1/3Strich oder 1/3 Überhang?

  • hallo miteinander,


    hab grad die schöne ppt-Präsentation zum Spiegelschleifen auf
    http://www.sternwarte-reichenbach.de
    gesehen, und fand da fürs Polieren zur Sphäre:


    häufiger Wechsel zwischen Spiegel oben und Tool oben (MOT und TOT) bei Drittel-Strichen mit 1/3 Überhang.


    Soll die neutrale Strichführung beschreiben. Um Mißverständnissen vorzubeugen, was heißt das denn nun?: Ein Drittel-Strich bedeutet bei einem Full-Size Tool übers Zentrum geführt, dass im Maximum 1/6stel des Durchmessers überhängt. Und heißt das jetzt, dass dabei tatsächlich ein Drittel des Durchmessers seitlich überhängen soll?
    Das Ganze am besten noch chaotisch :)


    ein paar Seiten später:
    Man betrachtet den Spiegel im Foucault-Test (siehe Kap. VI) und korrigiert ihn bis zur Sphäre mit W-förmigen 1/3-Strichen mit 1/3 Überhang TOT.


    Ähh, ich dachte W-Striche erst zum Parabolisieren?


    Wäre nett, wenn jemand das klärend kommentieren könnte!
    Und noch eine Frage: hattet Ihr auch schonmal das Problem, dass ihr jedesmal bei Foucault-Aufnahmen parallel gebogene Kratzspuren/streifen seht? Bin am Überlegen, woran das liegt: an zu hartem Pech? am Abwaschen des Polierpulvers unter Wasserhahn mit der Hand oder am Abtrocknen mit dem Frottetuch?


    Danke für Tips,
    Gerald

  • Hallo Gerald,


    Nomenklatur der Strichlänge:
    Anteil Strichlänge zu maximal möglicher Strichlänge, ohne das es überkippt. Bezieht sich immer auf das Teil, das oben liegt und bewegt wird.


    Beispiel 1:
    20 cm Spiegel mit gleichgroßer Schleifschale. Maximal mögliche Stichlänge ist 10 cm vor und 10 cm zurück, sodass die Scheibe die man in der Hand hat gerade eben nicht überkippt. 1/3 Strich heißt nun 3,3 cm vor und 3,3 cm zurück (=1/3 von 10 cm). 1/3 seitlicher Überhang heißt hier, dass die Kante der oben liegenden Scheibe 3,3 cm über der Kante der unteren seitlich überhängt.
    Hier sind die Verhältnisse gleich, egal ob Spiegel oben oder unten


    Beispiel 2:
    50 cm Spiegel mit 40 cm Schleifschale mit Schleifschale oben (TOT). Hier wird alles auf die Schleifschale bezogen, weil diese ja oben liegt und bewegt wird. Maximal möglicher Überhang ist 20 cm. 1/3 Strichlänge = 1/3 von 20 cm = 6,7 cm.


    Vielleicht kann das jemand mal aufzeichnen.
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Ähh, ich dachte W-Striche erst zum Parabolisieren?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Nein, wieso? W-Striche, also wechselnder seitlicher Überhang ist immer gut, um Zonen zu vermeiden.
    Beginnt man mit einer Sphäre, führen (bei gleichgroßen Scheiben) W-Striche nur dann Richtung Parabel, wenn man MOT poliert und das W stark ausgeprägt ist, das heißt in der Überzahl ordentlich lange Striche mit großem seitlichen Überhang. So wird vergleichsweise sehr viel Druck auf die inneren Zonen ausgeübt, wodurch die Mitte im Vergleich zum Rand stärker ausgehöhlt wird = kürzerer Krümmungsradius in der Mitte ==&gt; Parabel.
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">hattet Ihr auch schonmal das Problem, dass ihr jedesmal bei Foucault-Aufnahmen parallel gebogene Kratzspuren/streifen seht?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Ich tippe auf Putzstreifen vom Poliermittel oder sonstigem Dreck.
    Abhilfe:
    - Letzte Polierstriche mit viel Wasser
    - Spiegel sofort nach dem polieren abwaschen, dabei mit fettfreien Händen drüberreiben. Spülmittel hilft vor Fettflecken.
    - Mit fettfreiem Tuch (z.B altes Baumwollhemd) trockenwischen. Ich nehme statt des Bauwolltuches weiße Papiertaschentücher (die braunen Recycling Tücher fusseln mir zu sehr)

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