Jupiter visuell strukturlos

  • Hallo,


    Ich hab gestern das erste mal Jupiter mit meinem 10" GSO Dobson f4.8 ins Visier genommen und war relativ enttäuscht. Ich sah mit einem Planetary 5mm zwar eine recht große Scheibe aber auf der Scheibe waren grad 2 Bänder ganz schwach angedeutet. Es war praktisch nur ein hellgelber Kreis, keine Rede von Strukturen wie GRF. Ich versuchte es auch mit einem Grünfilter und einem Mondfilter aber auch das verbesserte nichts.
    Woran liegt das? Ist es nur möglich fotografisch Strukturen genauer zu erkennen?
    Meine Justierung dürfte okay sein- am Saturn kann ich ohne Probleme die Cassini-teilung erkennen.


    Schöne Grüße,
    Klaus

  • Hallo Alex,
    Nein, ich habe einen solchen 10" GSO mal in der Kur gehabt, hat nach Optimierung rattenscharfe Planetenbilder gezeigt.
    Das Problem liegt an der Höhe des Objektes, wenn dann noch schlechtes Seeing dabei ist, geht an Jupiter gar nichts. Das hat nichts mit dem Gerät von Klaus zu tun.

  • Hallo,


    ich hatte am ITV mit einem 12" f/5 Lightbridge der perfekt ausgekühlt war genau das selbe. Die zwei Wolkenbänder waren gerade so zu erahnen. Das lag sicher auch daran dass der Jupiter noch nicht weit über den Horizont gekommen war. Da das Seeing absolut top war kann es daran auch nicht gelegen haben also bleibt das mit der Höhe als einziger Grund.


    Clear Skyes

  • Hallo Klaus,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Ich sah mit einem Planetary 5mm zwar eine recht große Scheibe aber auf der Scheibe waren grad 2 Bänder ganz schwach angedeutet. <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Ein paar Gegenfragen: wie war denn das Seeing, war der Spiegel auf Betriebstemperatur, hast du's mal mit kleinerer Vergrößerung versucht, war das Bild evtl. zu hell, in dem Fall hilft ein Graufilter?


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Es war praktisch nur ein hellgelber Kreis, keine Rede von Strukturen wie GRF. <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    War denn der GRF überhaupt sichtbar?


    Ich vermute mal als weiteres Problem, neben obigen möglichen Ursachen, Ungeduld und zu hohe Erwartungen. Planetenbeobachtung ist ein Geduldsspiel, man muss (je nach Seeing) lange und konzentriert hinschauen, bis das Bild mal für einen Moment steht. Dann werden auch Details in den Bändern, weitere Bänder, etc. sichtbar. Der GRF ist übrigens nicht so offensichtlich, wie auf Photos, den kann man beim schnell hingucken auch mal übersehen.

  • Moin Alex!


    &gt; kann es evtl daran liegen, das er nur f4,8 besitzt? für planeten ist ja ein höheres verhältnis normalerweise beser


    Wie kommste denn auf das schmale Brett?
    Es gibt zwar planeten-optimierte Newtons mit im Verhältnis kleineren Fangspiegeln, aber das ist nicht das entscheidene Kriterium zur Planetenbeobachtung. Mit einem 10" f/5 kann man auch sehr gut Jupiter und anderes beobachten. Das hat überhaupt nichts mit dem Öffnungsverhältnis zu tun, eher was mit der geeigneten Vergrößerung. Ich kenne allerdings Klaus' Teleskop nicht. Auch ein korrekt kollimierter Newton ist noch keine Garantie für gute Planetenbilder. Ich möchte nicht unbedingt annehmen, daß der Spiegel eine Macke hat - GSO ist da eigentlich sehr gut, was die opt. Qualität angeht - aber Ausrutscher kann man nie ausschließen (mir ist da mal ein 8" GSO untergekommen, der einen wirklich schlechten Spiegel hatte).


    Ich schließe mich der Meinung von Stefan an. Was hier schiefgegangen ist: Wahrscheinlich schlechtes Seeing, tiefer Stand des Planeten, nicht lange genug beobachtet (das Auge muß sich erst an die Gegebenheiten anpassen). Details kommen erst nach einer Weile heraus, die sieht man nicht alle sofort beim eben-mal-draufgucken.

  • Hallo an alle,


    Vielen Dank für die Hinweise. Ja den tiefen Stand hab ich auch schon vermutet. Das Seeing war auch nicht grad umwerfend. Und ich werd meinen Dobson jetzt auch mal mit Schultafellack und Velourfolie tunen...


    Schöne Grüße,
    Klaus

  • Hallo,


    also auch wenn es Jupi zur Zeit/in nächster Zeit nicht allzu hoch schafft, hoch genug für mehr als 2 Bänder mit einem 10" oder gar 12" kommt er schon noch - wenn das Seeing stimmt. Würde also auch auf schlechtes Seeing tippen (wenn die Justage und die Beobachtungs"technik" gestimmt haben).


    Grüße,
    Michael

  • Hallo,


    fürs visuelle am Jupiter bei derzeitigem sehr niedrigen Stand würde ein Gelb- besser noch ein Orangefilter fürs visuelle etwas bringen. Ein Grün- oder Mondfilter macht hier weniger Sinn.


    Gruß,
    Oliver

  • Hallo Klaus!


    Jupiter sollte man zur Zeit möglichst in der Kulmination beobachten. Ich hab´s dieses Jahr 3x geschafft, zweimal war das Seeing brauchbar (siehe z.B. hier: http://forum.astronomie.de/php…514557/an/0/page/3#514557), einmal konnte ich auch nur ein paar strukturlose Streifen sehen. Den GRF habe ich im 80er Refraktor dieses Jahr auch schon gesehen.
    Noch was zu Planeten und f/4.8: wenn die Optik brauchbar und gut justiert ist, dann ist das Erzeugen einer ausreichend hohen Vergrößerung das größte Problem. Ich habe Jupiter auch schon mit meinem 10" f/4 Schmidt-Newton beobachtet, hier mal ein visuelles Ergebnis:



    Die nächsten Jahre werden die Jupiterbeobachter in unseren Breiten nur wenig Freude haben. Nur gut, daß anderswo bessere Bedingungen und das Internet gibt...


    Grüße von Michael!

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