Entzerrung von Mondbildern

  • Hallo alle miteinander,


    in dem Buch "The modern Moon" von Charles A. Wood ist auf Seite 17 ein Bild, wo gezeigt wird wie ein Bild des Mondes entzerrt werden kann. Ein Dia der sichtbaren Hälfte des Mondes wird auf eine weisse Kugel projeziert, und diese Kugel wird dann unter einem anderen Winkel abfotografiert. Durch dieses Verfahren kann man die Gebiete, die dicht am Mondrand liegen, in ihrer wirklichen Form darstellen.


    Nun überlege ich, ob man so eine Vorrichtung auch direkt am Fernrohr verwenden könnte. Man würde eine kleine weisse Kugel in der Brennebene anordnen, und diese Kugel dann mit einem kleinen Hilfsfernrohr von der Seite betrachten.
    Bei 2050mm Brennweite hätte die Kugel ca. 18mm Durchmesser.


    Die Sache hat nur einen Haken: Bei der Projektion ist die Schärfentiefe sehr gering, so dass man die Mitte des Mondes und den Rand nicht gleichzeitig scharf auf die Kugel abbilden kann.
    Man könnte die Schärfentiefe verbessern indem man die Öffnung verkleinert, aber dann wird das Bild zu dunkel.


    Es muss also irgendeine Zusatzoptik her, die eine Brennweiten-Differenz von 9mm zwischen der Mitte und dem Rand des Bildfeldes erzeugt.


    Hat jemand eine Idee wie man das machen könnte?
    Vielleicht über eine Zwischenabbildung auf eine Faseroptik-Platte?


    Mal angenommen man hätte einen Zylinder aus Faseroptik, der 18mm Durchmesser hat. Das eine Ende ist plan und liegt in der Brennebene des Teleskops. Das andere Ende wird halbkugelförmig poliert und kann direkt mit dem Hilfsfernrohr von der Seite betrachtet werden.
    Aber ich befürchte diese Halbkugel ist nicht herstellbar.


    Gruss
    Michael


    P.S.
    Nachträgliche Entzerrung per Software finde ich langweilig. Ich möchte das entzerrte Mondbild gerne selber sehen.

  • Hallo Michael


    Bin zwar ziemlich unerfahren in Optik, vielleicht kann ich aber doch etwas beitragen zu der ungewöhnlichen Idee! Eventuell wäre eine Projektion doch der richtige Ansatz, nur sollte das Projektiv das Primärbild auf eine Halbkugel projizieren. Also ein Projektiv mit stark gewölbtem Bildfeld! Wenn ich mich nicht total irre, hat man früher derartige Vorrichtungen evtl. für topografische Vermessung oder ähnliche Anwendungen benutzt.


    Grüsse
    Jan

  • Der langweilige Weg wäre, das Mondbild als Fisheye Bild zu behandeln.


    z.B. die kostenlose Software Hugin kann dieses "Fisheye Bild" dann in ein "equirectangular" Format umrechnen.


    Das könnte man dann mit dem mitgelieferten Panorama Betrachtungsprogramm panoglview anschauen.


    So richtig vorstellen kann ich mir aber noch nicht, was dabei rauskommt [:)][:)]


    Gruß Erik

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