Planetenspezialist zu Weihnachten gewünscht...

  • Hallo Kurt,


    nun, da scheinst du wohl 99,99999% der hier im Forum Beteiligten etwas voraus zu haben: Schon mal durch ein Medial beobachtet zu haben. Die obige Skizze erinnert mich an den Aufbau des 10" Medials, das Schupmann für die Sternwarte auf dem Königstuhl gebaut hatte. In den 20er Jahren benutzte es der berühmte Selenograph (???, jetzt komm ich doch gerade nicht drauf/einer von euch wird ihn bestimmt gleich noch anmerken!!!) (Halt! Nachträgliche Korrektur: Ich meine Fauth!)Für diesen jedenfalls galt das Königstuhler Medial als das Mond- und Planetensystem schlechthin.
    Zugegeben: Als Purist, der am Refraktor noch nicht mal Zenitspiegel verwendet, enthalten Mediale auch (zu) viel Glas. Aber ich las eben von prominenten Medial-"Usern", denen dieses System als "das Optimum schlechthin" galt.
    Übrigens:
    Kann man dein Medial mal in Augenschein nehmen? Würde mich freuen.


    CS.


    Hubertus

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Kurt</i>
    .... weil ich keine preisgünstiges Angebot zur Vergütung der 3 Glas- Luftflächen finde. Insgesamt finde ich, dass in dem Ding einfach zu viel Glas dristeckt.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hallo Kurt


    hast du mal da nachgefragt?


    http://www.optikavod.cz/vodd.htm#menu.


    Gruß Frank

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: FrG</i>


    Hallo Robert,


    was ist das?


    Komerziell verfügbar und nachweislich funktionsfähig - oder Wunschtraum..............[B)]



    Gruß Franjo
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hallo Franjo
    das Gerät ist kein Wunschtraum, man kann es tatsächlich kaufen. Jedoch muss ich gestehen, daß ich erst vor 3 Tagen von dem Gerät erfahren habe und keinerlei Kenntnisse über das Gerät verfüge. Ich habe mich aber erneut mit dem Erbauer dieses Geräts in Verbindung gesetzt und ihn um ein Testgerät gefragt. Wenn er einwilligt, dann würde ich einigen Leuten das Gerät soweit frei zur Verfügung stellen.


    Schönen Gruß

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: slyv</i>
    <br />Hallo.


    Ein 8" FH mit 10kg Gesamtgewicht?


    Was wiegt denn eigentlich ein 8" Objektiv in Fassung?



    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hallo Silvio


    wie bereits gesagt, ich habe von dem Gerät erst vor 3 Tagen erfahren, daher habe ich noch keinerlei andere Infos darüber. Die technischen Daten habe ich so übermittelt bekommen.
    So würde das Gerät in Natura aussehen



    Schönen Gruß

  • Hallo liebe Freunde,


    nein, es handelt sich hier NICHT um einen Schupmann-Medial. Bei dem gezeichneten Strahlengang muß nämlich ein Zwischenfokus der Frontlinse vor dem ersten Manginspiegel ganz hinten liegen (oder auf ihm drauf oder drin ...), aber hier sehe ich nur den Strahlengang eines ganz stinknormalen Schaer-refraktors mit Planspiegeln. Dieser etwas dubiose Korrektor mag ein Fieldflattener sein, der aber bei lang- und längstbrennweitigen Refraktoren überflüssig ist.


    Im Widerspruch dazu steht dann in der Zeichnung die vordere Einzellinse. Oder der Strahlengang ist falsch.


    Ich habe mir das Buch von Schupmann vor Jahren mal in der Aachener Unibibliothek geliehen und kopiert. (L. Schupmann starb 1920, sein Copyright ist damit 1990 abgelaufen, ich verstoße deshalb nicht gegen sein Urheberrecht) und den Original-Medial auch mal mit Zemax nachgerechnet: In der Bildmitte so la la, unter Verwendung von Spezialokularen, die die extrem starke Farbquervergrößerung auskorrigieren - mit modernen, universellen Wechselokularen oder gar für CCD undenkbar. Dazu ist auch die Petzvalsumme sehr ungleich Null, d.H. das Bildfeld ist schwer gewölbt, in diesem Fall verkippt und zwar bis zu 19° !!


    Auch Kurts Variante habe ich mal gerechnet, die ist schon gaaaaaanz wesentlich besser. Das liegt daran, daß der korrigierende Manginspiegel (der 2. in der Reihe ...) soweit weg vom 1. ist, hier sogar die volle Brennweite). Im übrigen, Kurt: Man kann in den Strahlengang noch einen Fieldflattener reinbauen, der macht die Petzvalsumme zu Null und schon hat man ein schönes bis ans Limit auskorrigiertes Feld - unter dem Preis von 5 Elementen. Mit heutiger Multilayervergütung ist das IMHO kein Problem.


    Ich selber habe auch einige Refraktorerfahrung:


    1) Angefangen habe ich mit einem azimutal montierten 60/700 FH, der immer noch ein sehr schönbes Bild zeigt, aber natürlich indiskutabel klein ist.


    2) Während meines Studiums und meiner Doktorarbeit in Aachen hatte ich Zugang zur dortigen Sternwarte, die einen 200/3000 AS von Zeiss hat. Das Objektiv ist superscharf, hat aber bei f15 schon dermaßen viel Farbe (obwohl es ein AS mit vermindertem sek. Spektrum ist !), daß man eigentlich nur mit Farbfiltern beobachten und vor allem fotografieren konnte.


    3) Als ich von Aachen weggegangen bin, habe ich mir ein Zeiss AS 150/2250 ergattern können, das hatte nur 3/4 des sek. Spektrums des Aachener Exemplars, einfach genau im Verhältnis der Öffnung, das war dann schon ein Genuß, auch in Farbe, zumindest visuell. Nur der Refraktor war dermaßen unhandlich, daß ich ihn der Moerser Astronomischen Organisation für die geplante Schulsternwarte überlassen habe.


    4) Nach langer Zeit hat sich unsere Familie (meine Frau ist ebenfalls Astronomin) einen kleinen APO-Refraktor, den Vixen ED 100 sf zugelegt mit 100/900, also nur f9. Aber das ist ein Apochromat, definitionsgemäß also für rot grün UND blau korrigiert, dazu noch relativ "langbrennweitig": Resultat, das Bild ist absolut perfekt, farbrein, kein Blausaum, nadelfeine Sterne übers ganze Feld. Dieses Gerät wird aufgrund seines sehr geringen Gewichtes auch sehr häufig benutzt. Interessanterweise macht gerade wegen der sehr begrenzten Öffnung die Luftunruhe nicht viel aus, öfters sehe ich in diesem Kleinteleskop mehr als in meinem Giganto-Schiefspiegler, wenn ich den nicht abblende - eben bei schlechtem Seeing.


    Also mein Tip: Wenns partout ein Refraktor sein soll, dann ein ED (zwei Linsen reichen vollkommen), der aber möglichst langbrennweitig sein sollte. (beim Ludes habe ich beim letzten ATT einen 130/1900 ED allerdings für satte 4995,- Oironen gesehen, einen echten Astrosaurus)


    Hier eine Formel für erwartungsgemäß "perfekte" Bilder:


    Brennweite = ( Öffnung / 100 mm )^2 * 8


    Das heißt, das Öffnungsverhältnis wächst proportional mit der Öffnung selber, genau dann bleibt die Restchromasie gleich (in diesem ED-Fall praktisch nicht sichtbar ...) Ein f8 bei 100 mm ist toll, dann wird es ein 150er bei f12 und ein 200er bei f16 auch sein u.s.w.


    Das ist auch der Grund, warum diese Riesenrefraktoren a la Potsdam und Archenhold wirklich nur mit engen Farbfiltern brauchbar sind, Yerkes z.B. hat über 2 cm (!) chromatische Längsaberation obwohl das unbestritten Alvan Clarkes Meisterwerk ist, das liegt in der Natur des Glases, da kann kein Meister der Welt gegen an.


    ... Petra und ich haben in der zwischenzeit viel Spaß an unserem kleinen ED 100/900 ...


    Viele Grüße, Georg

  • Hallo Georg and all,


    er hat doch den 6" f/15 Fagott von Lichtenknecker zum Testen. Mit den von mir o.g. Filtern wird dieses Gerät visuell schon recht farbrein werden und eine für Planeten recht gute MTF bieten.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Also mein Tip: Wenns partout ein Refraktor sein soll, dann ein ED (zwei Linsen reichen vollkommen), der aber möglichst langbrennweitig sein sollte. (beim Ludes habe ich beim letzten ATT einen 130/1900 ED allerdings für satte 4995,- Oironen gesehen, einen echten Astrosaurus)
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Solch einen Wucherpreis kann ich nicht akzeptieren.
    Es gibt gute 5" EDs auf dem Gebrauchtmarkt, z.B. Meade 127 ED f/9, visuell farbrein und einem Vollapo visuell ebenbürtig, OTA um die 1000 EUR gebraucht!

  • Hallo Miteinander,


    (==&gt;)Hubertus,
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">...Kann man dein Medial mal in Augenschein nehmen? Würde mich freuen...
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Mein erstes Experiment dieser Art mit 110 mm Öffnung hab ich vorgestellt unter


    http://www.astrotreff.de/topic…page=2&SearchTerms=Medial
    In der Diskussion gibt es auch viele Links zu zum Thema, zusammemgestellt von von Amateurastrom.


    H. J. Busak hat auf seine Berechnungen mit Beispielsammlung und Rechenprogramm hingewiesen.
    Download siehe


    http://forum.astronomie.de/php…bb=showflat&Number=312951


    Auf dieser Grundlage hab ich mein 175 mm Schupmann gestrickt.
    Das sieht z. Zt. immer noch so aus:

    funktioniert aber trotzdem recht überzeugend.


    Wie bereits gesagt, „Schupmann“ ist etwas für experimentierfreudige Amateure mit fundierter Schleiferfahrzung und entsprechender Messausrüstung.


    Wenn man nach käuflichen Planetenteleskopen Ausschau hält, dann sollte man die Schiefspiegler nicht vergessen. Über den Selbstbau wird ja erfreulicherweise im Optik- Forum weiter dikutiert. Es gibt auch welche zu kaufen. Da kenn ich mich aber nicht gut aus was empfehlenswert ist.


    (==&gt;) Georg,
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">...Auch Kurts Variante habe ich mal gerechnet, die ist schon gaaaaaanz wesentlich besser....
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Vielen Dank für die Mühe. Sehr wahrscheinlich wird Dein Urteil dazu führen das Medial wieder zu aktivieren. Aber vorher werde ich „ToKu2“ bauen.



    (==&gt;) Frank,
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">hast du mal da nachgefragt?


    http://www.optikavod.cz/vodd.htm#menu.
    Gruß Frank


    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Vielen Dank für den Link. Die Firma wurde auch schon als Hersteller von preisgünstigen Spiegelbelägen genannt.


    Gruß Kurt

  • Hallo Robert,<blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: HoO_Germany</i>
    <br />Ich habe noch ein Spotbild Diagramm erhalten und diesen zeige ich hier in der Runde.



    http://www.astromaniacs.de/pub…ttachments/Spotsize6Z.jpg


    Eine weitere Information habe ich erhalten, daß man auch ein 6" f/15 bauen könnte, dieser sollte dann um die 4kg wiegen und irgendwo bei 3000 GBP liegen.


    Schönen Gruß
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    sorry, ich kann damit nix anfangen[:I]. Gibt es vielleicht irgendwo eine Interpretation zu diesem Bild[8)]?


    Gruß Kurt

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Kurt</i>
    <br />Hallo Robert,<blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: HoO_Germany</i>
    <br />Ich habe noch ein Spotbild Diagramm erhalten und diesen zeige ich hier in der Runde.



    http://www.astromaniacs.de/pub…ttachments/Spotsize6Z.jpg


    Eine weitere Information habe ich erhalten, daß man auch ein 6" f/15 bauen könnte, dieser sollte dann um die 4kg wiegen und irgendwo bei 3000 GBP liegen.


    Schönen Gruß
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    sorry, ich kann damit nix anfangen[:I]. Gibt es vielleicht irgendwo eine Interpretation zu diesem Bild[8)]?


    Gruß Kurt


    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hallo Kurt
    Du hast recht, mit diesem Spotbild-diagram kann man so nichts anfangen. Man hat mir das per E-mail zugesandt.
    Auch glaube ich nicht, daß man das f/15 Gerät gebaut hat, es sollte wahrscheinlich ein berechnetes "Wunschdiagramm" werden.


    Ich habe vom f/12 Teleskop ein weiteres Diagramm, vielleicht ist das aussagekräftiger


    Ich versuche auch ein derartiges Teleskop zum testen zu bekommen, sollte ich es hier tatsächlich bekommen, hab ich nichts dagegen wenn Du das mal testen möchtest.
    Sobald ich "grünes Licht" bekomme, und natürlich das Teleskop zugesandt, melde ich mich bei Dir.


    Schönen Gruß

  • Hallo, ihr Lieben,


    da hat der Carsten aber ein Thema losgetreten. Liegt das daran, dass er die entscheidende "Masterfrage" gestellt hat, oder an dem bevorstehenden Weihnachtsfest, zu dem viele sich noch ein "Mars-Scope" zulegen wollen. Ab nun das z. Zt. meistgelesene und diskutierte Thema in dieser Rubrick. Schön finde ich, dass die verschiedenen Fraktionen (Linse oder Spiegel) hier ohne "ideologischer Verblendung" (Begriff bitte nicht zu ernst nehmen) diskutierten. Sogar die "Medial"-Minderheit meldete sich zu Wort. Die Kutter-Fraktion blieb etwas unterrepräsentiert.
    Einfach nett, den Gedankenaustausch zu verfolgen (musste auch mal gesagt werden.)


    CS.
    Hubertus

  • Hallo Hubertus, <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">...Die Kutter-Fraktion blieb etwas unterrepräsentiert...<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    dazu kann man doch reichlich viel im Optik- Board lesen[:D]Meinungen über käufliche Kutter wären hier in diesem thread natürlich passend.


    Gruß Kurt

  • Hallo Robert,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Ich habe vom f/12 Teleskop ein weiteres Diagramm, vielleicht ist das aussagekräftiger...
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    ja, es ist zweifellos aussagekräftiger. Vielen Dank für die Mühe. <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"> MTF- Kurven von Refraktoren mit Gewichtung der Farben findet man nicht überall. Jetzt müsste man nur noch wissen mit welchem Programm die Diagramme erstellt worden sind.


    [quote]...Sobald ich "grünes Licht" bekomme, und natürlich das Teleskop zugesandt, melde ich mich bei Dir.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    OK, bin ich natürlich auch sehr neugierig darauf was meine Messmimik dabei herausbringen wird[;)].


    Gruß Kurt

  • Hallo Leute,


    Wenn ich diesen Thread (und andere ...) weiter verfolge, dann kommt mir so der Gedanke, daß hier mal ein Grundlagenartikel zum Wesen des Refraktors fehlt. Ob nun f12, f15 oder sonstwas gut, visuell farbrein oder so ist, dafür haben wir irgendwie kein objektives Kriterium an der Hand. Dazu fällt mir auf, daß der Trend (wohl aus Gründen der Handhabbarkeit) immer zu kürzeren Refraktoren geht, obwohl der chromatische Fehler (der alles erschlagende Hauptmangel beim Refraktor) im Quadrat mit dem Öffnungsverhältnis anwächst.


    Vor vielen Jahren gab es dazu mal den etwas dubiosen RC-Wert a la Lichtenknecker, aber dessen Definition tauchte nie auf. Weiß da jemand was drüber, Kurt, du vielleicht ?


    Weiter fällt mir auf, das Refraktorobjektive notorisch viel zu rot gerechnet werden, sie sind für 560 nm ausgelegt, dabei liegt der Schwerpunkt der Augenempfindlichkeit nachts bei 505 nm ! Daher auch die teilweise exzessiven Blausäume - aber niemand regt es auf, daß wir nachts kaum bis gar kein Rot sehen - oder könnt ihr H-alpha nachts sehen ? Nein ? Ich auch nicht, obwohl mein Augenarzt mit mir doch ganz zufrieden ist. Schon eine kleine ZEMAX-Rechnung zeigt soviele schöne Lösungen, wo man Achromate völlig ohne den dämlichen (weil überflüssigen) Luftspalt findet, wo Koma und sphärische Aberation praktisch voll auskorrigiert sind und wo der Wendepunkt der chromatischen Längsabeichung genau im Maximum der nächtlichen Augenempfindlichkeit bei 505 nm liegt, was den Blausaum gleich um die Hälfte schrumpfen ließe, natürlich rein visuell ...


    Bizarr, warum der alte Fraunhofersche Staub (Bei allem Respekt ...) immer noch durch unsere Designbüros geistert.


    Ich fange mal an und mache einen Vorschlag:


    "Ein Refraktor kann dann als visuell farbrein gelten, wenn die chromatische Fokuslängsabweichung nicht mehr als ein Viertel der Zentralwellenlänge im Empfindlichkeitsintervall des Auges beträgt. Das Empfindlichkeitsintervall ist so definiert, das die Grenzen von 5% der maximalen Empfindlichkeit überschritten werden."


    So.


    Das Viertel der Zentralwellenlänge (beim Nachtsehen 505 nm, beim Tagsehen 560 nm) habe ich bei Herrn Airy abgeschaut, das würde dem heißgeliebten Strehlwert von 0.85 entsprecehen, der hier als "beugungsbegrenzt" bezeichnet wird. Ich müsste nochmal genau nachschauen (meine ganze Optikliteratur ist derzeit unter Tonnen von Umzugskartons unzugänglich vergraben), aber die Augenempfindlichkeitskurven sind genau vermessen. Beim Nachtsehen bewegt sich das Über-5%-Intervall so zwischen 450 und 600 nm, aber diese Werte könnten sich beim exakten Nachschlagen noch ändern ...


    Ich möchte mit dieser Definition einen Chromasiewert Cr vorschlagen, der eben auf diese Definitionsgrenze normiert ist: ein Cr-Wert von 1.00 wäre dann haargenau diese Definitionsgrenze, ein superber Apo hätte dann weniger, also 0,irgendwas und die typischen Fraunhofers etc, mehr oder weniger über 1. Wär' ungemein praktisch als Diskussions- und Entscheidungsgrundlage und eben sehr sauber definiert, genau wie der Stehlwert.


    Viele Grüße, Georg

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    Vor vielen Jahren gab es dazu mal den etwas dubiosen RC-Wert a la Lichtenknecker, aber dessen Definition tauchte nie auf. Weiß da jemand was drüber, Kurt, du vielleicht ?
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Warum dubios?


    Hier ist die Definition:


    http://www.astro-foren.de/show…&highlight=Lichtenknecker


    http://www.astro-foren.de/show…&highlight=Lichtenknecker

  • Hallo Georg,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">...(wohl aus Gründen der Handhabbarkeit) immer zu kürzeren Refraktoren geht, obwohl der chromatische Fehler (der alles erschlagende Hauptmangel beim Refraktor) im Quadrat mit dem Öffnungsverhältnis anwächst...
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Wenn einen der Farbfehler nicht erschlägt, dann ist es der Preis für hochwertige APOs. Der wächst bekanntlich mehr als quadratisch mit dem Öffnungsdurchmesser[}:)].


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">...Vor vielen Jahren gab es dazu mal den etwas dubiosen RC-Wert a la Lichtenknecker, aber dessen Definition tauchte nie auf. Weiß da jemand was drüber, Kurt, du vielleicht ?
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    in Refraktoroptik bin nich nie so voll eingestiegen und kann deshalb mit RC nix gescheites anfangen. Begründung siehe oben[:D] Ausnahme ist mein 180 mm Schupmann- Medial. Die Optik dazu kann man nämlich allein aus dem preigünstigem BK7 o. ä. fertigen. Dieses "Manko" wird dafür durch nahezu perfekte Farbkorrektur über einen weiten Spektralbereich ausgeglichen, wie Du ja weißt[8D].


    Gruß Kurt

  • Hallo Georg,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Weiter fällt mir auf, das Refraktorobjektive notorisch viel zu rot gerechnet werden, sie sind für 560 nm ausgelegt, dabei liegt der Schwerpunkt der Augenempfindlichkeit nachts bei 505 nm ! Daher auch die teilweise exzessiven Blausäume - aber niemand regt es auf, daß wir nachts kaum bis gar kein Rot sehen - oder könnt ihr H-alpha nachts sehen ? Nein ? Ich auch nicht, obwohl mein Augenarzt mit mir doch ganz zufrieden ist. Schon eine kleine ZEMAX-Rechnung zeigt soviele schöne Lösungen, wo man Achromate völlig ohne den dämlichen (weil überflüssigen) Luftspalt findet, wo Koma und sphärische Aberation praktisch voll auskorrigiert sind und wo der Wendepunkt der chromatischen Längsabeichung genau im Maximum der nächtlichen Augenempfindlichkeit bei 505 nm liegt, was den Blausaum gleich um die Hälfte schrumpfen ließe, natürlich rein visuell ...<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    bist du sicher daß die Refraktorobjektive auch in der Neuzeit "zu rot gerechnet"
    werden? Wennn man sich die Beispiele im Buch "Astrooptik" von Uwe Laux ansieht,
    dann fällt doch auf, daß die Hauptwellenlänge dort 546nm beträgt.


    Das scheint mir sinnvoll, denn wenn das Teleskop für die Beobachtung des Mondes
    oder der Planeten Jupiter, Mars und Saturn während des Opposition eingesetzt
    wird, dann ist deren Helligkeit so groß, das das Auge FARBE sehen kann.
    Das Auflösungsvermögen des Auges ist beim Farbsehen mit den Zapfen höher
    als im Graustufenmodus beim Stäbchensehen. Die mmaximale Empfindlichkeit
    liegt beim farbesehen aber im Bereich von 550nm und nicht im Bereich von 505nm.
    Deshalb macht es Sinn den Refraktor auf 546nm wie in den Beispielen von Laux
    in Bezug auf die sphärische Aberration zu korrigieren.


    Falls das Teleskop auf 505nm korrigiert wird, dann ist beim farbigsehen
    (Mond, Planeten, Tagbeobachtung) zwar der Blausaum verringert, aber die
    sphärische Aberration ist im Bereich der maximalen Augenempgindlichkeit
    um 550nm nicht optimal korrigiert, was dort den Kontrast vermindert.


    Das Kapitel 12 im Buch "Star Testing Astronomical Telescopes" von H.R.Suiter
    befaßt sich mit der chromatischen Aberration und der Frage, wie hoch die
    chromatische Längsaberration maximal sein darf damit die Kontrastübertragung
    nicht zu stark beeinträchtigt wird. Dies wurde schon in der Vergangenheit
    von den verschiedenen Optikexperten unterschiedlich beantwortet.
    Suiter führt Sidgewick, Rutten/van Venrooij, Conradi an.


    Wenn die Defokussierung des sekundären Spektrums eines auf 546nm korrigierten Achromaten
    nicht größer als 1/2 Wellenlänge in BEzug auf die Hauptwellenlänge sein soll,
    dann muß der auf den einfachen Flint- und Krongläsern aufbauende Achromat
    schon mit 80mm als f/18 ausgeführt sein, ein 150mm immerhin als f/35 (!)


    Die Formel zur Berechnung findet sich auf Seite 225 Mitte.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">"Ein Refraktor kann dann als visuell farbrein gelten, wenn die chromatische Fokuslängsabweichung nicht mehr als ein Viertel der Zentralwellenlänge im Empfindlichkeitsintervall des Auges beträgt. Das Empfindlichkeitsintervall ist so definiert, das die Grenzen von 5% der maximalen Empfindlichkeit überschritten werden."<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Das finde ich eine sehr gute Definition. Allerdings sollte man die Augenempfindlichkeit
    bei etwa 550nm für farbsehen (Mond, Planeten, Tagbeobachtung) und
    505nm für schwarz-weiß-sehen (Deep Sky Beobachtungen) beachten.


    MfG,Karsten

  • Hallo Kurt,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Dieses "Manko" wird dafür durch nahezu perfekte Farbkorrektur über einen weiten Spektralbereich ausgeglichen, wie Du ja weißt<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    jau, der Schupmann ist faszinierend farbrein. Und damit kann man sogar
    die Farbzerlegung der Atmosphäre wegtrimmen :)


    Das Manko desSchupmann ist daß man den justieren muß/kann.
    Das überfordert so manchen Sternfreund.


    Viele Grüße, Karsten

  • Hi Karsten,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">...Das Manko desSchupmann ist daß man den justieren muß/kann. <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    wer will der könnte es vielleicht lernen. Aber er kann bis Weinachten sehr wahrscheinlich keinen kaufen. Meiner geht nämlich an die Erben[8D].


    Gruß Kurt

  • Hallo Kurt,


    schön zu hören daß du die Begeisterung für die Astronomie und für gute Teleskope
    an deine Nachkommen weitergeben konntest [:D]


    Das ist leider nicht selbstverständlich. So manches gutes Teleskop
    landet später einmal auf dem Speicher oder verrottet sogar irgendwo.


    Viele Grüße, Karsten

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