Hallo Fotofreunde,
gestern war ich fast am Verzweifeln: Ich wollte mit meiner EOS350 und dem Canon EF 70-300 IS USM (bildstabilisiertes Objektiv) die Venus mit Plejaden ablichten.
Also habe ich meine EQ6 korrekt ausgerichtet und die Kamera, genau wie sonst meinen Refraktor, auf der Montierung mit einer Prismenschiene befestigt.
Das allererste Bild war sehr ernüchternd: Die Sterne waren nicht punktförmig, sondern zu einem wilden Haken verwackelt.
Alles klar, ich muss natürlich die Bildstabilisierung am Objektiv abschalten - dachte ich zumindest.
Nach dem Abschalten des IS waren die "Kringel" weg, dafür erzeugte jeder Stern eine lange Strichspur.
Zuerst dachte ich noch, dass ich an der EQ6-Steuerbox aus Versehen auf "Süd-Nachführung" gestellt hätte. Passte jedoch. Wenn ich die Nachführung ganz abgeschaltet hatte, oder sogar auf "Süd" umgeschlaltet hatte, wurde es noch schlimmer.
Tja, als alles nix half, habe ich mein EFS 17-85 IS USM (ebenfalls stabilisiert) auf die EOS montiert. Bei kleiner Brennweite ging es noch, bei 85mm aber ein ähnlicher Effekt, wie beim 300er.
An der Nachführung lag es aber nicht, weil mein danach montierter Refraktor (115/805) ohne Probleme 30sec OHNE Strichspur, wie gewohnt, sauber nachgeführt wurde.
Ich hab dafür nur zwei Erklärungen:
1) Die EQ6 braucht ein Mindestgewicht, damit die Nachführung sauber läuft ??? (Ein testhalber montiertes Gegengewicht brachte auch nix)
2) Die bildstabilisierten Canon-Objektive lassen sich trotz abgeschaltetem IS nicht nachführen?
Hätte da bitte jemand Erfahrungen oder einen Tipp für mich?
Danke und viele Grüße
Rolf