Brennweite

  • HIHO,
    Die 200mm bedeuten den Durchmesser des Haupspiegels ind einem fall aslo 20cm und die 800mm sind die brennweite, das ist der weg den das Licht im Teleskop zurücklegen muss. wenn du das beides durcheinender teilst kommst du auf das Öffnungsverhälltnis!!! Wenn ich da falsch liege dann Entschuldigung bzw mich bitte korrigieren.
    grüße Bulli

  • Naja,


    daß die Brennweite halt der Abstand zwischen Spiegel und Brennpunkt ist, setze ich nach dem Physikunterricht (in welcher Klasse ist Optik heutzutage?) mal als bekannt voraus ;)


    Was wird so alles davon beeinflußt? Hm, z.B. die Tubuslänge...


    Deshalb wollte ich schon genauer wissen, was jetzt gefragt ist!


    M.E. ist bei den genannten Parametern schon wichtig zu wissen, daß man hier auf ein Öffnungsverhältnis von f/4 kommt. Das bedeuted dann nämlich, daß das Gerät z.B. nicht ganz so einfach zu "handlen" ist - Justierstabilität, Okularauswahl usw.


    Um jetzt besser antworten zu können, wäre es schon gut, die Frage präzieser zustellen - oder sollen wir raten[?]


    Gruß,
    René

  • René: nicht ganz so forsch! Funktelstern ist doch noch völlig neu.


    Funkelstern: also, zunächst mal ist Bullis Link ein guter Tip. Ich weiss folgendes darüber:
    D= der Durchmesser des Spiegels. Je grösser der Spiegel, umso mehr Licht sammelst Du damit. Darum sind grössere Spiegel auch immer begehrter und auch immer teuerer. Denn meher Licht heisst mehr Möglichkeiten (Vergrösserung, Auflösung,...)


    Die Brennweite ist die Entfernung vom Brennpunkt des Spiegels zur Spiegeloberfläche. Es gibt stark gekrümmte Spiegel, was den Effekt hat, das dieser Brennpunkt näher am Spiegel ist, der Wert also kleiner ist. Das resultiert in einem kürzeren Tubus und gilt als praktischer. Es gibt weniger stark gekrümmte Spiegel und das resultiert im Gegenteil des ganzen: der Brennpunkt ist weit vom Spiegel entfernt, der Tubus muss länger sein.


    Das Verhältnis von Brennweite und Öffnung(D) nennt man Öffnungsverhältnis (Blende in der Fotografie). Ein kleines Öffnungsverhältnis (f/4) ergibt sich bei 200/800, den Werten deiner Frage. Bei f/6 ergäbe das beispielsweise 200/1200, wenn ich denselben Spiegeldurchmesser verwende. Bei einem Spiegel mit D=300 würde mir die Information f/6 sagen, dass die Brennweite 1800mm beträgt.


    Allgemein wird gesagt, das kleine Öffnungsverhältnisse (f/4, f/5) besser für Fotografie und DeepSky Beobachtung sind und grosse Öffnungsverhältnisse besser für Planeten und visuelle Beobachtung (f/6 und darüber). Da bei kleinen Öffnungsverhältnissen aber recht extremes Verhalten (Winkel usw.) und daher sehr genaue Einstellungen getroffen werden müssen, ist es ein wenig aufwendiger solche Geräte zu kollimieren.


    Was man nun wirklich mit dem Gerät sieht hängt von sehr vielen Faktoren ab! Das Öffnungsverhältnis ist nur einer dieser vielen.

  • (==>)funkelstern
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Was kann ich damit sehen.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    In dieser Hinsicht ist die Brennweite des Hauptspiegels/des Objektivs am Teleskop maßgeblich dafür, welche Vergrößerung Du erreichen kannst - mal ganz banal gesagt (ich weiß, daß ist jetzt nicht wissenschaftlich exakt ;-).


    Praktisch gesagt - mit einem langbrennweitigen System kannst Du i.d.R. höhere Vergrößerungen sinnvoll erreichen - z.B. liefert ein Okular mit 10mm Brennweite an einem Hauptspiegel mit 800mm Brennweite 80x, an einem Hauptspiegel mit 1200mm Brennweite jedoch schon 120x Vergrößerung.


    Der hauptsächliche Anwendungsfall dafür ist z.B. die Planetenbeobachtung - wobei auch planetarische Nebel (z.B. M57 - Ringnebel in der Leier) gern höher vergrößert werden.


    Die Öffnung (Durchmesser des Hauptspiegels/des Objektivs) ist entscheidend darüber, welches Auflösungsvermögen eine Optik hat - d.h. ganz praktisch - mit einem "Tchibo-Torpedo" siehst Du nach etwas Eingewöhnung 2 Streifen auf Jupiter und den Ring des Saturn, im 8"er dagegen schon eher weitere Bänder und mehr Details (z.B. GRF - Großer Roter Fleck) an Jupi und die Cassini-Teilung im Saturnring ist meist einfach zu entdecken - auch bei Mehrfachsternen ist das von Bedeutung, ob oder wie gut man die Komponenten trennen kann.


    Zum Öffnungsverhältnis hat Dir Jörg ja schon viel geschrieben - vielleicht nur als Ergänzung dazu - die Ansprüche an die Qualität der Optik wachsen mit kleinerem Öffnungsverhältnis, d.h. Optiken mit f/4 sind aufwändiger zu fertigen und daher meist teurer (oder im Gegenzug sind die preiswerten Optiken nicht von so guter Qualität). Außerdem benötigt man für diese Systeme besser korrigierte (=teurere) Okulare.


    Wie Jörg schon schreibt - kurzbrennweitige Systeme werden gern für Übersichtsbeobachtungen und DeepSky eingesetzt.


    So - das war jetzt in der Summe vieles aus allen Bereichen zu diesem Thema - vielleicht als abschließende Bemerkung - oft werden sehr hohe Vergrößerungsangaben gemacht (Kaufhausteleskope oder ebay) - Vergrößerung ist nur EIN Kriterium von vielen und die unsinnig hohen Angaben sind bei den kleinen Geräten absoluter Quatsch. Zum einen kannst Du in den meisten Nächten kaum Vergrößerungen über 200 einsetzen (bedingt durch das Seeing - hervorgerufen den Zustand der Atmösphäre) - zum anderen soll eine gewisse Austrittspupille (das ist die Fläche des aus dem Okular austretenden Lichtbündels) nicht unterschritten werden - hier wird meist von mind. 0,5-0,7mm AP gesprochen - wenn es Dich interessiert, kannst Du hier mal mit solchen Rechnungen (Öffnung, Brennweite, Vergrößerungen etc.) rumrechnen.


    Gruß,
    René


    PS.: Jörg - nichts für ungut - aber eine präzisere Fragestellung wäre schon besser - jetzt haben wir von allem etwas geschrieben, wissen aber nicht ob wir Funkelsterns Frage überhaupt beantwortet haben...

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