Mitternachtspanorama 2007

Hallo allerseits,

wie im letzten Jahr wollte ich eigentlich zur Sommersonnenwende den Nordhorizont zur astronomischen Mitternacht um etwa 01:30 Uhr MESZ aufnehmen, wenn die Sonne genau im Norden unter dem Horizont steht.
Das Unternehmen fiel am 22. Juni und in den darauffolgenden Nächten dem Wetter zum Opfer, wurde aber am 08. Juli nachgeholt.

Leider wurde der Horizont selbst durch Wolken größtenteils verdeckt, sodass der rote Streifen direkt über der Landschaft fehlt, der das Bild farblich abgerundet hätte. Aber auch so bin ich mit dem Ergebnis recht zufrieden.

Vor einem Jahr konnte ich mit einem 20mm Objektiv den gesamten Bereich vom Horizont bis Polaris im Querformat (!!) auf einem einzigen Negativ abbilden, diesmal waren mit der EOS und demselben Objektiv drei Aufnahmen im Querformat nötig, die ich hier zu einem Mosaik übereinander gesetzt habe.

Auf den ersten Blick mag die Verteilung der Sterne recht verwirrend sein, deshalb habe ich in einem zweiten Bild wieder die Sternbilder nach Karkoschka eingezeichnet. Es ist schon irgendwie merkwürdig, mitten im Sommer den Fuhrmann über den Horizont gleiten zu sehen ....

Zu den Bilddaten: aufgenommen bei Osterholz-Scharmbeck am 08.07.2007 ab 01:31 Uhr MESZ mit EOS 350D und Flektogon 4/20mm auf Stativ; jeweils 67 Sekunden belichtet bei Bl 4,8 und ISO 800 (Mosaik aus 3 Aufnahmen)

Viel Spaß bei der Reise um den Himmelspol herum.

Gruß,

Manfred.

Hallo Chris,

danke für deinen Beitrag. Tja, das ist schon so eine Sache, wie Bilder wirken.
Zum Hintergrund folgende Informationen:

Zum Zeitpunkt der Aufnahme war der Himmel von einer Dunstschicht überzogen, die vom Mond über dem Osthorizont angeleuchtet wurde. Zudem neigt das Flektogon 4/20 „Zebra“ dazu, die Sterne nicht unbedingt nadelförmig abzubilden. Du wirst auch sicher die Koma an den Bildrändern bemerkt haben, das ist halt eine Eigenschaft des Objektivs. Beide Effekte zusammen kommen digital besonders zur Geltung und werden dazu beitragen, dass der Eindruck der Unschärfe gegeben ist. Mehr als auf unendlich stellen und leicht abblenden ist hier nicht möglich.

Bei früheren eigenen Beiträgen war ich einige Male recht enttäuscht, wie das Bild in der kleineren Version im Forum wirkt und wie bestimmte Feinheiten, die den Bildeindruck ausmachen, überhaupt nicht zur Geltung kamen. Auch bei solchen Bildern, die eine dunkle, aber noch sichtbare Landschaft einbezogen haben, verschwand diese fast völlig. Also habe ich die Bilder, die ich ins Forum gestellt habe, vorher etwas aufgehellt, sodass auf den Bildschirmen, die mir hier und da zur Verfügung stehen, der nach meiner Auffassung beabsichtigte Eindruck gegeben war.

Bildschirme sind eine Sache für sich. Drei Bildschirme, drei unterschiedliche Wirkungen. Auch bin ich manchmal selbst erschrocken darüber, wie sich ein Bild bei völliger Dunkelheit präsentiert, das ich bei Tageslicht bearbeitet habe. Aber bei diesen beiden, so muss ich gestehen, war ich mit dem Ergebnis durchaus zufrieden.

Manchmal merke ich auch, dass die eigene kritische Distanz zu dem, was man bearbeitet, verloren geht, wenn sich die Arbeit an einem Bild kontinuierlich über einen längeren Zeitraum hinzieht – ich bin nicht der geborene PC – Fan, der sich stundenrund mit dem Gerät beschäftigen kann – dann tränen im wahrsten Sinn des Wortes irgendwann die Augen oder ich sehe Dinge, die nach kurzem Schließen der Augen wieder verschwunden sind.

Allein aus diesem Grund lasse ich meine Bilder sehr oft vorher „begutachten“, um Dinge zu vermeiden, wie sie jetzt offensichtlich aufgetreten sind. Tut mir leid, aber momentan nicht zu ändern.

Chris, zum Vergleich hänge ich auch hier die Bilder so an, wie sie aus der Kamera gekommen sind, nur zusammengefügt und bezüglich Helligkeit und Färbung angeglichen, nicht weiter geschärft oder kontrastverstärkt. Vielleicht ergänzt das deine Beurteilung. Wieauchimmer, nach wie vor gefallen mir die beiden Bilder, aber ich lerne gerne. Vielleicht hast du einen Vorschlag, der mich weiter bringt.

Gruß,

Manfred.