BB mit TS 25x100

  • Beobachtungs- und Vergleichsbericht: TS 25x100(neu) und Vixen 20x80 deluxe(ca.20 Jahre alt)


    Anfang Dez.2007 habe ich mir ein TS 25x100 von T-S Ransburg GmbH geliefert bekommen.
    Am Tage habe ich Fernsehantennen und Tannenspitzen beobachtet und im Vergleich zum ca. 20 Jahre alten Vixen Fernglas keinen Unterschied in der Qualität festgestellt. Beide zeichneten gleich scharf und die Farbsäume sind etwa identisch.
    Das 20x80 Fernglas ist nicht mit Gas gefüllt und trotzdem kein Beschlagen von Innen zu erkennen. Ich hatte es schon im Ausland bei hoher Luftfeuchtigkeit mehrmals mit auf Reisen.
    Der Himmel ist seit Tagen mit Wolken bedeckt hier in Brandenburg, andere nennen es Hochnebel, ich sehe astronomisch keinen Unterschied.


    First light = first Leid [V]


    In einer Wolkenlücke konnte ich zum Testen mal kurz Castor und Pollux im Fernglas einstellen. Pollux in die Mitte vom Gesichtsfeld und leicht unscharf gestellt, statt eine runde Scheibe, sehe ich ein Ellipse im Verhältnis 1:2. In beiden „Röhren“ gleich!? Wenn es ein Newton wäre, dann wüsste ich sofort was zu tun ist, aber beim Bino fällt mir nur ein: einpacken, anrufen und zurück schicken.
    Ich denke an den Testbericht im in SuW 11/2007 von Bernd Weisheit in dem von guten Abbildung die Rede war. Allerdings hat Herr Weisheit auch von 101 mm Öffnung und von 5150 Gramm Gewicht geschrieben. Ich habe nachgewogen,es wiegt ohne Schutzkappen 4700 Gramm und die Öffnung ist bei meinem 100 mm.
    <u>Ein Lob an T-S Ransburg GmbH – innerhalb einer Woche hatte ich ein neues Gerät in der Wohnung!</u>
    Am Tage wieder ein sehr gutes Bild.
    In der Nacht vom 28. zum 29.12 2007 fand der nächste Test statt.
    Ein heller Stern, diesmal Deneb am Abendhimmel und gute Abbildung.
    Hier gibt es doch, für einen erfahrene Beobachter, erkennbare Fertigungsstreuung. Die Abbildung der Sterne ist jetzt vergleichbar mit dem Vixen 20x80 b.z.w. mit Carl Zeiss Jena 10x50.
    Wenn ich überlege, dass ich für das 20x80 vor rund 20 Jahren 1.400 DM gezahlt habe und jetzt bekomme ich ein 25x100 zum Preis von eines Nagler Typ 6 Okulars.
    Einfach der Warnsinn!!


    <u>Jetzt weiter zum Beobachten:</u>
    Meine Himmelsqualität:
    Keine Milchstraße, auch nicht ansatzweise! M 31 und Chi + Ha auch nicht mit bloßen Auge zusehen. Mondlicht vorhanden. Sicht Bortle 7 bis 8, da gehen die meisten Amateurastronomen nicht mal vor die Tür.


    Als erstes wird DS Albireo anvisiert, leicht getrennt und schöne Farben mit 25x100. Naja 34,5 Bogensekunden sind ja auch keine Kunst.
    NGC 6960 Cirrusnenebel, nichts zu sehen, es wundert mich auch nicht.
    Von 53 Cyg wird eine Umgebungskarte gezeichnet, schwächster Stern GSC 2695 1256 mit 11,23mag , bl.Auge 4,9 mag.
    OH, M 29 im Cyg sehr schön besser kann es nicht sein!
    NGC 7331 Galaxie im Peg direkt noch sichtbar, bloße Auge 4,6 mag, Umgebungskarte max 10,95 mag.
    Jetzt hole ich noch das Handbuch für Sternfreunde und versuche mit der Plejadenkarte, die Grenzgröße zu bestimmen. Das geht bestimmt gut im Teleskop, aber schlecht im Fernglas, denn es sind zu viel helle Sterne von denen man geblendet wird. Trotzdem mit 20x80 die 9,70 indirekt gesehen und 10,02 nicht mehr. Mit 25x100 die 10,81 mag gesehen und 10,91 nicht mehr.
    Weiter geht es zum Großen Bären.
    NGC 2841 direkt, gut gesehen und der schwächste gezeichnete Stern war GSC 3431420 mit 11,49 mag, also rund 6,5 mag gewinn gegenüber dem bloßen Auge an der Stelle.
    Ich bin jetzt schon sehr zufrieden mit dem Bino, um nicht zu sagen richtig happy.[:D]


    Ende der Beobachtung, mit kalten Füßen und mit Socken ins Bett.


    In der Nacht bekam ich ein schlechtes Gewissen, bei klarem Himmel schlafen, welch eine Sünde. Aufgestanden und zum Dachfenster in östliche Richtung wieder alles aufgebaut.
    M 57 ist schon aufgegangen und wird auch eingestellt. Ein leichtes Objekt und 14 u.10 Lyr befinden sich auch noch scharf im Gesichtsfeld mit rund 2 Grad Abstand.
    Nun kommt natürlich M 13 und M 92 auch noch vor meine Pupille. Nicht aufgelöst, aber M 13 erinnert mich an den Kometen Holmes im 10x50.


    Die Galaxie M 102 lt.Karkoschka gleich NGC 5866 ist im 25x100 direkt zusehen, dagegen von NGC 5907 keine Spur. Laut Uraometria ist M 102 gleich M 101.An der Stelle hat wohl einer von beiden einen Fehler gedruckt. Dann habe ich eben NGC 5866 gesehen!


    Im 10x50 wurde dann 25 Dra leicht getrennt, aber nur mit aufstützen, freihändig habe ich nur ein Stern gesehen. Daraus lerne ich, das selbst bei 10 fache Vergrößerung, ein Stativ sinnvoll ist.
    Jetzt kommt noch M 97 und M 108 bei bloßen Auge 5,0mag Sicht. Im 20x80 nichts gesehen, auch nicht ansatzweise! Mit 25x100 ist M 97 direkt noch sichtbar und M 108 indirekt, aber auch sicher gesehen. Der schwächste Stern war GSC 3827366 mit 11,15mag im Fernglas.

    Danach wieder mit kalte Füße und Socken ins Bett!
    <font size="4">Ergebnis:</font id="size4">
    Am Mond eine deutlich bessere Auflösung hat das 25x100 gegenüber dem 20x80.
    Ein Größenklassengewinn im 25x100 von 1,1mag gegenüber dem 20x80, b.z.w. rund 6,5 mag gegenüber dem bloßen Auge.
    Keine Auskühlzeit, auch bei 20 Grad Temperaturunterschied.
    Dadurch das, das TS 25x100 keinen 45 oder 90 Grad Einblick hat, ist es auch viel leichter als andere Gläser mit Schrägeinblick. Bis zu einer Höhe von 50 Grad ist es auch kein Problem bei mir mit dem Beobachten. Unbequem geht es auch bis 60 Grad Höhe, dann ist aber meine persönliche Schmerzgrenze erreicht.
    Da ich nicht am Süd- oder Nordpol wohne kommen alle Objekte mal in die optimale Stellung!


    Okularwechsel? Warum eine größere Austrittspupille? Ist meinen Sichtbedingungen nicht sinnvoll und für eine hohe Vergrößerung nehme ich das Fernrohr. Also die Vergrößerung ist ideal für mich.
    Mit 329,00 € plus Fracht noch ein toller Preis für soviel Spaß.


    Gruß und viel cs [^]

  • Moin
    Schöner Bericht. Auch der Schlußsatz mit den 50° und den 60° pflichte ich dir bei.Allerdings, wenn Kometen auftauchen wie die beiden jetzt,dann geht es doch schon mal in eine unbequeme Lage.Aber der Anblick der beiden entschädigt wieder für die Verbiegung.Oder besser Stretching.
    Gruß Heinz

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