Hallo allerseits!
Letzte Nacht waren die Bedingungen endlich mal wieder beobachterfreundlich, d.h der Himmel war klar und der Wecker mußte für den Morgen danach nicht geschärft werden. Also habe ich mal wieder das große Gerödel rausgestellt, die Wahl fiel auf meinen alten 5"-Apo. Das Ziel - Jupiter!
Kurz nach Mitternacht hatte sich der Gestreifte hinter den Bäumen hervorgearbeitet, und der erste Anblick war ernüchternd: übles Seeing. Ein größeres helles Gebiet in der EZ war auszumachen. Das NEB war kräftig rotbraun, vom SEB war fast nichts zu sehen. Unter dem Motto "Besser als nichts" habe ich eine Skizze gemacht. Nach ein paar Okulartests am Stern ein nächster Schwenk zum Jupiter - das Seeing war inzwischen etwas besser. Von O schob sich ein dunkles Stück SEB in´s Bild - das konnte nur die GRF-Bay sein. Den GRF habe ich eigentlich nicht gesehen, manchmal hatte ich so einen Eindruck - das südliche Drittel des Planeten war aber vom atmosphärischen Spektrum insgesamt etwas gerötet, was den zur Zeit nicht gerade einfachen GRF verschluckte. Nach einem weiteren Abstecher zu M13 und M57 um halb zwei noch einmal Jupiter - und siehe, die Luft hatte sich beruhigt! Das sah jetzt schon wieder ein bißchen wie Jupiter aus. Drei große Girlanden beherrschten das Bild, die GRF-Bay war fast im ZM. Sehr schön war der Farbkontrast in den mittleren Breiten- das rotbraune NEB, die breite graublaue EZ und das graubraune SEB. Den GRF habe ich wieder nur blickweise erahnt. Da ich inzwischen die letzte Schablone vollgekritzelt hatte, zeichnete ich den letzten Eindruck einfach so auf´s nackte Papier. Hier erst mal die Zeichnungen (Anblick im Zenitspiegel, N oben, O rechts):
Insgesamt bin ich ganz zufrieden. Ich hatte weniger erwartet, weiß jetzt aber, daß rein visuell bei ruhigerer Luft auch bei dem derzeit tiefen Stand noch etwas mehr drin ist. Und der alte Apo (Zeiss B 130/1110) hat wieder mal überzeugt, einfach eine gei...eniale Optik.
Grüße von Michael!
