Bino mal anders rum!

  • Ich weiss zwar nicht ob das hier schon mal diskutiert wurde, darum
    stell ich die Frage einfach mal in den Raum.
    Währe es möglich den strahlengang zweier Nowton-telescope zu
    überlagern, um die doppelte Lichtsammelleistung zu erhalten?
    Ich sttell mir das ungefähr so vor. Die gängige Binobauweise nur statt
    zwei Okus in die Auszüge zu tun, steckt man eine Konstruktion ähnlich
    einem Binoansatz der verkehrt herum in den Auszügen sitzt.
    Daran kommt dann ein Oku und man beobachtet mono.
    Klar ist, dass die Justierung problematisch sein dürfte, aber ist es machbar?
    Währe es günstiger als ein grösseres teleskop mit vergleichbaren Lichtsammelvermögen?
    Zumindest hätte man zwei Geräte in einem!

  • Hi MSX,
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">[Klar ist, dass die Justierung problematisch sein dürfte, aber ist es machbar?
    Währe es günstiger als ein grösseres teleskop mit vergleichbaren Lichtsammelvermögen?
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    probier es doch einfach mal aus[:D]. Ich würde lieber ein um den Faktor 1,4 größeres Teleskop bauen und dann bei Bedarf mit Bino- Ansatz beobachten.


    Gruß Kurt

  • Hallo Lukas!



    Kennst Du den "CLANT"? (das steht für "Clear Aperture Newton Telescope")
    Siehe z.B. bei TS, bei den Orion Teleskopen. Das ist im Prinzip ein ausgeschnittener Teil eines grossen Newtonspiegels, der das Lichtbündel "schief" ablenkt, dadurch kann der Fangspiegel ausserhalb des einfallenden Lichtstrahles plaziert werden -&gt; keine Abschattung.


    Wenn Du nun (theoretisch) 2 solcher "CLANT" - Spiegel nimmst, und diese nebeneinander anbringst und auf den selben Fangspiegel ausrichtest, dann hast Du in etwa das, was Du Dir wohl vorstellst.
    Diese Spiegel müssen dann aber in allen Achsen aufeinander und auf den FS ausgerichtet sein, das ist sicher ein höllischer Aufwand!



    Bei den Spiegeln der Grossteleskope (die werden in Segmentbauweise zusammengesetzt) wird eigentlich nichts anderes gemacht; theoretisch könnte man ja auch einfach alle bis auf 2 Segmente entfernen.


    Im Amateurbereich wird das aber kaum sinnvoll sein, denn die Kurve im Spiegel (wenn er "schneller" als f/8 ist) ist ja nicht eine Sphäre (Kugelform), sondern eine Parabel.


    Wenn Du also 2 Segmente nimmst, müssen die beide eine Form haben, die ein entsprechend grosser Parabolspiegel an dieser Stelle (wo die Segmente sind) auch hätte.


    Ergo: wird es (zumindest im Amateurbereich) sehr viel mehr Sinn machen, einfach einen(!) entsprechend grösseren Spiegel zu nehmen.
    Der Durchmesser muss ja "nur" um Faktor 1,41 gesteigert werden, um die doppelte Fläche zu erhalten.[8D]

  • Hallo ohne Namen,
    ich denke, Du meinst das bloß theoretisch. Machs wie Kurt sagt. Oder bau Dir gleich ein N E wton Bino.

  • Hallo,
    darüber habe ich auch schon nachgedacht.
    Aber selbst wenn man mechanisch alles parallel und die optischen Achsen 100% aufeinander ausgerichtet hat, kann ich mir nicht vorstellen, dass die Wellenfronten auf mindestens Lamda/4 zusammenpassen.
    Viele Grüße
    Jörg

  • Hallo,


    würde es visuell etwas bringen wenn man das Licht mehrerer Teleskope interferometrisch überlagert?


    Fotographisch wird das ja schon in einigen Fällen angewandt (Beispiel VLT).


    So könnte man ja schon mit 2 Teleskopen die Auflösung erheblich steigern (je nach dem wie weit die zwei Optiken von einander entfernt sind)


    Die Lichtmenge wird zwar nicht besonders gesteigert, aber von der Auflösung kann man schon ein deutlichen Gewinn erwarten, oder?


    Gruß Thomas

  • Hallo Miteinander,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: nobody</i>
    <br />Hallo,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">würde es visuell etwas bringen wenn man das Licht mehrerer Teleskope interferometrisch überlagert?
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    das hat wahrscheinlich noch niemand ausprobiert.


    [quote]So könnte man ja schon mit 2 Teleskopen die Auflösung erheblich steigern (je nach dem wie weit die zwei Optiken von einander entfernt sind)
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    aber nur in einer Richtung und unter Zuhilfenahme von adaptiver Optik.


    Der Beitrag von slyv erinnert mich an folgendes: Man kann mit jedem ordentlichen Teleskop einen Modellversuch machen um herauszufinden wie sich denn prinzipiell die Parallelschaltung von zwei exakt gleich großen und perfekt zu einander kollimierten Teleskopen auswirkt. Dazu braucht man nur eine Scheinerblende mit 2 größtmöglichen Kreisöffnungen vor die Teleskopöffnung zu setzen. Da kann man ganz schnell von Einzelteleskop auf Parallelschaltung mit zwei Teleskopen wechseln indem man eine Öffnung abdeckt. Wenn man die Parallelschaltung mit Einzelsternen macht sieht man das typische Airy- Scheibchen mit Beugungsringen, welches mit parallelen, abstandsgleichen hell- dunkel- Streifen durchsetzt ist. Das ist eine Art von Interferometer mit dem man sogar den Abstand von Doppelsternen bestimmen kann. Ich weiß nicht mehr wie das genau heißt. Es ist aber ein alter Hut. Wie sich die Parallelschaltung bei der Beobachtung von Ssonne, Mond und Planeten bemerkbar macht hab ich noch nicht ausprobiert. Vermutlich wird das Bild bei Parallelschaltung nur heller werden.


    Noch ein Hinweis: Bei der binokularen Beobachtung mit jeweils einem Teleskop pro Auge hilft das Gehirn ganz gewaltig mit um kleinere Kollimationsabweichungen auszugleichen. Dieser Korrekturmechanismus wird aber nicht wirksam, wenn man zwei exakt gleiche Bilder übereinander projiziert und betrachtet, die ein wenig gegeneinander verschoben sind.


    Gruß Kurt

  • Also kann man als Fazit sagen:
    Es ist weitaus einfacher nen grösseren Spiegel zu schleifen,
    beziehungsweise es ist sinnfoller das Gerät als Bino zu benützen.
    Meine Überlegungen gingen tatsächlich von der Tatsache aus
    das es Fotografisch solche Geräte gibt und die Überlegung war
    ob es auch visuell Sinn machen würe.
    Es ist stehts die Suche nach alternativen zu den teuren grossen Spiegeln,
    und wie es scheint kommt man um diese geniale Idee des Herrn Newton nicht herum.


    Danke für eure Antworten!


    Gruss Lukas

  • Hallo Kurt,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">nur in einer Richtung und unter Zuhilfenahme von adaptiver Optik.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    ja stimmt für beide Richtungen benötigt man also vier (würde es auch mit 3 funktionieren???), so wie beim VLT.


    Wird eine adaptive Optik eigentlich auch irgendwo visuell eingesetzt? Was würde dagegen sprechen (außer den Kosten)? Der Blick durch ein Teleskop mit einem 8m Spiegel der sein theoretisches Auflösungsvermögen, trotz den atmosphärischen Bedingungen, fast vollkommen ausnützen kann, muss ja gewaltig sein (man stelle sich mal Jupiter bei 16000 - facher Vergrößerung vor [:p]).


    Im Übrigen bin ich der Meinung, dass es einmal Zeit wird, dass man auf dem Mond ein großes Observatorium (mindestens mit einem 100m Spiegel, gleich dort oben gefertigt, da die Spiegelverformung durch die geringer Schwerkraft dort wohl nicht so dramamtisch wäre) zur visuellen Beobachtung einrichtet, dass dann von Weltraumtouristen gleich mit besichigt werden kann.
    [:D]


    So jetzt aber genug geträumt. Vielleicht weiß ja jemand von euch, ob adaptive Optiken auch visuell eingesetzt werden.


    Gruß Thomas


    Edit: Vermutungen sind natürlich auch immer erwünscht

  • Ja, so ein Teleskop am Mond würde sich sicher gut machen.
    Wetterunabhängig, keine Atmosphäre,...
    Zum Träumen gäbe es genug...


    Nur welcher Platz am Mond würde sich eignen?
    Am Äquator? zwei Wochen Nacht, 2 Wochen Tag (Energieversorgung?)
    Am Pol? Eingeschränkte Sicht, im gegensatz zu Teleskope im Orbit.
    Alternativen?
    Schon klar, abgesehen einmal von den technischen Möglichkeiten.


    Aber im Traum,... eine wirklich schöne Vorstellung.
    cs

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