natürlich, schließlich wurde der Ronchi-Test mit 5-12 Linien pro mm
    von Optikern wie DeVany gerne zur Prüfung von Optiken während der Bearbeitung und Qualitätskontrolle angewendet.


    &gt;Mein erwähnter 8" Spiegel zeigt beispielsweise im Sterntest eine &gt;leichte Unterkorrektur, deren Herkunft ich bisher nur wage zuordnen &gt;konnte. Eine versuchsweise Abblendung der Kante brachte ein etwas &gt;saubereres Beugungsbild (weswegen ich die Blende auch bisher noch &gt;nicht wieder entfernt habe). Die Unterkorrektur wurde aber nicht &gt;weniger. FringeXP zeigt bei 2 Interferogrammen, die ich von meinem &gt;Spiegel habe, aber eine Grube/Mulde in der Spiegelmitte, knapp vor &gt;dem Planspiegelloch beginnend, in der Größenordnung von etwa L/5 bis &gt;L/6 PV wavefront. Diese Mulde mit dem Ronchitest nun nachweisen zu &gt;können freut mich sehr, und kann und darf laut euren Einschätzungen &gt;auch möglich sein


    FringeXP wird für diesen Zweck leider vermutlich nicht brauchbar
    sein, da der Autor angab, dass es für "lateral shearing interferometers" nicht brauchbar sei. Der Ronchi-Test zählt
    leider zu dieser Kategorie von Interferometern.


    Insofern musst Du eine Tabelle besorgen, wie sie etwa im
    Artikel von Anderson&Porter 1929 im Astrophysical Journal zu finden ist:
    http://adsbit.harvard.edu/cgi-…_type=GIF&type=SCREEN_GIF
    http://adsbit.harvard.edu/cgi-…_type=GIF&type=SCREEN_GIF
    .

  • Hallo zusammen,


    ich finde es toll, dass sich der Amateurastonom so in die Sache rein hängt und seine Aussagen auch mit entsprechenden Quellen und so weiter belegt. Leider ist im letzten Posting aber etwas bissi durcheinander gekommen. Der Ronchi-Test hat praktisch nix mit Interferometrie zu tun - sollte er zumindest nicht. Alles was da an Wellenoptik dabei ist sind die Beugungserscheinungen an den Gitterkanten - und die wollen wir ja gerade nicht haben. Bei groben Teilungen mit weniger als 20 Linienpaaren pro mm ist das angeblich auch nicht zu stark ausgeprägt(ich selber hab hier momentan nur 13lp/mm im Einsatz und habe das noch nicht mit feineren Gittern probiert).


    Roland hatte ja das Linienmuster auch nicht mit FringeXP ausgewertet sondern "nur" gesehen, dass sich die Linien des Gitters dort verbiegen wo auch in den bereits vorhandenen Interferogrammen eine Vertiefung der Spiegeloberfläche zu erkennen ist. Zumindest habe ich das so verstanden.


    Bei einem Share-Interferometer wird die Dickenschwankung einer planparallelen Platte gemessen. Hat man eine sehr parallele Platte, so kann man damit z.B. Kollimatoren exakt einstellen - dies ist z.B. empfehlenswert wenn man den Kollimator für einen Fizeau-Interferometer justiert - nur mal um eine praktische Anwendung zu nennen. Wie der funktioniert sei hier mal dahin gestellt - jedenfalls hat er nix mit Ronchi-Gittern zu tun.


    Viele Grüße aus dem verschneiten Traunstein
    Raphael

  • Hallo,


    &gt; FringeXP wird für diesen Zweck leider vermutlich nicht brauchbar
    &gt; sein, da der Autor angab, dass es für "lateral shearing
    &gt; interferometers" nicht brauchbar sei.


    Die beiden Interferogramme die ich von meinem Spiegel habe, sind mittels Bath-Interferometer in Autokollimation enstanden. Für diese ist FringeXP natürlich schon geeignet. Ich habe nicht versucht die Ronchimuster dort auszuwerten.


    Ciao,
    Roland

  • Hi Amateurastronom,
    an der wissenschaftlichen Arbeitsweise von Ronchi et al hege ich keinen Zweifel. Deine Bemühungen um Informatiosbeschaffung kann ich nur dankbar begrüßen[^].


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Wenn man also Pech hat, kann man den Astigmatismus im Ronchi-Test
    übersehen.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    übersehen, das halte ich für durchaus möglich, wenn die Ausrichtung des Asti. zufällig mit der Ausrichtung der Gittelinien zusammenfällt.
    wenn sonst kein fehler vorhanden wäre sieht man dann bolzgerade Ronchi- Linien. Dreht man dann das Gitter um 90 ° unter Beibehaltung des Gitterabstandes bleiben die Linien in der 90° Poition ebenfals sauber gerade, aber der Linienabstand ändert sich, falls Astigmatismus vorliegt. Danach kann man prinzipiell den Astigmatismus quantfizieren. Die interessante Frage ist nur, mit welcher Auflösung.


    Beim Test eines Plansppiegels gegen eine Sphäre wirkt sich bekannlich ein Radiusfehler sehr ähnlich aus wie Astigmatismus. Hier zur Erinnerung zwei Fotos aus der "Genesis" meines Planspiegels. Hierzu hatte ich allerdings nur ein RG. mit 5L./mm verfügbar. Man sieht hier extrem deutlich den unterschiedlichen Linienabstand und entsptechend die astigmaischen Fokus- Brennlinien mit dem Startest. Interessant war noch die Beobachtung, dass bei der Drehung des RG. in ca. 45° Position keine besonders auffällige Linienverzerrung erkennbar war.





    Mir scheint hier der Startest selekiver und vor allem prakischer zu sein. Das hat sich beim Fortschritt Arbeit am Planspiegel gezeigt.


    Gruß Kurt

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Kurt</i>
    <br />


    übersehen, das halte ich für durchaus möglich, wenn die Ausrichtung des Asti. zufällig mit der Ausrichtung der Gittelinien zusammenfällt.
    wenn sonst kein fehler vorhanden wäre sieht man dann bolzgerade Ronchi- Linien. Dreht man dann das Gitter um 90 ° unter Beibehaltung des Gitterabstandes bleiben die Linien in der 90° Poition ebenfals sauber gerade, aber der Linienabstand ändert sich, falls Astigmatismus vorliegt.



    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hallo,
    Astigmatismus kann man mit dem Ronchitest nur dann erkennen wenn die Achsen der Optik nicht gerade parallel oder senkrecht zum Gitter orientiert sind. Eine Drehung der Optik um 90° könnte dann auch dazu führen, dass die Linien wieder gerade und parallel sind, eine leichte Veränderung der Linienabstände würde man nicht erkennen, weil die auch durch eine leichte Verschiebung des Spiegels zustande kommen könnte. Üblicherweise kann man Astigmatismus an einer einseitigen Verbiegung der Linien erkennen. Am besten kann man Astigmatismus erkennen, wenn man mit dem Gitter durch den Fokus geht und die Linien dabei ein wenig die Richtung wechseln.
    Ich meine hier den Ronchitest in Autokollimation oder am Stern, bei allen anderen Formen des Ronchitestes (Kompensation, matching Ronchi Test, Mosby-0-Test gibt es zu viele Kompensationsmöglichkeiten die eine Aussage ob Astigmatismus vorliegt unmöglich machen)
    Grüße Martin

  • Hallo Martin.


    Zitat
    Am besten kann man Astigmatismus erkennen, wenn man mit dem Gitter durch den Fokus geht und die Linien dabei ein wenig die Richtung wechseln.
    -----------------------------------------------------------------------------------------------


    Während du das geschrieben hast war ich gerade dabei das zu üben.
    Habe schon davon gehört aber probiert habe ich das noch nie.
    Darum habe ich heute einen Parapolspiegel Dm 200 f 790 mm verspannt um das einmal
    in autokollimation zu sehen.
    Nun hier das Ergebnis.




    Das Interferogramm zeigt grob geschätzt einen Intevall Astigmatismus, das sind L/4 Oberfläche
    Das Ronchigitter hat 10 Linienpaare und wurde 1mm intra und 1 mm extrafokal aufgenommen. Die Linien schwänkten sich dabei um 3,5°
    Am Stern wären das 1,75°, ich vermute dass das freisichtig schwer zu erkennen ist.
    Auf einen Blatt Papier und Lineal doch gut sichtbar wird.
    Ich verwende das Ronchigitter hauptsächlich zum Vorkollimieren und einen Schnelltest zu machen damit ich sofort weis ob ich es mit groben Abweihungen zu tun habe oder nicht.
    Danach gehe ich zum Sterntest ( Qualitativtest ) um den Unteschied vorher und nachher zu sehen. Schattenprobe und Interferometer sind meiner Meinung nach mindestens 3 mal empfinlicher.
    Aber der Ronchitest ist für jeden ohne großen Aufwand möglich und scheidet zumindest
    grobe Fehler aus.Wer dazu den Sterntest auch noch beherscht, der kann damit dann doch noch eine brauchbare Aussage zu seiner Optik machen.


    Viele Grüße
    Alois

  • Hallo!


    Alois schrieb:


    &gt;Das Interferogramm zeigt grob geschätzt einen Intevall Astigmatismus,
    &gt;das sind L/4 Oberfläche
    &gt;Das Ronchigitter hat 10 Linienpaare und wurde 1mm intra und 1 mm
    &gt;extrafokal aufgenommen. Die Linien schwänkten sich dabei um 3,5°
    &gt;Am Stern wären das 1,75°, ich vermute dass das freisichtig schwer zu
    &gt;erkennen ist.


    Könnte es nicht sein, dass das Gitter zufällig ungünstig zur
    Wellenfront ausgerichtet war?


    Anderenfalls wundert mich sehr, dass Vasco Ronchi in dem 1964er
    Artikel in Applied Optics davon spricht, der Test sei auf
    Astigmatismus extrem empfindlich.


    Ich hatte vor ein paar Tagen bei meinem aktuell bearbeiteten
    Spiegel ein sehr deutliches Purzelbaumschlagen beim
    Durchgang durch den Krümmungsmittelpunkt und war deshalb schon
    in Sorge.
    Mittlerweile ist der Effekt wieder verschwunden.


    Ich habe leider vergessen, vor der weiteren Korrektur von
    Zonenfehlern per Sterntest mal auf Astigmatismus
    zu prüfen. Doch kann ich mir nicht vorstellen, dass der
    Spiegel (nach der Retouche eines flachen zentralen Lochs) stark
    astigmatisch war.


    Evtl. kann man mal an einem schräg gestellten Kugelspiegel
    probieren, welchen Astigmatismus man per Ronchi-Test
    noch erkennen kann. Vielleicht probiere ich das in
    den nächsten Tagen mal aus.

  • Liebe Teilnehmer.


    Ich muss korrigieren !!


    Das Schwänken der Linien funktioniert nur dann wenn das Gitter nicht
    nicht in 0° oder 90° zur Astigmatismusachse steht.


    Wie hier im Bild



    Ein schwacher Astigmatismus wäre so wohl kaum zu erkennen.
    Steht die Astigmatismusachse senkrecht oder wagrecht zum Gitter dann funktioniert es
    nur so wie der Kurt es in seinen letzten Beitrag auf der Seite 1 schreibt.
    Hatte erst jetzt die Zeit dazu das näher zu untersuchen.


    Viele Grüße
    Alois

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Alois</i>
    <br />Liebe Teilnehmer.


    Ich muss korrigieren !!


    Das Schwänken der Linien funktioniert nur dann wenn das Gitter nicht
    nicht in 0° oder 90° zur Astigmatismusachse steht.


    Wie hier im Bild



    Ein schwacher Astigmatismus wäre so wohl kaum zu erkennen.
    Steht die Astigmatismusachse senkrecht oder wagrecht zum Gitter dann funktioniert es
    nur so wie der Kurt es in seinen letzten Beitrag auf der Seite 1 schreibt.
    Hatte erst jetzt die Zeit dazu das näher zu untersuchen.


    Viele Grüße
    Alois



    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Hallo Alois,
    vielen Dank für den Hinweis. Das hat mich auf euine Idee gebracht, da ich gerade dabei bin einen meiner Parabolspiegel zur Referezsphäre zwecks Planspiegeltest umzufunktionieren. Bei der Gelegenheit werde ich einen Versuch machen indem ich definierten Astigmatismus durch off axis Stellung des Sterns vorgebe um die Erkennung mit Ronchitest sowie Startest zu demonstrieren.
    Gruß Kurt

  • Hallo Kurt :


    Zitat:
    Das hat mich auf eine Idee gebracht, da ich gerade dabei bin einen meiner Parabolspiegel zur Referenzsphäre zwecks Planspiegeltest umzufunktionieren.
    --------------------------------------------------------
    Wenn ich das richtig verstanden habe, dann polierst du jetzt einen Paraobolspiegel in einen Sphärischen um. Da gibst du dir aber viel Mühe, aber es ist das Beste.
    ---------------------------------------------------------
    Kurt
    Bei der Gelegenheit werde ich einen Versuch machen indem ich definierten Astigmatismus durch off axis Stellung des Sterns vorgebe um die Erkennung mit Ronchitest sowie Startest zu
    demonstrieren.
    -----------------------------------------------------------
    Als Startest habe ich das schon einmal probiert an einen Hauptspiegel eines SC.





    Da war aber noch das Blendrohr in der Mitte und hat etwas gestört.
    Der Stern war 0,015 mm groß und viereckig. Das hat zwar die Kanten besser abgebildet,
    hat aber auch die Beugung unterdrückt die bei f/4,18 ja sehr klein ist.
    Könntest du bei deiner Vorführung dann auch die Bilder mit den drei Positionen. innerfokal, fokal und außerfokal machen, damit man auch sieht wie sich der beste Fokus verändert.
    Bin gespannt auf deine Bilder.


    Viele Grüße
    Alois

  • Hallo Amateurastronom.


    Zitat:
    Könnte es nicht sein, dass das Gitter zufällig ungünstig zur
    Wellenfront ausgerichtet war?
    ---------------
    ja wie ich nun fstgestellt habe.
    -----------------


    Anderenfalls wundert mich sehr, dass Vasco Ronchi in dem 1964er
    Artikel in Applied Optics davon spricht, der Test sei auf
    Astigmatismus extrem empfindlich.
    -----------------------
    Wundert mich auch.
    Könnte aber mit einen Dopelgitter 90° zueinander verdreht und genau zur Astigmatismusachse ausgerichtet möglich sein, so das die Bilder vom Kurt wie überlagert erscheinen.
    ---------------------


    Ich hatte vor ein paar Tagen bei meinem aktuell bearbeiteten
    Spiegel ein sehr deutliches Purzelbaumschlagen beim
    Durchgang durch den Krümmungsmittelpunkt und war deshalb schon
    in Sorge.
    Mittlerweile ist der Effekt wieder verschwunden.
    ----------------------
    Vermutlich war da eine Verspannung durch einen Temperaturunterschied.
    ----------------------


    Ich habe leider vergessen, vor der weiteren Korrektur von
    Zonenfehlern per Sterntest mal auf Astigmatismus
    zu prüfen. Doch kann ich mir nicht vorstellen, dass der
    Spiegel (nach der Retouche eines flachen zentralen Lochs) stark
    astigmatisch war.
    --------------------------------
    Das kann ich mir auch nicht vorstellen, weil da müßte man schon auffälig auf einer Stelle zu lange polieren.
    ----------------------------------


    Evtl. kann man mal an einem schräg gestellten Kugelspiegel
    probieren, welchen Astigmatismus man per Ronchi-Test
    noch erkennen kann. Vielleicht probiere ich das in
    den nächsten Tagen mal aus.
    ------------------
    Oder wir warten auf das Ergebnis vom Kurt.


    Viele Grüße
    Alois

  • Hallo Alois, hallo Freunde,
    hier mein Bericht zum Test auf Astigmatismus mit Ronchi- und Startest.
    Irgendwie passt das ja noch zu Rolands Thema „Genauigkeit Ronchi- Test. Ohne hinreichende Empfindlichkeit 7 Reproduzierbarkeit gibt es ja auch keine Genauigkeit im messtechnischen Sinne.


    Zufällig bin ich heute mit der Sphärisierung eines Parabolspiegels fertig geworden. Warum, wieso und wie genau, das kommt demnächst als neues Thema „Planspiegelherstellung mit Amateurmitteln“ oder so etwas in der Art.


    Zur Sache:


    Bei der Prüfung eines nahezu fehlerfreien sphär. Spiegels „sieht“ man Astigmatismus, sobald Lichtquelle und Okular bzw. Ronchi- Gitter off axis liegen.
    Damit man wirklich zweifelsfrei diesen Fehler auch mit Ronchi erkennen kann, hab ich gemäß Skizze den Offset, das ist der Winkel alpha kräftig erhöht. Alpha beträgt hier mathematisch exakt

    2x arctan(40/2994)° = 1,5°.


    (Normalerweise kann man für den eigentlichen Test des Spiegels diesen offset auf &lt; ¼ ° drücken.)



    Die erste Bildreihe zeigt nun Fotos des Ronchi- Test inta- und extrafokal.



    Z. Zt. hab ich nur ein Gitter mit 5 L./mm verfügbar, welches sauber genug ist um damit einigermaßen vorzeigbare Ronchigramme zu fotografieren. Das Gitter wurde jeweils
    in die vertikaler, 45°- und horizontale Positionon gedreht, ohne Veränderung des Abstandes Gitter- Fokus. Auf den ersten Blick ist außer der Drehung nichts auffälliges zu erkennen. Die Linien sind auf allen Bildern bolzgerade. Wer so etwas wie Rauhigkeit zu erkennen glaubt: Fahrkarte, das ist alles nur durch Staubpartikel auf der Optik sowie durch kleinere Imperfektionen des Ronchi. Gitters bedingt.


    Was fällt weiter auf:
    Gemäß Versuchaufbau ist ein ausgeprägter horizontal/vertikal ausgerichteter Astigmatismus vorgegeben. Nach einigen Meinungen sollten demnach bei diagonale Ausrichtung des Gitters die Linien irgendwie gekrümmt verlaufen. Tun sie aber nicht. Schaut man sich dagegen die durch Pfeile markierten Linienabstände „H“ und „V“ genauer an, so sieht man, dass intrafokal
    bei horizontaler Ausrichtung des Gitters die Linienabstände größer, sind als bei Vertikaler Gitterausrichtung. Extrafokal ist das genau umgekehrt. Damit hat man ein Maß für den Astigmatismus. I. a. kennt man allerdings die Ausrichtung des evtl. vorhandenen Astigmatismus des Spiegels nicht. Ob diese Methode tatsächlich z. B. durch Verwendung eines Gitters mit mehr Linien/mm tatsächlich gut geeignet ist, bleibt m. e. fraglich..


    Zum Vergleich hier eine Kollage von Startest- Fotos unter den selben Versuchsbedingungen wie oben.




    Als Okular vor der CCD- Kamera diente ein 12,5 mm Ortho + aufgeschraubter Barlow- Linse. Die effektive Brennweite dieses Okus wird dadurch auf ca 8 mm verkürzt. Das Kamera- Objektiv wurde auf Maximum = 24 mm eingestellt. Damit beträgt die „Äquivalentbrennweite“ der Startest- Abbildung ca.
    24/8 x 3000mm = 9000 mm.


    Das reicht gerade aus um die typische Struktur bei bester Fokussierung sichtbar zu machen. Auch hier stören Staubpartikel ganz erheblich die Qualität der Abbildung. Bei vis. Beobachtung erkennt man das sofort durch Drehung dieses Okus sowie des Projektionsokus.


    Um solche Fotos überhaupt einigermaßen hinzubekommen, muss man Luftschlieren weitgehend vermeiden. Bei mir gelingt das nur dann annähernd gut, wenn ich die Heizung im Prüfraum abschalte und mehrere Stunden Temperaturausgleich abwarte. Selbstverständlich muss auch der künstliche Stern genügend klein sein. Ideal wäre eine mit Laserlicht ausgeleuchtete Lochblende mit deutlich kleinerem Durchmesser als der Durchmesser des Airy- Disks der zu prüfenden Optik. Wie man sieht, funkioniert es aber mit der Projektionsmethode auch ganz brauchbar.


    Gruß Kurt

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