Hallo!
Ich habe die letzten Tage ein bisschen (viel) Zeit damit verbracht, ein paar Plug-Ins zu schreiben, die GIMP ein bisschen auf die Sprünge helfen sollen. Die Oberflächen sind in Neu-Deutsch gehalten, aber vielleicht ist's trotzdem halbwegs verständlich. Zu finden sind sie unter Filter->Astronomy. Den Quelltext gibt's http://www.cip.physik.uni-muen…_astro_plugins-0.1.tar.gz hier,
weitgehend ungetestete Windows-Binaries gibt's http://www.cip.physik.uni-muen…imp_astro_plugins-0.1.zip hier. Unter Linux (mit dem Quelltext) sollte ein "make" in dem Ordner reichen, unter Windows muss man manuell die Binaries und die Skripte jeweils in die richtigen Ordner kopieren.
Über die Lizenz hab ich mir noch keine weitergehenden Gedanken gemacht, aber vermutlich wird es die GPL werden. Ich benutze teilweise die http://www.videoastronomy.org/ccdlib.htm CCDLib von Georg Dittié, die unter Public Domain steht.
Bei allen Plug-Ins geht es darum, eine Anzahl an Bildern in Ebenen in GIMP zu laden und zu verarbeiten.
Es gibt 10 Plug-Ins:
<b>Set brightness and contrast for all layers</b>: Ein kleines Skript, das für alle (sichtbaren oder auch unsichtbaren) Ebenen die Helligkeit und den Kontrast anpasst. Bisher noch keine Vorschau.
<b>Set mode for all layers</b>: Wie oben, nur dass der Überlagerungsmodus für alle Ebenen gesetzt wird (z.B. addieren).
<b>Subtract dark frame from all layers</b>: Subtrahiert eine ausgewählte Datei von allen (sichtbaren oder auch unsichtbaren) Ebenen. Keine Prüfung auf sinnlose Eingabe (z.B. falsche Bildgröße, verschobene Ebenen, ...).
<b>Divide all layers by a flat field</b>: Wie oben, nur dass jede Ebene durch das ausgewählte Bild dividiert wird.
<b>Calibrate Layers (Translate)</b>: Verschiebt die Ebenen so, dass die Bilder übereinander passen. Dabei wird für die Modi "Center of disk" und "Center of Brightness" nur die Auswahl betrachtet, und für die anderen wird das Passmuster aus der Auswahl genommen. D.h. bei einem Bild mit Sternen setzt man am besten alle Ebenen auf "addieren", dann sieht man, in welchem Bereich sich ein Stern befindet, zieht eine Auswahl drumherum und lässt die Ebenen ausrichten.
Optional kann das Bild automatisch auf den Überlappungsbereich der Ebenen beschnitten werden.
<b>Calibrate Layers (Rotate)</b>: Funktioniert folgendermaßen: Durch oben beschriebenes Plugin die Ebenen auf einen Stern ausrichten. Dann erscheinen die anderen Sterne (falls die Ebenen zueinander rotiert sind) um diesen Stern rotiert. Dann um ein "Set" dieser rotierten Sterne (möglichst weit vom Rotationszentrum entfernt) eine Auswahl ziehen, den Dialog öffnen und als Rotationszentrum die Position des Sterns angeben, auf den vorher die Ebenen ausgerichtet wurden. Nach dem De-Rotieren muss man evtl nochmal verschieben lassen.
<b>Sort layers by quality</b>: Soll die Ebenen nach Qualität der Bilder sortieren, man kann das Verhältnis angeben, nach dem die verschiedenen Kriterien gewichtet werden. Ob das überhaupt wirklich funktioniert, hab ich noch nicht rausgefunden.
<b>Merge layers</b>: Überlagert alle Ebenen (oder falls etwas ausgewählt ist, nur die Auswahl) mit verschiedenen Mittelungsmethoden: Arithmetisches Mittel, Geometrisches, Median, Sigma-Median, 2-Stufiger Sigma-Median. Dabei kann man noch Werte angeben, mit denen die zu mittelnden Werte <b>vor</b> dem Mitteln multipliziert bzw. die zu ihnen addiert werden.
Inzwischen gibt es auch ein Vorschau-Fenster, so daß man die beste Mittelungsmethode auswählen kann. Außerdem werden die Werte der Pixel entsprechend des Alpha-Kanals gewichtet, sofern das sinnvoll ist (Arithmetisches und geometrisches Mittel; bei den Median-Mittelungen nur Unterscheidung "völlig unsichtbar" oder "sichtbar").
<b>Draw border with image information</b>:
Erstellt eine Ebene, die einen Rahmen enthält und optional Informationen zum Bild (Objekt-Name, Autor, Datum, Gerät, ...).
Persönliche Standard-Einstellungen können im Plugin image_border_information.scm gesetzt werden.
<b>Normalize all layers</b>:
Wendet die automatische Normalisierung (Ebene->Farben->Automatisch->Normalisieren) auf alle Ebenen an.
GIMP ist sicherlich nicht das beste Werkzeug, aber zum Schnell-Mal-Machen geht's dann doch. An die Grenzen stößt man natürlich mit den 8bit, bzw. wenn man versucht, 1000 Webcam-Bilder in Ebenen zu laden. Aber ich denke, gerade für große (Spiegelreflex-)Bilder könnten die Plug-Ins nützlich sein.
Über Rückmeldungen jeder Art würde ich mich freuen.
Viele Grüße
Georg