Hallo ATM`ler,
seit 1993 gibt es den 30 Zoll Dob der Backnanger Sterngucker als Gemeinschaftsprojekt innerhalb unserer freien Initiative.
7 Sternfreunde aus der Umgebung Backnangs sind die Eigner dieses Teleskops.
Es hat uns im Lauf der Jahre immer wieder unvergessliche Bilder beschert.
Die letzten richtigen Knaller sahen wir auf dem ITT 2003.
Ein fantastisches Seeing( eigentlich hatten wir gar kein Seeing[:D])
ließ es zu mit 750 und 1000facher Vergrösserung den Zentralstern im Ringnebel direkt zu sehen.
Auch relativ ungeübte Dobsonauten konnten diese Gelegenheit warnehmen.
Die dunkle Helix in NGC 6543 ist ebenfalls unvergessen.
Leider geht der grosse Eimer durchschnittlich nur 2-3 mal im Jahr Gassi[V]
Wir sollten mit dem Dingens aber unbedingt öfters raus!- nicht nur wegen der Gefahr einer Pfütze in der Garage[:o)]
Nach und nach wurde deshalb dieses Teleskop immer weiter verbessert,
aber so richtig bringt uns nur ein kompletter Neubau weiter.
Die Aufbauzeit soll drastisch verkürzt, die Einblickhöhe verringert, und das Handling erleichtert werden.
Der Entschluss einen 30 Zoll Lowrider zu bauen fiel im Herbst 2006.
Im Spätherbst gingen der erste Auftrag über 3 Ringe d=820mm,D=960mm für Hut und Hilfsmontagering
und 2 Höhenräder mit D=1200mm an Dieter Martini.
Danke Dieter!
Mitte Januar kam dann der Träger für die Spiegelzelle
geschweisst aus U-Stahl 80x40 für eine 27 Punkte Lagerung des Hauptspiegels.
Die Enden des T bilden die Aufnahmen für die Spiegeljustage, die beiden Ausleger sind Auflagen für eine laterale Halterung des Hauptspiegels.
9 Dreiecke für 27 Auflagepunkte und 3 Dreiecke als Grundträger haben wir per Wasserstrahl
aus einer 6mm starken Duraluminiumplatte ausschneiden lassen.
Vielen Dank an Frank Ade für die Herstellung der Teile![:)]
Zunächst wurden die 3 Grunddreiecke mittels Hutmuttern und Fixierschrauben kardanisch gelagert auf dem T angebracht.
Die nächste Etage bilden 9 Dreiecke auf denen sich später 27 Auflagepunkte aus Kork befinden.
Micha schneidet Gewinde in die Auflagendreiecke.
Das Resultat eines ganzen Tages mit Bohren, Gewindeschneiden und Montage:
Nach fast einem weiteren Tag Arbeit ist die laterale Halterung für den Spiegel fertig.
Gelagert wurde mit Linearlagern, die bei Ebay für 7 Euro das Stück ersteigert wurden.
Das Spiegelgewicht von über 51kg erfordert eine stabile Ausführung.
Die Spinne für die Halterung des Fangspiegels wurde auch von Dieter Martini gefertigt.
Ein Preis von unter 100 Euro für eine Spinne mit 84cm Spannweite!
Die Messingbleche sind nur 0,5mm dick!
Für den Fangspiegel mit 158mm kleiner Achse habe ich aus Gewichtsgründen eine Fassung aus Multiplex Birke und Abstandshaltern aus Aluminium konstruiert.
Unser Sternfreund Reiner hat die Aluminiumbauteile auf seiner Dreh-und Fräsmaschine angefertigt.
Hier sieht man mich beim Sägen des elipsenförmigen Ringes für die Auflage des Fangspiegels.
Die Spinne mit Fangspiegelzelle nach der Fertigstellung.
Die nächste Aufgabe war die Anfertigung von 8 Abstandsprofilen zwischen den Ringen um einen Hut zu bilden.
Teamwork verkürzt die Herstellungszeit wesentlich[:D]
Micha schwingt tatkräftig den Hammer beim Ankörnen.
Vor der Montage des Huts mussten alle Holzteile sauber abgeschliffen werden.
Eine der sogenannten "Zigarrenkisten" ist etwas breiter und nimmt an einem Ende den Okularauszug im Lowrider-winkel von 20° auf.
Nach 2tägiger Arbeit war die Freude gross nun endlich den Hut montieren zu können.
Unser Grandseigneur Reiner bei der Montage.
Bevor die Spinne eingebaut wird ist noch ein Blick aus dem Hut möglich[8D]
Der Hut mit eingebauter Spinne.
Der Offset von fast 10mm wurde mit der Lage der Zelle integriert.
Wichtig ist eine Überprüfung der korrekten Positionen von Fangspiegelzelle und Okularauszug am Hut.
Vertrauen in die Konstruktionszeichnung ist gut, Nachmessen ist besser!
Fortsetzung folgt!