DSLR Focus mit manuellem Fokussieren?

  • Servus miteinander!


    Möchte mir gerne die Software DSLR-Focus zulegen. Das Programm scheint genauso praxisbezogen wie "Eye & Telescope" zu sein. (Ein Prog, von dem ich total begeistert bin, obwohl ich "nur" die Demoversion habe.)
    Nun meine Frage: Ich kenne das Handbuch von DSLR-Focus. Hat manuelles Fokussieren Sinn in Verbindung mit der Software oder sollte man sich unbedingt auf Stepper-Fokussierung versteifen? Bin grad beim Aufbau einer Schrittmotorsteuerung, nur mache ich mir ein bissl Sorgen, weil mit dem Ding wieder zusätzliches Gewicht auf die ohnehin schon überlastete Astro 5-DX kommt... Man glaubt es nicht, aber der 0.9° Stepper, den ich einsetzen will, ist alles andere als ein Fliegengewicht und einen schwachen "Billigsdorfer"-Stepper um 3.50 € will ich nicht verwenden.


    Gruss


    Gerhard

  • Hallo Gerhard,
    manuelles Fokussieren ist völlig problemlos dabei.
    Ich würde aber dringend zu einer 1:6 oder 1:10 Untersetzung am OAZ raten. (natürlich nur, wenn du nicht sowieso derartiges hast)

  • Hallo Gerhard,
    sehr häufig wird als Selbstbaulösung (hatte ich auch) ein Knopfautomat vom Conrad
    eingesetzt. Dieser hat eine Untersetzung von 6:1:


    Conrad Electronic


    Falls der Link weggen der abgelaufenen Session nicht funktioniert, kannst Du über die
    Artikelnummer im Conrad.at Shop suchen. (Ob der Shop in Graz den lagernd hat, mußt Du
    nachfragen, sonst gehts auch über Onlinebestellung -Achtung hohe Portokosten)
    Artikel-Nr. 183915-62

  • Hallo Gerhard,


    einen Auszug dieser Art, ja...


    Genau diesen habe ich mir auf dem ATT angesehen, und mehrere dieser Serie in der Hand gehabt. Was mir dabei nicht gefallen hat: man muss sie doch recht stramm einstellen, damit sie halten und nicht durchrutschen oder wackeln, und dann ist das fokussieren doch schon recht schwergängig.


    Deutlich besser waren die OAZ von Moonlite oder JMI, beide natürlich noch teurer. Und sehr geil, aber unbezahlbar, der Feathertouch...


    Ich denke, bei meinem Selbstbau kommt ein Moonlite her.


    cu - Arndt

  • Vielen Dank für die Tips!


    Das mit Conrad-Elektronik klingt doch sehr gut!! Und naheliegend! Spitze! Nein, einen neuen und sauteuren OAZ kann ich mir nicht leisten, ausserdem sind meine Photokünste noch sehr dürftig. Mir gefällt es schon riesig, dass das Autoguiding schon recht gut funktioniert. Das Fokussieren darf dann nicht mehr so riesige Probleme machen, finde ich. (Oder ist das gleich schwierig?)


    Gruss


    Gerhard

  • Hallo Gerhard,


    das Fokussieren mit DSLR-Fokus geht wirklich sehr gut. Ich habe damit keine Probleme. Allerdings muss man ständig zwischen Teleskop und Laptop hin und her springen. Fokussieren - Kontrollieren - Auslösen. Besser wäre ein Motorfokussierer mit <u>genügend langem Kabel (3m)</u>, dann könnte man alles vom Notebook aus machen. Wenn das hier: http://www.teleskop-service.de…ularauszug.htm#TSMotorfok
    nicht so verdammt teuer wäre...!


    Gruß,
    Thomas


    PS: Noch ein Tipp: Falls Du DSLR-Fokus bestellen willst, bestelle direkt bei Chris Venter - ist billiger!

  • Hallo,


    das Fokussieren kann genau so in Arbeit ausarten, wie die Nachführerei. Ich habe auch DSLR-Fokus und bin damit sehr zufrieden. Mit einem (leicht selbstzubauenden) seriellen Kabel kann man sogar länger als 30sec belichten. Das serielle Kabel funktioniert sogar in Verbindung mit einem USB/RS232 Adapter (in der Bucht für EUR 1,- !!), dann benötigt man nicht mal eine serielle Schnittstelle.
    (Achtung, funktioniert NICHT mit dem Parallelkabel)


    Ich habe mir einen Motorfokus für meine Feathertouches selbst gebaut:



    Dieser lässt sich zwar nicht von der Software aus ansteuern, aber dennoch kann man vom Bildschirm aus "ferngesteuert" und sehr feinfühlig fokussieren, ohne dauernd zwischen OAZ und Monitor hin- und herrennen zu müssen. Kostenpunkt: 0, da ich den Servo aus der Kiste hervorgekramt hatte. Die beiden Drehteile hat mein lieber Kollege für zwei Kugeln Eis gedreht :) (Danke Lutz!!!)


    Das rote Kästchen ist ein uralter Modellbau-Servo, dem ich die interne Elektronik und den mechanischen Anschlag entfernt habe. Dadurch kann der endlos drehen. Durch die sehr große Übersetzung und eine Spannungsregelung dreht sich das Abtriebsrad einstellbar zwischen 1 Umdr./3sec und 1 Umdr./10sec. Das in Kombination mit der 10:1 Untersetzung am Feathertouch gibt die ideale Kombination und auch entsprechend Drehmoment. Durch kurzes Antippen der Schalter kann man im 1/100mm Bereich fokussieren.
    Die Montage dauert keine 2 sec und ist natürlich werkzeuglos. Einfach den Motorfokus draufschieben, und die zwei Rändelmuttern leicht anziehen. Fertig.


    Das linke Drehteil wird einfach, nachdem die beiden Fokussierdrehknöpfe vom Feathertouch entfernt wurden, auf den OAZ draufgeschoben und festgeklemmt. Dieser Aluring ist geschlitzt und lässt sich mit einer Schraube zusammenklemmen. Danach einfach wieder die beiden Drehknöpfe montieren. In den FT wollte ich nämlich kein Montageloch bohren, weil dieser feinmechanische Teil sehr emfindlich ist. Auf diese Wiese kann alles wieder in den Originalzustand zurückversetzt werden.


    Tipp: Feathertouch OAZ's sind IMHO durch kein anderes Produkt am Markt annähernd ersetzbar. Sei es Moonlite oder JMI. Kannste alles vergessen (Hatte beide schon)
    Wenn man sich die FT OAZ gleich an der Quelle
    besorgt, sind die preislich auch im annehmbaren Bereich.
    O.K. Günstig ist anders - dafür stimmt die Qualität - allererste Sahne.
    Unbedingt aber die Brake-option mitbestellen.


    Grüße
    Rolf

  • &gt; Genau diesen habe ich mir auf dem ATT angesehen, und mehrere dieser Serie in der Hand gehabt.


    Genau. Das beste am letzten ATT fand ich, dass ich mir ein paar dieser Dinger angeguckt habe und doch erstaunt war, wie unterschiedlich auf den Katalogbildern ähnlich aussehende OAZs doch sind. Habe mir dann einen bei William Optics auf dem Stand gekauft und bin zufrieden.


    Hartwig

  • Hallo Rolf!


    Vielen Dank für die zahlreichen Infos! Tolle Lösung und fabelhaft gemacht!
    Hätte natürlich auch gern die Bequemlichkeit, nicht mehr an das Teleskop greifen zu müssen beim Scharfstellen. Werde mich für's Erste auf das DSLR-Focus -manuell bewaffnet- stürzen. [:)]
    Ich persönlich würde gerne mit einem Stepper und einem "Eigenbau-Programm" etwas tun.
    Möchte dazu gern mein "uraltes" Konzept verwenden- mit Stepper.
    Funktioniert sicher.


    http://www.astroprojekte.de


    Gruss
    Gerhard


    (Derzeit beschäftige ich mich wieder verstärkt mit Schrittmotoren. Interessantes Gebiet!)

  • Hallo GammaRay


    Es scheint gerad IN zu sein, den OAZ zu motorisieren. Wenn du handwerklich etwas begabt bist, dann wäre das vielleicht was für dich.


    http://www.astrohome.info/StepperFocuser.htm
    http://www.astrohome.info/MotorAdaptionen.htm


    Ist ein Selbstbauprojekt von mir. Habe inzwischen schon alle möglichen Arten von Fokussierern versucht
    (http://www.astrohome.info/Motorfokus.htm
    http://www.astrohome.info/LXFocuser.htm)
    und bin dann aber dann bei Schrittmotoren hängen gebleiben.
    Bedienung per Tasten (ohne PC) geht auch.

  • Hallo,


    schöne Lösungen gibt es da. Wenn man alledings auf automatische Fokus-Regelung per PC verzichten kann, benötigt man keinen Stepper Motor und auch keine große Elektronik.
    Wie oben schon beschrieben, halte ich einen Modellbauservo dafür für ideal.


    Wer zwei Taster mit Wechlser-Funktion richtig verschaltet, kann sich auch ein eventuelles Relais sparen. Ein einfacher regelbarer Linearregler stellt dann die Spannung für den Motor und damit die Geschwindigkeit ein. Der Motor bremst sich durch die Schaltung beim Abschalten selbst ab, ohne dabei noch nachzulaufen. (Die gegeninduzierte Spannung erzeugt einen Strom, der dessen Ursache entgegenwirkt --&gt; sofortiges Abbremsen beim Abschalten)


    Die Modellservos haben durch die große Übersetzung ein erstaulich hohes Drehmoment. Allerdings geht das mit normalen Zahnstangen OAZ's wahrscheinlich nicht, weil diese doch zu schwer laufen. Ein Crayford mit Untersetzung ist dabei fast Pflicht.


    Schön finde ich bei meiner Lösung, dass der Motorfokus ohne Umrüstungsarbeiten an alle 3 Fototeleskope passt.


    (==&gt;)Gerhard
    DSLR-Fokus kannste direkt online in Australien bei Chris Vender bestellen. Der Zugangscode wird relativ schnell per Mail zugesandt (am selben Abend) Bezahlung per PayPal.
    Danach kannst starten. Ich finde die Software Klasse.
    Die Sache mit dem seriellen Kabel geht auch ganz easy - muss aber nicht, da USB auch belichten kann- allerdings nur bis 30sec.


    Grüße
    Rolf

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Wenn man alledings auf automatische Fokus-Regelung per PC verzichten kann, benötigt man keinen Stepper Motor und auch keine große Elektronik.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Da stimme ich Dir zu. Das ist prima für visuelle Beobachtung. Da es hier aber um DSLR-Focus ging, denke ich mir, daß es doch vornehmlich um Fotografie ging. Hier bietet der Stepperfocuser einige Vorteile. Neben der exakt reproduzierbaren Fokusposition kann auch die temperaturabhängige Fokusdrift in Nächten mit starkem Temperaturgefälle kompensiert werden. Dies geschieht über den integrierten Temperatursensor, den auch einige nach außen direkt an den Spiegel gelegt haben. Man kann mit der Robofocusserver.exe (bei ASCOM dabei) eine Temperaturkurve aufnhemen und das Programm berechnet dann die Fokusdrift. Diese wird dann kompensiert weil der Stepperfocuser dann bei sinkender Temperatur dem sich verschiebenden Fokuspunkt hinterher fährt.


    Sicher ist es jedem selbst überlassen, zu entscheiden, wie viel Aufwand er treiben möchte. Mein Ziel mit dem Projekt war es die Funktionalität des Robofocus http://www.homedome.com/robofoc1.htm, der ja immerhin ohne Motor schon 325 US-$ kostet für weniger als 70 Euro zu realisieren. Schrittmotoren bekommt man be ebay ziemlich billig. Ich habe für meine jeweils unter 10 Euro bezahlt. Die Adaption an das Teleskop stellt auch kein problem dar, solange man nicht über 2 linke Hände mit zehn Daumen, die zudem noch am Ellenbogen angewachsen sind, verfügt. ;)

  • Hallo Thomas,


    klar, wenn man es unter dem automatisierten Aspekt sieht, macht der Aufwand natürlich Sinn. Dann ist solch ein Selbstbau klar günstiger. Meine Belichtungszeiten sind aber so gering, dass Temperaturdrift bei mir keine Rolle spielt.
    Den Anspruch legt natürlich jeder für sich fest.


    Ich benutze meinen Motorfocus rein als Fernsteuerung per Hand beim Fotografieren. Die Feathertouches laufen visuell genutzt so leicht, dass man da gar keinen Motorfokus benötigt um Verwacklungen zu vermeiden. Die Kuppe des kleinen Fingers reicht, um scharfzustellen.


    Grüße
    Rolf

  • (==&gt;) Thomas:
    Bei diesen Links strahlt mein Auge! [:D] Befindet sich alles schon unter den Favoriten! SUPER!
    Handwerklich begabt bin ich ein bisschen.
    Gut, mein Bestreben geht eigentlich in die Richtung, dass ich mit einer g'scheiten Untersetzung den OAZ betreiben will, d.h., einen motorisierten OAZ will ich eigentlich derzeit noch gar nicht (obwohl, nachdem ich Deine Links gesehen habe..).
    Nein, fürs Erste reicht mir eine manuelle Untersetzung zum Drehen auch. (Conrads Knopfautomat, oder habt ihr was Besseres als Vorschlag?) Funktioniert trotzdem bestimmt besser als 'ne Scheinerblende! [:o)]


    (==&gt;) Rolf: Deine Lösung ist ja wirklich auch Spitze! Ich lass das mit den Motoren vielleicht doch vorerst, weil ich was auf die Schnelle benötige und das ist DSLR-Focus und die billige, mechanische Untersetzung.


    Gruss


    Gerhard

  • Hallo Gerhard,


    falls Du noch etwas Zeit hast: Ich habe demnächst einen Crayford OAZ von TS mit 10:1 Untersetzung übrig. Das ist sehr solide Golf-Klasse und der Anpressdruck geht recht gut
    einzustellen.
    Grund: Ich hab mir einen FT bestellt.


    Grüße
    Rolf

  • (==&gt;) Rolf:


    Bitte für Astro-Onkel Gerhard reservieren!! [:p][:p]
    Sehr schönes Stück. Freue mich schon drauf!


    Herzliche Grüsse


    Gerhard

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