----------------------------------------------------------------
Wen der Bericht nicht interessiert: am Ende habe ich eine Frage!
----------------------------------------------------------------
Datum: 14.10.2003
Ort: 17 Km südlich von München, Abfahrt Bad Tölz, freies Feld
Zeit: 22:25 - 0:30
Ausrüstung: 200/1000 Reflektor auf E-HQ5, 4mm, 9.7mm, 20mm,
Meine Nachbarin lieh mir ihr Auto. Ich fuhr einfach raus ins Blaue, Richtung südliches Münchner Autobahnkreuz. Kurz vorher ab Richtung Bad Tölz. Nächste links und nach ein paar vereinzelten Häusern rechts ab auf einen Feldweg. Während linker Hand der Feldweg gesperrt war, so durfte ich rechts fahren. Glück gehabt!
Soweit rein wie möglich gefahren, um die Lichter des ca. 1Km entfernten Dorfes möglichst noch verschwinden zu lassen. Ein paar Strassenlaternen konnte man noch sehen, was aber keine Rolle spielen sollte. Zum ersten mal wurde mir klar, was es bedeutet, wenn der Mond stört! Er war so hell, das er regelrecht nervte! Also, erst mal Mars, mit dem Mond fast im Rücken, angeschaut. Leider etwas frustrierend: mein kleines 114/900 hat Planeten offensichtlich einfach besser hingebracht. Sehr interessant dieser Sachverhalt!
Sehr schnell fiel mir auf, dass die Kälte ein entscheidender Faktor wird: trotz Mütze, Handschuhe, Winterschuhe und Taschenofen brauchte ich ca. 30 Minuten mich zu akklimatisieren und weitere 30 Minuten später wurde mir trotzdem wieder kalt. Die Hose (Jeans) war der Schwachpunkt. Thermohose muss auf die Liste.
Dann habe ich mein eigentliches Ziel, ein DeepSky Objekt einzufangen, verfolgt. Ich machs kurz: wieder nicht geklappt! Ich bin schon recht frustriert deshalb. Da muss ich einfach mal mit einem erfahreneren Beobachter schauen. NGC281 wurde in meinem Buch Stars am Nachthimmel zwar als eines der schwierigeren Objekte bezeichnet, allerdings soll das Buch insgesamt nur leichtere Objekte enthalten und es wird allgemein von weniger leistungsfähigen Beobachtungsgeräten ausgegangen. Ich habe mich für die NGC281 entschieden, das ich es am leichtesten finden kann.
Dann einfach mal die Plejaden angesteuert, obwohl die ziemlich direkt neben dem Mond hingen. KLASSE! Man merkte zwar die Nähe zum Monde, da war es richtig hell drumherum, aber trotzdem toll!
Was mich sehr beeindruckte war einfach der Himmel. Nur 17Km von München entfernt waren die Sternzeichen einfach super zu erkennen. Der Kepheus, von meinem Isar-Beobachtungsplatz immer nur schwer zu erkennen, prangte hier superklar am Himmel. Auch der Orion war ab 0:00 halb aufgegangen. Kassiopeia hatte sogar soviele andere Sterne um sich herum, dass ich noch ein wenig absichernd umherschaute, ob's wirklich das Himmels-W ist. Toll. Es hat sich gelohnt. Das einzige was wirklich zwickte ist die Kälte, da der Tau auf der Windschutzscheibe gefror, muss es unter 0 gewesen sein. Und leider kommt der Winter erst noch.
----------------------------------------------------------
Jetzt noch eine Frage: warum tue ich mir so schwer mit den DSO's? Wo fehlts denn da? Hat einer eine Idee?[V]