<blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Bernie</i>
<br />Hi leute,
diese händlerjagd und das ganze geiz-ist-geil gezetere ist mir bislang nur in der astronomie aufgefallen.
<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
Das fällt mir auch seit Jahren auf. In der Form ist das das einzige Hobby, bei dem ich das immer wieder sehe. Astrohändler möcht ich auf jeden Fall nicht sein.
Zur Ust.-Erhöhung kann ich aus meiner Sicht nur sagen: wir werden die nicht an unsere Kunden weitergeben können. Das freut unsere Kunden, für uns bedeutet das schlicht weniger Kohle. Im Endeffekt summiert sich das auf ein nettes Sümmchen jeden Monat. Ganz besonders, da wir alleine durch einen (notwendigen) Wechsel der Gesellschaftsform sowieso schon von 7% auf 16% gerutscht sind (ein Hoch auf deutsche Steuergesetze) Dazu kommt netterweise der Umstand, dass Gas- und Strompreise (besonders ersteres) dezent angehoben worden sind, was wiederum weniger Geld bedeutet, wir können unsere Kunden schlecht im Dunkeln oder in der Kälte bei uns werkeln lassen. All das führt dazu, dass für uns bei eh bereits knapp kalkulierten Preise immer weniger Gewinn und damit immer weniger Geld zum Leben überbleibt. Und bevor jetzt jemand damit kommt, dass wir dann eben mehr einsparen müssen: da wäre der erste Punkt, einen unserer Assistenten einzusparen.
Alles in allem ist die Ust-Erhöhung für viele Gewerbetreibende, die an Endkunden verkaufen, mehr als nur ein durchlaufender Posten. Und das ist der Punkt, an dem ich auf Ansichten wie die von unserem Meisterthreadstarter allergisch reagiere. Für sehr, sehr viele kleinere Gewerbetreibende bedeuten die letzten Jahre immer kleiner werdende Margen (aus den verschiedensten Gründen, summiert sich halt) bei stetig steigenden Kosten. Und wenn man dann 12, 14 Stunden am Tag arbeitet, um sich und der Familie ein anständiges Leben zu ermöglichen, muss man sich noch anhöhren, was für ein schlimmer Abzocker man doch ist. Ganz ehrlich: zum kotzen ist sowas. Aus irgendeinem mir nicht bekannten Grund herrscht hier offensichtlich die Meinung vor, jeder Selbstständige oder Gewerbetreibende wäre automatisch jemand, der gar nicht weiß wohin mit seinem Geld.
Tatsache ist: eben die meisten Selbstständigen und Gewerbetreibenden haben bei *erheblich* mehr Arbeitsleistung erheblich weniger Geld im Säckel als viele von den Leuten in festen Arbeitsverhältnissen, die die Muße haben für den Kauf eines Produktes Tage aufzuwenden um ein paar EUR zu sparen. Nicht falsch verstehen, jeder soll sich das aussuchen, was er beruflich machen möchte (falls er das noch kann), und ich kenne auch sehr viele Leute in festen Arbeitsverhältnissen die über Überstundenausgleich auch nur zynisch lachen können. Aber meine eigene Erfahrung zeigt mir immer wieder: die schlimmsten Weisheiten über das eigene Geschäft hör ich immer von Leuten, die um Punkt vier lieber die Kaffeetasse fallen lassen anstatt eine weitere Sekunde darauf zu verschwenden sie hinzustellen.
Und zuletzt: nichts spricht dagegen, Preise zu vergleichen. Mach ich auch. Ganz normal. Wobei ich ganz ehrlich sagen muß, in meine Entscheidung fließen dann auch Service des Händlers und ganz klar auch Sympathie ein. Für die meisten meiner zuletzt gekauften Okulare z.B. hab ich mehr bezahlt als beim billigsten Anbieter, dafür hab ich das bei einem Händler getan, der sich Zeit nimmt mich gut zu beraten und im Servicefall schlicht unkompliziert ist. Aber gut, ich bin halt jemand, der auch Leute widerlich findet die sich erst beim Fachhändler ausführlich beraten lassen um dann das Produkt der Begierde für billig bei eBay zu schiessen.
Nur mal meine 0.02 EUR,
Andreas