12" Fotonewton: Spiegelschliff

  • Hallo!


    Hier nun der Fortschritt des Spiegelschliffs.
    Ich bin ja schon bei der Politur, hier nun die Foucaultbilder.
    Folgendes Bild ist nach 5h Gessamtpoliturzeit (3h TOT, 2h MOT) entstanden.



    Feedback erwünscht [;)]


    LG; Robert

  • Hallo Robert,


    verrate mal wie Du das Foucaultbild gewonnen hast (Spiegeldaten, Kamera, Einstellungen, Lichtquelle ect.). Das sieht ja technisch schaurig aus. Vielleicht können wir Dir danach Tipps zur Verbesserung geben. I. a. ist das Refexionsvermögen der Oberfläche nach 5 h Polierzeit hoch genug um gute Foucaultbilder aufnehmen zu können.


    Gruß Kurt

  • Hallo Kurt!


    Danke für das Angebot - eine Verbesserung der Aufnahme könnte wirklich helfen.


    Also mein Foucaulttester hat eine Superhelle LED in einer Filmdose, auf die ich statt dem Deckel eine Alufolie mit einem winzigen Loch geklebt habe. Als Messerschneide verwende ich die Klinge von einem Stanleymesser (die Klinge kommt von rechts).


    Die Kamera (EOS 350D) habe ich hinter dem Tester auf ein paar Bücher gelegt und durch den Sucher dann den Strahlengang gesucht und eingestellt.


    Stathis hat schon gemeint, ich könnte die punktförmige Öffnung durch einen Spalt ersetzen. Ändert sich dadurch nur die Heligkeit, oder hat das auch Auswirkungen auf das Erscheinungsbild der Oberfläche?


    Belichtet habe ich 30s lang bei ISO 400 per Fernauslöser.


    LG, Robert

  • Hallo Robert,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">..Stathis hat schon gemeint, ich könnte die punktförmige Öffnung durch einen Spalt ersetzen. Ändert sich dadurch nur die Heligkeit, oder hat das auch Auswirkungen auf das Erscheinungsbild der Oberfläche?
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Das Erscheinungsbild wird sich nicht ändern, aber die Erkennbarkeit der Foucault- Schattenform würde besser werden.


    Damit Du fürs erste nicht viel ändern musst würde ich die Belichtung soweit variieren, dass das Bild feinkörniger wird. Das müsste bei niedriger Kameraempfindlichkeit und entsprechend längerer Belichtungszeit möglich sein*. Für fotografische Auswertungen sollte das Foucaulbild mindestes 500 Pixel Durchmesser haben.


    Noch einige Hinweise:


    1. "Superhelle" LEDs
    Es kommt vor allem auf die Leuchtdichte an. Die ist zwar recht hoch aber nicht so hoch wie die des Fadens einer Halogenlampe. Richtig genutzt reicht aber eine superhelle LED sehr gut, dazu


    2. Empfehlung Umrüstung auf "Slitless"- Tester
    Das wäre die einfachste Möglichkeit um genügend helle und vor allem saubere Foucaultbilder zu bekommen.
    Hier das Prinzip meiner Version:



    Die Befestigung Halter- Folie- Schneide hab ich mit Klebeband und doppelseitigem Klebeband bewerkstelligt. Dazu gibt aber sicher 1001 andere Lösungen, die einem Spiegelscheifer einfallen könnten. Die LED kann man in die Bohrung einpressen oder einfacher mit Blitzkleber einkleben.


    Gruß Kurt


    *sorry, ich hatte nicht gelesen, dass Du bereits 30 s belichtet hast. Dann ist der "Punkt" einfach zu dunkel. Mach wie beschrieben auf "Slitless" und Du kannst sicher sein, dass es sauber funktionieren wird.

  • Hallo Robert


    Also was mich ein wenig stutzig macht ist das hier
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Belichtet habe ich 30s lang bei ISO 400 per Fernauslöser.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Ist das nur ein Tippfehler? Es erscheint mir doch recht lang. Ich benutze auch eine superhelle LED, aber für ein Foucaultbild (auch mit der EOS350D) reicht mit eine Belichtungszeit von 1/13 Sekunde bei ISO400 und dass auch schon nach einer Stunde Politur.
    Ich decke dabei Die LED zur Hälfte ab wie hier http://www.stathis-firstlight.de/atm/foucault_tester.htm (4. Bild) oder von Kurt beschrieben.


    Ich vermute, dass dein Loch in der Filmdose zu klein ist und nur wenig Licht durchkommt. Dass würde zumindest deine lange Belichtungszeit erklären. Ich bin mir sicher wenn du daran was änderst dann machst du mit deinen Foucaultbildern von der Qualität her einen Quantensprung.[:)]
    Viele Grüße, Matze

  • Bei meinem Slitless-Tester komme ich auch eher auf 1/30s bei 400ASA (Offenblende, aber das spielt nur in Hinsicht auf Vignettierung eine Rolle)


    Ich benutze auch eine ultrahelle weiße LED, aber nicht abgeschliffen und auch keine opale Folie davor. Möglicherweise werden dadurch unsymmetrische Fehler vorgetäuscht, aber im Endeffekt waren alle 3 Spiegel, deren Korrektur ich selbst am Stern sehen konnte, bestens, D.h. L/6 - L/10 Wave geschätzt, teils per I-Gramm nachgemessen. Da wurde auch das Foucault-Ergebnis bestätigt. Also muß man nicht so großen Aufwand betreiben. Später wird man sowieso seine eigene Messapparatur für die eigenen Bedürfnisse modifizieren.


    Gruß


    ullrich

  • Hallo miteinander!


    Vielen Dank für die Tipps - ich habe vor der heutigen Foucaultmessung den tester etwas modifiziert. Ich habe anstatt des punktförmigen Auslasses bei der Lichtquelle jetzt einen Spalt und es hat sich ausgezahlt. Das Foucaultbild ist viel heller und mit der Kamera kann ich so auch wesentlich bessere Aufnahmen machen.



    Gesamtpolierzeit: 6,5h Fullsizetool
    4h TOT und 2,5h MOT


    Kann es sein, dass mein Rand daneben ist???


    Der Reflex des Laserpointers ist in der Mitte nur mehr schwer zu erkennen, am Rand aber noch seeeehr deutlich, wobei ein markanter Helligkeitsanstieg innerhalb der letzten 4cm zum Rand hin zu erkennen ist.
    Die Distanz deckt sich ungefähr mit der Helligkeitsänderung am Foucaultbild.
    Was hats da?


    LG, Robert

  • Hallo Robert,


    das Bild sieht doch sehr gut aus.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Kann es sein, dass mein Rand daneben ist???
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    der Rand ist sicher abgesunken. Daneben zeigt sich aber auch eine erhabene Zone mit Maximum bei ca. 80%. Ob das alles es kritisch ist könnte man durch Zonenmmessung herausfinden.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">...Helligkeitsanstieg innerhalb der letzten 4cm zum Rand hin zu erkennen ist.
    Die Distanz deckt sich ungefähr mit der Helligkeitsänderung am Foucaultbild.
    Was hats da?
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Offensichtlich wird der Rand langsamer auspoliert. Das passiert eigentlich fast immer. Ich würde erst mal die Zonenmessung machen und danach entscheiden wie man am besten weiter verfährt.


    Gruß Kurt

  • Hallo Kurt!


    Also sollte ich mir mal eine Coudermaske anfertigen...
    Wie macht man dann die Zonenmessung genau?
    Ich schaue, bei welcher Zone ich welchen Krümmungsradius habe, oder wie?


    LG, Robert

  • Hallo Robert,
    es gibt z.B. das Prog. Couder-Mask, da kannst du dir eine Vorlage ausdrucken. Das Papier kann man dann auf eine Plastikplatte (Deckel von einem Farbeimer)kleben und die Löcher mit der Dekupiersäge aussägen.
    Es ist wichtig dass die Ränder absolut fusselfrei sind, sonst gibt es u.U. falsche Messergebnisse!.


    Für die Zonenmessung gibst du dann die Innen- und Außenradien der Zonen ein. (Auswertung mit FigureXP z.B.).


    Bei der ersten Messung müssen die innersten, gegenüberliegenden Felder gleichzeitig dunkel werden, wenn du die Schneide in den Lichtstrahl schiebst. Das ist dann die Zone Null.


    Dann drehst du den Tester vom Spiegel weg und misst Zone 1, das nächste sich gegenüberliegende Paar und notierst dir den Wert.
    So verfährst du mit allen Zonen, bis du die letzte am Rand erreicht hast.
    Aus den Differenzen der Zonen errechnet dir das Prog. eine Grafik anhand der du siehst wo noch "was weg muß".


    Viel Spass wünscht Norbert

  • Hallo Robert,


    Coudermaske ist wirklich nicht mehr in und für die Analyse lokaler Fehler weniger sinnvoll. Ich hab vor geraumer Zeit sehr gute Erfahrunge mit FoucaultXP von Horia gemacht. Siehe z. B. die Diskussion
    http://www.astrotreff.de/topic…ge=4&SearchTerms=Horiaden


    Es gibt aber noch andere Foucault- Bildauswerteverfahren, finde aber die Quellen nicht mehr. Vielleicht kann bitte sonst jemand helfen.


    Gruß Kurt

  • Hi


    Es gibt einen Fred mit dem letzten Eintrag vom 13.10.07. Der Titel ist &lt;FigXP und andere - Fragen&gt;. Autor ist &lt;sebigboss&gt;. Da findest Du alles, was Du zu den modernen Verfahren der Bild-Auswertung wissen mußt. - Karl

  • Hallo Karl!


    Der Link war super!
    Ich glaube, ich werde mir einmal Shadowanalysis anschauen, das ist für den Anfang sicher am einfachsten zu handhaben.


    Ist das eh das Programm, das man auf Andreas' Homepage downloaden kann? (das heißt dort nämlich anders...)


    LG, Robert

  • Hallo!


    Ich habe mir jetzt "Foucault Test Analysis 2.0B runtergeladen und habe versucht, der Anleitung von Sebigboss zu folgen.


    Leider ohne Erfolg.


    Spiegelparameter einstellen schaff ich noch - dann schreibt sebigboss irgendwas von einem Feld "new" und "add", aber die gibts da ned [:(]


    Kann wer helfen?


    LG, Robert

  • Hallo Robert
    Ich habe dem Sebigboss damals eine Anleitung zu diesem Programm geschickt. Diese ist immer noch in meinem Postfach und ich würde es dir auch schicken. Ich bräuchte nur deine Email-adresse. Email deshalb weil ein paar Screenshots dabei sind.
    Für die Parabolisierung ist das Programm genial. Trotzdem heißt das nicht, dass man deshalb komplett abschalten solte. Vor dem Erkennen und der richtige Interpretation von Foucaultbildern solltest du dich trotzdem nicht scheuen[;)]


    Viele Grüße, Matze

  • Es schadet zwar nicht, sich mit Couder Masken oder maskenfreie Zonenmessungen jetzt schon zu beschäftigen, ich bin aber der Meinung, dass es zu diesem Zeitpunkt noch nicht ansteht.


    Man sieht doch an deinem Foucaultbild (sieht jetzt klasse aus, hell, kontrastreich, gleichmäßig- wunderbar!), dass der Rand einen deutlich längeren Krümmmungsradius hat als das Innere. Da dieser Rand auch im Polierfortschritt deutlich hinterherhinkt, ist die Sache klar: Zurückgebliebender Randbereich.


    Wahrscheinlichste Ursachen:
    1. Pechhaut nicht gut angepasst, greift am Rand zuwenig (z.B Kanäle am Rand breiter als innen)
    2. Bei TOT zu kurze Striche mit zuwenig seitlichem Überhang


    Da ich einen schwachen Ringwulst bei 80% Radius sehe, tippe ich auf nur 20-25% Striche und/oder hauptsächlich nur 20% seitlichem Überhang, also Ursache 2. Damit wird auch deutlich, wie du weitermachen musst, um ihn erstmal auch am Rand auszupolieren. Sollte nach komplettem Auspolieren der Rand immer noch zurückgeblieben sein, suche hier im Optikforum meine Beitrage zu "Daumenpolieren" (siehe auch Tipps und Tricks unter "Zurückgebliebener Randbereich").


    Alternative: "Ringtool" machen: Zentralstern aus Folie in die Pechhaut pressen, um das Pech in der Mitte wegzudrücken, damit die Pechhaut nur noch am Rand arbeitet. Dies kannst du auch im jetzigen Stadium schon machen.

  • Hallo Stathis!


    Das mit dem seitlichen Überhang bei TOT ist mir nicht ganz so geheuer [:D] Zugegeben, ich mache etwa 1/4 - 1/3 Überhang bei TOT.
    Sollte ich bis zu 1/2 Überhang und ebensolchen Strichen gehen?


    - jetzt wahrscheinlich schon [:o)]


    LG, Robert

  • Hallo Robert,


    mein 10.6er sah bis gestern ähnlich aus wie Dein 12er. Aus Angst um die Kante war ich wohl auch zu zaghaft. Gestern Abend habe ich dann 1 1/2h lange Striche mit viel Überhang durchgehalten. Der Wulst am Rand wurde deutlich kleiner, ist fast nicht mehr zu sehen.
    Mit einem Ringtool (Stern in die Mitte eingepreßt) habe ich bei meinem 6er sehr gute Erfahrungen gemacht.


    Gruß Alex

  • Hallo Alex!


    Die Angst um den Rand haben wir wohl geteilt [;)]
    Ich werde es heute auch mal mit viiiiel Überhang probieren, und regelmäßig kontrollieren - ich will ja nicht übers Ziel hinaus schießen!
    Wie ist das eigentlich mit dem Ringtool?
    Ok, sternförmiges Plastikteil in die Mitte einpressen ist mir klar, aber kann man das auch wieder "rückgängig" machen, also mit dieser Pechhaut parabolisieren?
    Ich möchte mir die Herstellung einer neuen Pechhaut ersparen...


    LG, Robert

  • Hallo Robert,


    Bloß nicht auf mich hören, ist auch erst mein zweiter Spiegel! ;)


    Mein Stern bestand aus einer oder zwei Lagen Backpapier. Das Rückgängig machen erledigt die Pechhaut mit der Zeit von selbst und passt sich wieder an. Spätestens nach einmal Warmpressen sollte der "Ring" aber wieder verschwunden sein.


    Viel Erfolg


    Gruß Alex

  • Hallo Robert,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">...Wie ist das eigentlich mit dem Ringtool?
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Grundregel Nr. 1: erst messen, dann evtl. Tool und/oder Strichführung ändern!
    Der Nachteil von Foucaultbildern ist nämlich, dass man das Ausmaß von Fehlern nicht unmittelbar visuell ablesen kann. Folglich erkennt man auch nicht sofort nach jedem Eingriff ob die Korrektur in die gewünschte Richtung geht.


    Gruß Kurt

  • Hallo Robert,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Ich habe mir jetzt "Foucault Test Analysis 2.0B runtergeladen und habe versucht, der Anleitung von Sebigboss zu folgen.


    Leider ohne Erfolg.


    Spiegelparameter einstellen schaff ich noch - dann schreibt sebigboss irgendwas von einem Feld "new" und "add", aber die gibts da ned [:(]<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Meine Schuld.
    Ich hab' zwei Programme geschrieben:
    - Foucault Test Analysis 2.0B und
    - Shadowgram Analysis 1.0A (das von dir gesuchte Programm)


    Auf meiner Homepage wird aber nur das erste Programm (FTA 2.0B) mit Downloadlink beworben.
    Das zweite Programm steht ebenfalls auf meinem Webspace nur eben ohne Downloadlink. Habe vor, Ende des Jahres das neue Programm bereitzustellen.


    Hier der damailige Forumeintrag von mir mit Downloadlink am Ende:


    http://www.astrotreff.de/topic.asp?TOPIC_ID=52905

  • Hallo!


    Ich habe nun 8 Stunden Polierzeit hinter mir: 5,5h TOT + 2,5h MOT zum Schluss aber nur mehr TOT mit 1/2 Überhang und ebensolchen Strichen.


    In der Mitte kann ich den Laserreflex nur mehr im Dunkeln sehen, am Rand ist er noch etwas deutlicher, aber viiiiel schwächer, als bei 6,5h Polierzeit. 1/2 Striche und Überhang haben da ganz schön was bewegt [;)]


    Ich habe heute zum ersten mal eine Serie von Aufnahmen im Tester gemacht und die Fotos Shadow Analysis verfüttert.
    Das kam dabei heraus:




    Der Rand scheint immer noch sehr abgefallen, die Zone bei 80% Radius immer noch sehr hoch. Soll ich jetzt mit dem großen Überhang weiter machen - immerhin poliert der Rand dadurch schön langsam aus.
    Oder sollte ich zu 1/3 Überhang und 1/2 Strichen übergehen um die 80% Zone einzuebnen?


    Bin gespannt was ihr meint...


    LG, Robert

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