Tausende von Galaxien , ist das wahr ?

  • Hallo Leute , heute entschliesse ich mich mal eine Frage zu stellen , die mir bis jetzt weder die Suchmaschine noch sonst jemand eindeutig beantworten konnte.
    Namhafte Händler erzählen von tausenden von Galaxien , die man mit einm 8 Zoll Newton sehen könne.Einer der bekanntesten meinte mit einem 8 Zoller hatte ich jahrzehte langen Spass.
    Ich bezweifle dies allerdings , wenn ich mir Aufnahmen oder Beobachtungsberichte anschaue gehts immer nur um die selben Objekte.Ein paar Sternhaufen ,eine Hand voll Nebel und Galaxien.Selbst wenn ich Berichte bis 12 Zoll lese nicht viel mehr.


    Nur meine eigentlich Frage und mich würde rege Resonanz sehr freuen :


    Was seht ihr eientlich mit euren Teleskopen , sagen wir mal so um die 10 Zoll herum ? Ist es das wirklich alles , ein bisschen M27 hier einen m31 oder m33 da ein bischen Ngc7000 surfen ? Ich lese nirgends etwas von fernen Galaxien die mit diesen Durchmessern gescheit beobachtet wurden.


    Der Grund für meine Frage , ganz einfach .Ich will mir ein Newton kaufen ,12 Zoll drunter würde ichs nie wagen und ich frage mich ob das nicht total enttäuschend sein wird nur diese Handvoll Objekte zu sehen von denen immer wieder berichtet wird. - Ich hoffe ich erwarte nicht zuviel oder missverstehe die Amateurastronomie . ( Selbstverständlich ist mir klar , dass Astrofotografie etwas ganz anderes als reine Beobachtung ist , aber darum soll es ja jetzt nicht gehen . )


    Freue mich auf Antworten .


    RolfK

  • Hallo Rolf,
    hast du denn überhaupt schon mal durch ein amateurteleskop geschaut?weißt du,dass du nur graue flecken siehst?mal mehr,mal mit weniger struktur?nur bei planeten und sonne und mond siehst du auch was anderes.die ganzen guten fotos die du hier siehst,sind nur durch lange belichtungen entstanden.das kann das menschliche auge nicht leisten.wenn du nen eindruck bekommen willst,wie du etwas durch ein telesko siehst,dann such nach zeichnungn.und nicht alles hängt vom teleskop ab.du braucst auch guten,dunklen himmel.sehn kann man schon viel mit nem 12zöller.kommt nur drauf an,wie man "sehen" definiert.les dich vielleicht erst noch bissle in die materie ein.dann wirfst du nicht unnötig geld zum fenster raus und bist enntäuscht.mach dir ein bild,was man sehen kann und dann erwartest du auch nicht zuviel.
    Lieben gruß...
    Oli

  • Hallo Rolf,


    möglicherweise missverstehst Du die Amateurastronomie. Dahinter steckt mehr als nur der bloße Anblick eines Objekts. Dahinter stecken viele Dinge, ohne Anspruch auf Vollständigkeit:


    - sehen zu lernen und immer mehr Details zu finden
    - die Zusammenhänge zu verstehen
    - die Vorbereitung und Recherche und die anschließende Bestätigung durchs Teleskop
    - die Erfahrung, was man unter unterschiedlichen Bedingungen sehen kann
    - die Fähigkeit, das Gesehene mit dem Wissen zu verbinden und daraus die Faszination zu ziehen


    Natürlich bietet mehr Öffnung an den helleren Objekten mehr Aha-Momente, aber die Besitzer größerer Teleskope gehen meist schnell wieder in den neuen Grenzbereich, in dem die gerade noch möglichen Galaxien wieder nur grenzwertige Funzeln sind. Warum sie daraus Begeisterung ziehen, ist mit Worten schwer zu beschreiben, das kommt von innen [;)]

    Manche verbringen ihre Zeit sogar damit, Quasare zu suchen - schwächste Lichtpunkte nur, aber dennoch faszinierend, da sie zu den am weitesten entfernten Objekten zählen, die man beobachten kann - Entfernungen außerhalb jeder Vorstellungskraft.

    Nur die relativ hellen Objekte zu beobachten reicht den meisten nicht, auch wenn es natürlich dazu gehört und immer wieder Spaß macht. Ich besitze schon seit einigen Jahren einen 200/1000er Newton und habe zum Beispiel M42 schon häufig im Okular gehabt...altbekannt, Standard, habe ich gedacht. Doch im letzten Jahr, bei einem Kurzspechteln mit meiner Freundin, zog er mich plötzlich und überraschend richtig in seinen Bann. Es kribbelte im Bauch, so gut waren die Strukturen zu sehen, weil die Bedingungen zufällig perfekt waren.

    Aha-Objekte wie M42, Jupiter, Saturn, Mond - sie machen Spaß, immer wieder, je nach Bedingung, doch alleine das wird wohl nur die wenigsten Hobby-Kollegen bei der Stange...beim Rohr halten und immer wieder in die Kälte treiben.

  • Hallo Rolf,


    die 40 Galaxien des Messier-Katalogs sind beispielsweise visuell mit 8" unter mässigem Landhimmel kein Problem, und Hunderte weiterer NGC-Galaxien ebenfalls. Unter exzellentem Himmel sind visuell in der Tat Tausende von Galaxien visuell erreichbar.


    Was meinst du mit 'gescheit'? Wenn du damit viele Details meinst, musst du bei den meisten Objekten fotografieren oder deutlich grössere Öffnungen benutzen.


    Gruss
    Günter

  • Hallo Rolf!
    Die Frage ist eben, was du unter "gescheit beobachten" verstehst.
    Es wurde ja oben schonmal angemerkt, daß die visuelle Astronomie eine ganz andere ist, als die photographische. Im Vordergrund steht nicht nur das schrittweise Entdecken von Details, während dein teleskopisches Sehen immer besser wird, sondern eben auch schon alleine das Bewußtsein, daß man Objekte beobachtet, die millionnen, z.T. sogar milliarden von Lichtjahren entfernt sind.
    Und da kann man mit einem 8" Gerät schon einiges sehen, umso mehr mit einem 10" oder einem 12".
    Ich bin der Meinung, wenn man diese Teleskope bis an ihre Grenzen ausreizt, dann kann man damit ein ganzes Leben lang beoabchten und würde nicht fertig werden.
    Der Spaß liegt halt manchmal auch darin, bis ans Limit zu gehen und weit entfernte Objekte zu beobachten, die vielleicht gerade noch als schwaches Glimmen zu erkennen sind.
    Aber auch die "Standardleuchten" sind faszinierend und haben mehr zu bieten, als man vielleicht meinen mag, wenn man sich nur Zeit lässt. Nur weil ein Objekt schon 100 Mal beobachtet und 100 Mal beschrieben wurde, bedeutet das nicht, daß es nichts mehr zu entdecken gibt.
    Schon mit einem relativ kleinen Teleskop stehen dir unzählige von Objekten zur Verfügung.
    Also die Astronomie ist schon mehr als bissl M27 und M13...


    Sebastian

  • Hi zusammen!


    Ich glaube, es hat was damit zu tun, das man die Objekte eben <i>direkt</i> sieht. Selbst wenn M 13 ein kleiner grauer Nebelfleck ist, dann schwingt da neben dem reinen Sehen so was mit wie: Ich schau mir da jetzt was an, das da unvorstellbar weit draußen wirklich da ist, vorhanden ist.


    Wenn ich M 13 „genau“ bzw. hochaufgelöst sehen will schaue ich mir ein Bild davon an. Aber das Gefühl, das „life“ zu sehen, ist ganz was anderes.


    Aber vielleicht dauert das etwas, bis es soweit ist. Beim ersten Blick durch ein Teleskop war ich etwas enttäuscht. Aber mein erster winziger, kaum zu erkennender Saturn war schon klasse, da ging´s los.


    Das die Werbung da oft überzogene Ansprüuche weckt, ist ein anderes Thema.
    Grüße
    Rolf

  • Hallo RolfK,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">mit einem 8 Zoller hatte ich jahrzehte langen Spass<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Das ist richtig, damit erreichst du so viele Objekte, dass du diese selbst bei sehr aktivem Betreiben dieses Hobbies nicht alle sehen kannst.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">...oder Beobachtungsberichte anschaue gehts immer nur um die selben...Ich lese nirgends etwas von fernen Galaxien die mit diesen Durchmessern gescheit beobachtet wurden...<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Dann ließt du nicht "gescheit" genug. Ein kurzer Blick bei Matthias Juchert oder Martin Schoenball vorbei zeigt dir hunderte Deep Sky Objekte außerhalb der allseits bekannten M13M57undCirrusnebel - Objekte. Spaß haben kann man aber auch mit deutlich kleineren Öffnungen, z.B. mit 4" Newton, oder sind dir Abell und Co. nicht exotisch genug? [;)]


    Gruß, Uwe

  • Hallo und danke für die jetzt schon zahlreichen Postings und danke auch für die Links.


    Also unter "gescheid" würde ich verstehen dass man Zb.Strukturen oder schon Details sehen kann .Ein Diffuses Fleckchen wäre mir nicht genug.Ich muss allerdings dazu sagen und da finde ich die Darstellung von Thorsten interessant , dass sich mein Interesse weniger an Amateurastronomischen Aspekten , sondern eher an rein visuellen Eindrücken begründet .
    Danke auch für den Link zu Serifone , wo ich ja mal wirklich gespannt .Ich glaube ich muss wohl einfach selber mal "schauen" , zum Glück habe ich hier einen geliehenen 112 mm Newton rumstehen , den ich wegen des schlechten Wetters noch nicht testen konnte,vieleicht warte ich mal ab und kuck mir erstmal ein paar Objekte damit an. ( immer jedoch das Posting von Krusty im Hinterkopf ) .


    ( PS: falls hier jemand aus der Gegend Mittelhessen mit nem grösseren Newton mitliesst , darf er sich gerne mal melden , ich würde mir gerne mal den Himmel mit &gt; 10 Zoll ankucken . )


    Grüsse RolfK

  • Hallo Rolf nochmals,
    also nicht dass du mich falsch verstehst:Ich finde es super,wenn du doch bissle intensiver mit astronomie beschäftigst und will,dass du freude daran hast.deshalb stell deine anforderungen net gleich zu hoch.ich weiß noch,wie es mir erging.ich dachte auch,boah,mensch,da seh ich dann so bunte nebel und galaxien wie auf hubble bildern.von wegen.du wirst zu anfangs nur graue fleckchen sehn.aber du musst dein sehen schulen,du siehst dann mit der zeit immer mehr,desto häufiger du die objekte siehst.und die umstände(seeing,transparenz,helligkeit des himmels)ändern sich ja auch.wie gesagt,zeichnungen sind oft ein guter ratgeber.aber bedenke,sogar die würdest du als anfänger nicht auch so sehen,weil dir evtl das geschulte sehen noch fehlt.das bringt aber die erfahrung mit sich.ich wünsch dir auf alle fälle viel spaß.bleib dran!es wird schon..wenn du wieder fragen hast:hier hat jeder zeit für fragen und antworten!einfach melden...
    grüßle...
    Oli

  • Hallo Rolf,
    dem bisher Geschriebenen kann ich mich voll und ganz anschließen.
    Meine "Beobachter-Karriere" begann vor fast genau drei Jahren so richtig mit einem Galaxy D8, drei Plössl-Okularen, einem UHC-Filter und dem "Karkoschka".
    Nach einem Jahr und etwa 40 Beobachtungsnächten (ca. 90 Stunden) hatte ich schon ein paar 100 Objekte beobachtet, unter anderem alle Messier- Objekte, alle Planeten, viele Monde, eine Menge planetarische Nebel und viele Galaxien.
    Nebenbei baute ich mir ein 12" Dobson selbst, das vor 2 Jahren fertig wurde. Damit kann man viele Objekte schon wesentlich besser auflösen und man sieht auch viele schwächere Objekte besser oder überhaupt erst. Den 8-Zöller habe ich dann gleich verkauft.


    ABER: Das größere Rohr benötigt besseren Himmel als das kleinere, um es voll ausreizen zu können. Und ich muß es vor dem Beobachten erst zusammenbauen und kollimieren. Den 8-Zöller konnte ich praktisch einfach hinstellen und loslegen.


    Seit fast 2 Jahren arbeite ich nun an einem 18-Zöller Dobson, der sich allmählich der Fertigstellung nähert.
    Aus Beobachtungen mit anderen großen Dobsons weiß ich, daß sich die Wahrnehmung noch mal deutlich verbessern wird und ich freue mich schon darauf.


    Aber ich weiß auch, daß ich dieses Teleskop nicht mehr "am Stück" inklusive Rockerbox werde tragen können, und es paßt bei meinem Opel Corsa auch nicht mehr in den Kofferraum. Das Beobachten wird also mit etwas mehr Aufwand verbunden sein. Ich will den 12-Zöller nicht verkaufen, hoffe aber, daß ich in Zukunft hauptsächlich das große Teleskop benutzen werde.
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Also unter "gescheid" würde ich verstehen dass man Zb.Strukturen oder schon Details sehen kann<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote"> Beispiel Andromeda-Galaxie M31: Bei fst 4,5m siehst Du nur einen ovalen Fleck - das Zentrum der Galaxie. Bei fst 6,2m sehe ich mit 12" den gesamten Halo, durchzogen von Dunkelbändern, und einige Sternentstehungsgebiete. Erfahrene Beobachter können noch mehr Details entdecken. Alle Spiralgalaxien mit Gesamthelligkeit 9-10m offenbaren im 12" schon eine Menge Strukturen - z.B. NGC 891, 7331, 2903, 3628, 4565, 4631... - und viele mehr, aber nur bei <i>wirklich dunklem Himmel</i> - aus Siedlungsgebieten heraus hast Du keine Chance!



    Mein Fazit:


    1. Ohne Selbstbau-Ambitionen wäre ich mehrere Jahre mit dem 8-Zöller zufrieden gewesen, am Ende wohl bei 12" gelandet und den für Rest meines Lebens damit zufrieden geblieben.
    Durch den Eigenbau kann ich die sinnvolle Grenze noch hinausschieben, vor allem weil Selbstbauten viel kompakter und leichter machbar sind als käufliche Teleskope. 24" werde ich mir wohl nie "antun".


    2. Wichtiger als die Teleskopgröße sind persönliches Engagement und gute Beobachtungsbedingungen - zum visuellen Beobachten von Galaxien fst&gt;6m. Das heißt für die Meisten von uns: Weite Wege zum Beobachtungsort, und auch mal an Werktagen nachts losfahren, um eine günstige Wetterlage auszunutzen.


    3. Bei 8" genügt am Anfang noch der "Karkoschka". Größere Teleskope kannst Du ohne gute Vorbereitung der Beobachtungsnächte (Vorauswahl in Sternkatalogen, Listen erstellen, Aufsuchkarten ausdrucken) kaum richtig ausnutzen, wenn Du nicht bei den 50 bekanntesten Standardobjekten hängen bleiben willst. Meine schönsten Beobachtungsnächte hatte ich nach gründlicher Vorbereitung bzw. bei Anleitung durch erfahrene Beobachter.


    Gruß,
    Martin

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    Namhafte Händler erzählen von tausenden von Galaxien , die man mit einm 8 Zoll Newton sehen könne
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    hallo


    das ist aber auch wirklich schwammig formuliert, Galaxien sind flächige Objekte, sie verlieren im Okular scheinbar Helligkeit wenn man sie vergrößert, kannste gerne an M31 ausprobieren die ist im Feldstecher größer als im Teleskop wenn man höher Vergrößert sieht man nur noch den Kern.
    Dann könnte man ja sagen man würde die selben Objekte in einem halbsogroßem Teleskop bei halber Vergrößerung erkennen, aber was sieht man da viele galaxien sind dann nur schwer von Sternen zu unterscheiden, da stellt sich auch die Frage will man sich nur dran freuen sie gefunden zu haben oder will man auch Struckturen sehen, für letzteres bleiben vieleicht 200? Galaxien übrig und sicher ebensoviele Nebel, nicht jeden Tag und unter jedem Himmel sieht man diese Objekte gleich gut, da hat man schon eine Weile zu tuen.


    Gruß Frank

  • Hallo Frank, <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Galaxien sind flächige Objekte, sie verlieren im Okular scheinbar Helligkeit wenn man sie vergrößert<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">da stimme ich dir ja noch voll und ganz zu, <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">kannste gerne an M31 ausprobieren die ist im Feldstecher größer als im Teleskop wenn man höher Vergrößert sieht man nur noch den Kern.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">aber hier muß ich entschieden widersprechen!


    Der Himmelshintergrund wird nämlich in der normalen Praxis unter mitteleuropäischem Nachthimmel auch dunkler, so daß der relative Kontrast erhalten bleibt. Außerdem werden die Strukturen der Objekte immer mehr vergrößert, so daß wir sie visuell leichter wahrnehmen können.


    Das geht natürlich nicht beliebig weit. Irgendwann wird der Himmelshintergrund dunkler als die visuelle Wahrnehmungssschwelle, ab da verringert sich der Objektkontrast und die Wahrnehmung verschlechtert sich, sobald das durch steigende Strukturgrößen nicht mehr kompensiert werden kann.


    Im Klartext: Irgendwo zwischen 2,5 mm und 1,5 mm Austrittspupille habe ich die maximale Wahrnehmung. Vergrößere ich darüber hinaus, wird sie wieder schlechter.
    Bei meinem 12" f/5,15 Teleskop verwende ich u.a. Okulare mit 13, 9 und 7 mm. Mit dem 9er (AP 1,75 mm) habe ich oft die beste Wahrnehmung schwacher Objekte, z.B. bei Stephans Quintett. Aber auch Strukturen im Halo von M31 sehe ich mit diesem Okular meist am besten.


    Gruß,
    Martin

  • Hi Rolf,
    die Werbung ist sachlich richtig, wenn auch geschickt formuliert.
    Gx sind sichtbar - korrekt, aber sichtbar ist offensichtlich nicht das, was Dir genügt.
    Nun gerade bei GX sind Detailforderungen ein besonderes Thema.
    Hier kommt es definitiv erst mal drauf an, das Du ideale Bedingungen hast und im astronomischen Sehen geübt bist, um Details raus zu holen. Ist das der Fall, kann man mit 8" sogar mit 6" schon einiges machen und sehen, wenn ich meine Erfahrungen z.B. mit den Reisedob zu Grunde lege. Damit habe ich unter Tophimmel mehr sehen können, als mein 12,5er" hier an der Stadtgrenze bringt.
    Aus meiner Sicht ist bei Wahl eines GX-Gerätes Transport ein wichtiges Thema, weil kaum jemand Top-Bedingungen zu Hause hat. Von daher nimm das größte das Du transportieren willst/kannst. Speziell für GX würde ich auch 10-12" wenigstens anstreben. In jedem Fall solltest Du, wie angedacht mal Probe gucken.
    CS

  • Hallo , ich habe den Thread nochmal hochgeholt da ich heute meine ersten ( und sicherlich auch letzten ) Beobachtungen mit einem 112/900 Newton gemacht habe.Recht klarer Himmel heute Abend,also mal schnell das Fernrohr (lol) ins Auto und Los.Ausserhalb der Ortschaft schnell mal aufgebaut und ein Objekte angefahren ,von denen ich mir etwas versprechen sollte.Zunächst den Orion Nebel der wohl das interessanteste Objekt war,man konnte einen diffusen farblosen Nebel erkennen der an den Orion Nebel erinnert,wenn man ihn nicht von einem tollen Astrofoto kenn würde,hätte ich ihn nicht erkannt.Dann die Plejaden,ein paar blaue Sterne,Nebel war keiner zu erkennen.Dann M31,füllte zwar das ganze Bildfeld aus,war aber wie zu erwarten nur als diffuse Scheibe mit hellem Kern zu sehen.Dann nochmal einen Test im Bereich NGC7000,kein Nebel zu erkennen.
    Zum Trost habe ich noch ein paar relativ hübsche Übersichtsaufnahmen machen können im Bereich südlicher Himmel.
    Ich kann also somit bestätigen dass man zumindest mit dieser Öffnung nur diffuse schwarz/weiss Objekte sehen kann.
    schöne Grüsse Rolf

  • Jaja, so ist das eben... und dabei kann man es
    bewenden lassen... habe auch mit einem 114er
    begonnen, und das Ding war wirklich enttäuschend
    was Galaxien anging... da ist es viel besser,
    Astrofotos zu schauen... im Internet kann man die
    sogar günstig sammeln... oder... ODER?


    Oder man guckt weiter, und heute, ca. 12 Jahre später
    sehe ich ein dunkles Band in der Andromedagalaxie,
    und die Andeutung eines Spiralarms in M 101 ---


    Womit denn?


    Mit meinem 80 mm (acht Zentimeter) Linsenteleskop,
    unter sehr dunklem Himmel.


    Mit Alpengrüssen:
    Amalia

  • Wos ? 80mm , na in den Alpen ists ja recht dunkel ... Aber ich denke unter 25 Zoll werd ich erst garned weitermachen.Mir tut auch der arme Junge leid der in einem Nachbarthread von seinem 8 ZollWeihnachsgeschenk berichtet hat dass er sich wünschen durfte.Ich hoffe der gute wird nicht zu enttäuscht sein,wo er doch so viele Antworten auf seine Frage bekommen hat... naja ich wills ja keinem Mies machen.... schöne Grüsse

  • Die Erfahrung und der dunkle Himmel machen es aus! [:)]
    Plus die *absolute Fähigkeit* die doofen superschönen
    Fotos vergessen zu können.


    *So wie auf dem Foto* sehe ich z.T. mit 12" (30 cm) in den Alpen.
    Ab etwa zwei Stunden gucken, dann beginnt's.


    25 Zoll werde ich meinem Rücken nie antun wollen, hey,
    besser Aug und Hirn trainieren.


    Auch schöne Grüsse!
    Amalia

  • Hallo Rolf!
    Ich hoffe mal, daß dieser Beitrag nicht ganz ernst gemeint war, ansonsten frage ich mich echt, was sich manche Leute erwarten.
    Mal schnell rausfahren, das Ding hinstellen und das ein oder andere Objekt abfahren, das führt bestimmt zu keinem besseren Ergebnis, wenn man sich aber drauf einlässt, sich Zeit lässt, sein teleskopisches Sehen trainiert und auch Erfahrung sammelt, dann kann man selbst mit kleinen Optiken eine ganze Menge rausholen. Auch wenn man gerade keinen Alpenhimmel vor der Tür hat.
    Sicher, mit 25 Zoll sieht man mehr als mit 8 Zoll, mit 32 Zoll sieht man aber auch mehr als mit 25 und mit 42 Zoll sieht man wieder mehr...und wenn man ins Observatorium auf Mount Palomar geht...naja, was soll ich dazu noch sagen.
    Ich hoffe mal, du wirst den erwünschten Beobachtungsspaß mit dem 25-Zöller finden - wenn du da mal nicht enttäuscht wirst.
    Aber ich denke, wir anderen, die sich so ein Gerät einfach nicht leisten können, lassen uns die Freude am Beobachten mit den kleineren Optiken nicht vermiesen!


    Verwunderte Grüße,
    Sebastian


    Hier habe ich übrigens mal noch ein paar Links zu Zeichnungen, die Eric Graff, ein begnadeter Amateurastronom und Astrozeichner aus den Vereinigten Staaten, mit seinem 6" Newont Teleskop gezeichnet hat. Es handelt sich hierbei um Galaxien, die nicht zu den einfachsten gehören, und es gehört eine Menge Erfahrung und Geduld dazu, bis man so weit ist, so viel aus seinem Teleskop rauszuholen, wie er:
    http://www.cloudynights.com/ub…ts/1229631-NGC%206822.JPG
    http://www.cloudynights.com/ub…ts/1230874-NGC%206946.JPG
    http://www.cloudynights.com/ub…ts/1232745-NGC%207331.JPG
    http://www.cloudynights.com/ub…ts/1236684-NGC%207552.JPG

  • Hallo Rolf!


    Armer Junge??????????? bei 8"?????????
    Ich denke viele hier sind mit viel weniger erfolgreich dabei, ich glaube man muß nur was draus machen. Mit einigem Training kann man sich, so glaube ich, sich jahrelang ausreichend am Himmel damit beschäftigen. Ist in meinen Augen auch etwas schräg, die Diskussion, denk mal an die, die sich Ihren 8er GSO o.ä. vom Munde abgespart haben und sicherlich damit sehr glücklich sind, wie oben erwähnt. wer sich's leisten kann, solls haben und vielleicht andere daran teilhaben lassen. Auch für mich war's absolut überwältigend, auf dem diesjährigem HTT durch einen 9" APO Uranus zu sehen, aber da sind wir, so glaube ich, schon im nächstem Preissegment[:D], es sei denn, Dein 25er hat Strehl 0,9999[:D].
    Ich plage mich zur Zeit noch damit wohin ich gehe: Entweder 12" Schwere Brücke[:D] beugungsbegrenzt oder 10" mit garantiertem 0,95, was meine Bugetgrenzen für das Hobby darstellt. Und ich glaube, damit habe ich sehr, sehr lange viel, viel Spass, wenn ich bedenke, was ich schon beim mitspechteln durch solche Teile gesehen habe. Ich denke für viele, die wie ich nicht die Mauke zum Selbstbau haben, dürfte damit eine machbare Grenze erreicht sein. Aber wie sagte schon der olle Fritz: Jeder soll nach seiner fasson glücklich werden. Ich wünsch Dir viel Erfolg mit Deinem viertel Hundert!


    Nachdenklich Volker!

  • Hallo Rolf,


    ich denke, Du kannst Dir auch einen 14-Zöller kaufen, wenn Du nicht den Willen hast, Dir Deinen Himmel zu erarbeiten sondern "mal eben rausfahren und aufbauen" und dann Eindrücke wahrnehmen willst, die dem entsprechen, was Du von Astrofotos kennst, wirst Du nur eine um die andere Enttäuschung erleben.


    Astronomie ist eine Wissenschaft, und die Amateurastronomie teilt mit der Wissenschaft den Anspruch Phänomene zu beobachten, die an der Grenze dessen liegen, was die Sinne des Menschen wahrnehmen können. Dazu verwenden wir, je nachdem ob mehr fotografisch oder visuell orientiert technische Hilfsmittel, die wir nicht umsonst Instrumente nennen.


    Wie bei einem Musiker gilt es, mit diesen Instrumenten Virtuosität zu erlangen, sie in ihrer Funktion, ihren Stärken und Schwächen, durch die praktische Handhabung kennen zu lernen, ihren Einsatz richtig zu planen, auf die richtigen Umgebungsbedingungen zu achten und nicht zuletzt die eigenen Fähigkeiten permanent zu trainieren und zu verbessern.


    Wenn Du das Forum verfolgst wirst Du immer wieder feststellen, welche fantastischen Leistungen auch mit wirklich kleinen Ausrüstungen gelingen, letztlich durch die Kenntnis und die Beharrlichkeit der Nutzer, die sich immer mehr an die Grenzen ihres Setups herantasten.


    Den gewünschten Erfolg wirst Du nur erzielen wenn Du Dir die Zeit gibtst, die erforderlichen Kenntnisse und die Instrumentenkunde zu erwerben, die es für dieses Hobby braucht. Dabei helfen die erfahrene Amateurastronomen, die Dich anleiten, möglicherweise auch die Mitgliedschaft in einem Verein, das Studium von Fachliteratur und letztlich Geduld. Es kommt nicht darauf an möglichst schnell mal eben "ne Gx zu machen" sondern der Weg ist das Ziel.


    Ich hoffe, Dir jetzt nicht den Mut genommen zu haben, aber die Ehrlichkeit Dir zu sagen, dass Du das, was Du Dir erwartest, so einfach nicht finden wirst, sind wir Dir denke ich schuldig. Ansonsten wirst Du lediglich frustriert und das hilft weder Dir, noch uns, noch unserem hoffentlich gemeinsamen Interesse.


    CS


    Narvi

  • Hallo ,wahrscheinlich habe ich überheblich was das Finanzielle angeht gewirkt.Ich muss aber unbedingt richtig stellen,dass ich zu einem der ärmsten gehöre und mir meine EOS350D auch schwer vom Munde abgespart habe.Den 112er Newton durfte ich mir von einem Bekanntem leihen.Einen 25 Zoller werde ich mir nie leisten können,habe aber den Verdacht dass ich mit 25 Zoll vieleicht auch enttäuscht werden könnte.
    Insgesamt vielen Dank für die vielen Meinungen.Ich muss aber sagen,dass ich bestimmt nicht der Einzige bin,der sich durch die vielen bunten Astrofotos verwirren lässt.Ein bisschen Astrofotografie zwar mit primitiven Mitteln mache ich ja auch und sehe selber "wie" man Licht sammelt.Ich hatte nur noch nie den sogenannten "Live" Eindruck,von dem im Forum oft berichtet wurde,selber gesehen.Dieser Thread hat mir auf jeden Fall geholfen insofern als er mir noch mehr Enttäuschung erspart hat (und auch viel Geld).Wahrscheinlich interessiere ich mich nicht für Astronomie,sondern eher mehr für die Schönheit ungewöhnlicher Himmelsobjekte.
    schöne Grüsse RolfK

  • Hallo Rolf,


    Wir haben vielleicht mehr gemeinsam als den Namen.


    Vor einigen Jahren habe ich angefangen mit der praktischen Astronomie und mich nach langen Diskussionen und Überlegungen zu einem 8" Dobson entschieden, der inzwischen einigermaßen fototauglich montiert ist.
    Als ich das Teleskop im Dezember bekommen habe waren die Plejaden, der Orionnebel und die Andromedagalaxie auch meine ersten Beobachtungsobjekte. Vom Orionnebel war ich begeistert, von den Plejaden und der Galaxie eher enttäuscht! Warum?


    Ich hatte allen ernstes erweratet, um die Plejaden herum den Nebel und in der Galaxie Sterne, Arme und alle möglichen Dunkelbänder zu sehen. Wenn man von der Andromedagalaxie schon so wenig sieht - so dachte ich mir - was soll ich dann von den viel dunkleren Galaxien erwarten?


    Doch es ging weiter: Zuerst einmal habe ich erkannt, dass mir damals - und das gilt wohl auch für dich heute - grundlegende Basics im Bereich der Optik gefehlt haben. Das schließe ich daraus, dass du heute wie ich damals den visuellen Eindruck mit Astrofotos vergleichst! Da muss man einfach bedenken, dass diese Bilder minutenlang belichtet wurden. In dieser Zeit können sie das zigtausendfache an Licht sammeln, welches unser Auge sammelt (und unser Auge kann eben keine Langzeitbelichtung). Außerdem sind diese Bilder nicht selten entsprechend nachbearbeitet, um die Details und die Farben noch deutlicher zum Ausdruck zu bringen.


    Einen solchen Eindruck wirst du auch mit einem 25Zöller NICHT ANNÄHERND erhalten! Dass kan ich dir sagen, weil ich eine Nacht lang mit einem 20Zöller und sehr gutem Himmel und regelmäßig mit unserem 18Zöller in der Sternwarte unter naja mäßigem Himmel beobachte. Und auch mit einem 50Zöller bist du von diesen Bildern noch weit entfernt.


    Was bleibt also? Zuerst bleibt die Erkenntnis, dass es etwas noch wichtigeres gibt als Öffnung. Ja wirklich! Ich meine dunklen Himmel, richtig dunklen Himmel. Jeder 8Zöller in den Alpen schlägt unseren 18Zöller in der Kleinstadt deutlich! Ja er würde sogar jeden 25Zöller schlagen.


    Was bleibt ist die Erkenntnis, dass DeepSky visuell erst nach 60 Minuten konsequenter Dunkeladaption unter dunklem Himmel beginnt. Was man nach 60 Minuten Dunkelheit durch ein Teleskop sieht ist Wahnsinn! Das habe ich im Frühjahr 2004 erfahren, als ich auf dem Land bzw. dem Hof meines Schwagers zuerst einmal ne Stunde in den stockdunklen Himmel geschaut habe. Dann der Blick durchs Teleskop und mit dem Übersichtsikluar durch den Virgohaufen. Galaxien, Galaxien und nochmal Galaxien... die eine von der Kante mit Staubband, die eine mit angedeuteten Spiralarmen, von der anderen nur der Kern... aber jede anders. Unglaublich und das mit 8 Zoll!!! Ohne Dunkeladaption hätte ich wohl kaum was gesehen und unter nicht wirklich dunklem Himmel auch nicht.


    Jetzt darf man fragen, was hätte ich wohl mit 10Zoll, 12Zoll, 18Zoll oder 25Zoll gesehen? Geringfügig mehr, mehr, deutlich mehr, sehr viel mehr. Klar! Aber man darf auch die Gegenfrage stellen: Hätte ich den 18Zöller bzw. den 25Zöller auf den Hof meines Schwagers geschleppt (mal abgesehen davon, das sich ihn mir gar nicht leisten kann)? Ich denke nein. Vielleicht mit einem guten Gitterrohrdobson, aber das wollte ich nicht. Warum?


    Nächster Punkt: Wenn dir der visuelle Eindruck nicht reicht, stehen dem Amateur heute in der Astrofotografie unglaubliche Möglichkeiten offen. Und mit einem 8Zöller bleibt dir - eine gute Montierung und gute Kamera vorausgesetzt - kaum was verwehrt. Visuell kannst du am 8Zöller wirklich 10 Jahre lang immer neue Objekte sehen. Fotografieren kannst du damit wohl 1000 Jahre lang neue Objekte.


    Und dann noch was zu deinem Eingangsposting: Es gibt tolle Standardobjekte, u.a. den Orionnebel, die Andromedagalaxie, den Ringnebel. Diese sind jeweils nur für gut 3-4 Monate gut zu beobachten, dann kommt das nächste Sternbild. Und auch wenn ich den Ringnebel schon 100mal gesehen habe freue ich mich im Sommer vor allem wieder auf ihn, werde ihn beobachten und fotografieren. Daher kommt es wohl, weshalb tatsächlich größtenteils die selben Objekte die Bilderforen beherrschen (und auch die Beobachtungsberichte). Das heißt aber nicht, dass es abseits von diesen nichts gäbe. Im Gegenteil!

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