Planetary HR 4mm, Beobachtungsbericht

  • Hallo Sternenfreunde
    Ich machte mit dem Neuzugang,Planetary HR 4mm, (von TS),gestern Nacht mit meinem 12.5er f5 truss (stubs-on) Dobson erste Beobachtungen am Saturn.
    Wolfi von TS hat mir nach telefonischer Nachfrage das HR 4mm als ideales Planeten-Okular für meinen Dobs wärmstens empfohlen. Dementsprechend hoch waren meine Erwartungen. Das Okular sieht nicht nur gut aus, auch die Bauhöhe und das Gewicht versprachen angenehmes Handling.Gegen meine Hyperions wirkt es geradezu zierlich.
    Als Vergleichsmass setzte ich zuerst mein 8mm Hyp. in den OAZ. Ein kurzer Blick durchs Telrad,Saturn zentrieren, Durchblick am Okular,Volltreffer! Sati zeigte sich trotz leichter Unruhe in prachtvoller Schärfe. Mit gemischten Gefühlen und der Befürchtung entäuscht zu werden, denn zu oft wurde ich vor kurzbrennweitigen Okularen gewarnt, setzte ich schnell das HR 4mm ein, dasselbe Telradprozedere und jetzt sofort durchgeblickt.....nichts, schwarz! Hey was soll denn das....na klar, bei dieser Vergrösserung habe ich ihn wohl nicht voll getroffen...doch was ist nun, am rechten Okularrand einfallende Lichtstrahlung, so ähnlich wie bei einer Lasershow,ein richtiges Lichtspiel. Dann war sie da, eine helle verzerrte Kugel, das musste er sein. Aber warum so undeutlich....ha ja, natürlich, eilig nachfokusiert, unglaublich! In stoischer Ruhe zog ein majestätischer Saturn mit seinen Monden, die den Eindruck von Begleitpersonal hinterliessen, seine Bahn durch das 60°HR4mm Okular an meinem staunenden Auge vorbei.Ist das ein Film, oder was? Nochmals von vorn, zurückgefahren an den Start und Film ab.Da kamen die Strahlen wieder, diesesmal noch eindrücklicher. Dann die vorausgleitenden Monde, gefolgt vom Protagonisten seiner Durchlaucht mit Namen <b>SATURN</b>
    Dieses prägende Erlebnis in meinem noch sehr jungen Astroleben werde ich wohl nie vergessen.
    Mein Fazit: Das HR 4mm ist sicher ein Okular, das durch seine exzellente Abildungsleistung, das grosse Gesichtsfeld und damit für Dobsonbesitzer erste Wahl und ganz oben anzusiedeln ist.Der gute fachliche Rat, wie in meinem Beispiel, ist für einen Einsteiger von grossem Nutzen.
    http://www.teleskopeigenbau.ch
    Grüsse

  • Hallo Jürg,


    danke für deinen eindrücklichen Bericht! Obwohl dein 4mm Planetary ja
    wohl aus der neuesten Produktion stammen muß ist ja wohl das Streulichtproblem
    welches bei den TMB/Burgess auftrat offenbar leider immer noch nicht gelöst [V]


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    doch was ist nun, am rechten Okularrand einfallende Lichtstrahlung, so ähnlich wie bei einer Lasershow,ein richtiges Lichtspiel.
    ...
    Da kamen die Strahlen wieder, diesesmal noch eindrücklicher. Dann die vorausgleitenden Monde, gefolgt vom Protagonisten seiner Durchlaucht mit Namen SATURN!
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Das ist echt schade.


    MfG,Karsten

  • Hallo Karsten
    Sind meine beschriebenen Strahlungsefekte die dem hellen Objekt vorausgehen wirklich verursacht durch Reflektionen im Okular?
    Gerade dieser Efekt hinterlässt ein faszinierendes Schauspiel und da ich meinen Dobs nur visuell einsetze und die Abbildung sehr kontrastreich,scharf und detailgetreu war schmälert es die Freude am Hr 4mm in keiner Weise.
    Gruss
    Jürg

  • Hallo Jürg,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Sind meine beschriebenen Strahlungsefekte die dem hellen Objekt vorausgehen wirklich verursacht durch Reflektionen im Okular?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    deine Schilderung nährt diesen Verdacht. Aber da ich dein Teleskop nicht
    kenne kann ich nicht mit Sicherheit behaupten daß nicht auch an einem
    anderen Detail liegen könnte.
    Ein Freund bekommt bald mehrere dieser Okulare, so daß ich mir selbst
    ansehen kann wie es nun mit der bei den ersten TMB/Burgess Okularen
    gefundenen Streulichtproblematik nun aussieht. Auf jeden Fall wünsche
    ich dir viel Freude mit deinem neuen Okular!


    Gruß,Karsten

  • Hallo Jürg,


    die Einstreuungen, die Du siehst, wenn ein helles Objekt ausserhalb des Gesichtsfelds steht, kommen von dem Schraubring, der das Barlowelement hält (augenseitig). Die sind zwar inzwischen geriffelt, das bringt aber nicht viel, sie glänzen ziemlich.


    Das Barlowelement kannst Du vom restlichen Okular trennen, indem Du einfach die Steckhülse abschraubst. Nimm mal nur das Barlowelement und halte es gegen eine helle Lampe, dann siehst Du schön die Reflektion.


    Das kann man leicht beheben, indem man diesen kleinen Ring rausschraubt und von innen z.B. mit mattschwarzer Farbe mattiert. Bei meinem 5 mm sehe ich jetzt keine Einstreuung mehr, auch nicht an Saturn.


    Ein paar Bilder dazu gibt es von Mike Hosea hier


    Schade, dass dieses an sich kleine Problem vom Hersteller nicht in den Griff bekommen wird. Ansonsten ist das ein sehr schönes Okular.


    Grüße
    Reiner

  • Hallo Karsten
    Deine Aussage hat mich etwas irritiert doch ich denke, dass meine Ausführungen falsch interpretiert werden können.Ich präzisiere noch einmal meinen Bericht.
    Der Saturn zeigt sich im HR 4mm Okular makellos ohne Streulichteinwirkung,so wie ich es von meinen Hyperions gewohnt bin.
    Der Effekt worüber ich berichte beschreibt, dass, wenn ich den Planeten aus dem Gesichtsfeld des Okulars rausschubse, ich ihn dann ins schwarze Okular reinlaufen lasse, seine Lichtemissionen, stärker oder schwächer, mehr oder weniger, sicher bedingt durch die Atmosphärische Qualität und die starke Vergrösserung, wie die Strahlen der Sonne am Horizont sichtbar werden.Dieses Schauspiel hat eine total faszinierende Wirkung auf den Betrachter und hinterlässt einen tiefen Eindruck und das Verlangen, wie in meinem Fall, die Szene immer wieder von neuem zu bestaunen.
    Mich überzeugt das HR 4mm und es hat meine Erwartungen nicht nur erfüllt sonder, und das in Anbetracht seines moderaten Preises, bei weitem übertroffen.Man sollte das immer in den richtigen Relationen sehen. Durch meine langjährige fotografische Tätigkeit traue ich mir zu, eine gute Abildungsleistung einer Optik zu beurteilen.
    Ich bin gespannt wie deine angekündigten Tests verlaufen werden.
    Gruss
    http://www.teleskopeigenbau.ch

  • Hallo Jürg,


    das oben war der falsche Link, der richtige Link ist dieser [url="http://www.cloudynights.com/ubbthreads/showflat.php?Cat=&Board=article&Number=729593&Forum=,,,,f56,,,,&Words=planetary&Searchpage=4&Limit=25&Main=729593&Search=true&where=sub&Name=&daterange=1&newerval=3&newertype=y&olderval=&oldertype=&bodyprev=#Post729593"]hier[/url]


    Viele Grüße
    Reiner

  • Hallo Reiner,


    wie recht Du hast !!!


    Das ist mal wieder typisch. Fehlende Schwärzung der Linsenkanten ist ein scheinbar nicht allzu seltenes Problem ! Ich finde es einfach ärgerlich und auch unnötig. Dann soll der Hersteller halt einen oder zwei Euro hinzurechnen und gut ist. Warum immer solche eklatanten Fehler gemacht werden ist mir schleierhaft. Das ist doch während des Produktionsprozesses bzw. der Montage eine beiläufige Angelegenheit.
    Nein - wäre ja zu einfach. Statt dessen kann dann wieder der Endvewrbraucher ran.
    Wenn ich Händler wäre würde ich auf diese notwendige Korrigierung bestehen - aber lassen wir das.


    Viele Grüße


    Copernicus

  • Hallo Jürg,


    ich kenne dieses "Schauspiel" von meinem TS-SWM 6mm. Auch hier kündigt sich der Planet schon durch diese Strahlen an, wenn er außerhalb des Gesichtsfeldes steht. Das ist nicht so schlecht, wenn man Planeten beobachtet, weil es auch beim Aufsuchen des Planeten helfen kann. Man weiß schon wo er steht, auch wenn er noch außerhalb des GF steht.


    Schlimm wird es aber, wenn man so ein Okular am Mond bei hoher Vergrößerung verwenden will. Wenn der Mond größer als das Gesichtsfeld dargestellt wird (was bei Dir mit 4mm Oku am 12.5" Dobs der Fall sein dürfte), dann strahlen halt auch alle Teile des Mondes, die außerhalb des GF liegen so ins Bild hinein. Folge ist, dass man fast gar nichts mehr erkennen kann. Zumindest ist das beim 6mm TS-SWM am 8" f6 Dobs der Fall.


    Der Tipp mit der Schwärzung des Schraubrings könnte dann allerdings auch beim TS-SWM helfen. Das werde ich mit mal anschauen.


    Gruß,
    Martin

  • Hallo Jürg und die Anderen,


    jetzt muss ich auch mal meinen Senf dazu geben.
    Erstmal Danke Jürg für deinen Bericht. Ich werd mir jetzt auch ein 4er und evtl. das 2,5 bestellen.
    Ich hab bisher ein 6mm und ein 9mm aus der Bucht. wahrscheinlich die erste Serie, hab aber keine Probleme damit.
    Ja mein 6 Kasai Ortho ist nen tick schärfer, trotzdem bleibt es meistens im Koffer. Warum?
    Weil ich mein Auge nicht soweit dranquetschen will und es beim Dobson einfach angenehmer ist wenn der Beobachtungsbereich etwas größer ist.
    Und ja ein Radian ist bestimmt auch etwas besser und ja das XL von meinem Onkel ist bestimmt auch besser, aber ich brauch auch noch etwas Geld für den Sprit zum nächsten Beobachtungsort.
    ;)


    Bin schon gespannt was Karsten dann über die TMBs erzählt.

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Copernicus</i>
    <br /> Fehlende Schwärzung der Linsenkanten ist ein scheinbar nicht allzu seltenes Problem ! <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Nein, das sind nicht die Linsenkanten, die sind in Ordnung und geschwärzt. Es ist lediglich der Schraubring, der das Barlow-Doublet in seiner Fassung hält.


    Um hier auch einem Missverständnis vorzubeugen, Jürg hat das ja auch versucht nochmal klarzustellen: Es geht hier nicht um Reflexe oder Streulicht, wenn der Planet IM Bildfeld ist (ist z.B. bei den oben erwähnten 6 mm Skywatcher UWAs und ähnlichen ein Problem). Es geht lediglich um eine einstreuende Reflexion, wenn ein heller Stern/Planet AUSSERHALB des Gesichtsfelds steht. In der Situation produziert dieser Ring ein seltsames Strahlenmuster.


    Grüße
    Reiner

  • Hallo miteinander,


    ich möchte mich hier auch nochmal kurz zu Wort melden.
    Seit ein paar Tagen habe ich ebenfalls dieses Okular. Ich kann absolut keine Reflexe feststellen. Habs gerade nochmal am Mond ausprobiert.
    Den Mond habe ich ausserhalb des GF gestellt und dann gewartet bis er so langsam ins GF gewandert ist. Währenddessen habe ich genau darauf geachtet ob sich irgendwelche Reflexe zeigen.
    Es zeigten sich (zu meiner Erleichterung) absolut keine. Ansonsten kann ich mich Jürg nur anschliessen. Knackscharfe Abbildung. Es macht richtig Spass damit zu spechteln.[:D]


    CS Rüdiger

  • Hallo zusammen
    Ich habe mir heute Abend das HR4 vorgeknöpft.Ich zelrlegte das Teil
    komplett und kann bestätigen, dass der Rand der Linse geschwärzt ist.
    Der Witz der Geschichte; die Teile sind wohl schwarz,leider nur nicht matt, sondern glänzend,irre!!
    Der Befestigungsring ist leichtgängig mit dem Fingernagel zu lösen.So kann der Linse nichts passieren.Die Ringunterseit,sowie sämtliche Teile die sich im Strahlengang befinden, habe ich mit einem ultra feinen Marderhaarpinsel und Tamiya Flat Black geschwärzt.Nun bin ich,allerdings mit gemischten Gefühlen, gespannt auf das Resultat.Die faszinierende Strahlen-Ouverture.....ich werde sie vermissen! So oder so ich bin glücklich mit meinem HR4.
    http://www.teleskopeigenbau.ch
    Grüsse an alle

  • Hallo Jürg,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Ich habe mir heute Abend das HR4 vorgeknöpft.Ich zelrlegte das Teil komplett ...<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    kannst du etwas zur Anzahl der Linsen sowie ihrer Anordnung sagen?
    Einzellinsen, Zweiergruppen, ...


    Vielen Dank, Karsten

  • Hallo Karsten
    Gute Frage die ich mir seber gestellt habe als ich die Linse,ca.Bauhöhe ungefär 1cm, im Durchmesser einer Zigarette, in den Händen hielt.Es muss sich um eine verkittete zweier Gruppe handeln,beidseitig mit Konvexschliff, will mich aber nicht festlegen.Ich habe die Oberflächen mit einem Wattestäbchen abgetastet und kam zu diesem Schluss.Wenn Du es genauer wissen möchtest, werden sich bestimmt die optischen Daten im Web finden lassen.
    Ich hoffe Dir mit diesen Angaben einen kleinen Überblick verschafft zu haben. [?]
    http://www.teleskopeigenbau.ch
    Grüsse

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