absolute Sphärenform erreichen

  • Hallo Forum, hallo Spiegelschleifprofis,
    mittlerweile bin ich bei 1000er Korn. Mein 8" Rohling ist denke ich soweit sphärisch. Bei TOT könnte das aufgemalte Kreuz nicht gleichmäßiger verschwinden. Ca. alle 15 Minuten mache ich den Test. Ich lasse das Tool praktisch nur noch über die Scherbe gleiten. Bei MOT ist die Kraftaufwendung ebenfalls nur noch das Gewicht des Spiegels selbst.
    Da jedoch verschwindet das Kreuz nicht mehr ganz so exakt gleichmäßig.[xx(]
    Ist das überhaupt wichtig [?][?][?]
    Sollte man nicht sowieso ab ner bestimmten Korngröße nur noch TOTen[?]
    Mein Krümmungsradius liegt bei 2600mm. Wird sicherlich ein toller f/6,5.
    Freu mich über jede hilfreiche Antwort oder super Tipps.
    Gruß
    Chris

  • Hallo Chris,
    ich bin zwar kein Schleifprofi (bin gerade erst an meiner zweiten Scherbe), möchte aber trotzdem meinen Senf dazu geben.


    IMHO kannst du jetzt zur Politur übergehen. Ich denke, dass der Spiegel perfekt sphärisch ist. Schleife doch mal eine Charge MOT und eine Charge TOT. Wenn das Kreuz dann weg ist, bist du garantiert auf der sicheren Seite. Etwaige Abweichungen wären so minimal, dass du sie getrost wegpolieren kannst- beim Parabolisieren speziell von schnellen Spiegeln höhlst du ja die Mitte auch um einige Mikrometer triefer aus.


    Meine erste Scherbe hatte ich nur bis einschließlich 9my Microgrit (entspricht ca. Karbo 800) im MOT-TOT-Wechsel geschliffen und dann poliert.


    Wird bestimmt ein klasse Spiegel, der gerade in Verbindung mit einem nicht zu großen Fangspiegel tolle Planetenbilder liefern wird!:-)


    Viele Grüße,
    Stefan

  • Hallo Chris,


    Am einfachsten erreicht man eine sphärische Form wenn man TOT und MOT abwechselt. Das mache ich auch beim Feinschliff noch, selbst bei dem 5my und 3my Pulver. Dann kommt die Sphäre von alleine.


    Wichtig, aber das machst Du ja richtig, ist beim Feinschliff langsam und ohne viel Druck zu arbeiten, dann reduzierst Du auch das Risiko von Kratzern.


    ciao,
    Thomas

  • Hallo Chris,


    am Wichtigsten ist, zum Schluß mit wenig Überhang und ohne zusätzlichern Druck zu schleifen, und die Wassermenge exakt zu dosieren, d.h. so wenig, daß das obere Teil nicht frei schwimmt, aber genug, damit es nicht festfrisst. Ich setze die Schleifemulsion bei den ganz feinen Körnungen ab 9µm immer vorher an, z.B. in einer alten Filmdose. Ich benutze AlOxid-Schleifpulver (Microgrit von Stathis). Vor dem Auftragen wird die Filmdose geschüttelt und dann ein paar Tropfen auf die Oberfläche gegeben. Aufgeschüttelt sollte die Konsistenz leicht dickflüssig sein, wie typischer Hustensaft.


    Nach Bedarf gebe ich dann noch ganz wenig feinen Wasser-Sprühnebel dazu. Das wird je nach Temperatur und Luftfeuchtigkeit noch mehrmals wiederholt, während ich die Charge ausschleife.


    Zum Schluß steigt die Tendenz zum Festsaugen, dann gebe ich noch mal reichlich Wasser dazu und spüle so den Glas-Abrieb herunter.


    Ich schleife in diesem Stadium überwiegend TOT, aber immer mal kurz MOT (keine ganze Charge). Ich mache nur fließende Bewegungen, d.h. mehr Achten und Ovale, nicht nur hin und her. Die beiden Teile bleiben ständig gegeneinander in Bewegung!


    Bei Dir sieht die Sache offenbar auch schon recht gut aus, da wirst Du dich wohl bald vom Schleifen verabschieden müssen [:D]??


    Gruß,
    Martin

  • Hallo,
    nun ja, wenn ich ein paar Minuten MOT schleife, verschwindet beim Eddingtest mit TOT immer der Rand etwas unregelmäßiger.
    Hallo Stefan,
    bist Du sicher..??
    Nach 1000er Korn schon mit Pech polieren ? Ihr müßt wissen, es ist ja auch schon mein 2. 8 zöller. Wobei der erste damals zu lange war....f/12 glaube ich. Da kam die Sphäre irgendwie von alleine. Klar bei der Brennweite.....[:o)]
    Dieser Spiegel jedoch ist ein Zerodur ![:p] Den will ich absolut perfekt machen, soweit machbar.[B)]
    Gruß
    chris

  • Hi Chris,
    wie gesagt, ich habe nach 9my Microgrit schon poliert.Das Auspolieren dauert dann zwar etwas länger, dafür besteht aber nicht mehr das Risiko dass die beiden Scheiben festkleben können. Auch denke ich, dass die Kratzergefahr beim Polieren nicht so hoch ist wie beim Schleifen.
    Im Trittelvitz-Buch steht auch, dass nach Karbo 800 schon poliert werden kann. Zusätzliches 1000er oder 1200er verkürzt nur die Polierzeit, bringt sonst aber keinen Vorteil.


    Viele Grüße,
    Stefan

  • AHA,
    na, dann werd ich wohl noch ca. 2 Stunden schleifen und dann die nächsten Schritte einleiten. Ich habe beim Okulartest noch ein paar Pits erhaschen können. Die werden aber sicherlich noch verschwinden.
    Hallo Martin,
    ich muß zugeben das ich bis jetzt immer recht nass geschliffen habe und der Meinung bin das die Gefahr auf Kratzer so geschwächt wird. Oder liege ich da falsch ???!!! Hilfeeeeeeee

  • hallo


    beim schleifen festgehen? na dann ist bei der Strichführung etwas falsch, wenn du so polierst und das schon ab 800er kann ich mir nicht vorstellen das man das nicht als Fehler im Test sehen wird, der längern Polierzeit entsprechend dann mit stärkerem Fehler
    ich persönlich würde nicht auf die Idee kommen zwei Stunden Schleifen gegen 10-15h polieren zu tauschen zumal die Fehler die man sich in der zeit reinpoliert auch noch wegpoliert werden müssen. Vom polieren zum Feinschliff sind schon genug zurückgegangen.
    Steht im Trittelwitz? wann ist der denn gedruckt da gab es noch nicht mal die Software die du heute benutzt? bisschen flexibel muß man schon sein und das eine oder andere seinen Möglichkeiten anpassen


    Gruß Frank

  • Hi Frank,
    das steht auch auf der Homepage vom Stathis- und die ist mit Sicherheit neuer als das Trittelwitz-Buch.Ich zitiere:
    "Kornabstufung: Man muss nicht jede Korn Nummer verwenden, da ohnehin jede Körnung aus einem Konglomerat aus verschieden großen Körnern besteht, die zu gewissem Teil streuen. Eine Abstufung von #80, #180, #320, #500 (bzw. Microgrit WCA 15m), #800 (bzw. Microgrit WCA 9m) reicht völlig aus, man kann sogar noch weniger Körnungen verwenden und dafür jede Stufe entsprechend länger schleifen. Vorteil: Zu häufiges säubern des Arbeitsplatzes entfällt und es fällt leichter, zu entscheiden, wann die jeweilige Körnung "durch" ist."


    Und die Gefahr des festbappens besteht IMHO bei sehr feinen Körnungen (ab 5my) immer, wenn zu wenig Wasser beigegeben wird.


    Gruß,
    Stefan

  • Hallo Freunde,
    habe vorhin mit dem Polieren begonnen. Wisst Ihr was ich da schon immer mal loswerden wollte ?:
    Wenn sich am Rand des Pechtools ein Krümel Pech mal ablöst, gibt es wunderschöne Kratzerchen.
    Was meint Ihr, soll ich diesmal den Rand mit einem Gaslöter rundflämmen ? Vorbearbeitet hatte ich ihn mit grobem Schmirgelpapier.
    Gruß
    Chris

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Neptun</i>
    <br />Wisst Ihr was ich da schon immer mal loswerden wollte ?:
    Wenn sich am Rand des Pechtools ein Krümel Pech mal ablöst, gibt es wunderschöne Kratzerchen.
    Was meint Ihr, soll ich diesmal den Rand mit einem Gaslöter rundflämmen ? Vorbearbeitet hatte ich ihn mit grobem Schmirgelpapier.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    hallo!
    lass das schmirgelpapier mal gut sein. wie alt ist Dien pech bzw. wie hart ist Deine pechhaut. das sollte nicht passieren. vielleicht sind es aber auch nur pechschiererein ...
    lg
    wolfi

  • Hallo Chris,
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Vorbearbeitet hatte ich ihn mit grobem Schmirgelpapier.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">[:0] Uiuiui! Sowas würde ich NIE auf eine Pechhaut loslassen, die Gefahr, daß sich einzelne Schleifkörner dort einbetten und dann Kratzer verursachen, wäre mir VIEL zu groß! Mir scheint, das ist bei dir bereits passiert, denn normale abgebrochene Pechkrümel sind völlig harmlos, ich spüle sie einfach ab.
    Du kannst den Rand der Pechhaut in warmem Zustand (heißes Wasserbad ca. 55 °C) bequem mit einem alten kleinen Küchenmesser schräg anschneiden, anschließend natürlich warmpressen.
    Die Pechhaut mache ich ein paar mm kleiner als die Spiegelfläche, damit beim Pressen nichts übersteht und hinterher womöglich die Kante anschrubbelt.


    Ich würde übrigens eher noch etwas sorgfältig weiter schleifen als sehr lange polieren. Wenn Du kein Mikrogrit 9µ und 5µ hast, besorg dir welches. Die Verteilung der Korngrößen streut weniger als bei Karbo, deshalb bleiben weniger tiefe Pits übrig.
    Mit 5µ Mikrogrit vorgeschliffen, brauche ich in der Regel nur 5-8h Polierzeit bei Borofloatspiegeln.
    Was für ein Schleiftool hast Du? Bei Volltool aus Glas würde ich unbedingt erst mal weiter (feiner) schleifen. Dabei natürlich auf die Fase am Spiegel UND am Tool achten.


    Was die Wassermenge beim Schleifen angeht, wenn da eine dicke Wasserschicht dazwischen ist, kann sich der Krümmungsradius natürlich nicht ganz so perfekt anpassen. Und Du spülst sehr viel Schleifmittel unbenutzt wieder heraus, was den Verbrauch drastisch erhöhen kann.


    Mit der Wasserdosierung hatte ich beim Mikrogrit bisher noch nie Probleme. Wichtig ist halt das Nachsprühen. Das habe ich mit der einen Hand erledigt, während ich mit der anderen den Spiegel bzw. das Tool ständig weiter bewegt habe.
    Bei den ganz feinen Körnungen solltest Du dann gegen Ende der Charge nie mit der Schleifbewegung einfach anhalten, solange sich Tool und Spiegel noch berühren. Ich habe meine Methode ja weiter oben schon beschrieben. Einfache "Hin und her"-Bewegungen verbieten sich also von selbst, weil Du dabei im Umkehrpunkt der Bewegung jedesmal kurz anhalten würdest.


    Gruß,
    Martin

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Neptun</i>
    <br />Hallo Wolfi,
    das Pech habe ich frisch bei Obermeister Stathis bestellt. Wie gsagt, ist lange her als ich den
    ersten 8" geschliffen habe. Als ich heute das Pechtool fertigte, war es wieder richtig ungewohnt.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    servus!
    das pech vom meister macht sicher keine kratzer (habe kiloweise davon verwurstet) - ausser, Du hast es stundenlang vor sich hinkochen lassen [;)]
    lg
    wolfi

  • Hi,
    ne ne ne, ein paar Minuten nur bis der Klotz flüssig war. Ich bin nur auf die Idee gekommen weil, : manchmal hört es sich beim polieren an als würde man sich gerade was einfangen. Ein
    helles quietschen halt. Nein, nein, nicht das quietschen des Poliervorganges. Hier ist noch eine Art kratzen zu hören. Ich würde echt faulen, wenn ich mir hier was einfangen würde. Am Rand hat sich ja wirklich was gelöst. Ich habe ihn dann zum Teil mit Schmirgelpapier gerundet.
    Gruß
    chris

  • Hi [8D]


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Am Rand hat sich ja wirklich was gelöst. Ich habe ihn dann zum Teil mit Schmirgelpapier gerundet.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Lass das mal lieber. Ich möcht nicht wissen, was du dir da alles an feinen Körnerchen einschleppst. Wenn sich am Rand was gelöst hat, ist es besser, wenn du die Pechhaut ins heißwarme Wasser legst und den Rand danach mit dem Finger zusammendrückst. Anschließend kannst du wieder ganz normal warmpressen.


    Christian

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