Lichtsammelvermögen vergrössern?

  • hallo! Ich hab einen 127/1540mm Mak und der
    hat nur ein begrenztes Lichtsammelvermögen.
    Ist es möglich (bei Fotographie), mit einer
    langen Belichtungszeit die Lichtsammelleistung
    eines grösseren teleskops zu erreichen. Oder:
    Kann man 'Licht' sozusagen über einen längeren
    zeitraum quasi einsammeln, solange bis man an
    einen Punkt kommt, wo das ein teleskop mit
    grössere Öffnung schon eher gewesen wäre?


    Also: kann man Öffnung durch Belichtungszeit
    wettmachen?


    proton


    PS: mir ist klar, dass das ganze einer enorm
    exakte Nachführung bedarf...

  • Ich habe nicht so viel Ahnung von Fotografie, aber meines Wissens kann man durchaus durch längere Belichtungszeiten eine höhere Lichsammelleistung erziehlen. Dadurch wird das Bild zwar heller, besser ist es aber noch lange nicht. Du darfst nicht vergessen, dass der Vorteil bei einem größeren Teleskop nicht nur in der größern Lichtsammelfläche liegt, sondern auch in dem größeren Auflösungsvermögen. Und das kann man durch längere Belichtung natürlich nicht ausgleichen.


    Gruß
    Mario

  • Hallo proton,


    man kann durch längere Belichtung natürlich mehr Licht sammeln, allerdings wird die Auflösung und der Detailreichtum des Bildes dadurch nicht besser.


    Ciao,
    Stefan

  • Die Auflösung hängt nur von der Teleskopöffnung ab. Je größer die Öffnung D, desto größer ist der Abstand r zweier Sterne, die das Teleskop getrennt warnehmen kann. Als Faustformel gilt hier r = 120/D (r in Bogensekunden, D in millimetern). Bei einem guten Bild spielt aber auch z.B. der Kontrast eine Rolle. Der wiederum wird durch die Obstruktion beeinflusst, also durch Gegenstände wie Fangspiegel oder Fangspiegelspinne, die in den Strahlengang hineinragen. Ein Teleskop mit großer Öffnung aber auch großer Obstruktion liefert daher nicht zwingend bessere Bilder als ein verhältnismäßig kleines Teleskop mit kleiner Obstruktion. Dann gibt es noch so etwas wie lokales Seeing, Tubus-Seeing oder allgemeine Lichtverschmutzung, die die Wahrnehmungsgrenze des Teleskops Beeinflussen können.
    Die Abbildungsleistung des Teleskops hängt also von den äußeren Umständen und dem Teleskop selbst ab, kann aber durch z.B. längere Belichtungszeit nicht grundlegend verbessert werden. Hilfreich bei der Fotografie sind eventuell Filter, da hab ich aber leider keine Ahnung von.


    Gruß
    Mario

  • Hallo,


    nette Diskussion [;)]... also: Egal ob man auf Film oder Digital belichtet, irgendwann ist von dem Objekt nicht mehr mehr rauszuholen. Besonders beim chemischen Film gibt es einen gewissen Punkt, an dem das Bild nicht noch mehr Details zeigt, sondern nur heller wird und so die zu lange Belichtungszeit das Gegenteil des Erwünschten bringt.


    Gruß,
    Tobias

  • Hallo Proton,


    so wie ich es verstanden habe, meinst du die Bilder "übereinanderlegen". Der Zweck dieses "übereinanderlegen" besteht darin, aus mehreren Aufnahmen von einem Objekt Details sichtbar zu machen, die entweder nur sehr Schwach sind oder so im Gewissen Maße der Super-Langzeitbelichtung (ca. 70 Minuten und mehr) aus dem Wege zu gehen. Anstatt nimmt man dann 2 oder mehrere Einzelbilder auf und legt sie dann übereinander. Dies wird auch noch aufaddieren oder stacken genannt.


    Nun ob dies schärfemäßig was bringt: Nein. Durch das übereinanderlegen wird das Bild eher unscharf! Wenn es nur bis 2-5 Bilder sind, macht das nichts.


    Wenn du willst, gebe ich dir mal die Links zu einigen freeware-Programmen, mit denen sich solche Astronomische Bildaddition durchfühen lässt.


    Gruß,
    Tobias

  • danke für das angebot, aber software finde ich auch alleine. ;o)
    aber ich könnte noch n paar infos gebrauchen:
    wie kann man denn das letzte aus einem Teleskop
    rausholen, bisher hatten wir:
    - sehr genaue nachführung
    - lange belichtung (nicht zu lang, da sonst das Bild zu hell wird und
    die lichtschwachen details verblenden)
    - kombination mehrerer Aufnahmen (aber was soll das bringen?)


    proton


    PS: danke, dass hier so viele antworten. zuerst ist der thread ja n bissel
    versumpft ;o))

  • Hallo,


    was du in der letzten Antwort aufgezählt hast ist alles. Mehr ist nicht herauszuholen. Es kommt noch auf dein Teleskop an, ob Reflektor oder Refraktor und die Brennweite. Vielleicht ist durch einiges Zubehör noch mehr dann rauszuholen.


    Gruß,
    Tobias

  • Hi,


    was hier noch gar nicht zur Sprache kam: Filter....


    Ich selbst habe auch noch keinen vernünftigen. Ich kenne aber Leute, die fotografieren schon seit ein paar Jahren sehr erfolgreich. Die benutzen alle einen Idas-Filter. Der soll visuell Schrott sein - fotografisch aber das Non-plus-ultra. Man muß dabei zwar doppelt solange belichten - dafür kommt aber wohl nur noch echtes Sternen- bzw. Nebel-Licht durch.
    Bzgl. der Sättigung der Filme - dass also länger belichten irgendwann nichts mehr bringt - gibt es ebenfalls Lösungen. Man kann Filme durch Gasgemische vorbehandeln, um das Schwarzschild-Verhalten zu beeinflussen. Bei CCDs ist dieser Effekt aber ohnehin nicht so stark.


    Alles in allem kann man zu der ursprünglichen Frage nur uneingeschränkt sagen: Ja - Licht sammelt man durch Öffnung und Belichtungszeit. Wenn die Öffnung zu gering ist, muß man halt länger belichten. Natürlich hat alles seine Grenzen und stell' es Dir bloß nicht zu einfach vor......


    Gruß
    Klaus

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!