"Tragfähigkeit" einer Monti

  • Hallo,


    wie macht sich eigentlich die so oft diskutierte Tragfähigkeit einer Monti messbar bemerkbar?


    Verbiegt sich bei einer schwächeren Monti das Gehäuse, oder die Achsen?


    Verschleißen die Gleit- oder Kugellager unterschiedlich schnell?


    Schaffen es die Motoren nicht?


    Bei Windeinfluss: Ist hier nicht das mehr oder weniger groß eingestellte Spiel zwischen Schnecken und Schneckenrad ausschlaggebend?


    Was passiert denn, wenn ich z.B. ein C14 auf eine GP oder EQ6 spanne? Könnte auch GM8 und G11 o.ä. sein.


    Ich setze voraus, dass der "starke" und der "schwächere" Montierungskörper auf einer festen Säule steht, nicht auf einem wackeligen Stativ.


    Mir geht es auch nicht um teuer oder billig.


    Z.B. ein Vergleich zweier Montis eines Herstellers:
    Was kann eine Atlux <b>mechanisch</b> besser als eine GPDX? Gibt es hier schon größere Verformungen? Hat jemand soetwas schon einmal gemessen? Oder geht es dabei immer nur subjektiv zu?


    Die Frage kam bei mir auf, als ich vor kurzem vor einer als relativ "stabil" geltenden Monti stand und bemerkte, dass diese sehr viel Spiel an der Schnecke hatte. Bei Wind würde also ein Teleskop ziemlich wackeln. Was bringt mir da ein massiver Montierungskopf, wenn das Spiel einen so großen Einfluss hat. Lustigerweise war dem Besitzer dieser Monti das gar nicht so negativ aufgefallen[?][?]. Egal, die Monti hat ja schließlich eine "hohe Tragkraft"[:)].


    Viele neugierige Grüße


    Sascha

  • Hallo Sascha,


    zusammenbrechen tun zu schwache Montierungen nicht. Verbiegungen soll´s geben, die man aber auch nicht wirklich sieht. Brauchbares Kriterium für mich ist, wie lange ein Teleskop ausschwingt bis es zum Beobachten nach dem Fokussieren von Hand, nach einem Stoß oder einer Winfböe still steht. Irgendwann machts keinen Spass mehr, wenn´s zu schwach ist, weil man dann mehr wartet, dass das Teleskop wieder zur Ruhe kommt, als man ruhig beobachtet.
    Das Spiel in der Schnecke, das man natürlich einstellen kann, spielt je schwerer die Montierung ist m. E. eine immer geringere Rolle, da anscheinend die Massenträgheit dafür sorgt, dass es sich tatsächlich nicht mehr bewegt (es sei denn, man ruckelt absichtlich wild dran rum.)
    Das fällt mir dazu ein.


    CS.


    Hubertus

  • Hallo Hubertus,


    hmmm. Ich hätte gedacht, dass bevor sich irgendetwas am Montikörper elastisch verformt, zuerst mal das Spiel an den Schnecken die größte Bewegungsmöglichkeit darstellt.


    Ist evtl. die Größe des Schneckenrades und die Zähnezahl ein wichtiger Faktor?



    Ließe sich hier vielleicht mit per Federkraft angedrückter Schnecke das Spiel minimieren und ein Blockieren durch Verklemmen verhindern?


    Gibt es so etwas schon an irgend einer Montierung?


    Viele Grüße


    Sascha

  • hallo


    ich habe es mal geschafft die HEQ 5 so schwer zu beladen das hinten 20kg Gegengewicht nötig waren, fotografisch lief die Montierung so sauberer als mit leichterem Teleskop, wohl weil die miesen Lager durch das Gewicht erst rundgedrückt wurden. Da MCU Goto lief auch noch mit den schwachbrüstigen Orginalmotoren. Wie lange das hält??????


    Schnecken mit Feder angedrückt? gab es schon z.B. bei der Witte und Nehls, ein Sternfreund hat das auf eine sehr große Eigenbaumonti übernommen, aber leider noch nicht testen können.


    Gruß Frank

  • Hallo Sascha.


    Das Schneckenspiel hängt nicht direkt mit der Tragfähigkeit der Montierung zusammen. Je nach dem, wie das Schneckenspiel eingestellt ist, kann's da etwas stärker oder weniger stark wackeln.


    Wenn's an dieser Stelle *überhaupt nicht* wackelt, dann hat die Schnecke zu viel Anpressdruck und wird übermässig schnell verschleissen!


    Das ist vielleicht der Grund, warum bei (grossen) Sternwartenmontierungen meist etwas mehr Schneckenspiel toleriert wird: einen abgenutzten Antrieb dieser Grösse zu ersetzen, ist teuer und aufwändig...[B)]


    Auch kann man das Schneckenspiel quasi austricksen, wenn man die Balance (Gegengewicht) ganz leicht verstellt. Wenn die Balance 100%ig stimmt, dann reicht ein kleiner Schubs oder Windstoss, um den Antrieb in seinem Spielbereich hin- und her zu kippen. Ist aber die Balance leicht verstellt, dann wird der Antrieb immer "ziehen" oder immer "schieben", dann wackelt er nicht in seinem Spielbereich hin- und her (weil immer die selben Gewindeflanken im Eingriff sind).


    Je grösser die Montierung (desto stärker ist meist der Antrieb) desto mehr kann man die Balance verstellen -&gt; desto weniger merkt man das Schneckenspiel (so lange man nicht am Tubus rüttelt).

  • Moin,
    bei der Fornax 51 wird die Schnecke per Federkraft angedrückt.
    Und an der Montierung rütteln tun wir sowieso, ist immer das Erste!


    Der Montirüttler

  • Guten Abend!


    Obwohl bei der Konfiguration bestimmt jeder den Kopf schüttelt, möchte ich behaupten, daß die gar nicht so schlecht war:



    Schneckenfehler war sowieso da und trotzdem habe ich ganz schöne Belichtungszeiten (mit Guidemaster) hingekriegt. Von übertriebener Wackelei konnte ich auch nichts bemerken. Ausserdem hatte sie den Vorteil, dass sie leicht zu transportieren war.
    Meine Neue, die EQ-6, konnte ich bis jetzt auf Grund chronischen Schlechtwetters leider noch nicht testen. Bin natürlich schon recht neugierig, was da im "Analysefenster" vom Guidemaster sichtbar wird im Vergleich zur Astro5-DX.


    (Probleme hatte ich damals nur mit der Kalibrierung beim Guiden.
    http://www.astrotreff.de/topic…4&SearchTerms=Guidemaster
    Das Programm selbst ist ausgezeichnet und lief in Verbindung mit meiner unterdimensionierten Montierung sehr gut.)


    Grüsse


    Gerhard

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