16.10.03 - Traumhafter Abend mit GSO 12"

  • Hallo allerseits,


    ich habe soeben meinen bisher schönsten Abend mit dem GSO 12" verbracht. Den Dob habe ich gleich nachdem ich von der Arbeit heimgekommen bin rausgestelt zum auskühlen. Um halb neun konnte es dann losgehen. Die Bedingungen waren ja traumhaft: geschätzte 6m0 helle Sterne konnte ich noch mit freiem Auge erkennen, perfekt justierter und austemperierter Spiegel und leichter Wind der u.a. von unten her durch's Rohr blies und so gegen Tubusseeing wirkte. Eigentlich hatte ich mir schwierige Objekte vorgenommen aber da ich den Dob noch nicht so lange habe und die Bedingungen grandios waren wollte ich Objekte zum genießen:


    - Kugelsternhaufen M13, M92, M15 aufgelöst bis ins Zentrum, einer schöner als der andere
    - M27, Hantelnebel, einfach fantastisch und mit Zentralstern dauerhaft!
    - ha&chi mußte auch sein, ein Genuß, die Sterne in einzelnen Haufen angeordnet mit deutlichen Dunkelgebieten dazwischen
    - Ringnebel M57, ging bis zu 428x (Nagler 7mm mit 2x Barlow), einfach klasse
    - NGC 891, deutlich direkt sichtbar aber keine Einzelheiten a la Staubband gesehen (aber sehr groß sprich lang bei 214x)
    - NGC 7331, sehr leicht gefunden, helles Zentrum mit diffusem Nebel drumherum. Ich habe versucht das benachbarte Stephans Quintett aufzusuchen aber habe es leider nicht gefunden. Sollte nur ein halbes Grad entfernt sein von 7331, habe rundherum "rumgestochert" aber leider nichts gesehen. Etwas enttäuschend.


    So meine Schilderungen sind vieleicht etwas zu enthusiastisch aber das kommt daher, daß ich so begeistert bin von diesem Teleskop (Vorsicht Werbung!). Ich habe aber schon einige Male bei einem Spechtelfreund durch dessen 15zöller mit Lomo Optik geschaut und kann daher gut vergleichen mit meinem Dobson. Soooo viel schlechter ist der GSO nicht.


    Gute Nacht
    Klaus.

  • Hallo,


    den Enthusiasmus kann ich gut nachvollziehen. Sehe gerade meinen jüngsten Bericht durch (noch nicht online) der im Kontrast zu der vorherigen, enttäuschenden Nacht auch ziemlich enthusiastisch ausgefallen ist. Die Details, die du geschildert hast, werden in meinem 4" Refraktor wohl kaum zu sehen sein :( Den Hantel-Nebel muss ich wohl trotzdem auch mal suchen, da schwärmt ja jetzt jeder von :D

  • Hallo Klaus,


    gratuliere zur schönen Beobachtungsnacht!
    Nachdem ich nun am ITT durch einige 12"er Dobsons schauen konnte, steht so etwas auch auf meiner längerfristigen Wunschliste! [:D]


    Groß genug um schöne Dinge zu zeigen, das aber noch ohne Leiter. Sehr praktisch!


    An Aths: M27 solltest du dir wirklich einmal gönnen. Der war nach dem Orionnebel mein zweites "Schreck-lass-nach - doch so groß und hell"-Objekt im TAL1 [;)]


    Ciao,
    Roland

  • Hi Klaus,


    ja, schöner Bericht. Mir gehts genauso: ich bin immer ein wenig enthusiastisch hinterher. Ist doch eine ganz tolle Sache!


    Zu dem Dobson: wenn ich mal meine kleinwüchsige Nachbarin (höchstens 1,60m) mitnehmen würde, könnte so jemand durch das Teil schauen oder bräuchte man da einen Schemel oder sowas?

  • Hallo an alle,


    habe jetzt eine Nacht drüber geschlafen und kann jetzt etwas sachlicher schreiben. Ich seh auch schon, ich habe mal wieder die "Hälfte" vergessen im Bericht zu erwähnen. Denn den Cirrusnebel habe ich auch mit auf's Korn genommen, mit OIII-Filter, einige Male abgefahren, auch das mittlere dreieckförmige Gebiet. Und dann Mars. Das erste Mal daß es sich gelohnt hat im 12zöller. Sehr grell aber mit der Zeit konnte ich einige Details ausmachen. Dann fiel mir aber ein, daß ich noch ein Orangefilter von B+W in meinem Zubehörkoffer herumfliegen habe. Den eingesetzt und wow, wie angenehm anzuschauen, winzige Polkappe erkennbar und Dunkelgebiete ganz einfach zu sehen. Viel besser mit Orangefilter als ohne jeglichen Filter.


    Wenn ich jetzt so zurückschaue waren das ganz schön viele Objekte für etwas weniger als 90 Minuten effektive Beobachtung.


    Also ich muß echt sagen, für 1000 Euro kriegt man enorm viel Öffnung und Leistung.


    Aths, ich kann dir M27 für deinen 4" ED auch nur empfehlen. Denn der kommt selbst in meinem 80mm Refraktor super rüber.


    Zu deiner Frage Jörg, ja du brauchst unbedingt einen Schemel für deine Nachbarin denn bei den zenitnahen Objekten muß ich mich nur sehr leicht bücken um an den Okuauszug zu kommen und ich bin 1.75m klein.


    Schönen Tag noch (Juchuuu Freitag!)
    Klaus.

  • Hi Klaus,


    jetzt muss ich noch mal ganz doof weiterfragen: wie geht das dann bei Objekten, die relativ dicht am Horizont sind, und bei den Objekten dazwischen? Nimmst Du da einen höhenverstellbaren Sitz / Hocker mit oder wie machst Du es dir zum längeren Beobachten bequem?

  • Hallo Jörg,


    doofe Fragen gibt es nicht, nur doofe Antworten. Ich habe einen Bügelstuhl für die tieferen Objekte. Der ist höhenverstellbar und, vielleicht kennst du diese Stühle ja, zur hälfte sitzt man zur hälfte steht man. Es ist sehr bequem so.


    Bei ganz tiefen Objekten, wie gestern Abend z.B. die Plejaden (wieder ein Objekt das ich vergessen habe zu erwähnen im Bericht) gehe ich in die Hocke, was aber nicht so bequem ist. Ich wollte gestern die Plejaden aber unbedingt mit beobachten. In der Regel achte ich eher auf zenitnahe Objekte.


    Klaus.

  • Hallo lowitz,


    wenn ich nach dem Gucken zu müde bin, tippe ich trotzem noch immer fix mit notepad die Objekte, und stichpunktartig bestimmte Besonderheiten / Erlebnisse ein. Erst mal drüber zu pennen wirkt bei mir wie ein Filter, bei dem viel vom unmittelbarem Eindruck verloren geht.

  • Hallo Klaus,


    schöner Bericht. Im Grunde genommen geht es mir genau wie Dir. Habe einen Galaxy D10 ganz frisch. Daher kann ich alles gut nachempfinden. Gestern war unser Seeing allerdings nicht so gut. Wie kannst Du feststellen, daß Du z.B. 6Mag hast?
    Ich wohne auf dem Land im Dorf. Ich kann nach kurzem warten die Milchstraße erkennen. Aber mein Himmel ist, so denke ich jedenfalls, nicht mal 5,5Mag. Oder ich täusche mich da.
    Sag mal, welchen Stern Du als Bestimmungspunkt nimmst.


    ==> Jörg: Ein Beobachtungsstuhl ist unbedingt empfehlenswert. Sonst wackelt man da am Okular immer nur rum, und kann sich kaum richtig auf das Objekt einstellen. Ich habe vor kurzem einen Leifheit Bügelstuhl gekauft, natürlich Höhenverstellbar für EUR 29,--.
    Das ist ein guter Preis.



    Bis dann, wünsche ein klares WE
    viele Grüße
    Rüdiger

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    14" Martini Dobson F4,5

  • Hallo Klaus!


    Wie immer ein schöner kurzer knapper Bericht. Und danke für deinen Hinweis, das Du auch kein Staubband bei NGC891 siehst. Wie dunkel ist eigentlich dein Standort, denn 891 in der Stadt kann ich wohl total vergessen!![:(!]
    Naja, demnächst komm ich mit meinem Scope auf einen Standort ohne direktes Licht am Rand eine Aachener Vorortes. Mal sehen, im Frühjahr habe ich von dort im Zentrum des Virgo-Haufens auch NGC4402 direkt und einfach sehen können.


    Gruß
    Winfried

  • Hallo Winfried


    ich habe das Glück auf einem Aussiedlerhof mitten auf dem Feld zu wohnen, etwa 500m von der eigentlichen Ortschaft entfernt. In der Regel habe ich einen 5m7 - 5m8 Himmel da draußen aber gestern Abend hat alles gestimmt und es war klasse. Somit fehlt mir auch etwas die Motivation zu meinen bisherigen Beobachtungsplatz im Spessart zu fahren wo bestenfalls 6m2 drin ist. Ein Vorteil dort im Spessart ist halt, daß man nicht alleine ist, weil andere Sternfreunde von mir auch von dort aus beobachten. Und beobachten in der Gruppe hat was.


    Ja, NGC891 dürfte sehr schwierig sein bei 4m5er Himmel selbst mit 14 Zoll. Ich frag mich sogar wieso der Karkoschka dieses Objekt mit in sein Buch mitaufgenommen hat da es im Vergleich zu allen anderen Objekten im Sternatlas viel schwieriger ist.


    Viel Spaß weiterhin beim beobachten
    Klaus.

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