Schiefspiegel/Newton

  • Hallo!


    Gibt es einen Unterschied ob man einen Spiegel für ein Schifspiegel oder Newton-teleskop schleift?
    Denn ich hab mir überlegt, da ich noch keinen Fangspiegel besitze, die ersten test ohne durchzuführen.
    Damit kann ich ja auch ausschließen, dass Fehler vom Fangspiegel kommen(was ich natürlich nicht hoffe), sagt mir zumindest mein verstand.


    Gruß Bernhard!

  • Hallo


    das würde ohne FS eine Verkippte optische Achse bedeuten, wie beim Laborstartest mit zu großem seitlichem Abstand erzeugt dies Astigmatismus. Schiefspiegler gebegnen dem zur Veringerung des Fehlers mit sehr langsammen Öffnungsverhältnissen, beim Kutter oft 1:24, bei kürzern auch mit einer Linse vorm Okular die den Asti ausgleicht, beim Jolo wird der FS torisch poliert (umgekehrt astigmatisch)


    wie groß schleifst du denn? eventuell könnte es sich lohnen für ein großes teleskop den FS selbst zu schleifen


    man könnte wohl auch den Spiegel eines Zenitspiegels notfalls für den test benutzen, den würde ich aber auf Power testen, zB. mit dem nacket eye test


    Gruß Frank

  • Hallo!


    Das hätte mich auch gewundert wenns so "leicht" gegangen wäre, denn gehört hab ich noch nie davon, dass das jemand gemacht hat.


    Es wird ein 10" f/6 Spiegel und geplant wäre ein FS mit 50mm kleine Achse.
    Grundsätzlich will ich ihn mir selbst schleifen allerdings hab ich mich noch nicht sehr viel damit beschäftigt.


    Jedenfalls gut zu wissen, dass es so nicht ganz funktioniert. Versuchen werd ichs vieleicht trotzdem mal.


    Bernhard

  • Hallo,
    So neu ist das nicht, das hat der Herschel schon vor 300 Jahren gemacht. Damals waren die Brennweiten meist aber auch viel länger. Wenn man die Brennweite auf 2-3 Meter vergrößert, die Vergrößerung klein hält...
    Aber so groß ist der negative Einfluss eines Fangspiegels im Strahlengang nicht, dass der Verzicht darauf etwas bringen würde . :)
    Grüße marty

  • Hallo Marty!


    Wie oben erwähnt will ich sowieso einen Fangspiegel. Ich möchte nur gleich einmal etwas sehen wenn der Hauptspiegel fertig ist, bzw. bin ich noch beim Überlegen, ob ich mir einen kaufen soll oder ob ich ihn selber schleifen soll. Das problem ist nur, dass ich keine Prüfmöglichkeiten habe


    Gruß
    Bernhard

  • Hallo Jochen
    Nun wenn der HS auf f 10- 12 geschliffen ist kannst du den HS sphärisch belassen dann kannst du den Fangspiegel am Tubusrand platzieren. Bei meinem 140/ 1400 NEWTON funzt das sehr gut.
    Grüsse

  • Hallo Sepp,


    ich habe das mal in das Optikrechenprogramm wspot32 von Dave Stevick


    http://bhs.broo.k12.wv.us/homepage/alumni/dstevick/weird.htm


    eingegeben:


    surface # 1:
    radius 2800mm
    aperture 140mm
    conic constant = 1 (alternativ 0)
    tilt 1.8°
    separation 1340mm


    surface # 2:
    flat
    tilt -46.8°


    Die resultierenden Spotdiagramme sind sowohl für einen parabolischen
    als auch sphärischen Hauptspiegel ziemlich schlecht, mehrfach größer
    als das Beugungsscheibchen.


    Der dominierende Fehler ist der Astigmatismus, so daß die Unterkorrektur
    durch einen sphärischen Hauptspiegel keine große Rolle spielt.


    Ich habe den Sekundärspiegel so verkippt daß er das Strahlenbündel
    durch die Wand an der er sitzt herauslenkt. Dadurch konnte der Abstand
    und damit der Kippwinkel des Hauptspiegels verringert werden, so daß
    die Abberrationen etwas geringer ausfielen als bei der zweiten Lösung,
    bei der das Strahlenbündel nochmal quer durch den Tubus geschickt wird.


    Ich dann einmal folgende Änderungen probiert:

    a) Torischer Schliff des Hauptspiegels, der Radius ist in sagittaler Richtung um 3mm kürzer. Das verrinert den Asti drastisch, aber die Koma
    ist immer noch größer als das Beugungsscheibchen.


    b) Zusätzlich verlängerung der Brennweite auf 1900mm und dadurch eine
    Verringerung des Kippwinkels auf nur noch 1,4°
    Auch hier überschreitet die Koma noch die Größe des Beugungsscheibchens.


    Mit einem flachen Sekundärspiegel kommt man offenbar bei 140mm nicht
    mehr hin, da die beiden Bildfehler Koma und Asti nicht beide durch
    toroidförmigen Schliff des Hauptspiegels beseitigt werden können.
    Aus meiner Sicht bleiben als Lösung nur 2 Möglichkeiten:


    c1) Ein ganz wilder freiform-Schliff des Hauptspiegels der auch noch
    die Koma kompensiert. Problem ist dabei sowas zu prüfen, geschweige
    denn das zu machen.


    c2) Ein weiterer Freiheitsgrad:
    Der amerikanische Schiefspieglerexperte Jose Sasian hat einen 6" Parabolspiegel
    mit 1829mm Brenweite genommen und ihm bei einem Kippwinkel von -2,25°
    einen toriodförmigen Sekundärspiegel verpasst.
    Der sitzt mit einem Kippwinkel von 42,75° an der Tubuswand,
    hat zwei sehr unterschiedliche Radien von 6m und 12m und schickt das Licht durch die gegenüberliegnde Tubuswand.


    Damit schffte er es den "unobstructed Newtonian" auf der Achse frei
    von sphärischer Aberration, Koma und Astigmatismus zu machen(!)
    Etwa 0.4° Bildfelddurchmesser sind beugungsbegrenzt.


    Sorry, ich hatte zwischendurch einen Programmabsturz [B)]


    MfG,Karsten

  • hallo!
    die welt der TCTs ist mir irgendwie unheimlich. toroidale hauptspiegel, verspannte sekundärspiegel - da fürcht ich mich ein bisserl. ohne genauere details zu kennen - was spricht eigentlich gegen ein schupmann medial oder sowas, wenn man sich selber was bauen möchte?
    lg
    birki

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: jochB</i>
    <br />Hallo Marty!


    Wie oben erwähnt will ich sowieso einen Fangspiegel. Ich möchte nur gleich einmal etwas sehen wenn der Hauptspiegel fertig ist, bzw. bin ich noch beim Überlegen, ob ich mir einen kaufen soll oder ob ich ihn selber schleifen soll. Das problem ist nur, dass ich keine Prüfmöglichkeiten habe


    Gruß
    Bernhard


    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    hallo


    wenn du wirklich den FS selbst schleifen willst kannst du den im Prinzip nach Foucault prüfen, gegen einen supersphärischen Spiegel, daraus folgt das du den FS schon machen must bevor du den HS parabolisierst. Es würde Laborstartest, Ronchitest vmit drehbarem Gitter und bestimmung der Power über sagitialen und tangentialen Focus möglich sein.
    bei einem nur 50mm Spiegel ist der Nutzen des Selbstschlifs aber nicht vorhanden, es sei denn man will das unbegingt lernen oder macht gleich zB. 6-9Stk. aus drei größeren Scheiben


    kuckst du hier
    http://www.frank-hinkelmann.de/Astro/RCtest.pdf


    Gruß Frank

  • Hallo Birki,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"> was spricht eigentlich gegen ein schupmann medial oder sowas, wenn man sich selber was bauen möchte?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    gar nichts [:D]
    Suche doch mal unter einbeziehung der archivierten Beiträge nach Schupmann.
    Kurt Schreckling hat 2 gebaut und dazu sehr informative Berichte verfasst [^]


    MfG,Karsten

  • ... muss ich mal ansehen. eine andere frage: in welchem programm hast Du die deformierten hauptspiegel simuliert? ich frage, weil ich mir mal im oslo ansehen wollte, was eine ungenügende paraboliserung anrichten würde ...
    lg
    birki

  • Wie schon oben erwähnt im wspot32 Programm welches unten auf der verlinkten
    Webseite von Dave Stevick zu finden ist. Das ist einfach, aber für reine
    Spiegelsysteme meines Erachtens völlig ausreichend.

  • Hallo FrankH!


    D.h. da ich kurz vor dem polieren stehe sollte ich mir das schnell überlegen!
    Wäre sicher interessant den FS selbst zu machen.
    Allerdings hätte ich auch noch ein 76/700 Hofer(in D Aldi) teleskop. Stellt sich die Frage ob der Spiegel parabolisiert ist?


    Ich habs zwar schon versucht ihn als Übung auszumessen habe aber keine Zonen feststellen können.
    Es sei aber gesagt, dass ich noch sogut wie keine Erfahrung mit dem Foucalttest habe und da der Test auf Holzboden durchgeführt worden ist. Daher war es recht schwer überhaubt etwas zu sehen.


    Bernhard

  • Hallo


    auf wackeligem Boden gemessen[:D] das geht gar nicht, wenn es dann über die ganze Fläche nur wild geflimmert und gedampft hat wäre aber ein Anzeichen für eine Sphäre. Das mit dem testen lernt man am ehesten beim polieren wo sich die Oberfläche ja ständig verändert.
    Das kann gut sein das der 76/700 sphärisch ist, bei Einsteigerteleskopen f/8-f/10 sind sphärische Spiegel üblich, aber auch eine Sphäre kann manchmal schlecht sein, prüfen must du das schon.


    Gruß Frank

  • Hallo Karsten
    Bei einem Kutter System fügt man eine Keillinse in einem bestimmten Winkel in den Strahlengang ein, diese hat einen sehr langen Radius so 50 m ungefähr. Diese Linse soll dann die Koma beheben,-- ob das bei einem Newton Schiefspiegler funzen könnte ?
    Grüsse

  • Hallo Sepp,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Bei einem Kutter System fügt man eine Keillinse in einem bestimmten Winkel in den Strahlengang ein, diese hat einen sehr langen Radius so 50 m ungefähr. Diese Linse soll dann die Koma beheben,-- ob das bei einem Newton Schiefspiegler funzen könnte ?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    soll denn die Linse beim Kutter nicht anstatt Koma hauptsächlich den
    Astigmatismus kurieren?


    Meinst du den Schiefspiegler der lediglich einen verkippten Parabolspiegel
    oder Kugelspiegel hat? Dann fürchte ich daß die beiden resultierenden
    Fehler Asti und Koma durch die verkippte Linse nicht beide gleichzeitig
    beseitigt werden können. Aber das kann ich nicht berechnen, da müssen
    dann Andere ran.


    Ich halte persönlich wenig davon on einen Schiefspiegler Lichtbrechung
    hineinzukonstruieren. Der Witz ist ja daß die Teile farbrein sind und
    das sollten sie auch bleiben.


    Wenn du einen schnellen verkippten Hauptspiegel per Lichtbrechung
    auskorrigieren willst wird das so wie ich es einschätze nicht mit
    einer Einzellinse gehen.


    MfG,Karsten

  • Hallo Birki,


    falls sich deine Frage auf mich beziehen sollte, ich habe das wie
    schon erwähnt mit winspot32 simuliert.


    Der Freiformschliff wurde von einem Selbstbauer bei einem Herschelteleskop
    angewendet, eine ausführliche Beschreibung findet sich im Band 2von
    "Best of Amateurtelescope Making Journal" welche im Willman-Bell Verlag
    erschienen sind.


    MfG,Karsten

  • servus!
    - meine idee ist eine andere: ich würde gerne theoretisch wissen, wie gut man wirklich parabolisieren muss, oder wie schlecht ein nicht optimal parabolisierter spiegel ist. für die raytracer heisst das entweder, dass man eine ellipse, eine hyperbel, oder ein sphäroid simuliert, wenn man zonen auch simulieren will, dann muss man halt wirklich ziemlich kleinliche polynomdarstellungen wählen - wäre halt interessant.
    - wenn ich mich nicht täusche, soll die kutter - linse soll den astigmatismus beheben, der eine der koma verwandte aberration ist. interessant finde ich den ansatz von herrn dittie, das ding durch 2 mensiken zu ersetzen, was fertigungstechnisch einfacher und justagetechnisch günstiger zu sein scheint.
    lg
    birki

  • Hallo Birki,


    du kannst beim winspot32 die verschiedensten konischen Konstanten
    eingeben und dir die daraus resultierenden Spotabbildungen ansehen.


    Ich habe seinerzeit die Diskussion um den "SuSchie" von Georg Dittie
    interessiert mitverfolgt.
    Letztendlich hatte das Teleskop den Erbauer aber nicht so zufrieden
    gestellt wie er sich das vorgestellt hatte. Woran es gelegen hat kann
    ich nicht sagen.


    Wie schon gesagt, ich mag kein lichtbrechendes Glas im Spiegelteleskop.
    Und viele Flächen im Spiegelteleskop auch nicht, denn Oberflächenfehler
    summieren sich gerne auf. Da bin ich Purist.
    Ich finde zwei Spiegel sind genau goldrichtig.


    MfG,Karsten

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