APO RONAR

  • Es besteht ein gravierender Unterschied zwischen dem, was terrestrische Tageslichtfotografen als "Apo" bezeichnen und den hohen fotovisuellen Anforderungen eines in der Astronomie verwendbaren apochromatischen Objektivs.
    Wenn überhaupt, erreichen nur die Foto-Optiken im Petzval-Design (z.B. Zeiss Sonnar, Meyer-Optik Görlitz Orestegor) eine halbwegs befriedigende Farbkorrektur in der Astrofotografie, was man dann als "Semi-Apo" bezeichnen kann.
    Das Rodenstock-Objektiv hat jedoch noch nicht einmal eine Petzval-Optik.
    (Auch meine Fielmann-Brille ist natürlich ein Apo; ich sehe nur Farben nach dem fünften Bier[:D]).

  • Hallo,


    ich gestatte mir einen Einwand, dass APO-Ronar erfüllt die klassischen APO-Kriterien und gehört mit dem 4-linsigen Aufbau (4 Linsen in 4 Gruppen) zudem zu den gut plan und scharf zeichnenden Optiken.


    Es sollte demnach mindestens die Qualität eines Sonnar oder Orestegor erreichen, wobei nur letzterer ein klassiches Petzval-Design darstellt.


    Die Frage ist eher die, in welchem Bereich abseits der optischen Achse dies erreicht wird, da es sich um ein sehr hochwertiges Fachobjektiv für das Großformat handelt sollte dies für den derzeit verfügbaren Chip-Größenbereich ausreichen.


    Es ist allerdings die Anfertigung eines passenden Tubus mit Fokussierer erforderlich, da solches einem Fachobjektiv üblicher Weise fehlt.


    CS


    Narvi

  • Hallo, Arno


    mein erster Selbstbau mit einem Apo-Ronar f9/520 liegt ca. 4 Jahre zurück und ich war mehr als überrascht, welche tolle Qualität dieses Objektiv erreicht. Sowohl visuell als auch fotografisch!
    Der einzige Nachteil liegt in den langen Belichtungszeiten. Lange habe ich dann nach dem von Dir angeführten Objektiv gesucht, erst recht nach div. Anmerkungen von Walter E. Schön, der für Rodenstock technische Dokumentationen geschrieben hat.
    Seit 3 Wochen ist daraus ein neuer Selbstbau entstanden, und ich bin auch diesmal wieder mehr als zufrieden. Die kritische Anmerkung von Cord kann ich nicht teilen, denn Farbe sehe ich auch nach 5 Bier noch nicht! Die Anmerkung von Narvi entspricht im Grunde den ersten Erfahrungen.
    Was direkt auffällt: die Scharfzeichnung und die volle Ausnutzung des Bildfomats an meiner DSLR. Im Vergleich zu meinem Vixen ED 114SS mit Bildfeldebnung kann ich am Apo-Ronar das volle Chipformat nutzen, beim Vixen nur 2/3, da die Sterne in den Ecken schon recht länglich werden.
    Auf Grund des Wetters bin ich noch nicht richtig zum Zuge gekommen, aber ein erstes Testbild findest Du auf meiner Homepage unter "Aktuell", und dort werden in der nächsten Zeit mit Sicherheit noch mehr Bilder folgen, denn dieser Selbstbau macht richtig Spaß. Die meisten Sonnenbilder sind im Übrigen mit dem kleinen Bruder gemacht.


    Mit `nem netten Gruß aus Aachen verbleibt
    Norman


    http://www.astrozwerg.de

  • Es hieße im übrigen 95% des nutzbaren Bildfeldes ungenutzt zu lassen mit einem 800mm Apo-Ronar eine DSLR zu belichten....der übliche Bildkreis der Apo-Ronare ist mindestens die halbe Brennweite, also 400-500mm. Das ist noch mehr als ein DIN-A4 Blatt, was bestens ausgeleuchtet wird. Eine Astrokamera für Sternfeldaufnahmen wäre damit gut bestückt. Aber dann halt mit Film...


    Gruß


    ullrich

  • Hi Ulrich,


    bring' da keinen auf falsche Gedanken, [:o)]


    wenn da demnächst jemand gleich 250 TOUCams aus'm Media-Markt schleppt für 'nen kleinen Umbau, kommt der Arzt [:D][:D][:D][:D][:D]


    CS


    Narvi

  • Hallo in die Runde,


    ich überlege auch schon länger, ob eine Reprooptik in der Astronomie als visuelles, fotografisches Instrument einzusetzen ist. Meines Erachtens sind die Apo Ronare auf jeden Fall Vollapos. Habe lange Jahre mit diesen Optiken im Bereich Reproduktion gearbeitet.


    Die Frage ist nur, wie verhalten sie sich bei Verwendung im Unendlichen, da sie ja für Maßstäbe von 1:8 bis 8:1 gerechnet sind.


    Um diese Frage letztendlich zu klären, lasse ich gerade exemplarisch zwei meiner vier Apo-Ronare, 1x 1:9/600mm und 1x 1:9/800mm, vermessen.
    Bin mal gespannt was Strehlwert, Bildfeldwölbung und Farblängsfehler ergeben.


    Viele Grüße,
    Volker

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: orion11</i>
    Um diese Frage letztendlich zu klären, lasse ich gerade exemplarisch zwei meiner vier Apo-Ronare, 1x 1:9/600mm und 1x 1:9/800mm, vermessen.
    Bin mal gespannt was Strehlwert, Bildfeldwölbung und Farblängsfehler ergeben.
    Viele Grüße,
    Volker
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    danke Euch allen für die Meinungen.
    Volker, bekommen wir das irgendwann/wo mal gezeigt ?

  • Hallo Arno,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Volker, bekommen wir das irgendwann/wo mal gezeigt ?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Wenn ich die Ergebnisse habe, melde ich mich.


    Gruß,
    Volker

  • Objektive für Großformatkameras sind auf große, ebene, homogen ausgeleuchtetet Bildfelder gerechnet. Dabei wurde ein Unschärfekreis benutzt, der für 13x18 cm oder größer ausreichend ist, also etwas in der Preislage 1/10 mm oder so. Beides bekommt man mit vernünftigem Aufwand nicht hin: Riesenbildfeld *und* Auflösung, wie sei ein Digitalchip mit den winzigen Bildflächen erfordert.

  • Hi Uwe,


    das war richtig bis die Drucker anfingen, digital zu drucken ...


    Ich war völlig erschreckt, was da an die Repros für Anforderungen gestellt werden, wenn z.B. für ein Auto der Luxusklasse Prospekte im Mehrfarbdruck gemacht werden.


    Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, daß man da mit derartigen Auflösungen ~ 1/10mm zurecht kam. Ich weiss, dass die Auflösung des bekannten Technical Pan 2415 gerade so ausgereicht hat für manche Wiedergaben um die dann auf den Trommelscanner zu spannen, bei Planfilm, nicht Kleinbild... Und die gescannten Großbilddias waren seinerzeit Kodachrome25 ... 25 - nicht 64, und der war seinerzeit für einen Diafilm schon feinkörnig.


    Die Aufnamen wurden seinerzeit mit 'ner Großformat-Kamera Marke optische Bank von Linhof gemacht, nicht ganz ohne Aufwand, wie ich mir sagen liess.


    Insofern warte ich ebenfalls gespannt auf die Messeergebnisse von Volker. Ich kenne nur verschiedenen Aufnahmen mit Großformatoptiken, die im Web stehen und mit CCD's gemacht wurden, sie stehen Aufnahmen mit KB- oder Mittelformatobjektiven gemacht wurden, in nichts nach.


    Mal so eben aus Google gefischt (ohne bekannte Aufnahmedaten!):


    -&gt; http://www.geocities.com/suess…erde/dso/04_12_11_m37.jpg
    -&gt; http://www.geocities.com/suess…rde/comet/machholz_kl.JPG


    ... Fragen - Hauser ?


    CS


    Narvi

  • Hallo Leute,


    sorry das ich mich jetzt erst wieder melde.


    Hatte euch ja den Test meiner Apo-Ronare angekündigt.


    Daraus ist nun leider, nach 5 Monaten Wartezeit, nix geworden.
    Der "Tester" hat mir nun endlich die Optiken zurück geschickt und mitgeteilt, das nun kein Interesse mehr besteht.


    Tja, so kanns gehen....


    Gruß,
    Volker

  • Hallo, Volker


    vielleicht ist ja der beste Test am Sternenhimmel selbst. Auch wenn man mit Kanonen auf Spatzen zielt, ist dieses Objektiv und das daraus entstandene Teleskop für mich für großflächige Regionen u.a. wegen seiner Farbreinheit und voll nutzbarer Bildinfo mein Lieblingsteil. Folgendes Bild wurde ebenfalls damit aufgenommen und mit moderater Bearbeitung in voller Bildgröße internetfreundlich auf meine Homepage gesetzt :


    http://www.astrozwerg.de/images/ngc884869wt.jpg


    Und da man diese Objektive für relativ kleines Geld erstehen kann, ist ein Selbstbau mit Sicherheit für Viele interessant.
    Im Moment ist es allerdings in Ruhestellung, da ich den 12"-Eigenbau erstmalig fotografisch nutze.
    Warum willst Du dieses Objektiv jetzt verkaufen ?


    Viele Grüße und CS
    Norman

  • Hallo Norman,


    welche Optik hast Du denn für die klasse Aufnahme benutzt? Auch ein 1:9/800 Apo-Ronar?
    Einen Farbfehler oder Verzeichnung in den Ecken kann ich nicht erkennen!Sehr gut!


    Ich verkaufe eine Optik (habe insgesamt 3, 1x 1:9/800mm, 2x 1:9/600mm) um einen Refraktor-Selbstbau zu finanzieren.
    Werde dann wohl endlich mal selber sehen, wie gut die Abbildungsleistung ist.


    Falls jemand Interessiert ist,im Privat-Angebote Bereich....


    Wie hast Du deine Optik verbaut? Über Tips zum Tubus und der Montage der Optik wäre ich dankbar...[:)]
    Gruß,
    Volker

  • Hallo, Volker


    genau den 800-er Apo-Ronar habe ich benutzt, um diese Aufnahme zu erstellen. Ich werde über kurz oder lang auf meiner Homepage unter Selbstbau eine kleine Anleitung reinstellen, wie und mit welchen Tubuslängen ich alles erstellt habe. Aber es dauert ein wenig, denn ich habe im Moment berufsbedingt relativ wenig Zeit. Ich würde mir an Deiner Stelle auch den Apo mit 600 mm behalten, denn für viele Bilder im kürzeren Brennweitenbereich ist diese Optik hochinteressant. Und , nicht zu vergessen, als Guidingskope auch eine echte Alternative. Beide auf Montierung, kannst Du Dir überlegen, welches Du für Guiding oder Aufnahme nutzt.


    Viele Grüße
    Norman

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