10" GSO Dobson und Zubehör Fragen

Hallo,

zu 1) Allrounder gibt es nicht, sonnst hätten wir alle einen Quatsch... Die Öffnung ist für DeepSky schon mal ok. Am Planeten wird das Teil auch eine Menge zeigen, ich glaube, hier brauchst Du dir keine Sorgen zu machen.

zu 2) Teleskop-Service AKA Wolfi ist wohl einer der größten Astro-Händler in D-Land und genießt allgemein einen guten Ruf.

zu 3) Den "Okular-Koffer" würde ich nicht nehmen. Der Inhalt ist zwar qualitativ ok, aber gerade im Okularbereich nicht gerade "optimal" für einen Dobson. Einiges in dem Koffer wirst Du wohl nie verwenden...

zu 4) Richtig, Fotografie und Dobson, das wird nix. Allenfalls mit der Webcam, und da passt der Adapter nicht.

zu 5) genau. Wie auch die Okulare sollte man die Filter gezielt kaufen. Die Farbdinger da bringen eher wenig.

zu 6) Beim Dobson muss man die Erdrotation manuell nachführen, das heisst, den Dobson in 2 Achsen (drehen und hoch-runter) "nachschubsen". Bei höheren Vergrösserungen ist das mühsam, da das Objekt schnell mal aus dem Gesichtfeld verschwunden ist. Umso wichtiger ist es, dass die Bewegung des Dobson ruckfrei läuft, aber immer noch soweit gebremst ist, dass sich das Ding nicht von allein verstellt. Mit der Optimierung der Lager erreicht man meist sein Ziel, wobei viele Wege nach Rom führen. Rollenlager sind ähnlich wie Kugellager aufgebaut, Teflon als Oberfläche für Gleitlager ist auch nachvollziehbar. Ebony ist ein Kunststoffzeuchs, das vor allem von Selbstbauern (ATM) oder bei Nachrüstungen gern als Gegenlager für ein Teflon-Pad genutzt wird.

Zu 7) Da der Koffer nach meiner Ansicht nicht sooo gut geeignet ist, hier ein paar Vorschläge:

Wolfi hat schon einen 8x50 sucher und ein 32mm 2" Oku beigepackt. Du brauchst also erst mal einen Finder und ein paar Okulare

Ich würde zu einem Laserpunkt - sucher raten. Der Telrad ist recht gebräuchlich und praktisch, er ermöglicht eine leichtere Orientierung am Himmel. Gibts auch bei TS.

Okulare: Ein 32mm Übersichtsoklar ist ja schon dabei. Bei Dobsons ist es immer nett, wenn man Okulare mit bequemen Einblick und grossem Gesichtsfeld verwendet. So bleiben Objekte länger sichtbar, ohne dass Du das Teleskop verschieben musst. Bei Okularen kann man schon mal sehr viel Geld ausgeben. Sinn machen bei dem Teleskop Okulare zwischen 4mm und 32mm. Die Okulare müssen für ein Teleskop mit F/5 geeignet sein.

Die 32mm sind schon dabei, und das andere Extrem, die 4mm, die kaufst Du später, wenn Du mehr Erfahrung hast. Ich würde für den Anfang zwei gute Okulare dazunehmen, eines so um die 16mm..18mm und eines so um 8mm. Das kann man später ergänzen mit einem Okular um die 12mm und eben 4mm..5mm.

Bei der Okularfrage scheiden sich die Geister, am besten schaut man selber hindurch. Brauchbar und günstig sind die TS-WA oder auch die SWM, aber es gibt auch die deutlich teureren Hyperion oder Speers Waler, und die lassen sich leicht noch mal toppen... Lass dich am besten von Wolfi hierbei beraten, letztlich zählt ja auch der "Paket-Preis".

Bei Speers Waler gibt es allerdings eine nette, wenn auch nicht billige Kombination: das 5mm..8mm Zoom zusammen mit einem 17mm ist schon eine Kombination, an der man viel Freude haben kann. Kostet aber leider auch so viel wie das ganze Teleskop.

cu - Arndt

Moin,

das Gewicht ist kein Problem. Nimmst Du einen Magneten geeigneten Gewichtes, und plöppst den unten an den Tubus. Gewicht ausgeglichen. Das musst Du ggf. bei schweren Okularen sowieso machen.

Natürlich reicht der normale Sucher auch aus. Allerdings siehst Du damit "auf dem Kopf" und nur einen kleinen Teil des Himmels. So ein Leuchtpunktsucher ist da besser, um überhaupt mal die richtige "Ecke" im Himmel zu finden, der 8x50 - Sucher ist dann schon eher was für die Feinarbeit. Der Telrad hat auch den Vorteil, das er ein paar Ringe mit "einblendet". Es gibt Sternenkarten mit Telrad-Schablone, die eben auch diese Ringe hat. So kannst Dir auf der Sternenkarte ansehen, wie es im Telrad aussehen muss, und hast das Objekt schnell gefunden. Eine echte Hilfe, gerade für den Einsteiger. Und auch später, wenn Du dich am Himmel etwas auskennst, ist das Ding sehr praktisch.

Okulare: Sicher gibt es günstigere. Sie SWM oder WA sind ja bezahlbar, 3 Stück für den Preis des Okularkoffers etwa. Wie gesagt würde ich erst mal nur die beiden mittleren Brennweiten kaufen, für das kurzbrennweitige willst Du - da bin ich fast sicher - mehr ausgeben. Und daher kann ein bischen Erfahrung nicht schaden, bevor Du dir das anschaffst.

cu - Arndt

Zum Thema Nebelfilter:
Es gibt Nebel, die nur auf bestimmten Wellenlängen strahlen, da es selbstleuchtende Gase sind. Nebelfilter blenden genau diese Bänder aus und blockieren den Rest. Dadurch steigt der Kontrast ungemein an. Für einen 10-Zöller wird allgemein als erster Filter ein O-III empfohlen, was sich mit meienr Erfahrung deckt. Nimm die 2-Zoll-Version, auch wenn sie teurer ist. Die Nebel sind großflächig und sind bei geringster Vergrößerung am besten zu sehen.

Hallo Patrick,

ergänzend zu meinen "Vorrednern" möchte ich noch anmerken, dass der O III Filter unbedingt in 2" Ausführung gewählt werden sollte und da bietet sich der recht harte (enger Durchlass) aber dafür sehr günstige Baader O III durchaus an.
Ich verwende ihn mit viel Erfolg am 8" F/6 Dobson.
Später passt da ein guter UHC hervorragend dazu.

Das Gewicht eines Telrad Finders halte ich am Dobson nicht für unproblematisch. Die sehr leichte und m.E. genau so gute Alternative ist der Riegl-Quickfinder.

An F/5 ist das 32er TSWA m.E. in 2" das Minimum an Okularqualität (aus dem Progarmm von TS). Es ist bei weitem nicht randscharf aber in der 100 € Klasse das meistgewählte Okular an F/5 Geräten (ähnliche Okulare gibt es auch von anderen Anbietern, aber bei TS ist es eben Dieses). Randschärfere Okulare kosten das drei- bis vierfache (Televue-Panoptik).
Unterhalb von ca. 20 mm Brennweite entspannt sich die Situation und Du hast in der 100 € Klasse mehr Auswahl für F/5, einige Kandidaten wurden ja schon genannt.

CS
Günther

hoi

bzgl des gewichtes von telrad oder quickfinder seh ich auch null problem. ich selbst hab auf nem 8" gso dobs einen Skysurfer V, welcher doch 190 g wiegt, und ich glaube die beiden sind dort drunter =).

trotzs des schweren suchers ist mein dobs teils leicht arschlastig

Hallo Patrick,

es wäre zunächst nur ein 2" Okular sinnvoll und das ist das langbrennweitige Übersichtsokular für große AP und Minimalvergrößerung (z.B. das 32er TSWA).
Da passt einfach mehr Gesichtsfeld (ein dickeres Stzrahlenbündel) durch die größere Feldblende als bei 1 1/4" überhaupt möglich.
Unter 20 mm Okularbrennweite passen auch die großen Gesichtsfelder von 80° WW Okularen schon durch 1 1/4" Steck (wie z.B. das 18 Speers/alt oder das 17er Speers/neu beweisen).

CS
Günther

Hallo Patrick,

die Lektüre der folgenden gut gemachten Astroseiten könnte dir helfen:

http://www.svenwienstein.de/

http://www.deepsky-brothers.de/

Beide bieten gute Informationen für Einsteiger.

MfG,Karsten

hallo patrick,

ich hab das 10" GSO in grün und kann es dir durchaus empfehlen - unter der Annahme, dass du weißt, was du möchtest.
Es zeigt dir bereits einige Details in Nebeln und z.B. den KSH M13 schön aufgelöst u.v.a.

Trotzdem empfehle ich dir, dich zuvor noch mit den Grundlagen zu beschäftigen (wie bereits verlinkt) - viele Fragen erübrigen sich dann nämlich von selbst wie z.B. "Soll ich 2" oder 1 1/4 Okulare nehmen" - das hat nix mit vorlieben zu tun, sondern einfach damit, dass der Lichtkegel aber einer bestimmten Okularbrennweite nicht mehr durch 1 1/4 durchpasst und du daher 2" nehmen musst.

Wenn irgendwie möglich, würde ich dir empfehlen, dich zu einem gemeinsamen Beobachtungsabend mit Sternenfreunden aus deiner Umgebung zu treffen, bevor du dir ein Teleskop anschaffst.

Vorweg schon viel Spaß bei diesem schönen + entspannenden Hobby!
hannes

hallo patrick,

ok, du weist also, was dich beim blick durchs okular erwartet - das ist gut.
Was für ein Refraktor ist es denn?
ad. "nicht das allerbeste" - mein 1. Teleskop war im Vergleich zum jetztigen 10" GSO auch ein Spielzeug und andere sehen sicher das GSO wieder als China-Zeugs, aber wichtig ist, dass du damit Freude hast! Bedenke mal, womit z.B. der Hr. Messier beobachtet hat - der sah manche OSH als nebelige Objekte, welches jedes Billigfernglas in Einzelsterne auflöst.

So, jetzt zur eigentlichen Frage - an Zubehör, welches ich dir empfehlen kann + selbst in Verwendung habe:
- Telrad Sucher => sehr empfehlenswert + sehe ich als Ergänzung zum 10x50 Sucher. Das Aufsuchen wird damit um einiges erleichtert, helle Objekte stelle ich nur damit ein. Funktioniert so, dass beim Telrad eine Basis dabei ist, die du am Dobson ankleben kannst.
- Bügelsessel (nicht lachen) => das ist imho. eines der wichtigesten Zubehörteile zum entspannten Beobachten, kostet 20€ im Baumarkt und ersetzt einen sog. "Astrostuhl" um 150€.
- SW-Zoom Okular, die alte Bauweise, SW 14mm: Ich will damit nicht sagen, kauf dir genau diese Okulare, ich würde sie aber durchaus empfehlen. Wichtiger aber: Kauf dir lieber 1 gutes Okular, das dann ggf. so viel kostet, wie der Okularkoffe anstatt 3 "Einsteigerokularen", welche du später sowieso ersetzt.
Aja: Ich hatte das Problem, dass ich mit den genannten Okkualren den Fokus nicht erreichen konnte. Hier hilft es, den Hauptspiegel falls nötig weiter Richtung OAZ zu verstellen. (keine schlimme Sache)
- OIII-Filter: Für Nebelbeobachtung (dzt. z.B. Cirrusnebel) sehr sinnvoll, nimm lieber gleich die 2" Variante.
- sog. Aquariumsmagnete aus dem Zoofachhandel: Zum Gewichtsausgleich am Tubus sehr sinnvoll, so bekommt das Dobson bei Verwendung schwerer Okulare kein Übergewicht Richtung OAZ.
- Die Rollenlager in Azimuth sind imho. zu leichtgängig - ev. hier lieber das Teflon Lager nehmen, ich hab jedoch keine Erfahrung damit, nur mit dem Rollenlager.
- Zur Justage, welche unumgänglich ist: Chesire Okular od. Laser. Mit 1.rem kannst du auch den Fangsspiegel justieren + würde ich empfehlen. Laser schaut aber cooler aus.
- Blumenrollwagerl (bitte wieder nicht lachen). Das erleichtert den Transport enorm, wenn du das Dobson damit vom Keller zum Beobachtungsplatz rollen kannst, hängt aber natürlich von deinen örtlichen Gegebenheiten ab.

Ordentliche Okulare und der Filter gehen schon ganzschön ins Geld, aber du musst ja nicht alles auf einmal kaufen.

fg
hannes