Komet Ikeya-Zhang (C/2002 C1) visuell am Meer

  • <b>Datum:</b> 29.03.2002
    <b>Uhrzeit:</b> 20:30
    <b>Instrument(e):</b> FH-Refraktor 150/750 mm "Richie Richfield"
    <b>Standort:</b>
    Westerhever, Schanze (noch hinterm Deich, direkt am Wasser)
    54° 23' 50" Nord
    08° 41' 18" Ost
    <b>Sichtbedingungen/ Temperatur:</b>
    1 Tag nach Vollmond, ca. 4m / +6°C


    Nach einem tollen Tagesausflug an die Nordsee (Leuchtturm, Watt und Meer) bemerkte ich, das ich "zufällig" noch den guten Ritchie Refraktor im Kofferraum hatte - also ging es nach nem leckeren Abendessen im Westerhever Kirchspielkrug direkt an den Strand zum Komentengucken ...


    Also parkten wir so nahe wie möglich am Deich und trugen das Scope, die Monti und den Okularkoffer (Danke an Antje für die fachliche Hilfe [:D]) in der schon fortgeschrittenen Dämmerung über'n Deich direkt an den Nordstrand der Eiderstedter Halbinsel.


    Venus stand schon sehr tief im Westen und es gab gerade noch genug Licht für den Aufbau der Technik. Wenn man ihn fast täglich anschaut, geht das Einstellen des Kometen ganz fix - noch in der recht hellen Dämmerung blinzelte mich der diffuse Kern im Sucher an - und schon konnten wir einen ersten Blick auf des Objekt der Begierde werfen.


    OK, für den Schweif war es noch eindeutig zu hell - also warten. Natur geniessen. Das Meeresrauschen und die ständig umherziehenden und überall rastenden Wildgänse (Nonnengänse, meinte Antje mit ornithologischem Sachverstand) schufen zusätzlich eine tolle akkustische Atmosphäre.


    In der zunehmenden Dunkelheit wechselten wir uns an Feldstecher und Teleskop ab und konnten verfolgen, wie zuerst der Schweif und später zarte Strukturen innerhalb des Schweifes sichbar wurden. Schliesslich zog sich der Schweif etwas über 2° durchs Gesichtsfeld - bis hinter Beta Andromedae, der rot funkelnd am äussersten Rande des Gesichtfeldes stand. Auch im 10x50 Feldstecher bot sich ein toller Anblick.


    Ein Versuch mit blossem Auge ergab, dass auch ohne Hilfsmittel Koma und Schweifansatz des Komenten sichtbar waren.


    Dann machte sich der Aufgang des noch fast vollen Mondes bemerkbar (glücklicherweise passierte das hinter einer Dunst- und Wolkenwand im Osten). Einige Minuten spechtelten wir noch Jupiter, Saturn (mässiges Seeing, Cassini nur ganz aussen sichtbar) und ein paar Messiers ab ... dann wurde es zu hell und es ging ans einpacken.


    Alles in allem kurzer aber eindrucksvoller Beobachtungsabend in toller Umgebung [8D]


    Weiterhin klare Nächte wünscht


    Matthias


    --
    Matthias, Besitzer von DICKMOPS


  • Guter Bericht. Ein wahrer Astronom verläßt das Haus halt nicht ohne sein "Besteck".
    Meeresstran? Na, wenn ich die Gegend richtig erinnere warws wohl eher der Meeresrand.
    IZ ist tatsächlich einfach wiederauffindbar. Grob hilft das Dreieck Mars, Venus und IZ. Die Feinheiten dann mit dem "oben rechts" drüberstehendem Stern.
    Halt Dich,
    Guido

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