2 Fragen zum Atlas für Himmelsbeobachter

  • Hallo,
    ich bin der neue *wink*. Ich heiße Kamil und komme aus Rheinland Pfalz.
    Ich hätte auch schon 2 Fragen. Bitte nicht lachen. Kann sein, dass sie blöd sind, aber ich möchte es trotzdem gerne wissen[:)].
    Ich habe den Atlas für Himmelsbeobachter (von Erich Karkoschka). Einige Sternbilder sehen dort anders aus als zB. in Stellarium oder auf meiner Sternkarte. Der Orion zB ist nur ein X im AfH, aber auf meiner Sternenkarte ist er oben und unten geschlossen(und hat rechts einen Schwanz). Warum ist das so? Ist der Atlas etwa veraltet?
    Meine 2. Frage bezieht sich auch auf den Atlas. Dieser ist in Nordhimmel, Ekliptik und Südhimmel unterteilt. Kann ich die Sternbilder vom Südhimmel (im Atlas) nur auf der Südhalbkugel sehen? Oder ist der Himmel einfach nur in Norden und Süden unterteilt worden?
    Schon mal danke für eure Antworten.


    mfg DW

  • Hallo Kamil,


    willkommen an Bord! Mit dem Karkoschka hast Du einen guten und bewährten Himmelsatlas.


    Nun zu Deinen Fragen: Die Linien zwischen den Hauptsternen eines Sternbilds sind - anders als die Sternbildgrenzen - nicht international festgelegt und weichen bei unterschiedlichen Atlanten mehr oder weniger stark ab. Jeder Autor kann sie so zeichenen, wie er es für seine Zwecke am besten hält. Relativ starke Abweichungen wirst Du feststellen, wenn Du amerikanische und deutschsprachige Atlanten vergleichst.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Kann ich die Sternbilder vom Südhimmel (im Atlas) nur auf der Südhalbkugel sehen?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Imp Prinzip ist es so. Du kannst ein Himmelsobjekt von der Nordhalbkugel aus nur dann sehen, wenn seine Deklination größer ist als "Breitengrad - 90°". Von Frankfurt aus kann man also theoretisch noch einen Stern mit einer Deklination von -40 Grad sehen.


    Viele Grüße


    Ernst.

  • Hallo DW,


    diese Sichtbarkeit (von Ernst angesprochen) gilt aber nur bei freier Horizontsicht und absolut gutem Himmel. Aber auch hier kommt es zu Beobachtungsproblemen (atmosph. Refraktion etc.)


    Gruß


    Copernicus

  • Hallo Kamil,


    mit dem Karkoschka hast Du schonmal "DAS" Standardwerk in Sachen Deep-Sky. Darin sind zwar längst nicht alle Objekte verzeichnet, aber für ein 3-10" Scope jede Menge schöne Sachen drin - je nach Himmelsqualität.


    Die Verbindungsstriche weichen zum Teil erheblich ab, die Grenzen der Konstellation dagegen sind verbindlich festgelegt.
    Ganz extrem ist es beim Schützen oder beim Hasen. Beim Schützen bevorzuge ich z.B. die "Teekannen"-Darstellung.
    Beim Vergleich der verschiedenen Verbindungsstriche kann man sich übrigens sehr gut die Sternbilder einprägen --&gt; gute Übung. Am besten auch gleich den lateinischen Namen mitsamt der Abkürzung merken.


    Schau auch mal bei den Sternbildern Stier/Fuhrmann und Pegasus/Andromeda. Da ist jeweils ein heller Stern beiden Sternbildern zugeordnet. z.B. liegt beta-Tauri genau auf der Grenze zum Fuhrmann.


    Bei uns hier in Deutschland sind der Schütze (im Sommer) und der große Hund (im Winter) gerade noch über dem Horizont gut sichtbar. Darunter benötigt man schon sehr gute Horizontbedingungen. Im Karkoschka auf der letzten Seite kann mal also alles über -35° noch so einigermaßen erkennen.
    In Äquatornähe hatte ich schon mal das Vergnügen, das Kreuz des Südens, den Wolf, Carina, Zentaurus und Vela zusehen.
    Es ist erstaunlich schwer, sich am sehr ungewohnten Südhimmel zurecht zu finden. Es dauert bestimmt eine halbe Stunde, bis man zum ersten Mal Plan bekommt.
    Für den Rest muss man allerdings nach Namibia oder Australien fliegen :)



    Grüße
    Rolf

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