Seh ich doppelt? — Der Mond im Bino

  • <b>Ort</b>: Stadtrand von Wismar (M/V), ca. 54° NB, 11,5° ÖL.


    <b>Datum</b>: 6.12.2003, ca. 2:10 - 2:45 Uhr.


    <b>Optik</b>: Vixen ED-Refraktor: 102 mm Öffnung, 920 mm Brennweite. Okulare: LV-Okulare 25 mm, 9 mm (jeweils 2x) und Kasai 6 mm orthoskopisch. Baader 60° Binokular-Ansatz. Glaswegkorrektoren 1,25x, und 1,7x.


    <b>Bedingungen</b>: Beobachtung vom Balkon aus, wenig Wolken, sehr störendes lokales Seeing.


    <b>Besonderheiten</b>: Erstmals das Bino am Mond eingesetzt.




    Am Tage aufgenommen: Der Binokular-Ansatz, bestückt mit zwei LV-Okularen.



    Da guckt man dann rein.



    Ok, es war nicht das "First Light" mit dem Bino und dem Mond, aber es war die erste ernsthafte Beobachtung. Als ich kurz draußen war, den Müll rauszubringen, war zu sehen, dass es praktisch keine Wolken gibt (nach Wochen durchgehender Bewölkung!) — und der Mond machte Hoffnungen, auch vom Balkon aus sichtbar zu sein. Hm, das Ganze vom Balkon aus betracht, da war das mit dem Sichtwinkel etwas knapp, aber der alte Bekannte würde ja auf seiner nächtlichten Reise in eine Richtung wandern, welche die Sichtbedingungen für mich günstiger gestalten würden. Also baute ich, langsam, auf dem Balkon auf. Es war kurz nach zwei, als das Teleskop fertig aufgebaut war. Zunächst probierte ich das 6 mm-Ortho (ergibt 153x bei mir), und fluchte, weil das Stativ doch noch etwas weiter ausgezogen werden musste. Denn ich wollte ohne Zenitprisma beobachten, aber ohne mich hinknien zu müssen. Dann jedoch die Enttäuschung, denn das Bild war kaum scharf zu kriegen. Ständig verschwamm es. Dabei war der Okularauszug schwergängig genug eingestellt, der dürfte nach der Fokussierung eigentlich nicht aufgrund des Gewichtes noch weiter nach unten wandern. Schon gar nicht, wenn nur Verlängerungshülse, Reduzierhülse und das kleine Ortho dranhängen. Komisch. Nur für sehr kurze Augenblicke ein scharfes Bild.


    Nun denn, das Ortho raus und das Bino ran. Mit 1,25x Glasweg-Korrektor (GK) und dem Okular-Paar 25 mm ergibt das eine Vergrößerung von 46x. Der GK wird vor das Bino in den Strahlengang geschraubt. Mit dem Suchen des Mondes hatte ich etwas Probleme (der Sucher war für diese Sitzung nicht montiert, weshalb ich mit dem Auge über das Rohr peilte, um unseren Trabanten zu finden.) Im Bino gibt es, wenn der Mond eigentlich noch nicht sichtbar ist, aber in einem bestimmten Winkel zum Gesichtsfeld steht, einen Reflex der einen schwachen Halbmond ins Okular zaubert. Ohne Okular war die Sonne der Nacht dann sehr leicht zu finden — etwas rumrühren, bis es in den Okular-Stutzen sehr hell wird. Die Okulare wieder rein, und scharfstellen, und etwas üben, im richtigen Winkel und mit "geradem Blick" ins Bino reinzusehen — und dann war erst mal Staunen angesagt: Der Trabant, voll im Gesichtsfeld, noch mit reichlich Schwarz drumherum. Es war beinahe Vollmond, dementsprechend hell strahlte der Gevatter in mein Gesicht.


    Die Faszination ist kaum zu beschreiben. Das ist... also... unglaublich! Diese Details... klar beobachtet man im Fernrohr den Mond meist bei deutlich höheren Vergrößerungen, doch eben nur mit einem Auge. Im Fernglas wiederum hat man vielleicht 10 oder 12 Vergrößerungen. Das reicht natürlich schon für Krater (sofern das Glas auf einem Stativ steht.) Bei 46x hingegen... hrr hrr, da taucht man richtig rein. Ich war dermaßen beeindruckt von der weißen Schönheit im schwarzen All, dass ich halblaut "ohhh" staunte.


    Nun die 9-mm-Okulare. Ergibt bei mir 128x. Bevor das Bino beim Hersteller neu kollimiert wurde, gab es mit den 9-mm-Okularen Probleme, die beiden Bilder zur Deckung zu bringen. Jetzt würde sich herausstellen, ob es wirklich am Bino oder nicht vielleicht doch an den Okularen gelegen hat. Reingeguckt, mit der Bildüberlagerung zum Glück keinerlei Probleme gehabt, und ...ja, also, das war IRRE!!! Krater, Gebirge, Wälle, Rillen... Allerdings nervte jetzt auch das Seeing, die Sichtbedingungen waren diplomatisch gesagt suboptimal: Alle paar Sekunden verschwamm das Bild völlig. Man konnte nur zeitweise ein scharfes Bild bewundern. Das erklärt wohl auch, wieso das Bild mit dem 6-mm-Ortho nicht scharf zu stellen war.



    So sieht es dann in der Nacht aus.


    Ein Foto vom Mond gibt nicht ansatzweise den beidäugigen Anblick im Fernrohr wieder, finde ich. Foto-Tauglichkeit war zwar im Teleskop-System eingeplant, doch die nächsten Jahre wird es wohl nur visuell genutzt. Das Bino ist da eine echte Bereicherung.


    Übrigens ergab ein schneller Test, dass die LV-Okulare mit 25 mm Brennweite bei meinem System recht anfällig für Farbsäume sind, sobald man sich von der optischen Achse entfernt. Das lässt sich teilweise durch den Blickwinkel ins Okular wegkriegen. Mit den 9 mm Okularen war die Problematik schwächer. Ob die restlichen Säume von der Luft kamen, weiß ich nicht. Der Mond stand zwar einigermaßen hoch, aber längst nicht im Zenit, da könnte die atmosphärische Refraktion durchaus schon störend gewesen sein. Letztlich müsste mal unter wirklich guten Bedingungen getestet werden, sowohl die Okulare am Mond, als auch das Bino am Planeten, zum Beispiel am Saturn, ob da die Bildüberlagerung auch so einfach klappt.


    Da ich auf die Schnelle den Mondatlas nicht fand, sollte das Programm "Virtual Moon" genutzt werden, um einige Krater zu identifizieren (nebenbei konnte ich mich so im Zimmer etwas aufwärmen.) Allerdings zeigt das Programm den Mond "richtig" orientiert, wie man ihn mit bloßem Auge sieht, während das Bino ein astronomisch orientiertes Bild liefert (Kopf stehend und seitenverkehrt.) Naja, wieder raus auf den Balkon und noch mal auf 46x gegangen, für den Gesamt-Überblick. Beinahe Vollmond, aber dort wo er noch nicht "voll" war, hoch interessante Beleuchtungsverhältnisse. In der Mondfläche war der Krater Tycho mit seinem charakteristischen Strahlenkranz unübersehbar.


    Dann die Okulare herausgenommen und das Bino abgeschraubt, aber nur, um den Glaswegkorrektor zu wechseln. Natürlich braucht man für zwei Augen auch zwei Okulare, doch mit zwei GK kann man jedes Okular-Paar für zwei Vergrößerungen nutzen. (Allerdings kostet ein GK auch so viel, wie ein besseres 1 1/4"-Okular. Billig ist der Bino-Spaß leider nicht.) Der nun eingewechselte GK vergrößert 1,7x. Mit den 25-mm-Okularen ergibt das dann 63x. Der Mond wirkte auf den ersten Blick gegenüber 46x gar nicht so viel größer, aber bei genauerem Hinsehen war das Erlebnis doch <i>noch mals</i> beeindruckender. Noch immer war der Mond komplett im Blickfeld, aber es gab doch etwas mehr Details. 63x ist kein Pappenstil, der zu diesem Zeitpunkt reichlich 400.000 km entfernte Mond wurde immerhin auf scheinbar 6300 km herangeholt.


    Hin und wieder zogen doch mal Wolken vorbei, aber es waren nur einzelne Wolken (und keine dichte Decke) und sie ließen den Mond frei — einmal glaube ich, zog wohl doch eine Wolke am Mond vorüber, aber da war ich gerade im Zimmer.


    Jetzt war es an der Zeit, auf's Ganze zu gehen: Die 9-mm-LV-Okulare, in Kombination mit dem 1,7x GK. Ergibt 174x Vergrößerung. Und dazu wird das strapazierte Lichtbündel auch noch auf beide Augen aufgeteilt. Das Duplett im Objektiv nicht mitgerechnet, muss das Licht durch 9 Linsen, und einige Prismen. Ob der Kontrast noch reichen würde...? Mal <i>sehen...</i>


    Einerseits: Das Bild war natürlich dunkler als vorher. Andererseit war man förmlich versucht, die Hand auszustrecken, um den Mond anzufassen. Die Erddrehung macht sich bei 174x deutlich bemerkbar, die Wanderung durch das Gesichtsfeld erfordert häufigeres nachstellen. Bei dieser Vergrößerung kann man natürlich immer nur einen Ausschnitt vom Mond sehen. Ich drehte das Fernrohr etwas "vor" das Objekt, und ließ die Erdrehung für mich kurbeln... Das war wie ein Flug über Mond... man hätte ausrufen mögen: "Houston, die Aussicht ist toll."


    Natürlich ist Astronomie das schönste Hobby von allen, aber ich sage mal so: In der Space Night tolle Bilder zu sehen, ist das eine. Den Mond live zu haben, was ganz anderes. Viel beeindruckender. Was man da direkt, "in echt" sieht, wirft zumindest mich dermaßen um, dass mich diese Erlebnisse sicherlich verändern werden. Wenn man merkt, wie groß das da draußen alles ist...


    Leider wurde mir trotz warmer Kleidung ziemlich kalt. Eine gute Gelegenheit, hin und wieder ins Zimmer zu gehen, und mit dem Computer versuchen, doch noch einige Krater zu identifizieren. Da wäre Grimaldi, in der Nähe zwei Krater deren Wälle sich berühren, namens Hevelus und Cavalerius. Wunderbar war die Küste vom Meer der Heiterkeit (Mare Humorum.) Aufgrund des Winkels der Sonneneinstrahlung war sehr schön sichtbar, dass das Meer teilweise von einer Art Steilküste gesäumt ist. Das wusste ich noch gar nicht.


    "Mond-Meere" sind ja lavaüberflutete Gebiete, wobei die Lava längst erstarrt ist. Der Mond ist völlig abgekühlt und hat keine Atmosphäre. Damit auch keine Wolken, die den Blick auf ihn trüben könnten. Zum Beispiel auf Schickard. Das ist vielleicht ein Kaventsmann von Krater, mein lieber Scholli. In der Nähe liegt "Schiller". Diese Regionen liegen eher am Rand, demzufolge sehen die Krater auch nicht rund aus, sondern lang gestreckt. Schiller ist aber dermaßen länglich, der kann in Natura nicht mal annähernd rund sein. Wie entstehen solche Gebilde?


    Schiller sah ich schon mal auf einem Foto, doch wie gesagt ist das Live-Erlebnis ganz anders. Gut, die Luft waberte, und oft störte ein zittrig-verschwommenes Bild, was wohl an Luftverwirbelungen lag. Doch in Momenten der klaren Durchsicht — manchmal nur Sekundenbruchteile, manchmal länger — hatte man ein so detailreiches Bild, das ich kaum für möglich hielt.


    Ich suchte Clavius, einen interessanten Riesenkrater, mit vielen kleinen Kratern drinnen und auch am Rand. Offenbar rechnet Virtual Moon die Schattengrenze ("Terminator") etwas ungenau aus, bei mir in den Okularen schien Clavius halb im Schatten, während er lt. Programm voll sichtbar sein sollte. Oder ich habe den Clavius einfach nicht gefunden. Je nach Phase wechselt der Mond sein Angesicht, Krater können unter anderen Lichtverhältnissen völlig anders aussehen. So gut kenne ich mich da noch nicht aus, auf unserem Begleiter, aber ich bin sicher, dass das schon noch wird.


    Der Tag-Nacht-Schattenübergang ist kurz vor Vollmond natürlich länger, als beim Halbmond, und ich fuhr diesen Bereich mittels Feinnachführung an der Montierung immer wieder ab (zum Glück sind die Drehknöpfe aus Kunststoff, Metall wäre verdammt kalt), immer auf der Suche nach neuen interessanten Dingen. Dabei wurde natürlich nicht immer nachgeguckt, wie dieser oder jener Krater heißt, sondern einfach die Aussicht genossen. In Erinnerung blieb aber unter anderem der Lohrmann, ein relativ kleiner Krater, und Sirsalis, eine Art Doppelkrater.


    Aus Spaß setzte ich in einen Okularstutzen nun das 6-mm-Okular, welches dann 261x beschert. Leider nur einäugig, da ich das Okular nur ein mal habe. Uff. Das Bild war nochmals spürbar dunkler, und wirkte auch flauer. Wenn auch deutlich weniger flau als es mit 175x im alten 60-mm-Fraunhofer. Ich versuchte, mich auf die Momente zu konzentrieren, in denen die Luft ein scharfes Bild durchlässt. Langsam verstand ich, wieso mein Fernrohr mit einer Maximalvergrößerung von 300x beworben wurde — in guten nächten wäre 300x zumindest beim Mond drin. Der Mond hatte bei 261x jetzt eine scheinbare Entfernung von nur noch 1500 Kilometern. In guten Nächten müsste das beidäugig ein Erlebnis sein...


    Vom Einblicksverhalten her war das Ortho trotz der kurzen Brennweite gar nicht mal sooo übel. Ich spielte kurz mit dem Gedanken, noch ein zweites zu kaufen, um zu sehen ob damit binokulare Beobachtungen möglich sind. Allerdings wäre die damit erzielte Vergrößerung praktisch nur am Mond zu gebrauchen.


    Per Erddrehung ein Gebiet zu "überfliegen" war trotz einäugiger Beobachtng und nur weniger Momente mit scharfen Bilder unglaublich. Und am Tag-Nacht-Übergang des Mondes waren Details... aber theoretisch müsste man die auch mit "nur" 174x sehen. Also wieder die 9 mm Okulare. Das Bild war im Vergleich spürbar heller, und von der Schärfe her — wenn denn die Luft mal kurz still stand — geradezu knackig. Übrigens musste, da der Mond langsam tiefer stieg, auch das Stativ wieder ein wenig einfahren werden. Etwas aufwändig, jeweils drei Beine nacheinander um einige Zentimeter zu korrigieren. Nervig auch die insgesamt nicht so stabile Aufstellung: Draußen kann man an den Stativ-Füßen Stahlspitzen ausfahren und in den Rasen rammen. Das ist auf dem Balkon natürlich nicht möglich. Das folgliche ständige Gezittere beim Fokussieren war wenig angenehm.


    Die Kälte würde mich schon bald zum Abbruch treiben, das war klar, dennoch genoss ich jetzt noch mal ausführlich den beidäugigen Blick auf den Mond. Woher gewisse Farbsäume kommen, konnte ich nicht ermitteln. Ansonsten scheint das Bino trotz dem Einsatz von einem Glaswegkorrektor das Bild nicht zu verschlechtern. Die Zeit für Vergleiche, ob man mit 261x nun wirklich mehr Details sieht als mit 174x nahm ich mir nicht mehr. Doch blieb das Gefühl der Befriedigung: Das Binokular ist sein Geld wert. Mit zwei Augen sieht man, wenn vielleicht nicht mehr, so doch bequemer. Viel entspannter, als wenn man sich auf ein einzelnes Auge konzentrieren muss.


    Der Komfort durch ein Bino ist schwer zu beschreiben. Mit der Bildüberlagerung hatte ich heute keine Probleme, teilweise konnte man sogar etwas "schief" reingucken. Geschielt werden darf natürlich nicht. Bei den LV25-Okularen bin ich nicht so hundertprozentig glücklich, wegen den komischen Farbsäumen. Die LV9 hingegen machen immer mehr Freude: Ebenfalls diese fantastisch große Augenlinse, ein sehr gutmütiges Einblicksverhalten, und deutlich weniger anfällig für laterale Farbe. Bei nächster Gelegenheit werde ich bei möglichst hoch stehendendem Mond das Fernrohr mal draußen aufbauen, und gucken, ob das Objektiv mit dem 6 mm Ortho ein praktisch Farbsaum-freies Bild liefern kann, oder nicht. So teuer wie die 4"-ED-Optik war, möchte ich natürlich auch die volle Leistung haben.


    Das Baader 60°-Bino ist für mich ein klarer Hit. Ich bin froh, es zu haben, und werde es einsetzen wann immer möglich.




    Die Fensterbank musste als Ablage herhalten. Zu sehen sind Okular-Schutzkappen und Behälter, Okulare, und weiteres Zubehör.

  • Hi aths,


    sehr schöner und plastischer Bericht! Da bekommt man glatt Lust, sich so ein Bino zuzulegen.


    Ich habs schon vor langer Zeit kapiert: Astronomy is a neverending Story. Or a bottomless pitt. Or a black hole. or... [:D]


    Aber ich warte besser erstmal voll Ungeduld auf mein 12"-Newton.


    Gruß
    greedy Nelson

  • Hey aths,


    ich habe ebenfalls am Samstag den Mond beobachtet, ebenfalls vom Balkon aus und ebenfalls im Bino [:D]


    Deine Beobachtungen kann ich nur bestätigen - vor allem die starke Luftunruhe und das schlechte Seeing bei mir in Hamburg, machten mir ziemlich Probleme. Ich war an diesem Tag mit meiner neuen Balkon-Kombi (127er Travelmak mit f=1540mm, Baader 60° Bino und 2x Televue 8-24mm Zoom) am Testen und am ersten Abend nicht so zufrieden - konnte knackscharfe Bilder nur in der 24mm- und 16mm-Einstellung der Klick-Stop-Zooms erhalten.


    Allerdings kam dann 2 Tage später, also am späten Montag abend, dann für mich der Augenöffner!!! Mindestens in der 12mm-Zoomeinstellung war ein scharfes Bild möglich, teilweise auch mit 8mm - so daß ich mit der neuen Ausstattung meiner "Balkonsternwarte" soweit ersteinmal zufrieden bin (unter besseren Bedingungen wie draußen auf der Wiese sollten evtl. noch Reserven drin sein). Auch am Saturn bekam ich Cassini zu 3/4 umlaufen und 3, blickweis ewohl sogar 4 Monde zu sehen.


    Insgesamt kann ich Dir nur beipflichten - das binokulare Beobachten ist etwas besonders Schönes (und m.E. auch das Geld wert) - es ist weitaus entspannter und m.E. ist auch die Detailerkennung leichter (2 Augen sehen eben "mehr" bzw. das Gehirn rechnet ja auch noch mit ;-). Auch wenn ich nicht unbedingt vom 3D-Effekt sprechen würde (vielleicht fehlt mir aber dazu auch noch der Anblick eines Planeten oder Sternhaufens vor sehr schön dunklem Himmelshintergrund - das werde ich aber wohl hier im Hamburger Zentrum nie zu sehen kriegen) - es sit schon beeinduckend.


    Übrigens ist auch mir mit meinen Televues ein leichter Farbsaum am Mond aufgefallen - ob das vielleicht am Bino liegt? Am deutlichsten in der 24mm-Stellung, wo bei mir der Mond das Gesichtsfeld zu ca. 90% (oder sogar mehr) ausfüllt.


    Dann viel Spaß noch beim Bino-Beobachten [;)]
    René


    PS.: Und natürlich wieder mal ein sehr schöner und unterhaltsamer Bericht von Dir - bitte mehr [:p]

  • Hallo nelson, bei Newton kann es afaik Probleme mit Binos geben, was den Fokus angeht. Sollte man auf jeden Fall vorher testen. Ohne Glaswegkorrektor komme ich z. B. je nach eingestelltem Augenabstand gerade noch so in den Fokus, oder gerade knapp nicht mehr in den Fokus.


    Das 60°-Bino von Baader ist ja vergleichsweise preiswert: Nur 470 €. Verstellt man den Augenabstand, muss man nachfokussieren, da das Teil nicht zum "knicken" ist. Der freie Lichtdurchlass ist auf ca. 20 mm begrenzt. Also das ist schon ein Einsteiger-Bino, aber die Vorteile können sich imo auch sehen lassen: Eingebautes 60°-Prisma (perfekt für Mond und Planeten, macht Zenitspiegel überflüssig = günstig für den optischen Weg) und optisch habe ich nichts zu beanstanden. Auch mit Glaswegkorrektor ist das Bild schön scharf. Großfeld-Binos brauchen zumeist einen großen Verlängerungsfaktor, so dass man hier mit dem "Kleinfeld-Bino" mit den ca. 20 mm Lichtdurchlass durchaus leben kann. Mit den 25 mm-Okularen (50° Gesichtsfeld) treten noch keine Abschattungen auf.


    Zudem ist das Baader 60°-Bino handlich und klein.



    Hi fereroXTtm,


    wären die Wolken nicht da, hätte ich auch mal mit dem Bino den Saturn angepeilt. Den Saturn hatte ich bis jetzt nur bei 131x mal drin, und das auch nur monokular. 128x binokular muss der Hammer sein...

  • Hallo Aths, <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Da ich auf die Schnelle den Mondatlas nicht fand, sollte das Programm "Virtual Moon" genutzt werden, um einige Krater zu identifizieren (nebenbei konnte ich mich so im Zimmer etwas aufwärmen.) Allerdings zeigt das Programm den Mond "richtig" orientiert, wie man ihn mit bloßem Auge sieht, während das Bino ein astronomisch orientiertes Bild liefert (Kopf stehend und seitenverkehrt.)<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote"> Du kannst in Virtual Moon die Orientierung verändern. Die Einstellungen dafür befinden sich im Registerreiter "Tools" unter "Rotation".


    CS, Michael

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