Rund um den Großen Bären und andere Kleinigkeiten

  • Hallo!


    Auf die gestrige Nacht habe ich schon die ganze Woche gewartet und sie hat mich nicht enttäuscht. Nach der langen Phase mit schlechtem Wetter konnte ich endlich wieder beobachten.
    Ich hatte schon Entzugserscheinungen!
    Dann ging’s um 22:30 los.
    Zuerst mein ganzes Zeug rausgestellt und dann hab ich mal ne Runde mit dem Fernglas gemacht. Die Milchstraße war ein Wahnsinn. Mit dem bloßen Auge einfach nur überwältigend und da gibt es Leute die sie noch nie gesehen haben seit gestern für mich unverständlich. Am Anfang hatte ich noch angst, dass es sich um eine Wolke handelt aber nein es war wirklich die Milchstraße. Ich glaube so schön hab ich sie gestern das erste Mal gesehen. Dann hab ich mit dem Fernglas auf den Schützten gehalten. Das ist ja der reine Wahnsinn wie viele nebelige Flecken man dort sieht! Ich konnte mich gar nicht sattsehen aber ich hatte ja noch mehr vor!
    Wieder zuhause ging’s ans 10" Teleskop. Ich begann mit „alten“ Bekannten von der letzten Beobachtungsnacht. Zuerst der Eulennebel M97 und M108. Bei M97 kann ich nicht sagen ob ich die Augen gesehen habe ich hab’s mir zwar kurz eingebildet aber wetten würde ich nicht darauf. Bei M108 sind die hellen Flecken und die flache Struktur schön zusehen gewesen. Nach den erfolgreichen Sichtungen ging’s gleich weiter zu M109. Diesmal eindeutig zu erkennen.
    Nach den bereits zuvor gesehenen kam mal was neues dran also die Whirlpoolgalaxie M51 gesucht und natürlich gefunden. Die beiden Kerne sind schön zu sehen. Die Brücke zwischen ihnen hab ich nicht gesehen allerdings ein Spiralarm war zu erkennen. Ich hoffe zumindest, dass es keine Einbildung war!
    Das nächste Objekt auf meiner Liste war dann die Sonnenblumengalaxie M63. Sie sah leicht elliptisch aus. Dann ging’s gleich weiter zu M94 ebenfalls eine Galaxie, die aber viel kleiner aussah als M63, runde Gestallt hatte und einen auffallenden Kern.
    Ich versuchte mich dann auch an M82/83 allerdings vergeblich. Meiner Meinung nach hab ich sie im Fernglas gesehen ich habe es allerdings nicht geschafft mein Teleskop darauf auszurichten. Beim nächsten mal was hoffentlich heute sein wird werde ich es wieder versuchen!
    Aber noch nicht genug musste noch der Hantelnebel M27 herhalten. Was soll ich sagen ich war überrascht von der Größe einfach nur genial. Er hat ausgesehen wie ein Rechteck mit seitlich „ausgefransten“ Rand. Aber vor allem wurde er auf Anhieb gefunden. Was ja bei der Größe und Helligkeit im Grunde nicht schwer ist.
    Zu guter letzt hab ich dann noch versucht den Nordamerikanebel mit dem Fernglas zu erblicken allerdings ohne erfolg. Ich werd es wieder versuchen.
    Als Abschluss kamen dann noch die Klassiker dran zuerst mal wieder M13 der gehört einfach jedes mal dazu einfach nur schön. Bei M57 war diesmal die Ringstruktur schön zu sehen und ich habe auch Strukturen darin gesehen. Hat mich auch etwas überrascht. Als wirklich letztes Objekt wurde noch ein Blick auf M31 riskiert. Das erste Mal das ich ihn mit bloßem Auge gesehen habe. Also Teleskop draufgehalten und M32 und M110 wurden sichtbar. Eigentlich schon ein Wahnsinn wenn man Fotos davon sieht da steht M32 vor der Scheibe der Galaxie. Im Teleskop ist dies nicht zu erkennen. Beim nächstem mal werde ich mal genauer nachsehen ob man vielleicht nicht doch was erkennt.


    Im Großen und Ganzen wieder mal eine perfekte Beobachtungsnacht bei perfekten Bedingungen. Ich hoffe es geht auch heute Nacht etwas, es sieht recht gut aus. Dann werde ich wohl wieder mal nachsehen was ich dann heute so ansehen könnte.
    Für Vorschläge bin ich offen!


    Schöne Grüße
    Bernhard

  • Hallo Bernhard,
    ich war gestern auch draußen, habe aber meine Kassette vom Diktiergerät noch nicht abgehört. Nö, die Milchstraße ist schon was feines. Guck mal bei schoenball.de, der Martin hat sie mit bloßem Auge gezeichnet.


    Was für ein Fernglas hast du? Und der 10er ist ein Dobson?


    Versuch die mal an der Bestimmung der Grenzgröße, da können wir besser vergleichen, unter welchen bedingungen du was gesehen hast...

  • Hallo!


    Ich hab ein 8x40 Fernglas und der 10er ist ein Dobson selbstbau!


    Da hab ich leider keine Erfahrung in der Bestimmung der Grenzgröße
    aber nach meiner Einschätzung müssten es so um die 5m5 gewesen sein.
    Dazu die Frage in welcher Himmelsregion macht man das am besten?

  • Hallo,


    die Grenzgröße bestimmst Du am besten an Hand einer Ausschnittskarte in einem Sternbild möglichst nahe dem Zenit. Jetzt würde sich z.B. die Leier anbieten. In einer Grenzgrößenkarte sollten die hellsten Sterne bis runter auf 8mag verzeichnet sein. Dann kannst Du anhand der "Eichsterne" einer bestimmten Größe nachschauen ob Du diesen mit blossem Auge noch sehen kannst. Der schwächste noch sichtbare Stern (dessen Helligkeit) ist Deine Grenzgröße - zB. 5,5mag. Dieses Verfahren geht auch mit Deinem Teleskop, allerdings ist dieser Wert dann nur für Dein Instrument zum Vergleich mit anderen Nächten oder der Leistungsfähigkeit des Scops aussagefähig. Das Verfahren ist dass selbe nur brauchst Du natürlich "tiefere" Karten.


    Viele Grüße und CS
    Dominik

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