GM8 Schneckenfehler [:(!]

  • Hallo,


    gestern war zwar bescheidene Durchsicht (Hochnebel) aber dafür einigermassen Seeing. Deshalb habe ich beschlossen, meine nun mehrfach optimierte (Schneckenspiel einstellen etc.) Losmandy GM8 neu zu vermessen. Das ganze wurde mit der DSI 2 Pro monochrom und einem 8" F4,5 Newton, also bei 900mm Brennweite aufgenommen. Als Aufnahme Software diente K3CCD Tools, sowie zur Korrektur von Dec etc. die Excel Auswertung von Thomas Meier und Pease. Als "Messstern mußte Alnitak im Oriongürtel herhalten.


    Nach diversen mails, telefonaten etc. mit Händler und Scott Losmandy konnte ich nun folgendes herausfinden (soviel zum Thema "Legende").


    Für die GM8 wird laut SL folgendes garantiert:


    GM8 max. 14 Bogensekunden oder besser mit einer möglichen Schwankungsbreite von 3 Bogensekunden
    G11 max 7 Bogensekunden oder besser mit einer möglichen Schwankungsbreite von 2 Bogensekunden
    HGM Titan max. 5 Bogensekunden oder besser mit einer möglichen Schwankungsbreite von 1 Bogensekunde


    Hier das Ergebnis der Messung, bitte um Kommentare, was Ihr machen würdet. M.E. ist hier nichtmal die "Mindestgarantie" eingehalten. Beim Guiding komme ich nicht unter +- 6".


    Hier die Kurven:



    Gruß und CS


    Immo

  • Peas Deklination 1.00 ? welchen Stern hast du denn gemessen. Da sollte normalerweise die Deklination des Sterns zum Aufnahmezeitpunkt rein. Damit PEAS dir einen absolute PE Kurve ausgibt. Das ist ganz wichtig, da ansonsten dein gemessener PE eine Hausnummer ist und nur einen Trend anzeigt.


    Ansonsten stört mich und ein etwaiger Autoguider ein wenig die extreme Unruhe und in deinem Kurvenverlauf.


    Grüße
    Karsten


    p.s. *grins* ich sollte mal die deutsche Sprachdatei anpassen ;) *grins*

  • Hallo Karsten,


    wie ich geschrieben habe, Alnitak im Oriongürtel Hat eine Dec von -01°56'22". Warum da bei Peas 1 steht ? - Kann er kein "-" ? Müßte er aber, denn sonst könnte er ja keine südl. Werte berücksichtigen.


    Wieso Dec zum Aufnahmezeitpunkt. Dieser Wert ändert sich doch nicht.


    Gruß


    Immo

  • Oki. Die kurve stimmt da ist der Korrekturfaktor 1.00 ich hatte altinak überlesen. Mit Minus eingeben :).


    PE von 50 gesamt. Ist ja so groß wie bei meiner alten ADM. Ich würde das umtauschen oder nachbessern lassen, wenn du noch Garantie hast.


    Grüße
    Karsten

  • Hallo Karsten,


    ja die Monti ist nagelneu - und schon die 2te. Die erste (vor dem Umtausch) sah noch schlimmer aus. Also Losmandy zeigt sich sehr stur. Er möchte davon nix wissen - und glaube dem Händler grauts auch schon vorm Umtausch (mir auch) denn Lieferzeit ist meist um die 4 Monate. Also nach meinen bisherigen Erfahrungen kann ich nur sagen - Hände weg von LOSMANDY. Mit "Legende" hat das alles recht wenig zu tun. Ich hatte auch schon EQ6 und HEQ5 - Montirungen. Sicher ist die GM8 ansonsten solide verarbeitet und macht mit den Rutschkupplungen etc. echt spass. Auch der Polsucher sucht sicher seines gleichen (Wobei das kein Losmandy Produkt ist). Aber was nützt das, wenn ein derartiger PE dabei rauskommt. Der absolute Fehler sei mal dahingestellt - aber der Kurvenverlauf scheint nach meinen bisherigen Erfahrungen nicht guidingfähig zu sein.


    Schade - irgendwie hat SL wahrscheinlich beim neuen Bond-Film zuviel Geld verdient und die Produktion der MONTIS ist nun völlig sekundär geworden.


    Gruß


    Immo

  • Hallo Immo,
    das sieht ja übel aus.
    Schick das komische Ding schnellstens zurück.
    Da hat ja meine EQ6 einen kleineren und vor allem gleichmäßigeren periodischen Fehler.
    Die macht beim Autoguiden keine Mucken.


    Gruss Peter

  • Hallo Immo


    Der störende Fehler hat eine Periode von 480s
    Ich tippe auf das Zahnrad das die Schnecke treibt.
    Diesen Fehler hab ich auch auf meiner Monti ( so ähnlich ) mit einem 10 Z Zahnrad.
    Mit einem 60Z Zahnrad ist die Schwankung sehr viel weniger.
    Bilder gibts demnächst in diesem Forum ;)


    gruß Bernd

  • Hi Immo,


    eine solche unliebsame Ueberraschung hatte ich mal mit meiner GPDX erlebt. Hatte drei Montis aufgebaut, um dann das selbe Teleskop mit Fadenkreuz nacheinander aufzusetzen.



    Die Werte waren (Spitze-Spitze)


    EQ5: 17 Bogensekunden
    EQ6: 26 Bogensekunden
    GPDX: 36 Bogensekunden


    Nun hatte ich meine GPDX gebraucht gekauft (war aber immer noch teuer genug), und kein Rueckgaberecht. Nach einigen Schneckenjustierversuchen habe ich dann mal probehalber die Schnecken von RA und DEC vertauscht. Danach hatte die GPDX um 15 Bogensekunden - nicht brilliant aber eine deutliche Verbesserung - und sie ist jetzt die genaueste Montierung in meinem Stall, wie es sich gehoert. Es sei noch angemerkt, dass sich die Laufeigenschaft fuehlbar verbesserte - mit der anderen Schnecke lief es butterweich, vorher kratzig.


    Vielleicht (falls Losmandy sich stur stellt, was bei einer Neumontierung ein Skandal waere) ist das eine Alternative ?


    Lassen sich die Schnecken justieren, ohne gleich die Garantie zu verlieren ? Normalerweise sollte das doch gehen - vielleicht werden die Montis werksmaessig nicht vorjustiert, oder sie verlieren diese Justage auf dem Transport - was dann aber auf eine flimsige Schneckenlagerung schliessen liesse, oder auf Transport per Wurfpost.

  • Hallo Immo,


    Ich bin etwas verwundert, dass die Kurve so unregelmaessig ist. Bei einem Schneckenfehler haette ich eher was Sinus-foermiges erwartet. Kannst Du mal in der Grafik zeigen wie lange eine Schneckenperiode ist?


    Ein Bekannter in unserem Verein hat eine G11. Die hat wohl Mal einen Stoss abgekriegt und seitdem hat sich der periodische Fehler stark verschlimmert. Vielleicht ist die Mechanik der Schneckenlagerung beim Losmandy etwas anfaellig gebaut und kann sehr leicht beschaedigt werde? Koennte z.B. auch beim Versand passiert sein? Kannst Du evtl. einzelne Zahnraeder/Schnecke des Getriebes wechseln? Die FFT Auswertung koennte Dir helfen verdaechtige Zahnraeder zu identifizieren.


    Hattest Du bei der Messung eigentlich den PEC schon an?


    Clear Skies,


    Gert

  • Hallo an alle,


    danke für Eure Einschätzungen. Habe gestern Schnecken getauscht DEC in RA und umgekehrt. Dabei kamen doch etliche Späne etc. zum Vorschein. Habe alles mal gründlich im Ölbad gereinigt - trocken gewischt und mit Teflonspray neu gefettet. Schauner wer mal - aber m.E. eigentlcih nicht mein Job bei einer neuen Monti.


    Gerrit: Nein die Messung ist Roh - also ohne PEC.


    Gruß


    Immo

  • Hallo,


    ich hätte mal eine Frage am Rande...


    Wo bekommt man dieses Programm zur Auswertung des Schneckenfehlers? Ich mache das immer mit so'ner Excel-Tabelle...


    Gruß
    Klaus

  • Ich bin daran, eine neu importierte Losmandy GM 8 zu kaufen, der Verkäufer hat mich jedoch über das Problem aufgeklärt, er hatte das gleiche festgestellt. Seiner Ansicht nach handelt es sich um die Kugellager der Schneckenwelle, welche nicht korrekt eingebaut sind und deshalb klemmen.
    Ich frage mich, ob das Problem auch bei der 11 er Montierung auftritt.
    Hans

  • Hallo Immo
    Das mit den Kugellagern war wohl der richtige Hinweis.
    Schau dir das an die lange Periode ist 480s= eine Schneckenumdrehung
    Es sind 8 unregelmäßige Ausschläge.
    Und jetzt findest du Späne.
    Ich könnt wetten das die Kugellager der Schnecke 8 Kugeln haben.
    Und in dem lager ist ein Aluspänchen,.....
    das hatte ich mal in einem 40mm lager, obwohl das Lager offen war hab ich den Span nicht mehr rausbekommen, das klebt wie Pech. mittlerweile arbeite ich sauberer :)


    Schau mal nach den lagern ob die sauber sind und sich ganz sanft drehen. Wenn das ruckt weist du bescheid :)


    gruß Bernd

  • Hallo zusammen,


    nun einige Tage später und (hoffentlich) ein wenig schlauer.
    M.E. sind die Fehleramplituden eine Kombination aus:
    -Schnecke
    -Vorgelege
    -Evtl. Nadellager


    Bin nun wie folgt vorgegangen:


    * GM8 Antriebseinheiten zerlegt und gereinigt
    * Kombination DEC Welle in RA
    * Kombination DEC Weele und Vorgelege DEC Antrieb in RA
    * Jeweils Schneckenspiel nach bestem Wissen eingestellt


    Jeweils 3 mal gestern die Kombination gemessen (Ja, inzwischen kann ich die Motoren etc. im dunkeln an meiner GM8 umbauen). Damit garantiert ähnliche Messbedingungen da:


    * Immer der gleiche Stern (in meinem Fall HYA)
    * Ähnliche Seeingeinflüsse
    * Gleiche Aufstellung der Montierung
    * Montierung gleich ausbalanciert


    Hier die Ergebnisse:


    1. DEC Schnecke und DEC Vorgelege in RA
    Messung 1:

    Messung 2:

    Messung 3:


    2. DEC Schnecke und RA Vorgelege in RA:
    Messung 1:

    Messung 2:

    Messung 3:


    In meinem Fall, scheint also die Kombination DEC Welle mir dem Vorgelege aus der RA-Achse die besten Resultate zu erzielen. Nach wie vor unbefriedigend ist nicht der Gesamtfehler mit ca. +-10" sondern der Kurvenverlauf, welcher doch recht harte Amplituden aufweist.
    Auch viel mir auf, das die Getriebe der Vorgelege sehr unterschiedlich in Punkto "Leichtgängigkeit" sind. Leider habe ich keinen Weg gefunden die Vorgelege selbst zu öffnen - Spezialwerkzeug ?


    So das wäre mal der neuste Zwischenstand in Punkto GM8.


    An alle Synta - Besitzer. Wie Ihr seht ist auch bei Losmandy eine gewisse Affinität zum Basteln von Nöten.


    Ach ja mit Auuguiding komme ich momentan auf so etwas (DEC Schnecke RA Vorgelege):



    Also aus meiner bisherigen Erfahrung scheinen die Wellen wirklich das kleinere "Übel" zu sein. Der Bereich Vorgelege und Lager ist wohl hier am ehesten das "Übel" - vor allem im Hinblick auf den Kurvenverlauf.


    Was mich interessieren würde: Haltet Ihr aus Eurer Erfahrung den Kurvenverlauf für "Guidbar" ? - Oder werde ich mir daran die Zähne ausbeißen ? - Habe meine "Verfluchte" GM8 inzwischen so oft zerlegt, das ich Sie, so komisch da jetzt klingt - eigentlich gar nicht mehr.. lassen wir das!


    Gruß und CS


    Immo

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