Neues teleskop, aber was?

  • Hallo Sternengucker,


    Ich hab die letzte Zeit so ziemlich alle Foren hier mal gelesen,und eigentlich sollte das auch reichen um eine Entscheidung zwecks neuem Teleskop zu treffen. Aber... damit fängt die Geschichte leider immer an kompliziert zu werden.
    Also, ich bin Anfänger oder besser gesagt Wiedereinsteiger. Mein Teleskop zur Schülerzeit war ein 2"-Refraktor (Karstadt oder so..). Das Ding war nur dazu gut, einen Virus im Hirn einzubrennen. Mein Haupthobby ist Mineralogie und daher bin ich mit Optiken und den sogen. Anfängergeräteproblemen recht gut vetraut. Ich stehe, basierend auf meinem Wissen aus der Mineralogie (ahemm.. http://www.imageshare.org...damit man weiss worum es geht!) auf dem Standpunkt, daß unterdimensionierte Geräte genausowenig für einen Anfänger taugen wie überdimensionierte Geräte. Der Grund ist der, daß man gerade als Anfänger in aller Regel zuerst einmal was sehen will. Dazu kommt, daß der ausschöpfbare Vorrat an "Sichtbarem" nicht so klein bemessen sein soll, daß man nach wenigen Beobachtungsnächten fertig ist. Genauso bin ich als Anfänger dem GoTo angeneigt, denn wenn ich die Messier-Objekte nicht von alleine finden kann oder will, dann sollte ich vielleicht doch noch mal über meine Einstellung nachdenken. GoTo mit M-Objekten ist Live-TV, mehr nicht. Ganz anders sieht die Sache natürlich mit schwächeren NGC-Objekten aus, da kann GoTo schon eine extreme Hilfe darstellen. Also scheidet für mich GoTo erst mal aus. Digitale Astrophotographie ist aber für mich sehr wichtig, da es das Betätigungsfeld enorm ausdehnt. Also brauche ich ein ordentliches Teleskop mit einer vernünftigen Montierung. So, und nun kommen wir zu dem "ArmeLeuteTeleskop". Ich bin STOLZ darauf mich zu den "Armen Leuten" zählen zu dürfen, trotzdem scheint mir die Dobson-Schubbserei etwas mühselig. Die Frage ist also, was man als Alternative nehmen kann. Ein 8-Zöller sollte es aber schon sein.
    Die Frage lautet also: Ist es besser ein F5 Newton (z.B. 200/1000 von SW) zu nehmen oder ist ein F4 (200/800 von GSO) besser. Mit besser meine ich ob der Koma-Korrektor für den F4 wirklich notwendig ist für visuelles Betrachten und für die Okularprojektion!
    Auf der anderen Seite kann ich den f4er auf einer preiswerteren Montierung befestigen. Wie gesagt, Geld ist bei mir eine endliche Menge und da viel mir die Werbung von APM-Telescopes in der SuW-11 auf, die eine Motorisierte Montierung EM-4 bewirbt. Diese soll ähnliche Tragfähigkeit wie die EQ-5 bzw. GP besitzen. Trägt diese Montierung die Newtons und muß ich einfach zu einer größeren Montierung greifen (HEQ5 oder ASTRO5 ?). Wie gesagt, es geht um visuelles Beobachten und Digitale Photographie (Belichtungszeiten max. 60sek.....vorerst!).


    Ich hätte da noch ein paar Fragen, aber morgen ist ja auch noch ein Tag.


    Danke erst mal
    Ulrich

  • Hi Ulrich,


    willkommen im Forum!


    Also, ich finde deine Ausführungen sehr lesenswert, deine Überlegungen decken sich sehr stark mit meinen.


    Da ich leider selber noch Anfängerstatus besitze, kann ich Dir kaum zu was raten, jedenfalls nicht mit gutem Gewissen. Was ich kann, ist meine Erfahrungen mitteilen.


    Ich hatte mir vor wenigen Monaten ein 4,5" Reflektor gekauft, den 'klassischen' 114/900. Ich wollte einfach wissen, ob Astronomie überhaupt was für mich ist. Dafür fand und finde ich dieses Gerät ausreichend. Ich wurde gleichermassen ernüchtert, ob der Wenigkeit dessen was man sieht, und begeistert! Die Erforschung neuen Terrains erregte mich regelrecht. Gut, das fällt bei Dir weg, als 'Ehemaliger' benötigst Du keinen ersten Einblick.


    Ich bin nun seit ca. 2 Monaten Besitzer eines 8" Newtons, den ich aber noch gar nicht recht auszunutzen weiss. Auf jeden Fall fühle ich mich besser bedient als mit dem 4,5"er. Dazu habe ich mir die H-EQ5 geleistet. Und dazu würde ich auch raten, oh, Verzeihung: darf ich ja gar nicht! Ok, sagen wir's so: ich bin sehr zufrieden und würde auch nichts anderes wollen! 60 Sekunden sollten mit der Kombi kein Problem darstellen, das ist aber nur eine Einschätzung (!) meinerseits, keine Erfahrung!


    Da Du im Prinzip weisst, was Du willst kann ich Dir nur sagen: ein 200/1000 8"er in Kombination mit der H-EQ5 ist was sehr Feines!


    Weitere Empfehlungen trudeln ganz gewiss bald ein.

  • hallo ulrich,


    zu der Genauigkeit der von dir aufgeführten Montierungen kann ich dir leider mangels Erfahrung nichts sagen, ich würde aber gerne mal meine Meinung bzgl. Goto und Koma loswerden.


    Du sagst, daß Goto nur was bei den kleinen NGC's bringt und bei Messier's eigentlich sinnlos ist. Ich würde das eher genau umgekehrt herum sehen. [:)] Von den Messier's gibst dann nicht soo viele, daß man nach einiger Zeit nicht damit vertraut wäre; jetzt im Herbst sind's ja eh weniger als im Frühjahr. Dann klappert man die Messier's mal wieder ab, nur weil es so schön ist. [:p] Da wäre Goto eigentlich ganz nützlich.


    Bei den lichtschwachen NGC's hast du nun das Problem, daß du die meisten im Okular zunächst gar nicht siehst, obwohl sie schon im Blickfeld sind. [xx(] Hier mußt du schon eine genaue Karte haben, um sagen zu können: Zwischen dem und dem Stern müsste das Objekt sein. Wenn man dann weiß, wo das Objekt genau sein sollte, dann sieht man es auch! Dafür ist das Starhopping dann ganz nützlich, denn es besteht ja darin, daß man bestimmte Konstellationen von der Karte am Himmel wiedererkennt und sich daran dann "weiterhangelt".


    Ich habe im September mit meinem 18" f/4.5 Newton mal planetarische Nebel im Schwan und im Adler aufgesucht. Davon habe ich immerhin 27 Stück gefunden. Dazu habe ich mir mit Guide 8.0 Karten ausgedruckt. Und zwar Übersichtkarten mit 20x30 Grad für den Sucher und Identifikationskarten für jedes Objekt mit 0,5 Grad (davon kann man 9 Stück auf eine Din A4 Seite kriegen.)


    Meine Meinung zu Goto: "Nice to have", aber die Qualität der Optik ist beim Telekop wichtiger.


    Zum Thema Koma: Das komafreie Gesichtsfeld ist umgekehrt proportional zum Quadrat des Öffnungsverhältnisses. Bei schnellen Öffnungen nimmt das Gesichtsfeld also drastisch ab! Bei meinem f/4.5 sieht man auch mit den Naglerokularen noch deutlich Koma am Bildrand. Ein Paracorr steht also noch auf meiner Wunschliste, geht aber ziemlich ins Geld!


    Also schnelle Öffnung bedeutet vor allem viel Geld fürs Zubehör!


    clear skies


    Wolfgang

  • Hallo Ulrich,


    vielleicht wäre ein einfacher GSO-Dobson für den Anfang doch nicht das blödeste. Eine Montierung ist zwar eine schöne Sache, aber bedeutet auch viel Schlepperei und Gedöns und geht mächtig ins Geld. Solange Du nicht weisst, ob die neue Liebe zur Astronomie nicht einfach nur ein Strohfeuer ist, würde ich erstmal nicht soviel Geld investieren. Falls die Liebe hält, kannst Du Dir problemlos eine Montierung nachkaufen, ansonsten bleibt Dir ein prima Gerät, dass Du immer wieder mal schnell auf die Wiese stellen kannst, wenn Du Lust dazu hast.Ich wünsche mir manchmal, ich hätte mir für meinen reaktivierten 6"-Newton nicht teuer Montierung und Stativ gekauft, sondern einfach nur eine Rockerbox zusammengenagelt. Diese Schlepperei nervt schon gewaltig.


    f/4-Newtons solltest Du Dir übrigens nicht antun, da sie schwer zu kollimieren sind und teure Okulare erfordern. Und nur wegen dem Gewicht f/4 statt f/5 zu wählen, ist auch so ein halber Hering.

  • Hallo zusammen
    Danke erst mal an alle! Das ging ja fix!


    Ich stimme Euch zu, besonders der Gedanke von JoergB liegt genau auf meiner Wellenlänge: [Zitat]Die Erforschung neuen Terrains erregte mich regelrecht. [Zitat Ende]


    Letztendlich bleibt immer noch die Kostenschwelle. Aber es scheint sich die Variante 200/800 auf HEQ5 herauszukristallisieren. Den schnellen newton bevorzuge ich wegen der höheren Lichtstärke und der kürzeren bauweise.


    Danke nochmals!
    Ulrich
    (wohnhaft in Bottrop!)

  • Hallo Imageshare und willkommen on board,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Letztendlich bleibt immer noch die Kostenschwelle. Aber es scheint sich die Variante 200/800 auf HEQ5 herauszukristallisieren. Den schnellen newton bevorzuge ich wegen der höheren Lichtstärke und der kürzeren bauweise.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Da Du den Kostenfaktor ansprichst, solltest Du Dir dann aber im Klaren darüber sein, dass ein f/4 abgesehen von den enorm viel höheren Ansprüchen an eine exakte Kollimation auch den Okularen wesentlich mehr abverlangt. Wenn Du gute Okulare für f/4 Geräte suchst, wirst Du an Nagler / Panoptics oder Pentax / Vixen LVW nicht vorbeikommen.


    Ciao,
    Stefan

  • Hallo Iglu,


    das hat was für sich! Warscheinlich wird es darauf hinauslaufen, erst einen Dobson und dann später mal ne Montierung. Da aber Astrophotographie der eigentliche Auslöser für mein neu erwachtes Interesse ist, kommen da schon wieder andere gedanken ins Spiel. Wenn man nur ab und zu mal herumspechteln will, dann hast Du recht, ein großer Dobson muß her. Wenn man aber vor hat die Objekte auch zu photographieren wird die Sache komplizierter. Ein großer Dobson (10", mehr will ich nicht wegen der Schlepperei) braucht dann später eine wesentlich teurere Montierung (trägt die HEQ6 ein 1.20m Rohr mit 14Kg) Andererseits ist ein 8" nur fürs spechteln einfach die zweite Wahl, aber mit Montierung für Photographie wiederum gut. Du siehst also, die Sache ist bei mir einfach zu verzwickt. Vermutlich werde ich, angeregt durch deine Nachricht, doch zuerst zu einem 10"er greifen um dann auf die Zähne zu beißen und bei Wasser und Brot auf eine gute Montierung sparen (GoTo ist dann allerdings auch noch niicht ausdiskutiert). Vielleicht gibt es ja ab und zu ein Süppchen, aber mit Sternen drin!


    Clear Skies (gefällt mir!)
    Ulrich

  • Hallo Stephan,


    danke für den Tip. Das war bisher in keinem Forum, und schon gar nicht auf Händler-Seiten, so deutlich zu lesen. Das zeigt die von mir eingangs gewählte Variante in einem ganz anderen Licht.

  • Hallo Ulrich,


    wenn Du Deine bisherigen responses auf unsere Tipps durchliest,
    musst Du wohl selber eingestehen, dass Du ein bisschen wie
    ein Blatt im Wind bist, weil Du selber nicht ganz genau weisst, was
    Du eigentlich willst (ist kein Vorwurf, geht uns allen mal so).


    Nun also wieder der alte Tipp, den keiner richtig ernst nimmt, aber
    der trotzdem der vernünftigste ist: Kriege mal raus, wo sich
    in Deiner Gegend Sternfreunde zum Spechteln treffen, fahre
    da hin, gucke durch so viel Fernrohre wie möglich und bilde
    Dir dann Deine eigene Meinung. Das Internet ist zwar eine
    tolle Informationsmöglichkeit, aber macht auch Hunger auf Sachen,
    die man im Grunde eigentlich gar nicht braucht. Kennen wir doch alle:
    Man fährt mit runterlaufenden Sabber zum Händler, lässt sich
    irgendetwas aufschwatzen und ärgert sich dann später doch nur, tauscht
    wieder um ... und und und ... Du weisst sicher, was ich meine? [;)]


    Zu Jörgs Zitat "Die Erforschung neuen Terrains erregte mich regelrecht":
    Der gute Mann hat jetzt 50kg Glas, Blech und Holz bei sich zu Hause stehen, mit zig Hebeln, Knöpfen und Skalen (was jeden Ingenieur/Programmierer/Bastler erregt, kenne ich nur zu gut),
    scheitert aber trotzdem (oder gerade deswegen) daran, die
    einfachsten Sternbilder am Himmel zu finden.
    (==&gt;)Jörg: Nicht böse gemeint, aber statt der H-EQ5 hättest Du Dir doch wirklich zuerst eine drehbare Sternkarte kaufen sollen. Mein Angebot mit dem gemeinsamen Beobachtunhsabend steht weiterhin [;)]).


    Worauf ich raus will: Materialschlacht kannst Du später immer noch
    machen, aber für das erste würde ein Dobson erst mal ausreichen.
    Und WebCam-Photographie ist nun auch nicht sooo doll, dass man
    deswegen gleich noch 500 Euro für eine Montierung ausgeben muss.


    Viele Grüße


    Christian


    PS:
    Zu meinem Tipp, andere Sternfreunde zu kontaktieren:
    Ich habe gestern wegen einiger Optik-Fragen einen in meiner Stadt wohnenden Forenguru angerufen, bin hingefahren und habe in diesen zwei Stunden mehr gelernt als durch eine Woche Internet-Surfen.
    Vielen Dank nochmal! (Den Namen verschweige ich lieber, bevor der arme Mann jetzt eine Astro-Sprechstunde einrichten muss [;)])

  • Hallo Ulrich,
    wie Du schon am Anfang gesagt hast, ist Unterdimensionierung total schädlich: Mein 4,5" hatte eine echt gute Optik, soweit ich das überhaupt beurteilen kann. Nur diese Optik nützt gar nichts bei dem Gewackel[:(!][:(!] von Montierung und Sucher.
    Jetzt habe ich wie Jörg anscheinend auch einen 8"-Newton f/5[:D] auf einer H-EQ5. Da wackelt erstmal nichts mehr und seitdem weiß ich erst, was ein Teleskop ist. Vermutlich wird's mir bei meiner nächsten Aufrüstung wieder so gehen. Aber mein f/5 hat doch eine ziemliche Koma (oder Vignetierung[?]), ich kann mir vorstellen, dass das bei f/4 schlimmer ist. Lieber ein bisschen warten[xx(][V]und später [:D].
    Gruß von Yoin.

  • &gt;Iglu
    Stimmt schon, ich drehe mich wirklich wie ein Blatt im Wind. Und genau deswegen bin ich Euch so dankbar, da durch diese guten Beiträge sich mein Sinn für das Wesentliche schärft und gleichzeitig neue Denkanstöße gibt. Dafür danke ich Euch respektive Dir. Das mit den Beobachtungstreffen werde ich sowieso warnehmen. Es schient sich also alles auf einen Dobson hin zu konzentrieren. Die Idee ist mir gar nicht so unsympatisch, da ich damit einfach schneller mal draussen bin und erst mal sondieren kann. Danach kann man sich immer noch einen Abend vornehmen, die Montierung einpacken und nur wegen der Photos das Gerät gen Himmel richten. Also Dobson zuerst, und da sind ja auch noch Saturn, Jupiter und all die anderen. Die vertragen fürs erste recht kurze Belichtungszeiten!


    Merci
    Ulrich

  • Ääääh Christian,


    zieh' mal die Handbremse an. Ich glaube da geht was mit Dir durch.


    Mit deinen allgemeinen Hinweisen hast Du ja recht, aber bei mir sieht das doch etwas anders aus:
    1. Ich habe mit Tschibo Refraktor vor Jahren begonnen und dieses Jahr mit 114/900 weitergemacht. Seitdem weiss (WEISS!) ich, dass ich eine Montierung will.
    2. Während ich vor noch vor 8 Wochen nur Kassiopeia und den grossen und kleinen Wagen kannte, habe ich in der kurzen Zeit ca. 10 neue Sternbilder kennengelernt!
    3. Während ich noch nicht eimal wusste was azimuth, parallaktisch, Sternentag, Rektaszension, Ekliptik (ja, sogar das), Deklination usw. ist, bin ich darüber heute recht gut informiert.
    4. Während meine erste paralaktische Montierung überhaupt nicht nachführen konnte, habe ich das Thema mit der H-EQ5 inzwischen gemeistert. Wenn ICH die Montierung einnorde, klappt das mit der optischen Nachführung so gut, dass erst nach 15 Minuten ein leichter Verschub eintritt! Nur weil ich geschrieben habe, dass ich den Polsucher nicht komplett verstehe, heisst das nicht, dass ich meine Montierung nicht einsetzen könnte!
    5. Ja, ich habe viel zu schleppen: zienlich genau 35 Kilo. Bitte keine Übertreibungen! Ich habe den Erhalt der Montierung fotografsich dokumentiert, sogar den Wiegevorgang, und all das im Einsteigerboard veröffentlicht.
    6. Eine der ersten Dinge die ich mir erkauft habe, war eine Sternenkarte: die leuchtende Sternkarte für Anfänger!


    Ich bin zu recht stolz darauf mir soviel angeeinet zu haben! Und zu grossem Teil mit Hilfe vieler Teilnehmer dieses Forums! Daher ärgert es mich massiv, mich so darzustellen, als säße ich jetzt mit hochkompliziertem Gerät herum und könnte noch nicht einmal ein Sternbild identifizieren!


    Ich bitte um deutlich mehr Differenzierung und um richtige Darstellung, gerade von einem Akademiker!!!


    Und darum lieber Ullrich: lass dich nicht irre machen! Mir geht es gut mit meinem Equipment! Ich schreibe halt sehr offen über meine Probleme, aber genauso offen über meine Erfolge. Mein Fotobericht beinhaltet auch die Aussage, das ich nun mal mit 193cm und recht gutem Körperbau 35 Kilo nicht fürchten muss. Und ich weiss halt was ich will: eine Nachfürung, die mir ausgiebiges beobachten ermöglicht. Ich habe genauso oft überlegt: Mensch, einmal 3.500 Euro, da gibts schon einen 15-Zöller Dobs. Aber ich will das so einfach nicht! Das hat nichts mit Technikverliebheit zu tun.


    Und Goto will ich nicht, weil ich mir meiner Unkenntnis des Himmelgewölbes sehr bewusst bin, und diese beseitigen möchte!


    So siehts aus!


    Mir macht es einfach Spass mir etwas zu erkämpfen.

  • Ach, und bevor ichs vergesse:
    - ich besitze nochmal einen Taschenführer über Sternbilder
    - ich verwende Skymap und drucke mir die Sternenbilder und die Bereiche drumherum mit verschieden starker Sternpopulation aus zum Vergleich am Himmel
    - ich bin im Besitz des Buches 'Stars am Nachthimmel' extra für Anfänger
    - ich bin im Besitz des Himmelsatlas von Karkoschka


    Und alles VOR meinem 8"er gekauft.


    So gehts!

  • ... das Kosmos Himmelsjahr für 2004 fliegt auch schon bei mir herum.


    So, jetzt habe ich mich etwas abgeregt. Nochmal zur Erklärung:


    Ich habe mir die Tips der Könner und Kenner hier im Forum immer zu Herzen genommen. Allerdings musste ich mich trotzdem immer wieder selber Fragen: Was will ICH? Was interessiert MICH an der Sache? Und da hat es halt gelegentlich Abweichungen von den Meinungen anderer gegeben und ich bin meinen eigenen Weg gegangen. So wie halt immer noch manche meinen, es geht nichts über einen Dobson. Und das ist fein, aber ICH will halt (noch) keinen.


    Nichts für ungut, wollte keine Unruhe stiften. Fühle mich allerdings durch Christian gekränkt, und das sollte nun klar genug durchgekommen sein.

  • Mensch Jörg, war doch nicht böse gemeint!


    Ich gebe zu, ich hatte das ein bisschen salopp geschrieben, aber wollte lediglich zum Ausdruck bringen, dass es besser ist, seine Ausrüstung laaaaangsam aufzubauen (aber schon mit einer gewissen Zukunftsplanung), damit man nicht alle Aha-Erlebnisse auf einen Schlag verbrät und sich nicht zu schnell mit zuviel Technik die Freude am Gucken versaut. Astronomie ist nicht unbedingt Materialschlacht, auch wenn das viele so darstellen (damit meine ich jetzt nicht Dich).


    Nur das wollte ich Ulrich verdeutlichen.

  • Klar Christian, weiss schon dass das nicht böse gemeint war. Du hast ja sogar einen entsprechenden Zusatz dabeigehabt.


    Aber so hilfst Du niemandem. Ich bin vielleicht kein Vorzeige-Anfänger nach irgendeinem 'So-sollst-Du-sein'-Buch, aber ich bin auch nicht unvernünftig. Naja, ein ganz klein bisschen wohl doch....


    Nur was Du dargestellt hast, hat mich tatsächlich gekränkt, weil ich der Meinung bin, das es überhaupt nicht so ist wie Du geschrieben hast.


    Tatsächlich fand ich den besten Hinweis von Dir für Ulrich, dass er stark schwankend in seinem Nachdenken ist, und das sollte ihn dazu bewegen sich mit dem Kauf zurück zu halten, bis er gefestigt ist: durch einerseits mehr Klarheit über seine eignen Wünsche und andererseits mehr Info wie er diese Wünsche umsetzen kann.


    Hierin stimme ich Dir zu.

  • Hi Jörg,
    vorgestern hat sich alpha Cas geweigert, beta zu sein, desgleichen bei zeta und lambda. Vor allem weil Norden da war, wo sonst Westen ist, ging's irgendwie nicht so richtig voran. Es gibt Tage...


    Hi Ulrich,
    bewaffnet mit drehbarer Sternkarte, Karkoschka und 10"-Dobson lässt sich der Himmel bestimmt gut erobern. 10", mir wird schwindlig, werde ich mir wohl nie leisten können.
    Vielleicht sieht man soviel, dass man nichts mehr findet?


    Schöneres Wetter wünscht Yoin

  • Hallo Christian,


    noch ein halb rehabilitierender Zusatz: Herkules konnte ich fast nicht finden, denn der ist um 23:00 schon zur Hälfte untergegangen. Kein Wunder, dass ich Probleme hatte den zu finden. Aber immerhin habe ich in der gestrigen Nacht diesen Sachverhalt herausgefunden. Auch was wert, oder?

  • Hallo Jörg,


    deswegen war mein Tipp mit der drehbaren Sternkarte ja nicht ätzend, sondern sehr ernst gemeint: Auch ein Profi kann oft nur anhand ihrer feststellen
    - ob sich das Sternbild überhaupt noch über dem Horizont befindet
    - in welcher Himmelsrichtung es sich genau befindet
    - wie sehr es schon gekippt ist (Herkules liegt z.B. kurz vor dem
    Untergang voll auf der Seite, man muss also einen liegenden und
    nicht einen aufrechten "Blumentopf" suchen)


    Und hier noch ein paar allgemeine Tipps:


    - Stelle vor jeder Beobachtung sicher, dass Dein Sucher / Deine
    Peilvorrichtung peinlich genau justiert ist (z.B anhand eines
    hellen Sternes, der im Sucher und im Fernrohr gleichzeitig
    mittig stehen muss). Teleskop oder Sucher verstellen sich nämlich
    gerne beim Transport, und dann kannst Du lange mit Deinem Rohr
    am Himmel rumrühren, bis Du was findest.


    - Ich weiss nicht, was Du für eine Suchervorrichtung benützt, aber
    ich glaube, dass ein klassischer 8x50-Sucher mit Fadenkreuz immer
    noch die beste Variante ist (falls nicht vorhanden, kann man
    sich ein Fadenkreuz mit einer Papierhülse und Frauenhaar
    leicht selber basteln), da man die meisten Messierobjekte schon
    im Sucher sehr schön sehen und damit anpeilen kann.


    - Bevor Du etwas im Fernrohr anschauen willst, gucke Dir die
    betreffende Stelle erst einmal mit einem Feldstecher an, um
    den Sprung von dder Karte zum Himmel zu vereinfachen. Wie gesagt:
    Die bekannteren DSO kannst Du alle schon im FS sehen (mal grösser,
    mal kleiner, aber immer klar erkennbar).
    Falls Du noch keinen hast: Bei Sauter oder Saturn-Hansa gibt
    es recht günstige 10x50/8x40-FS mittlerer Qualität für weit
    unter 100 Euro.



    Clear skies,


    Christian

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