Hilfe beim Versilbern!

Hi Bernhard,

leider kann ich nicht mehr genau sagen, bei welcher Temperatur ich die
Verspiegelung durchgeführt habe, aber soweit ich mich erinnere war es
ein warmer Tag im Hochsommer. Ich hatte die Aktion damals draußen auf
dem Balkon gemacht. (Siehe das kleine Bild am Ende des Berichts) Deshalb
könnte ich mir vorstellen, dass es bei dir tatsächlich an der Temperatur
lag.

Ciao, Heiner

Ich würde sagen das es zu kalt war, oder du hättest dafür länger versilbern müssen.

Wahrscheinlich würde der Spiegel bei Erwärmung die optimale Form verlieren, schließlich beobachtest du ja nicht bei 30°-40°C. Vielleicht liege ich auch falsch, aber ich würde nur die Lösung erwärmen.
Was mir noch so einfallen würde, die Silbernitrat konzentration war nicht hoch genug. Oder die Lösung stand schon etwas und das schwerere Silbernitrat hat sich am Boden abgesetzt, vielleicht mal leicht rühren mit einem Glasstab.

Ja, aber wenn der Spiegel warm ist, ist das schlimmer als wenn nur die Lösung warm ist. Schließlich dauert es ja eine ganze Weile bis der Spiegel von der Lösung erwärmt wird.
Nach etlichen Titrationen im AC-Praktikum kann ich dir nur raten sehr langsam Tropfen für Tropfen Ammoniak zu verwenden.
In der Durchführung steht ja auch "Einige wenige Tropfen der 25%igen Ammoniaklösung hinzugeben" und "Vorsichtig Tropfenweise unter Rühren 25%ige Ammoniaklösung hinzugeben, bis eine transparente leicht bräunliche Lösung entsteht.Ein evtl. noch vorhandener Niederschlag soll sich dabei vollständig auflösen." Also nicht einfach reinkippen, wenn du keine Pipette hast dann kannst du auch aus Nasentropfenflaschen jene Verwenden.

Einige wenige würde ich als 3-5 definieren, am besten sehr langsam machen. Immer einen Tropfen zugeben rühren, dann noch einen usw. ! Die Lsg. sollte doch am besten gesättigt sein, d.h einen minimalen Niederschlag kann man übrig lassen.
Vielleicht kann dir otterstedt noch ein paar Tips geben.

Hallo

man muß nach jedem tröpfchen erst eineganze Weile rühren manchmal passiert das aufklaren erst mehr wie 5s später
zuviel Amoniak reingegeben?, geht doch eigebtlich um ein Gleichgewicht, hätte man wohl mit etwas NaOH-tröpfchen wieder zurückholen können? habs wohl auch schon mal gemacht, das einzige was sich ändert ist das die Silbermenge nun auf 5 Tröpfchen mahr Flüssigkeit verteilt ist

Gruß Frank

Hallo Bernhard!
Hier eine Stimme aus Wien. Habe meinen 12" auch versucht zu versilbern. Nach dem sorgfältigen 3. Versuch habe ich aufgegeben und das Teil zu Befort geschickt. Bei mir hielt die Silberschicht trotz gründlicher Reinigung etc. besonders im Randbereich sehr schlecht. Meine Beschreibung findest Du auf http://ftp.wiednergymnasium.at/rlabschuetz/dobson/. Vielleicht findest Du bei dem Bericht zumindest eine Sache, die nicht kopierenswert ist. Ich habe meinen "Fehler" auch nicht gefunden. Trotzdem gutes Gelingen und Grüße aus Wien, Richard

Hallo

liegt wohl an der Reinigung, ich hatte gute Erfahrungen mit der reinigungsmethode nach Wenske gemacht. 99% Alkohohl (nicht der vergällte sondern der lebensmittelfähige teure)Amoniack und gesiebte Schlämmkreide.
Es gibt auch Probleme mit den Temperaturen zwischen Bädern und Spiegel, kann mich nicht genau erinnern, aber ich glaube der Spiegel darf nicht kälter sein.
Wenn du noch paar Fehlversuche machst solltest du dich langsam mit dem Recycling auseinandersetzen, das ist einfacher als man denkt

Gruß Frank

Hallo Bernhard,
<blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Ich kann auch nicht sage wie warm es war aber es werden so um die 20°C,
eher weniger als mehr, gewesen sein....<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">

bei meinen Verspiegelungen war es niemals wärmer als 20°C und es funktioniert trotzdem einwandfrei. Es scheint mir so zu scheinen, dass Du Probleme mit der Reinigung der Spiegelfläche hast. Vermutlich muss ich nicht großartig erklären, dass man bei der Prozedur mit sauberen Latex- Handschuhen und dest. Wasser oder entionisiertem Wasser arbeiten <b>MUSS</b>. Das gilt auch für die Reinigung der verwendeten Gefäße.

Als Ersatz für die kaum beschaffbare und höchst gefährliche rauchende Salbetersäure verwende ich zur Reinigung ein Waschmittelzusatz namens "Dr. Beckmann Oxymagic". Das gibt es als Granulat und auch als Gel. Bisher hab ich nur das Granulat verwendet. Diese wird auf den unter dest. Wasser liegenden Spiegel ziemlich dick aufgestreut. Nach ca. 1 Stunde wird die Spiegelfläche mit "Miradean" (Feinschwamm von Vileda, gibt es auch von anderen Firmen) + Oximagic gründlich abgerieben und mit dest. Wasser abgespritzt. Danach Lagerung im dest. Wasser, welches mit einigen Tropfen Salmiakgeist geimpf wird. Unmittelbar vor dem Einbringen des Spiegels in das Versilberungsbad wird der Spiegel unter dest. Wasser mit einem frischen Stück "Miradean" nochmals gründlich abgerieben.

Nach dieser Vorbehandlung habe ich keine Probleme mit der Haftung der Silberschicht. Die ist so fest, dass man es nicht schafft die Schicht mit dem blanken Daumen und kräftigem Druck abzureiben. Sie verträgt problemlos die Nachpolitur mit einem frischen Silperputztuch. Noch besseren Glaz erhält man durch Nachpolitur mit einen Mikrofasertuch, welches mit einem Hauch von feinem Polierrot gepudert ist.

Gruß Kurt

Hallo Bernhard,

<blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">...Stellt sich die Frage wo ich diesen Waschmittelzusatz herbekomme??...
Bernhard
<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
ich hab das Zeugs im Baumarkt bekommen. Als Inhaltstoffe werden angegeben: "Gemäß EG- Empfehlung: 15 -30% Bleichmittel auf Sauerstoffbasis". Nach Rücksprache mit einem Chemiker handelt es sich dabei wahrscheinlich um Peroxide. Das hat mich auf die Idee gebracht bei der nächsten Verspiegelungsreinigung 30%iges Wasserstoffperoxid zu verwenden. Ich werde über das Ergebnis berichten.

Gruß Kurt

Das ist in aller Regel Natriumpercarbonat. Bei einigen Marken sind noch Enzyme zur Fleckentfernung (Proteasen, Lipasen, Amylasen) dabei. In Deutschland gibt es das recht günstig und ohne solche Zusätze von Sodasan, Frosch etc. oder auch als Komponente von Waschmittel-Baukastensystemen.

http://de.wikipedia.org/wiki/Natriumpercarbonat

Im Prinzip ist das ein Addukt aus Natriumcarbonat (Soda) und H2O2 (Wasserstoffperoxid)

Viel Erfolg,
Anke

Hallo Bernhard,

<blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">...ich hab "Dr. Beckmann Fleckensalz" gefunden...
<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
es würde mich sehr wundern, wenn das ebenfalls Natriumpercarbonat wäre. Unter Dr. Beckmann findet man eine ganze Latte von Reinigungsmitteln. Das Problem bei den Reinigungsmitteln für den Hausgebrauch ist eben, dass man die genaue Zusammensetzung selten kennt und die Hersteller natürlich die Freiheit haben ihre Rezepturen zu verändern und zwar ohne Rücksicht auf uns Versilberer[:o).

Die Reinigung von Glasflächen zur Versilberung geht sehr wahrscheinlich nur mit starken Oxidationsmitteln. Lt. dem Link von Anke ist das Percarbonat so eines, dazu noch relativ harmlos. Ich werde mal versuchen dieses in Reinform zu beschaffen.

Gruß Kurt

Hmm, diese ganzen Oxi-Action Pulver oder wie das Zeug heißt, werden ziemlich laut beworben, das müsste doch in AT zu bekommen sein. Von Hoffmann's gibt es das. Schau einfach mal im Supermarkt oder in der Drogerie bei den Reinigern. Alles was Pulverform hat und als "Weißmacher" beworben wird, sollte ok sein. Bei der Inhaltsangabe sollte "Bleichmittel auf Sauerstoffbasis" auftauchen, was anderes als Percarbonat kann das kaum sein.

Wenn ich mal davon ausgehe, dass "Peroxohydrat" Wasserstoffperoxid ist, dann sieht's gut aus, denn:
Wasserstoffperoxid + Natriumcarbonat = Natriumpercarbonat

... hab es gerade mal gegoogelt, scheinbar ist die neue Bezeichnung von natriumpercarbonat genau das was du gefunden hast, nämlich: "Natriumcarbonat Peroxohydrat" quasi als ein Wort.

Somit genau das, was du brauchst.

Gruß und viel Erfolg,
Anke