Selbstbau: EQ Plattform

  • Hallo zusammen,


    weil das Wetter ja nicht gerade so super ist, dachte ich mir, dass ich mich ein wenig beschäftigen muss. Also hab ich mir mal eben eine EQ Plattform gebaut. Ok, so mal eben baut man die sicherlich nicht, insgesamt waren es 11 Stunden Arbeit ohne Planung. Dazu kamen nochmal vier Stunden, um die optimale Materialien zu finden, damit die Reibung stimmt und sich die Plattform auch mit aufgesetztem Teleskop bewegt. Das war fast komplizierter, als die Plattform an sich zu bauen. [:)]


    So, genug geredet, hier zwei Bilder:




    Die Plattform ist übrigens für mein 13" Dobson, das auch nur 12kg wiegt, weshalb die Plattform auch recht filigran aussieht. Sie hält aber auch das Doppelte aus.


    Wer sich schon mal mit dem Thema beschäftigt hat, wird sicherlich bemerken, dass ich gnadenlos von Reiner abgekupfert hab. Um ehrlich zu sein, hab ich die Plattform fast 1:1 nachgebaut. Das Design ist nämlich genial einfach zu bauen. Im Wesentlichen besteht die Plattform aus einer Bodenplatte, auf welcher die Mechanik verankert ist, auf der oberen Platte wird dann einfach die Rockerbox (ohne Boden) des Dobson aufgesetzt. Fertig! [:)] Die Nachführzeit beträgt 70 Minuten, dann muss ich das obere Brett kurz umsetzen und schon kanns weitergehen.



    Oben ein Bild der Bodenplatte, auf der alle relevanten Dinge zu finden sind: Der Getriebemotor (1:600) in Zusammenarbeit mit einer Schnecke (1:30), die geheimnisvolle schwarze Box mit einem Haufen Elektronik darin und die 4 Mignon- Batterien.


    In der Box ist eine regelbare Spannungsquelle, die sich aus einem LT1086, Kondensatoren, Potentiometern und anderen tollen Dingen zusammen setzt. Was ich toll fand: ich hab mit Elektronik überhaupt nix am Hut, aber trotzdem hat die Schaltung nach dem Zusammenlöten funktioniert. [:D] Hinten kommt jetzt jedenfalls immer die eingestellte Festspannung heraus, auch wenn die Batterien aufgrund von Kälte oder so nachlassen sollten. So bleibt die Geschwindigkeit des Motors konstant und man muss nix nachregeln. Mit dem Poti vorne kann man übrigens die Geschwindigkeit fein einstellen. Die Lebensdauer der Batterien beträgt ca. 30 Stunden.


    Hier mal ein Bild vom Motor und der Schnecke:



    Es war ein bisschen schwierig, das ganze in der Höhe richtig anzupassen, aber es hat dann doch funktioniert. Die Welle, auf der die Ellipsensegmente laufen, sind mittels Kugellager gestützt. So läuft der Motor -wenn das Dobson draufsteht- fast im Leerlauf. Auf die Welle hab ich mit Sekundenkleber übrig gebliebene Stellringe geklebt, weil das mit den fummeligen Madenschrauben nicht so recht halten wollte. Darüber kam dann ein Etikett aus nem T-Shirt, das für die nötige Reibung sorgt (ebenfalls mit Sekundenkleber aufgeklebt). Der erste Versuch war übrigens ein Silikonschlauch, den ich aus dem OP habe, wo ich in den Ferien immer arbeite. Hat aber nicht gefunzt. Entweder hat es das Ding zerissen oder es wollte auch Kleber nicht auf der Welle halten. Jedenfalls war es Murks!


    Die Segmente sind aus 3mm dickem Alu ausgesägt und dann auf den halben Millimeter genau gefeilt. Dachte eigentlich, dass das der schwierigste Part wird, aber in ner halben Stunde hat ich die beiden Segmente fertig. Hatte mir aber vorher eine genaue Schablone berechnet. Um eine bessere Reibung zu gewährleisten, hab ich dünnen Schrumpfschlauch darüber gezogen. In Verbindung mit dem Etikett rutscht nix mehr durch und man hat eine ideale Kraftübertragung.


    Gestern konnte ich die Plattform gleich ausprobieren. Hab es so gut hinbekommen, dass Gamma And bei 120x auch nach 10 Minuten noch fast genau in der Bildfeldmitte stand. Ist richtig genial, wenn man nicht mehr (oder nur noch selten) nachschubsen muss!


    Christian

  • Hallo Christian,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Gestern konnte ich die Plattform gleich ausprobieren. Hab es so gut hinbekommen, dass Gamma And bei 120x auch nach 10 Minuten noch fast genau in der Bildfeldmitte stand. Ist richtig genial, wenn man nicht mehr (oder nur noch selten) nachschubsen muss!<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Na da bin ich ja gespannt, wie die ersten Langzeitbelichtungen so werden. [:D]


    Glückwunsch zur EQ-Platte.
    CS,Dennis

  • Hallo Christian,
    auch von mir Glückwünsche zur Nachführung![:)]
    Reiner hat da mit seiner Dokumentation eine genial einfache Möglichkeit geschaffen, sich mit wenig Aufwand eine sehr gut funktionierende Plattform zu basteln.
    Meine Nachführplattform, ebenfalls ein quasi 1:1 Nachbau von Reiners Vorbild ist auch gerade in der Testphase und funzt soweit schon recht gut.
    Willst Du noch weitere Versteifungen anbringen? Ich habe bei meiner Plattform festgestellt, dass Winkel hinter den Ellipsensegmenten, sowie Leisten zur Versteifung der beiden Bretter (genau wie auf Reiners HP) noch sehr viel Stabilitätsgewinn bringen!


    Viele Grüsse und viel Spass mit dem Teil,
    Daniel

  • Hallo Christian,


    ein tolles Finish ist dir da gelungen. Sieht wirklich toll aus. Bei so nem grossen Teleskop was du draufpacken willst würd ich aber ,wenn du es noch nicht gemacht hast, die EQ-Platte verstärken mit Leisten.


    Auf was für Füßen steht die Platte? Hast du die verstellbar gemacht um sie an Geländeunebenheiten angleichen zu können? Kann man auf den Bildern nicht erkennen....
    Ich habe bei meiner noch ne Kreuzwaage draufgeschraubt um sie vorm einnorden eben aufgestellt zu bekommen.
    Was ich auch noch nützliches aufgeschraubt habe ist ein Anschlag für einen Kompass. So muss ich nur noch den Kompass an den Anschlag anlegen und die Grundplatte soweit drehen das sie eingenordet ist.



    PS: Wie hast Du so fix ohne vorgehende Planung das elliptische Nordlager berechnet???

  • Hallo [8D]


    (==&gt;)Daniel:


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Willst Du noch weitere Versteifungen anbringen?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Eigentlich nicht. Hatte ich am Anfang zwar vor (insbesondere die angesprochenen Winkel), aber da mein 13" Dobs eh nur 11.8kg wiegt, halte ich das nicht für nötig. Konnte gestern auch keine Schwingungen oder ähnliches feststellen. Deswegen ist der Leidensdruck nicht da, ein weiteres Mal an der Plattform herumzubasteln.


    (==&gt;)Alex:


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Bei so nem grossen Teleskop was du draufpacken willst würd ich aber ,wenn du es noch nicht gemacht hast, die EQ-Platte verstärken mit Leisten.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Siehe oben. [:D] Ist bei dem Gewicht einfach nicht notwendig.


    Die Füße sind momentan nur ganz normale ohne Nivelliermöglichkeit. Das kommt aber noch. Bis dahin muss ich halt schauen, dass ich eine ebene und horizontale Fläche finde, was bei meinen Beobachtungsplätzen aber sehr leicht zu erreichen ist. Glück muss man haben! [:)]


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Wie hast Du so fix ohne vorgehende Planung das elliptische Nordlager berechnet???<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Wenn man sich ein bisschen mit Mathe auskennt, ist das recht schnell passiert. Für alle Nichtmathematiker ein kleiner Exkurs mit Beispielrechnung. Mein Kreissegment sollte einen Radius von 360mm haben. Das ist neben der geogr. Breite alpha eigentlich auch schon alles, was man braucht. Nun muss man das in eine Ellipsenform umrechnen, also in eine kleine und eine große Halbachse.


    Zuerst einmal wird der Kreis in der Höhe um cos(alpha) verkürzt. Damit ergibt sich die kleine Halbachse zu a=360*cos(49)=236mm. Die lange Halbachse erhält man, indem man den Kreis um den Faktor 1/cos(beta) streckt. Bei mir waren das 30°. Muss man halt ausmessen. Das ist der Winkel vom Südlager zur Lauffläche der Segmente gegen die Mitte gemessen. Wer nicht weiß, wie und wo er da messen soll, kann das in folgendem Bild sehen:


    (ich hoffe, dass es für Reiner ok ist, wenn ich hier mal kurz sein Bild einbinde):



    Einfach den rechten Winkel ausmessen und durch 2 teilen. Das ergibt dann beta. Somit erhält man b=360/cos(30.)=416mm.


    Jep, und das wars auch schon. Nun nimmt man die Formel für Ellipsen und berechnet die notwendigen Werte:


    y = 236*Wurzel(1-(x/416)^2)


    Meine Ellipsensegmente liefen von x_min=120mm bis x_max=250mm. x_max ist der Abstand des äußeren Rands des Segments zur Mitte der Plattform, x_min der Abstand des inneren Rands des Segments zur Mitte. Muss man ebenfalls aus seiner Zeichnung entnehmen. Hab leider keinen Scanner hier, sonst würd ich das aufzeichnen und einscannen, aber ich denke, dass es mit dem obigen Bild klarer wird. Jedenfalls ergibt sich folgende Tabelle, wenn man die x- Werte einsetzt:


    x=120 y=226.0
    x=130 y=224.2
    x=140 y=222.3
    ...
    x=240 y=192.8
    x=250 y=188.6


    Nun zieht man von allen x-Werten 120 ab (immer den ersten x-Wert) und von den y-Werten 188.6 (also den letzten y-Wert). Da man die Segmente noch befestigen muss, addiert man zu den bereinigten y-Werten nochmals 20mm und erhält so die neue Tabelle:


    x=000 y=57.4
    x=010 y=55.6
    x=020 y=53.7
    ...
    x=120 y=24.2
    x=130 y=20.0


    Diese Werte kann man auf Millimeterpapier zeichnen (x-Achse nach rechts, y-Achse nach oben) und erhält so automatisch seine Schablone. Nun das ganze noch auf dickeren Karton kleben, sorgfältig ausschneiden und fertig.


    Hört sich vielleicht auf den ersten Blick ein wenig kompliziert an, aber wenn man es einmal gerechnet hat, erscheint es schon viel einfacher.


    Hoffe, ich konnte euch hier ein wenig weiterhelfen. Vielleicht trägt mein Posting dazu bei, dass sich mehr Leute überwinden, senkrechte Nordlager in ihre Plattformen einzubauen. [:)] Einfacher kann man das ganze nämlich nicht bauen.


    Christian

  • Hallo Christian,


    Gratulation zu Deiner Plattform und schön, dass alles auf Anhieb geklappt hat.


    Ich habe bei meinen Plattformen die Vorlagen für die Ellipsensegmente in einem Grafikprogramm gemacht. Es geht aber sogar mit Powerpoint. Man muss ein genügend großes Format wählen und sich den Kreis im Originalmaßstab zeichnen. Mit "Grafik formatieren" kann man ihn dann in einer Richtung mit dem ausgerechneten Faktor stauchen und dann den entsprechenden Ausschnitt ausdrucken. Am besten zeichnet man sich vor dem Stauchen auch noch die Oberkante der Segmente ein, das erleichtert alles.


    Viele Grüße
    Reiner

  • Hallo alle miteinander,


    ich bin jetzt auch damit beschäftigt eine EQ Plattform zu bauen. Und natürlich soll sich auch so schöne senkrechte Segmente haben.
    Hier mal eine Skizze zur Plattform. Alle Maße sind in Millimeter.




    Als Radius des Kreises hab ich dem Abstand 220mm und der geographischen Breite von 49° gerechnet.
    Dabei kam heraus: r=200mm/cos(90°-49°)=265mm


    Ist das soweit richtig?


    Gruß, Georg

  • Hi Christian!
    Gibt es einen Link mit Rainers Anleitung ? Ich finde Deine EQ sehr gelungen,besonders die Segmente aus Alu machen einen stabilen Eindruck.


    <font color="green">Doppelpost entfernt von Funfood</font id="green">

  • hoi


    kurze frage hätt ich dann noch, wenn wir schon mal beim thema ungefähr sind ;D


    ich bin immer etwas verwirrt wegen der berechnung des schwerpunktes eines systemes. wenn man es genau nimmt müsste ja der schwerpunkt unterhalb der höhenräder liegen. wie sieht es aber aus, wenn ich alles z.b. so bau, das der schwerpunkt genau mitte der höhenräder ist? gibts da irgendwelche probleme beim antrieb dann oder ist das "vernachlässigbar klein"

  • Hallo Rainer [8D]


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Wie kommst Du in Deiner Ellipsenformel zur Berechnung von y auf 316? Muß es nicht Y=236*Wurzel(1-(x/416)^2) heißen?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Na klar muss es 236 heißen. Frag mich nicht, wie ich auf die 316mm gekommen bin. [:)] Habs oben verbessert. Die anderen Werte sind richtig, habs grad eben nochmal nachgerechnet. Puh...


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">wie sieht es dnen preislich eigentlich so aus mit ner selbstbau eq wie in diesem fall?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Meine Plattform hat ungefähr zwischen 80€ und 90€ gekostet. Ist also recht billig. Auf jeden Fall steigert sich der Beobachtungsspaß damit um ein Vielfaches, weswegen das Geld sehr gut angelegt ist.


    Christian

  • Hallo Georg


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Als Radius des Kreises hab ich dem Abstand 220mm und der geographischen Breite von 49° gerechnet. Dabei kam heraus: r=200mm/cos(90°-49°)=265mm<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Ich weiß jetzt nicht genau, was du gerechnet hast. Vielleicht kannst du mal sagen, wie hoch der Schwerpunkt deines Teleskops liegt. Das ist so mit das erste, was man bei der Planung wissen muss. Sind die 220mm der Wert, der in deiner Zeichnung enthalten ist?


    Christian [8D]

  • Hallo Leute,
    die senkrechten Ellipsensegmente sind zwar konstruktiv bestechend, aber eine ideale Nachführung ist damit im Gegensatz zur gekippten kreisförmigen Führung nicht möglich, denn die Drehachse ist nicht ortsfest.
    Die Hauptachse der Ellipse dreht sich nämlich beim Nachführen, für eine ideale Nachführung müsste sie aber immer horizontal bleiben.
    Den Fehler bei z.B. einstündiger Nachführung kann ich zwar (noch) nicht quantifizieren, aber ich denke, er ist nicht vernachlässigbar. Der Fehler hängt nicht nur von der Exzentrizität der Ellipse ab (und damit von der geographischen Breite), sondern auch von der Geometrie der drei Auflagepunkte der Plattform. Hat jemand Zahlen?
    Gruss
    Günter

  • Hallo Günther


    Du hast Recht, die senkrechten Nordsegmente sind nur eine Näherung, während das schräggestellte Kreissegment exakt ist. Ich habe mir am Anfang, vor dem Bau meiner ersten Plattform mit senkrechten Segmenten, lange darüber Gedanken gemacht und es dann einfach mit einem noch ziemlich einfachen Prototypen ausprobiert und die Nachführgenauigkeit in den verschiedenen Positionen am Okular überprüft. Ich empfand sie in allen Positionen als ausreichend. Der Vorteil der senkrechten Segmente ist die einfachere Konstruktion, die Dreipunktlagerung und die bessere Kraftübertragung von der Antriebsrolle auf das Segement. Dafür habe ich die enstehende Ungenauigkeit, die bei den senkrechten Segmenten auftritt, die aber visuell nicht ins Gewicht fällt, in Kauf genommen.


    Es gibt eine Möglichkeit, die Vorteile beider Plattformtypen zu verbinden. Ed Jones hat eine Plattform mit schräggestelltem Segment, aber senkrechten Laufflächen (Bild und Link zu einem Cloudy Night Thread auf meiner Webseite unter EQ-Plattform). Ich finde Ed's Plattform sehr attraktiv und er stellt auch eine Methode vor, wie man das Segment auf einer Kreissäge herstellen kann.


    Trotz allem, bei einer Plattform ist in der Regel nicht die "eingebaute" Nachführgenauigkeit die Crux, sondern eher die exakte Aufstellung. Mechanisch wichtig sind vor allem die Schwingungsfreiheit und, bei großen Dobs, die möglichst geringe Erhöhung der Einblickhöhe.


    Viele Grüße
    Reiner

  • Hallo


    (==&gt;)christian:
    Die 220 sind die aus der Zeichnung. Ich weiss garnicht mehr warum ich das so gerechnet hab. Aber ich bin auf diese Seite gestossen
    http://home.arcor.de/wilkm/eqplatform/ und hab das ganze mal soweit es ging für eine konventionelle Plattform gerechnet, mit schrägem Kreissegment.


    Hier mal meine Daten:
    Tubus 12kg, Schwerpunkt(SP) 45 cm
    Rockerbox 4kg, SP 12 cm
    geog. Breite: 49°
    Basis (Azimutalachse-Nordlager): ca. 20cm
    gewünschte Laufzeit: 60 min
    Dicke der Grundplatte und Plattform: 1,2 cm


    als "Höhe Rädchen" hab ich einfach den Beispielwert von 1,6 cm gelassen und bei Bauhöhe mal 8 cm angenommen.
    Als Radius bekam ich dann 50,7 cm, also 101,4 cm im Durchmesser. Dann hab einen Kreis gezeichnet mit diesem Durchmesser und noch zwei Linien mit den Längen 56cm und 36cm in den Kreis eingefügt und gruppiert. Diese Längen entsprechen den Abständen bei meiner Plattform und sollen mir anzeigen, wo die Ellipse auszusägen ist.
    Der Rest ist so wie schon bekannt. Der Kreis wird um cos(49°) in der Höhe gestaucht und um 1/cos(25°) in der Breite gestreckt.


    Ich hoffe so hab ich´s nun richtig gemacht?


    Gruß, Georg

  • Hallo Reiner,


    ich habe da mal eine Frage zu deiner Steuerung mit Spannungsregler, die du auf deiner Homepage so schön dokumentiert hast.
    Ich verwende bei meiner EQ-Plattform die Variante mit einem Poti als Vorwiderstand. Diese ist für die rein visuelle Beobachtung auch völlig ausreichend. Jedoch muß ich bei Aufnahmen mit der ToUCam, bei einer effektiven Brennweite von über 8 Metern, dauernd am Poti drehen um das jeweilige Objekt im Bildfeld zu halten.
    Kann es denn sein, dass es bei der Ansteuerung mit Spannungsregler ohne diese vielen Korrekturen klappen könnte?


    Viele Grüße
    Christof

  • Hallo Christof,


    besser wird es auf alle Fälle. Die Lösung mit Vorwiderstand macht die am Motor anliegende Spannung und damit dessen Drehzahl stark lastabhängig (je grösser der Widerstand, desto schlimmer). Dieser Effekt fällt bei der Ansteuerung über einen Spannungsregler weg, die Drehzahl ist dann wesentlich laststabiler.


    Ob bei deiner Plattform überhaupt Lastschwankungen ursächlich sind, kannst du durch Spannungsmessung direkt am Motor prüfen. Ist die Spannung bei jeder Vorwiderstandsstellung wirklich konstant?


    Gruss
    Günter

  • Hallo Christof,


    die Poti-Lösung ist visuell auf jeden Fall ausreichend, wenn man am Anfang der Beobachtung die Geschwindigkeit einstellt. Der Spannungsreglerschaltung ist halt bequemer, weil das dann auch noch wegfällt. Ich hatte die Poti-Lösung an meinem 14" und habe da meistens bis 500x beobachtet, was keine Probleme wegen Nachregulierung bereitete. Webcamchip und 8m Brennweite entspricht allerdings grob überschlagen 1600x Vergrößerung, also nochmal ne ganze Ecke mehr.


    Vielleicht kannst Du nochmal was dazu schreiben, was das eigentliche Problem ist: Eine Drift nur in eine Richtung, die Du nicht genau kompensiert bekommst, oder eine Hin- und Herbewegung. Ersteres könntest Du mit einer feineren Einstellmöglichkeit (z.B. zweiter Poti in Serie mit kleinerem Einstellbereich) in den Griff bekommen, zweiteres weist auf mechanische Probleme hin (z.B. eierndes Schneckengetriebe oder ähnliches).


    Ich hoffe Christian ist nicht sauer, wenn das jetzt von seinem Thread zu arg weggeht.


    Viele Grüße
    Reiner

  • Hallo Günter,
    hallo Reiner,


    (==&gt;)Günter,
    ich habe nun einmal die Spannung direkt am Motor gemessen. Diese schwankte bei meiner Messung zwischen 3.00 – 3,05 Volt. Ist diese Schwankung zu groß?



    (==&gt;)Reiner,
    es handelt sich eher um eine Hin- und Herbewegung mit einer Frequenz von 10–20 Sekunden. Je größer die Brennweite ist desto schwieriger wird es das gesamte Objekt dauerhaft im Bildfeld zu halten.


    Viele Grüße
    Christof

  • Hallo Christof,


    die Schwankung beträgt 1,66%, d.h. der Fehler wäre 15 Bogensekunden pro Minute (1,5-facher momentaner Marsdurchmesser).
    Wahrscheinlich sind die von dir beobachteten Abweichungen deutlich grösser, sind also wohl hauptsächlich auf mechanische Probleme zurückzuführen.


    Gruss
    Günter

  • Hallo Christof und Günther


    ich denke auch, dass das mechanische Probleme sind. Christof, ich weiss nicht, wie Dein Antrieb aufgebaut ist. Wenn er ähnlich aufgebaut ist wie meiner (eher "funktionell" statt perfekt), kann es sehr gut daran liegen. Versuch doch noch mal die Lagerböcke und die Wellen der Antriebseinheit neu einzujustieren. Man kann sich da sehr gut am Motorengeräusch orientieren. Wenn das Motorengeräusch sich periodisch ändert bedeutet das, dass die Antriebseinheit Stellungen hat in der sie etwas klemmt (was sie selbstverständlich nicht tun soll). Das kann man aber gut und schnell in den Griff bekommen durch leichtes Drehen oder Unterlegen der einzelnen Lagerböcke.


    Viele Grüße
    Reiner

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